Giacomo_S
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shechinah schrieb:Eher das typische verhalten von Mitgliedern einer fanatischen Religionsgemeinschaft.
Die offensichtliche Diskrepanz zwischen dem was sie so gerne glauben möchten, und den Real-World Argumenten halten die meisten nicht aus, was zu unverhohlener Aggression führt.
Im Grunde mag ich Dir da recht geben. Manchmal habe ich den Eindruck: Es sind oft Menschen, die zwar die richtigen Fragen stellen, aber die falschen Antworten auf diese Fragen finden.
Beispiel Massentierhaltung:
Hat sich wirklich jemand die Mühe gemacht, sich einmal eine moderne Massentierhaltung anzusehen? Der unbequeme Lebensmittelchemiker Udo Pollmer hat genau das getan. In diesem Beitrag sehen wir z.B., wie Kühe heutzutage leben:
Kann moderne Nutztierhaltung tiergerecht sein? Teil 3
und in diesem Beitrag, von demselben Hof, u.a. wie sie früher gelebt haben:
Kann moderne Nutztierhaltung tiergerecht sein? Teil 4
Mit den Snuff-Videos militanter Tierschützer hat das natürlich nichts gemein. Es ließe sich mit ihnen auch keine Empörung auslösen und keine Spenden sammeln. Denn, wie man auch als Laie erkennt: Den Tieren geht es gut. Und auch besser, als es ihnen früher ging.
Auch das Argument, es ginge so viel Anbaufläche für menschliche Nahrung durch die Produktion von Tierfutter verloren, wird entkräftet. Denn die Kühe fressen zu über 80% Gras- und Maissilage - die "Abfälle" der Maisproduktion.
Ehrlicherweise muss man hier allerdings auch fragen: Wofür wird der Mais verwendet, eine Frage, die Pollmer gar nicht erst stellt. Wahrscheinlich als Hühnerfutter, möchte ich annehmen. Ganz so "sauber" ist die Argumentation daher vielleicht nicht. Sei's drum.
shechinah schrieb:Sieht man immer wieder bei militanten Nichtrauchern, Global Warming Aposteln, extremistischen Umwelt/Tier-Schützern und ähnlichem.
Grundsätzlich ist dies aber auch ein allgemeines Problem unserer Tage. Aus dem riesigen, unüberschaubarem Pool an Informationen ragen halt leider nur noch die spektakulärsten Spitzen der Eisberge heraus. Begleitet wird dieser Umstand vom Pöbel einer Internetkultur, in der auch eine kleine Minderheit offenbar mehr zu sagen hat, wenn sie denn lauter schreien kann.
Persönlich finde ich die Tendenz, aus jedem Furz einen "Shitstorm" machen zu müssen, eine unerträgliche Angelegenheit. Aus dieser Sicht gesehen sind dann selbst Enthauptungsvideos des IS nur die extremste Seite eines im Prinzip gleichen Mechanismus: Wer lauter schreit, hat eher recht.