Die Atomkraft in Deutschland nach den Unglücken in Japan

erik

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@motherS

Genau das macht er ja, er versucht Forschungsgelder zu bekommen, um mittelfristig auch eine Anlage im kleineren Maßstab bauen zu können.
Vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

@tesla/dkr

Der Artikel zeigt doch klar und deutlich, dass einzig die Logistik des Aufladens das Problem ist. Und da gibt es halt noch kein Netz wie bei den Tankstellen. Wenn es keine Tankstellen gäbe, sondern du nur bei dir zuhause oder bei Freunden nachtanken kannst, sähst du mit einem Kraftstoff-Auto auch manchmal doof aus der Wäsche.
Immerhin scheint er 200.000 Kilometer pannenfrei gefahren zu sein.
Wenn es ein Netz an Akkuversorgungsstationen gäbe, würde sich das rapide verändern. Dann würde man einfach nur Akkus tauschen und nicht stundenlang laden. Und eine Reichweite von 300 Kilometers ist völlig ausreichend, wenn man nicht gerade Vertreter ist. Die meisten kleinen Autos, die in der Stadt rumfahren (smarts, Minis, Fiat500, etc. dürften unwesentlich höhere Reichweiten haben)

Für Langstrecken ist Bahnfahren sowieso sinnvoller und streßfreier.
 

dkR

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Damit hast du völlig recht.
Wenn es einheitliche tauschbare Akkus gäbe, wenn alle Probleme gelöst wäre, wenn klar wäre, wo die Metalle für die Akkus herkommen sollen, wenn die Stromversorgung gesichert ist.
Zum Akkutausch könnte man einfach das existierende Tankstellennetz nutzen

Dann wären Elektroautos eine super Idee.
 

dkR

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Die gehen die Sache nur falsch an.

Sobald Apple das iCar baut, ist der Durchbruch gelungen.
 

haruc

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Sobald Apple das iCar baut, ist der Durchbruch gelungen.

Toll, dann muss man sich bestimmt ein "Fahrabo" für nur 2,99€ pro Tag kaufen, damit die Mühle läuft. Akkutausch natürlich nur an Applestores möglich. Da wart ich doch lieber aufs Googl-E-mobil.

Abgesehen davon: Handyhersteller habens in den letzten 20 Jahren nicht geschafft, sich auf ein Format für Ladekabelstecker zu einigen... Von daher bin ich nicht sehr optimistisch, dass die Elektroautomobilhersteller sich sofort auf einen einheitlichen Standard für Akkus einigen werden.

Außerdem müssen erstmal zuverlässige und leichte Akkus her, die nicht auf Metallen beruhen, die schon jetzt, wo es noch praktisch keine E-Autos gibt, knapp werden(Lithium).

Grundsätzlich hab ich nichts gegen neue Ideen, aber ich find, dass man eine Sache von allen Blickwinkeln her betrachten muss, und nicht nur von den angenehmen (weil aus der Ecke kommen ja in den seltensten Fällen die Probleme).
 

Simple Man

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Ja nun, aber dann hätte man das Benzinmotor-Auto auch nie entwickeln dürfen. Macht Dreck. Wo sollen die ganzen Ressourcen herkommen? Wo soll der Kraftstoff nachgefüllt werden? Man ist während der Fahrt ja gar nicht an der frischen Luft. Ein Pferd ist viel wendiger. An den Abgasen ersticken unsere Kinder. Wenn das mal Feuer fängt. Ein Unfall bei dem Tempo und du bist sofort tot. Jedes Auto mit unterschiedlich großen/breiten Reifen? Ein Pferd vermittelt Freiheit, so ein Auto beengt einen nur.

Etc.
 

haruc

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@ Simple Man:

Es wurde und wird ja auch niemand gezwungen ein Auto zu kaufen. Und auch heute noch soll es leute geben, die andere Fortbewegungsmittel dem Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor vorziehen... Laufen, Fahrrad, Eisenbahn, Pferd, Boot usw.

Deine Argumentation ist recht 'simpel' wenn ich das so sagen darf; basiert sie doch darauf, dass eine leichtfertige Entscheidung im Jahre 2012 dadurch gerechtfertigt ist, weil man 1887 viele Probleme einfach nicht erkannt hat und die Umstände eine vollkommen andere Situation waren. Damals hat niemand geglaubt dass das BEnzinauto sich jemals durchsetzen wird.

Ich mein mit der gleichen Logik die du anwendest könnte man auch für die Abschaffung des Verbraucherschutzes, der EU, des Weltfriedens und für die Wiedereinführung der europäischen Kolonialpolitik in Afrika plädieren. Zeiten - und damit Sicht- und Denkweisen- ändern sich nunmal.

Aus der Tatsache, dass man vor 120 Jahren (aus heutiger Sicht) kurzsichtig gehandelt hat (weil mans nicht besser wusste) kann man keine Rechtfertigung dafür ableiten, heute wider besseres Wissen kurzsichtig zu handeln (auch wenns aus ideologischen Motiven passiert).

Heute wissen wir, im Gegensatz zu 1887, dass die Ressourcen des Planeten nicht "praktisch" unerschöpflich sind (Die Welt ist eben kleiner geworden), sondern dass sie im Gegenteil sehr knapp sind. Wir müssen mit dem was wir haben das bestmögliche anstellen, und nicht leichtfertig knappe Ressourcen für irgendwelche halbausgereiften Prototyptechniken verballern.

[/quote]
 
G

Guest

Guest
erik schrieb:
Für Langstrecken ist Bahnfahren sowieso sinnvoller und streßfreier.

So ein "stressfreies" Erlebnis hatte ich erst gestern wieder.

Auf der Hinfahrt 3 von 3 Zügen zu spät, den letzten Teil durfte ich stehend in einer lahmarschigen und völlig versifften S-Bahn verbringen, statt in dem ICE den ich mit Sitzplatz gebucht hatte.

Rückfahrt 2 von 3 Zügen zu spät. Bei beiden war die Klimaanlage ausgefallen (natürlich, es sind ja auch über 20 Grad) und ich durfte von Wiesbaden bis Stuttgart stehen - zwischen den Stuhlreihen - besetzt wie eine Londoner U-Bahn zur Rush Hour, bei gefühlten 40 Grad und Menschenmief DeLuxe.

Ich weiß nicht wie man da von stressfrei sprechen kann, ich war kurz davor jemanden abzuknallen.

Stressfrei ist nur mein Auto.

120, Tempomat, Füße hoch und völlig entspannt rollen lassen.
Temperatur und Frischluft nach meinen Wünschen
Ich kann rauchen
Ich hab meine Ruhe
Bin nicht mit irgendwelchen Leuten zusammengepfercht
Muß Musik nicht über Ohrstöpsel hören
Selbst wenn ich mal im Stau stehe, verpasse ich nicht gleich den Anschluss(Zug)
Der Bordservice ist viel besser
Und vor allem ist es billiger.
 

Mother_Shabubu

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antimagnet schrieb:
fyi - forscher berechnen die ausbreitung von radioaktivität nach einem atomunfall:

Using a global model of the atmosphere we compute that on average, in the event of a major reactor accident of any nuclear power plant worldwide, more than 90% of emitted 137Cs would be transported beyond 50 km and about 50% beyond 1000 km distance before being deposited.
Wieviel Caesium freigesetzt wird, wird aber nicht erklärt, anscheinend wissen sie es selbst nicht und gehen davon aus, daß alle Atomunfälle wie in Tschernobyl verlaufen:
To at least provide an approximation of the absolute
amount of radioactivity released, we use analyses of the welldocumented
Chernobyl reactor accident as a proxy (Smith
and Beresford, 2005; IAEA, 2006), and scale the emissions
of other reactors worldwide according to their gross capacity
to account for the different amounts of nuclear fuel involved.
 

dkR

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Wieso sollte überhaupt welches frei werden? AFAIK sind die Brennstäbe Metallbarren, die lösen sich nicht in Luft auf (an der Luft), zerbröseln auch eher nicht und und explodieren gleich dreimal nicht.
Sie strahlen und sind warm, okay.
Aber vielleicht kann mich Atomtroll ja mal wieder erhellen, wo das Problem ist
 

Mother_Shabubu

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Deren Energie reicht aber vermutlich nicht aus, um Iod- oder Caesiumatome über die angesprochenen Strecken zu transportieren.
 

antimagnet

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ich hab keine ahnung. vielleicht hätt ich besser schreiben sollen:

dkR schrieb:

vielleicht hätt ich auch besser gar nix schreiben sollen. ich kenn mich in chemie sowas von gar nicht aus...
 

erik

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Geanu. Brennstäbe werden ein bißchen "warm".

Die werden halt sauheiss, deswegen ist ja eine ausgefallene Kühlung das Problem. Und wenn so Brennstäne dann schmelzen ("Kernschmelze") ist das Cäsium (was hier wohl exemplarisch gewählt wurde, weil es eines der gefährlichsten Elemente ist, wegen der Halbwertszeit und der biologischen Folgen) eben nicht mehr sauber in den Brennstäben, sondern irgendwo in der Suppe. Und wenn dann etwas explodiert (dummerweise entsteht dann bei den unkontrollierten Spaltungsprozessen nicht nur etwas "Wärme" sondern auch (explosiver) Waserstoff, wird das Cäsium halt schnell mal etwas weiter verteilt.

Ich möcht auch lieber gar nicht so genau wissen, wieviel von welchem grausligen Element noch in der schrottreifen Reaktorruinen (und in den Abklingbecken) in Fukushima herumgammelt.
 

dkR

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Ja, das passierte im Reaktor. Die Frage war nach dem Abklingbecken.
Ah, weiß anscheinend keiner weil noch nicht ausprobiert. Alles klar.
 

erik

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Ergebnisse durch Tests wird es wohl nicht geben.
Es gab in der Sowjetunion wohl mal einen größeren Unfall mit eingelagertem Atommüll (Artikel dazu auch hier am Board) aber da ist vieles Spekulation.

Da man die Dinger aber lagert und weiterhin kühlt, wird das seinen Grund haben. Vermutlich werden sie (auch wenn sie "ausgebrannt" sind) ungekühlt sehr heiss und veranstalten unschöne, unkontrollierbare Dinge.
 

dkR

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Nachzerfallswärme is klar.
Allerdings sind die schon mindestens seit dem Tzunami vor über einem Jahr im Abklingbecken, das ist ja das schöne an Atom"müll"; er inaktiviert sich von alleine.
 

erik

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Soso, der wird irgendwann "inaktiv", Herr Märchenonkel?

Wann denn?

Also in deutschen AKWs liegen die Dinger durchschnittlich 5 Jahre in Abklingbecken bevor sie weiter transportiert werden.
In Fukushima angeblich bis zu 15 Jahre. In den USA auch weit länger als die dort "empfohlenen" 15 Jahre, weil die ja dasselbe Problem haben wie wir: es gibt kein Endlager dort.

Aber vielleicht möchtest du den inaktiven Müll den sie jetzt z B aus der Asse raufholen gerne in deiner Garage lagern? Der liegt doch schon 30 Jahre da unten, der ist doch nicht mehr gefährlich, oder?

Und es entweicht aus den Abklingbecken auch immer wieder Cäsium und Strontium ins Grundwasser, was für zweierlei spricht:

1) die Wasserkreisläufe sind nicht so geschlossen wie behauptet wird
2) die Brennelemente sind in ihren Zirkoniumhüllen nicht so dicht, wie behauptet wird
 

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