Hallo,
es wundert mich ehrlich gesagt, dass hier nicht schon seit einer Woche oder so ein Thread zu diesem Thema existiert.
Ich persönlich finde diese Vorgänge in Tunesien und Ägypten unheimlich spannend, es ist als würde man der Geschichte tatsächlich beim Entstehen zuschauen.
Dass es hier und da mal zu Revolten kommt ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches. Dass es aber innerhalb eines Monats in 3 Nordafrikanischen Ländern zu Aufständen der Bevölkerung gegen ihr Regime kommt, ist bemerkenswert.
Den Anstoßen gab wie wir alle wissen die Revolten in Tunesien seit Beginn dieses Jahres.
( http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_in_Tunesien_2010/2011)
Sie griffen danach nach Algerien über wo sie jedoch durch Zugeständnisse der Regierung bereits abgemildert wurden.
In Tunesien jedoch, dem winzigen, eigentlich relativ bedeutungslosen Land, musste das alte Regime vor der entfesselten Macht der Massen kapitulieren. Die Macht ging an eine provisorische Regierung über. Heute kehrte der Führer der Islamisten in Tunesien nach 22 Jahren Exil zurück.
Bald nach dem Beginn der Unruhen in Tunesien kam es auch in Ägypten zu Aufständen (25.01.11), die mittlerweile das ganze Land umfassen. Diese wahrscheinlich viel bedeutsameren Ausschreitungen beschäftigen seitdem die Weltöffentlichkeit.
Präsident Mubarak sah sich unter dem Druck der Massen dazu gezwungen, die komplette Regierung zu entlassen. Beobacher halten es mittlerweile für aussichtslos, dass das Amt des Präsidenten an seinen Sohn weitervererbt werden wird.
Gestern ernannte Mubarak den Chef des Geheimdienstes zum Vizepräsidenten.
Heute gab es Meldungen wonach Mubarak die Flucht nach Israel in Erwägung ziehe.
Diese Ganzen Ereignisse überstürzen sich im Moment, und es gibt wenig hinweise darauf, dass es sich um Religiös motivierte Unruhen handelt. Die größten Islamischen Parteien und Interessengruppen halten sich stark zurück und überlassen das Parkett den Volksmassen.
Mittlerweile hat sich der Friedensnobelpreisträger an die Spitze der Demonstranden gestellt und verkündet, dass es zu einem Umbruch kommen werde.
Eine besondere Rolle spielt das Militär. Anstatt das Regime zu stabilisieren und die Demonstrationen niederzukämpfen verhält die Armee sich ruhig. Das ist wohl einerseits damit zu erklären, dass die Führung vermutlich eingesehen hat, dass die meisten Soldaten dem Befehl, auf ihre Väter, Mütter und Brüder zu schießen sowieso nicht folgen würden. Andererseits würde ein Eingreifen des Militärs gegen die Demonstrationen einen unermesslichen Blutzoll fordern.
So beschränkt sich das Militär darauf, Touristenhochburgen und Kulturgüter vor dem Zugriff durch Plünderer und marodierende Banden zu schützen und verhält sich ansonsten den Demonstrationen gegenüber passiv.
Somit unterstützt das Militär die Demonstrationen indirekt.
El Baradei Verhandlungsführer - Militär Passiv
Die Frage ist nun:
Was kommt nach den Autoritären Regimen? Werden die fundamental-islamistischen Gruppierungen ihre Chance wittern und in das Machtvakuum vorstoßen? (zb. in Tunesien)
Oder wird die Entwicklung in demokratischen Bahnen verlaufen? (Worauf ja momentan im Falle Ägyptens begründete Hoffnung besteht)
Wie stehen Israel und die USA zu den Umwälzungen in Ägypten? Immerhin war Mubarak ja ein treuer Verbündeter der USA und ein verlässlicher Partner Israels.
Dem Prestige der USA schadet es ungemein, einen treuen Weggefährten Fallen zu lassen. Ebenso schadet es der USA aber, wenn sie sich gegen den Drang des Volkes nach Freiheit und Demokratie stellt. Heute soll eine vorentscheidung gefallen sein: Man wolle - so heißt es aus Washington - Mubarak nichtmehr unterstützen.
Es scheint bereits jetzt schon so, als würde 2011 das Folgenreichste Jahr seit 2001 werden.
Aber genaueres kann man darüber erst in 30 Jahren sagen
es wundert mich ehrlich gesagt, dass hier nicht schon seit einer Woche oder so ein Thread zu diesem Thema existiert.
Ich persönlich finde diese Vorgänge in Tunesien und Ägypten unheimlich spannend, es ist als würde man der Geschichte tatsächlich beim Entstehen zuschauen.
Dass es hier und da mal zu Revolten kommt ist ja eigentlich nichts ungewöhnliches. Dass es aber innerhalb eines Monats in 3 Nordafrikanischen Ländern zu Aufständen der Bevölkerung gegen ihr Regime kommt, ist bemerkenswert.
Den Anstoßen gab wie wir alle wissen die Revolten in Tunesien seit Beginn dieses Jahres.
( http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution_in_Tunesien_2010/2011)
Sie griffen danach nach Algerien über wo sie jedoch durch Zugeständnisse der Regierung bereits abgemildert wurden.
In Tunesien jedoch, dem winzigen, eigentlich relativ bedeutungslosen Land, musste das alte Regime vor der entfesselten Macht der Massen kapitulieren. Die Macht ging an eine provisorische Regierung über. Heute kehrte der Führer der Islamisten in Tunesien nach 22 Jahren Exil zurück.
Bald nach dem Beginn der Unruhen in Tunesien kam es auch in Ägypten zu Aufständen (25.01.11), die mittlerweile das ganze Land umfassen. Diese wahrscheinlich viel bedeutsameren Ausschreitungen beschäftigen seitdem die Weltöffentlichkeit.
Präsident Mubarak sah sich unter dem Druck der Massen dazu gezwungen, die komplette Regierung zu entlassen. Beobacher halten es mittlerweile für aussichtslos, dass das Amt des Präsidenten an seinen Sohn weitervererbt werden wird.
Gestern ernannte Mubarak den Chef des Geheimdienstes zum Vizepräsidenten.
Heute gab es Meldungen wonach Mubarak die Flucht nach Israel in Erwägung ziehe.
Diese Ganzen Ereignisse überstürzen sich im Moment, und es gibt wenig hinweise darauf, dass es sich um Religiös motivierte Unruhen handelt. Die größten Islamischen Parteien und Interessengruppen halten sich stark zurück und überlassen das Parkett den Volksmassen.
Mittlerweile hat sich der Friedensnobelpreisträger an die Spitze der Demonstranden gestellt und verkündet, dass es zu einem Umbruch kommen werde.
Eine besondere Rolle spielt das Militär. Anstatt das Regime zu stabilisieren und die Demonstrationen niederzukämpfen verhält die Armee sich ruhig. Das ist wohl einerseits damit zu erklären, dass die Führung vermutlich eingesehen hat, dass die meisten Soldaten dem Befehl, auf ihre Väter, Mütter und Brüder zu schießen sowieso nicht folgen würden. Andererseits würde ein Eingreifen des Militärs gegen die Demonstrationen einen unermesslichen Blutzoll fordern.
So beschränkt sich das Militär darauf, Touristenhochburgen und Kulturgüter vor dem Zugriff durch Plünderer und marodierende Banden zu schützen und verhält sich ansonsten den Demonstrationen gegenüber passiv.
Somit unterstützt das Militär die Demonstrationen indirekt.
El Baradei Verhandlungsführer - Militär Passiv
Die Frage ist nun:
Was kommt nach den Autoritären Regimen? Werden die fundamental-islamistischen Gruppierungen ihre Chance wittern und in das Machtvakuum vorstoßen? (zb. in Tunesien)
Oder wird die Entwicklung in demokratischen Bahnen verlaufen? (Worauf ja momentan im Falle Ägyptens begründete Hoffnung besteht)
Wie stehen Israel und die USA zu den Umwälzungen in Ägypten? Immerhin war Mubarak ja ein treuer Verbündeter der USA und ein verlässlicher Partner Israels.
Dem Prestige der USA schadet es ungemein, einen treuen Weggefährten Fallen zu lassen. Ebenso schadet es der USA aber, wenn sie sich gegen den Drang des Volkes nach Freiheit und Demokratie stellt. Heute soll eine vorentscheidung gefallen sein: Man wolle - so heißt es aus Washington - Mubarak nichtmehr unterstützen.
Es scheint bereits jetzt schon so, als würde 2011 das Folgenreichste Jahr seit 2001 werden.
Aber genaueres kann man darüber erst in 30 Jahren sagen