Zum einen bringe ich dem Täter dieselbe Würde entgegen, von der er meint, sie mir entgegen zu bringen. Er bekommt also nicht mehr als er verdient - aber auch nicht weniger. Und wenn ein Täter über Würde und Leben entscheidet, will ich das auch dürfen.Mr. Anderson schrieb:Wenn Du nun eine menschenunwürdige Strafe oder die Todesstrafe durchziehst, dann stellst Du damit nämlich selbst die These auf, dass es in unserer Gesellschaft zulässig sein soll, über Würde und Leben eines Anderen zu verfügen, wenn man ihm nur genug Verachtung entgegenbringt.
holo schrieb:Was haben deren Taten mit Würde zu tun? Nichts mit meiner Auffassung von Würde. Wieso haben die Würde verdient? Dazu fällt mir nichts ein.
holo schrieb:Zum einen bringe ich dem Täter dieselbe Würde entgegen, von der er meint, sie mir entgegen zu bringen. Er bekommt also nicht mehr als er verdient - aber auch nicht weniger. Und wenn ein Täter über Würde und Leben entscheidet, will ich das auch dürfen.
Natürlich, aber das alles haben wir ja durchgekaut wegen deiner Aussage:Okay, ist ja nicht so, dass ich nicht bekehrbar bin. Aber mal der Debatte wegen weiter im Text:
Fangen wir doch mal bei AgentP an:
Zitat:
Das hat alles nichts damit zu tun daß man niemanden hinrichten kann nur weil es wahrscheinlich ist, daß er ein Verbrechen begangen hat, denn das ist noch lange kein Beweis.
Das stimmt. Wahrscheinlichkeiten nicht, Fingerabdrücke oder Schmauchspuren aus einer Waffe, die im privaten Mülleimer gefunden werden, Zeugenaussagen, Hautreste, ... schon eher.
Das waren deine Argumente, warum man ihn hart bestrafen sollte und da sehe ich keine Beweise, sondern nur Vermutungen.Er war Bandenführer der Crips. 10 Jahre. Ihm wurden 4 Morde nachgewiesen. 4 in 10 Jahren? Und die restlichen Bandenmitglieder? Wieviele Morde wurden denen nachgewiesen. Wer hat die anderen dazu geleitet - oder nicht davon abgehalten?
[...]
Nur weil mein Name nicht auftaucht, bedeutet das bei einer 10-jährigen Karriere als Boss nur, dass ich schlauer war.
DU willst über Leben und Würde entscheiden?holo schrieb:Und wenn ein Täter über Würde und Leben entscheidet, will ich das auch dürfen.
Ich zitiere dich mal aus einem anderen thread.holo schrieb:Worauf du gezielt hinaus willst, ist mir nicht klar. KZ stehen für mich im Zusammenhang mit der Inhaftierung Unschuldiger und dem Verstoß gegen deren Rechte. Der "harte" Knast für Mörder vergast niemanden, er "hält" die Verbrecher lediglich.Ja, ich denke mal, dass so eine Einstellung der fruchtbare Boden ist, auf dem es schließlich möglich war, dass KZs entstehen. Man hasse nur stark genug und gewinne den Staat für seine Ziele - und schwuppdiwupp geht es wieder los. Das ist jetzt nicht gegen Dich gerichtet, holo, aber ein bißchen Wachsamkeit ist schon angebracht.
holo schrieb:Wehret den Anfängen - das sollte der Sinn einer solchen Ablehnung sein.
Das Zitat war meine Antwort auf deine Antwort.holo schrieb:Ist das jetzt der Thread "Wir basteln zusammenhangslose Zitate zusammen"?
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Es ist mir ehrlich gesagt zu mühsam, dir zu erklären, dass hier von einer Reaktion auf eine würdelose Behandlung geschrieben wurde
holo schrieb:und die Frage aufkommen lässt, weshalb ein Täter mehr Rechte haben soll als das Opfer.
holo schrieb:Was haben deren Taten mit Würde zu tun? Nichts mit meiner Auffassung von Würde. Wieso haben die Würde verdient? Dazu fällt mir nichts ein.
holo schrieb:Zum einen bringe ich dem Täter dieselbe Würde entgegen, von der er meint, sie mir entgegen zu bringen. Er bekommt also nicht mehr als er verdient - aber auch nicht weniger. Und wenn ein Täter über Würde und Leben entscheidet, will ich das auch dürfen.
Nein und ja. Ich war vor der ganzen Geschichte für die Todesstrafe. Aber: Ihr habt mich hier überzeugt, dass es bessere Wege gibt, als die Todesstrafe zu verhängen. Aber: Ich habe Verständnis für jene, die den Peiniger selbst richten, wobei ich jene bis auf eine fiktiv mögliche Todesstrafe genauso prozesstechnisch behandeln würde. Womit ich mal wieder für Diskussionsstoff sorgen könnte ;-)Aphorismus schrieb:Gruseliger, leicht metaphysischer Gedanke, aber bist du schonmal auf die Idee gekommen, dass der Hass des Mörders, dieser Person, dieses Individuums, dich wie ein Virus 'angesteckt' haben könnte? Warst du vor der ganzen Geschichte auch für die Todesstrafe?
Die Exekution des verurteilten Mehrfach-Mörders Stanley "Tookie" Williams hat nicht nur in Kalifornien zu wütenden Protesten geführt. In vielen europäischen Ländern äußerten sich Menschenrechtler entsetzt über die Hinrichtung.
San Francisco - Kritik an der Entscheidung kam unter anderem aus dem Vatikan. Der päpstliche Berater in Justiz-Angelegenheiten, Kardinal Renato Martino, nannte Williams Hinrichtung durch eine Giftspritze ein "schreckliches Ereignis". Die Todesstrafe verneine die menschliche Würde.
holo schrieb:Nur die Aufschubzeit seiner Hinrichtung hat ihm dieses "Lebenswerk" ermöglicht. Vielleicht hätte er es nicht getan, wäre sein Urteil von Anfang an lebenslänglich gewesen? Vielleicht wollte er im Angesicht seines Todes noch etwas tun, um nicht vergessen zu werden?
Bis ins letzte, intimste Detail erzählt der 29-Jährige vor Richter Manfred Götzl, was er im Februar mit dem neun Jahre alten Peter gemacht hat. Er hat sein Opfer missbraucht, erdrosselt, die Leiche geschändet und weggeworfen - und bei jedem dieser Schritte empfand der Angeklagte nach eigenen Angaben höchste Lust.
Er habe Lust daran, Kinder zu missbrauchen, vergewaltigen, und sie zu töten. So sei ihm auch bei Peter von Anfang an klar gewesen, dass er diesen nicht nur sexuell missbrauchen werde: „Die Tötung erregte mich zusätzlich.“
Mit 16 Jahren missbrauchte P. zum ersten Mal einen Achtjährigen; zwei Jahre später tötete er in Regensburg einen ihm bekannten Ministranten mit 70 Messerstichen.
Dass sie wegen seines scheinbar unbändigen sexuellen Drangs eine tickende Zeitbombe aus dem Gefängnis entlassen, wussten zumindest einige der Beamten, die mit P. zu tun hatten.