POW schrieb:
Oftmals ist es doch so, dass viele der jungen Menschen , die keinen Job haben,schon die falsche Grundeinstellung haben. Ein Spruch wie, "da hab ich kein Bock drauf", gehört doch schon mittlerweile zum Standartrepertoir.
Man darf nicht vergessen, daß das keine frustrierten Mittelklasse- Kids sind und es ist auch stark zu bezweifeln, daß sie die gewünschten gesellschaftlichen Wertvorstellungen von zu Hause mitbekommen haben.
Ich denke Schule ist ein Feld, in dem Gesellschaft gelernt wird. Jeder bringt etwas mit (so auch Lehrer) aus dem sich ein soziales Gebilde formt.
Das, was die Schüler an der besagten Schule and en Tag legen, ist weniger das Produkt einer "Nullbockeinstellung" (diese gehört eher zum Resultat).
Die Schüler tragen ihr bekanntes soziales Umfeld in die Schule. Daß "herkömmliche" Lehrer, welche nicht in Neukölln inner Platte wohnen, damit schlichtweg überfordert sind, verwundert da kaum.
Hier spiegeln sich ähnliche Verhältnisse wie in den Banlieus von Paris wieder. Die Jugendlichen wachsen in einem "MultiKulti"- Umfeld auf, welches eigentlich nur aus Parallelkulturen besteht.
Das Problem ist, daß diese "Minikulturen" sich nicht integrieren können.
Es gibt sprachliche und vor allem soziale Barrieren, welche das verhindern.
Das liegt zum einen am fehlender Assimilationsbereitschaft (wie es sich manche Politiker gerne als optimal vorstellen) zum anderen an mangelndem Integrationswillen, gewachsen aus den verheerenden sozialen Verhältnissen (Stichwort: Entwurzelung), Massenarbeitslosigkeit und nicht zuletzt der internationalen politischen Situation (dem sog "Clash of Civilisations"), so wird z.B. die Frage um dem Türkeibeitritt noch einiges an Zündstoff liefern.
Jemand warf das Wort "Sozialversager" in den Raum. Wer hat versagt? Die halbherzig eingeladenen und in Neukölln angesiedelten Türken (z.B.) oder die deutsche Bierpocke aus dem Reihenhaus nebenan? Oder doch etwa die kurzsichtige Politik?
Anstatt nach französischem Vorbild aus den Schulen Knäste zu machen, wäre es vielleicht mal sinnvoll, eine "intersoziale Schulform" zu gründen.
Eine Art Massenschüleraustausch zwischen den verschiedensten Schulen in Berlin (oder sonstwo), so daß die Schüler Gelegenheit erhalten, auch mal allein die Vorstellung von einem anderen sozialen Umfeld zu bekommen.
Angenommen man möchte überhaupt Frieden in der Gesellschaft (und da bin ich mir längst nicht mehr sicher), falls man nämlich Bürgerkrieg wollte, bräuchte man das nur so weiterlaufen zu lassen.
EDIT:
Shechinah schrieb:
Man kann nicht den Gangsta raushängen lassen und ständig betonen wie cool man seine "Vorbilder" die Gangsta-Rap-Gettho-Goldketten-Sex&Crime Typen findet und sich dann auf seine schlechte Kindheit berufen.
SIDO, Aggroberlin und in den Kopf geschossene Polizisten wirken da natürlich als Verstärker für das unerwünschte Verhalten, und ob sich der Durchschnittsjugendliche damit kritisch auseinandersetzt, bezweifle ich stark. "Die Neue Deutsche Welle" in Kombination und Assoziation mit OGs, Nutten, Wummen und Koks, das brennt sich fest.