Giacomo_S
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Trasher schrieb:Die Schulmedizin als Insel ohne Wiederkehr und deren Vertreter als Häscher des Todes zu bezeichnen, zeugt jedenfalls nicht gerade von Seriösität.
Dieser Meinung bin ich allerdings auch.
Zumal "die Schulmedizin" ein sehr weit gefaßter Begriff ist.
Grundsätzlich muß ich der Schulmedizin zugute halten, daß sich sich auf die Grundlagen naturwissenschaftlich gewonnener Erkenntnisse beruft - meiner Meinung nach der einzig akzeptable Weg der Wissensfindung in diesem Fall.
Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Kritikpunkten, die sich die Schulmedizin gefallen lassen muß - das habe ich nach gut einem Jahr Recherche (übrigens durch fast ausschließlich "seriöser" Quellen) herausfinden müssen.
Einer dieser Kritikpunkte ist die Bindung der Schulmedizin an den Kapitalismus - oder genauer: An die Pharmaindustrie.
Die Pharmaindustrie hat sich in den letzten Jahrzehnten klammheimlich zur mächtigsten und umsatzstärksten Industrie nach der Ölindustrie entwickelt. Geforscht wird daher fast ausschließlich in Bereichen, die (erhebliche) Gewinne versprechen.
Beispiel: Es gibt ernstzunehmende, schulmedizinische Erkenntnisse (Robert-Koch-Institut, Virologie der FU Berlin), daß psychische Krankheiten wie die Schizophrenie und die Bipolare Störung auf einer Virusinfektion beruhen.
Nur wird daran nur in geringem Umfang geforscht, weil daran nicht einmal ansatzweise soviel zu verdienen ist, wie mit der - meistens jahrelangen, wenn nicht lebenslangen - Verabreichung teurer Psychopharmaka. Warum sollten sie es auch fördern: Zyprexa (Psychopharmakum) ist immerhin von allen Medikamenten weltweit auf Platz 5 der umsatzstärksten Medikamente (250 Eur/Monat !).
In wieweit wir in Deutschland für Medikamente über den Tisch gezogen werden, konnte ich aus eigener Erfahrung feststellen.
Eine banale Fußpilzsalbe (Canesten) kostet in Deutschland 10 Eur - in Spanien 2,30 Eur. Übrigens kein generisches Medikament, sondern das Original - und das ist lt. Beipackzettel sogar noch in Deutschland hergestellt und nach Spanien exportiert !
Bislang hat mir das noch keiner erklären können, denn ganz bestimmt betragen die Kosten für spanische Apotheker nicht ein Viertel der deutschen Kosten.
Nebenbei:
Ich bin kein Fan von Vitaminpäpsten à la Rath. Selbst bei einigermaßen ausgewogener - durchaus bürgerlicher - Ernährung gibt es keinen Grund für zusätzliche Vitamineinnahmen.
Ein einziges Glas Orangensaft pro Tag deckt z.B. den Bedarf an Vitamin C eines Erwachsenen. Gesünder ist das ohnenhin, denn bekanntermaßen haben synthtetische Vitamine nur ca. 80% der Wirkung vitaminhaltiger Lebensmittel. Nicht deshalb, weil sie "natürlich" wären, sondern weil Lebensmittel Stoffe in einer Komplexität enthalten, die hergestellte Reinstoffe nicht haben und deren Bedeutung für die Physiologie auch nicht bis ins letzte Detail erforscht ist.
Und schließlich: Lieber genieße ich einen Obstsalat, als irgendeine doofe Pille hinunter zu würgen.