streicher
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Das Neue Testament gehört zu den weitverbreitesten Schriften überhaupt. Stellen die vier Evangelien das Leben Jesu dar, in manchmal recht unterschiedlicher Weise, die Apostelgeschichte die Anfänge der neu entstandenen Sekte, so zeugen gerade die Briefe von den Diskrepanzen unter den verschiedenen Gemeinden und den Bemühungen, die Lehre zu vereinheitlichen. Außerdem sind die Bestrebungen offensichtlich, quasi die ganze Welt für diese neue Glaubenslehre zu gewinnen. Dabei allerdings wurden über das jüdische Volk, dort wo die Sekte ihren Ursprung hatte, sehr finstere Sätze geschrieben, die in jeder Bibel, die im eigenen Regal steht, leicht nachzuschlagen sind:
"Die Juden haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen."(1 Thess. 2, 15-16) Das schreibt Paulus, und zwar in einem Brief, der durch die allmähliche Kanonisierung maßlos hochstilisiert worden ist.
"Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!". (Mt. 27, 25) Warum sollten sie so etwas eigentlich rufen? Das erscheint höchst irreal.
Außerdem klingen die oben genannten Sätze eindeutig nach einer Kollektivschuldthese, zudem nach einer Schuld, die vererbt werden könne. Die tatsächliche Verantwortung muss den Instanzen angelastet werden, dem Hohen Rat und Pontius Pilatus. Letzterer wird gerne als jemand dargestellt, der seine Hände noch in Unschuld waschen durfte, der gezwungen gewesen sei, den Schuldspruch zu akzeptieren und die Höchststrafe zuzulassen. Andere Quellen als das NT zeichnen von ihm jedoch ein ganz anderes Bild; und er hätte, als Repräsentant der Besatzungsmacht, wohl mit Sicherheit eine Ausführung der Strafe verhindern können.
Nun stehen jedoch diese Verse in der sogenannten "Heiligen Schrift". Wie soll damit umgegangen werden? Wäre es nicht angebracht, zum Beispiel für die Großkirchen, oder auch für die zahlreichen sonstigen Splitterungen, sich deutlich von diesen Äußerungen zu distanzieren? Das sind immerhin auch Verse, die in den zwei Jahrtausenden nach ihrer Niederfassung zur Denunziation des jüdischen Volkes immer wieder instrumentalisiert worden sind, ob zum Beispiel im Mittelalter oder auch in der Neuzeit oder sogar auch heute, mit absolut fatalen Folgen.
Dazu auch: Ein Verdikt, das unheilvoll durch die Zeiten hallt
"Die Juden haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie mißfallen Gott und sind Feinde aller Menschen."(1 Thess. 2, 15-16) Das schreibt Paulus, und zwar in einem Brief, der durch die allmähliche Kanonisierung maßlos hochstilisiert worden ist.
"Da rief das ganze Volk: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!". (Mt. 27, 25) Warum sollten sie so etwas eigentlich rufen? Das erscheint höchst irreal.
Außerdem klingen die oben genannten Sätze eindeutig nach einer Kollektivschuldthese, zudem nach einer Schuld, die vererbt werden könne. Die tatsächliche Verantwortung muss den Instanzen angelastet werden, dem Hohen Rat und Pontius Pilatus. Letzterer wird gerne als jemand dargestellt, der seine Hände noch in Unschuld waschen durfte, der gezwungen gewesen sei, den Schuldspruch zu akzeptieren und die Höchststrafe zuzulassen. Andere Quellen als das NT zeichnen von ihm jedoch ein ganz anderes Bild; und er hätte, als Repräsentant der Besatzungsmacht, wohl mit Sicherheit eine Ausführung der Strafe verhindern können.
Nun stehen jedoch diese Verse in der sogenannten "Heiligen Schrift". Wie soll damit umgegangen werden? Wäre es nicht angebracht, zum Beispiel für die Großkirchen, oder auch für die zahlreichen sonstigen Splitterungen, sich deutlich von diesen Äußerungen zu distanzieren? Das sind immerhin auch Verse, die in den zwei Jahrtausenden nach ihrer Niederfassung zur Denunziation des jüdischen Volkes immer wieder instrumentalisiert worden sind, ob zum Beispiel im Mittelalter oder auch in der Neuzeit oder sogar auch heute, mit absolut fatalen Folgen.
Dazu auch: Ein Verdikt, das unheilvoll durch die Zeiten hallt