Das Buch ist große Klasse. Es ist kein Buch zum Film, wo unwichtiges ausgewalzt und unpassendes dazuerfunden wird, um es zu füllen, sondern das Buch war zuerst da, und man hat für den Film nach Kräften kürzen und straffen müssen, und teils ganz hübsch hollywoodisieren.
Ich hab das damals im Urlaub in Spanien gelesen, und mich in Vaters braunem Bademantel selbst halb als Franziskaner gefühlt...
Natürlich ist es voller Klischees. Eco ist ja ein wandelndes Lexikon und läßt einen das gerne merken, Paradebeispiel Baudolino, wo quasi nur "Berühmteheiten", jedenfalls nach dem Standard eines Mediävisten, auftreten. Sherlock Holmes tritt in Mönchskutte auf, und das ist nur der Anfang. (Womit ich nicht sagen will, daß Eco prahlt, aber alles ist eben so voller Anspielungen wie eine Simpsons-Folge, nur sind es keine Anspielungen auf die Popkultur.)
Der Roman mäandert ganz schön, aber es gehört doch alles zur Handlung, es ist kein Tristram Shandy.
Eine kalte Dusche hat mit mal eine Kritik eines Historikers verpaßt, seitdem kann ich den Namen der Rose nur noch als modernen Roman lesen, das mittelalterliche Feeling hat einen Knacks.