USA: Kinder als Versuchskaninchen

Franziskaner

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Ein_Liberaler schrieb:
Natürlich, genau so ist es. Dabei ist er der Gewaltmonopolist. Was soll man mit einem Gewaltmonopolisten machen, der sich kaufen läßt?

Aber wie passt das damit zusammen, dass der Gewaltmonopolist an anderer Stelle doch angeblich so wirtschaftsfeindlich handelt - sei es durch Zölle, Patentrecht oder ähnliches?

Eigentlich will ich jedermann jegliche Freiheit lassen, solnge er niemand verletzt, bestiehlt oder unter Druck setzt. Und ihm gewaltig auf die Finger hauen, sobald er das tut. Zum Beispiel, wenn er Kinder entführt, wofür es natürlich viel schönere Ausdrücke gibt, sobald eine Regierung das tut.

Und das könnte - eine gewisse Misanthropie muss einem zugegeben schon im Blut für solche Unterstellungen liegen - nicht dazu führen, dass Unternehmen mit jeglichen Freiheiten irgendwann eine Machtposition erlangen, die sie vor genau dem Fingerhauen schützt, wenn sie dann anfangen, die von dir beschriebenen Grenzen zu überschreiten?
 

samhain

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@liberaler

Und was würde die Pharmaindustrie erreichen, wenn ihr nicht der Staat seinen verbrecherischen Arm liehe?

ja was dann?
nicht nur die pharmaindustrie, sondern die gesamte industrie, die nicht müde wird immer neue (finanzielle) einschnitte für den doofen bürger zu fordern, bedient sich ungehemmt der subventionen, die der staat ihnen auf dem silbernen tablett serviert. selbst das "outsourcen" von arbeitsplätzen in billiglohnländer wird finanziell unterstützt. "weniger staat" gilt immer nur für die anderen, nie für sie selber. ohne den staat als erfüllungsgehilfen, der ihnen genehme bedingungen und gesetze durchpaukt, wären sie nicht das was sie sind.

du tust gerade so, als wäre mal wieder der staat der alleinschuldige. was er verbricht, wird ihm aber von lobbyisten jeglicher couleur vorgegeben bzw. treffen sich die speziellen interessen (und das nicht erst seit heute), die schon lange die politik infiltriert haben und leute einfach kaufen. nicht umsonst gibt es einen regen wechsel zwischen posten in der politik und der wirtschaft. das er sich zum steigbügelhalter macht ist in der tat ein verbrechen, aber man sollte doch dabei die "paten" nicht aus den augen verlieren.
 

Ein_Liberaler

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Franziskaner schrieb:
Ein_Liberaler schrieb:
Natürlich, genau so ist es. Dabei ist er der Gewaltmonopolist. Was soll man mit einem Gewaltmonopolisten machen, der sich kaufen läßt?

Aber wie passt das damit zusammen, dass der Gewaltmonopolist an anderer Stelle doch angeblich so wirtschaftsfeindlich handelt - sei es durch Zölle, Patentrecht oder ähnliches?

Er handelt immer für einen Teil der Wirtschaft und gegen den anderen - normalerweise gegen die Mehrheit. Unsere Agrarzölle schützen unsere Bauern und schaden uns Konsumenten, Watts Patent auf die Dampfmaschine verhinderte jahre- oder jahrzehntelang ihre Weiterentwicklung. Denn wozu das Produkt verbessern und verbilligen, wenn man keine Konkurrenz zu fürchten hat?

Und das könnte - eine gewisse Misanthropie muss einem zugegeben schon im Blut für solche Unterstellungen liegen -

Wer von uns ist jetzt in diesem speziellen Fall der Misanthrop?

nicht dazu führen, dass Unternehmen mit jeglichen Freiheiten irgendwann eine Machtposition erlangen, die sie vor genau dem Fingerhauen schützt, wenn sie dann anfangen, die von dir beschriebenen Grenzen zu überschreiten?

Könnte sicher. Das muß verhindert werden. Von der Notwendigkeit ständiger Wachsamkeit kann uns niemand befreien. Aber wie ich (anderswo) immer sage: Wenn ein Unternehmen Macht erlangt, wird es zum Staat, oder eins mit dem Staat. Schlimmer als heute wird es kaum werden.

Simple_Man schrieb:
Aber das ist meiner Meinung nach ein Ergebnis des "realen" Kapitalismus. Man kann alles und jeden kaufen.

Des Kapitalismus, mit dem wir uns rumquälen, sicher. In der wirklichen Marktwirtschaft, die ich vertrete, die nur ein Aspekt einer freiheitlichen Gesellschaft wäre, wäre die Handlungsfreiheit des Gewaltmonopolisten eben so weit eingeschränkt, daß er viele Dinge nicht mehr dürfte. Unter anderem keine Kinder entführen und in medizinischen Experimenten verbrauchen.

Und was man mit einem Gewaltmonopolisten tun sollten der sich kaufen lässt? Abwählen vielleicht. Aber irgendwie sind die Alternativen die dann kommen könnten auch nicht unbedingt besser.

Eben. Sehr viel wird ohnehin auf Beamtenebene entschieden, und vor dem konsequenten Bruch wird auch nach einem Regierungswechsel zurückgeschreckt.
 

Ein_Liberaler

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samhain schrieb:
@liberaler

Und was würde die Pharmaindustrie erreichen, wenn ihr nicht der Staat seinen verbrecherischen Arm liehe?

ja was dann?
nicht nur die pharmaindustrie, sondern die gesamte industrie, die nicht müde wird immer neue (finanzielle) einschnitte für den doofen bürger zu fordern, bedient sich ungehemmt der subventionen, die der staat ihnen auf dem silbernen tablett serviert. selbst das "outsourcen" von arbeitsplätzen in billiglohnländer wird finanziell unterstützt. "weniger staat" gilt immer nur für die anderen, nie für sie selber. ohne den staat als erfüllungsgehilfen, der ihnen genehme bedingungen und gesetze durchpaukt, wären sie nicht das was sie sind.

Völlig richtig. Aber der Staat hat Macht, die Industrie nur Geld. Wir sollten den Staat bestrafen, der unsere Interessen verrät. Die Industrie ist bestraft genug, wenn ihr Verbündeter sie im Stich lassen muß.

du tust gerade so, als wäre mal wieder der staat der alleinschuldige. was er verbricht, wird ihm aber von lobbyisten jeglicher couleur vorgegeben bzw. treffen sich die speziellen interessen (und das nicht erst seit heute), die schon lange die politik infiltriert haben und leute einfach kaufen.

Wenn mein Verwalter einen Dieb hereinläßt oder in meinem Namen unvorteilhafte Verträge schließt, dann ist er der Schuldige. Ich habe ihn angeheuert, um mich vor Dieben zu schützen und vorteilhafte Verträge zu schließen. Die Industrie ist in meinen Augen weniger schuld, weil sie keine Macht hat. Weil sie auf die Kollaboration des Staates angewiesen und ohne sie aufgeschmissen ist. Das heißt aber nicht, daß sie nicht regreßpflichtig wäre.
 

vonderOder

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Ein_Liberaler schrieb:
und immerhin kann man sich problemlos für wenig Geld gegen AIDS schützen.

Glaubst du die Kinder aus diesem Bericht konnten sich gegen AIDS schützen?

Nein. Das hätten ihre Eltern für sie tun müssen. AIDS ist aber auch nicht wegen dieser Kinder ein Multimillionendollargeschäft.

vonderOder schrieb:
das seltsame war nur, daß es den "probanten" ohne medikamente wesendlich besser ging.
ich weiß ja nicht ob du den bericht gesehen - ich hab.

Nein, habe ich nicht. Welche Probanden? Ich spiele darauf an, daß Kondome ebenso wirksam wie billig sind.

schade das du den bericht nicht gesehen hast, dann wüßtest du warum sich die leute hier aufregen und über was. da du nicht, ist es sinnlos mit dir darüber zu diskutieren.
 

Ein_Liberaler

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Ich habe davon in der Zeitung gelesen, das reicht. Und wir diskutieren hier über das Recht, nicht als Versuchskaninchen mißbraucht zu werden. Ich bin durchaus kompetent, da mitzureden.
 

the_midget

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samhain schrieb:
eltern, denen ihre kinder weggenommen wurden wissen nicht mal wo und ob sie noch leben. was überlebende schildern, hört sich an wie aus einem mengele-versuchskatalog. wer es nicht überlebt, landet anonym im massengrab.

Schilderungen eines Überlebenden

Ein 15-jähriger Junge schildert vor der Kamera, welche Experimente im Heim durchgeführt wurden. Sobald sich eines der Versuchs-Kinder weigerte, die AIDS-Medikamente mit ihren drastischen Nebenwirkungen weiter einzunehmen, operierte man ihm einen Schlauch in den Magen, durch den dann die Medikamente zugeführt wurden. Dieser Junge überlebte - viele andere Kinder überstanden die Experimente nicht. Sie liegen heute in einem Massengrab in der Nähe von Manhattan.

Also ich muss ja sagen ne Magensonde mit Mengele-Experimenten zu vergleiche ist reichlich übertrieben. Und wenn der Bericht nicht so schön ins Anti-Amerika-Schema passen würde, hätten sich vermutlich auch einige über die melodramtischen Übertreibungen aufgeregt. Sonst finden doch alle hier Mainstreammedien bescheuert? Aber nur wenns nicht ins Offstreamweltblld passt oder wie?

Wenn schon kritisch dann auf beiden Seiten...


hab den Beitrag übrigens nicht gesehen...


gruß

the midget
 

samhain

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@liberaler

Aber der Staat hat Macht, die Industrie nur Geld.

weißt du wirklich nicht, das macht und geld in diesem system eng miteinander verknüpft sind? eines bedingt das andere und ist nicht voneinander zu trennen.

Wenn mein Verwalter einen Dieb hereinläßt oder in meinem Namen unvorteilhafte Verträge schließt, dann ist er der Schuldige. Ich habe ihn angeheuert, um mich vor Dieben zu schützen und vorteilhafte Verträge zu schließen. Die Industrie ist in meinen Augen weniger schuld, weil sie keine Macht hat. Weil sie auf die Kollaboration des Staates angewiesen und ohne sie aufgeschmissen ist. Das heißt aber nicht, daß sie nicht regreßpflichtig wäre.

die verflechtung zwischen politik und wirtschaft nennst du keine macht?

du versuchst hier zu trennen, was im kapitalistischen system überhaupt nicht zu trennen ist.
sieh dir doch mal an, wie das im dritten reich gelaufen ist. ohne die großzügige finanzielle unterstützung der (deutschen) wirtschaft...vergessen wirauch nicht unsere us-amerikanischen freunde...hier die bush familie (industrielle!)... hätte hanswurst hitler nie diese stellung erreichen können bzw. wären seine angriffskriege versackt.

sieh dir an, wer (fast) egal in welchem land das sagen hat?

in den USA stellt mittlerweile laut paul krugman die wirtschaft die regierung. er äußerte sich letztes jahr in einer reportage ungefähr in diesem sinne, das dieses rein (in die politik) und raus (in die wirtschaft), der sogenannte "drehtüreffekt", schon immer gang und gebe (schreibt man nach der neuen rechtschreibung mit "ä"?...scheiss drauf!) schlimm genug, aber jetzt bildet die wirtschaft die regierung. sie haben genau ihre leute in den entscheidenden positionen plaziert.

ähnliches geschieht fast überall (auch hierzulande), auch wenn die entscheidenden nicht unbedingt mit in der regierung sitzen. es reicht ja, wenn man seine (bezahlten) fürsprecher hat.

ich habs ja irgendwann schonmal gesagt- du hast eine sehr romantische ader, die allerdings den wirklichen gegebenheiten nicht gerecht wird. vielleicht ist es aber auch nur reine naivität...oder noch was anderes?


ach ja, war die industrie, von kosmetischen maßnahmen abgesehen, je regresspflichtig?
 

samhain

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Also ich muss ja sagen ne Magensonde mit Mengele-Experimenten zu vergleiche ist reichlich übertrieben

na klar, alles im grünen bereich!

kinder werden ihren eltern zwangsentzogen und mir gewalt (todbringenden) arzneiversuchen unterworfen...wenn sie pech haben und krepieren in massengräbern verscharrt.

gehts noch? oder schon alles stumpf?
 

Ein_Liberaler

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samhain schrieb:
@liberaler

Aber der Staat hat Macht, die Industrie nur Geld.

weißt du wirklich nicht, das macht und geld in diesem system eng miteinander verknüpft sind? eines bedingt das andere und ist nicht voneinander zu trennen.

Sie sind es, aber während das Geld auf das Wohlwollen des Staates angewiesen und ohne es machtlos ist, sind die Beamten und Politiker auch ohne das Geld der Industrie gut versorgt. Ich wünschte, ich hätte so eine Abgeordnetendiät... Niemand hindert die Politiker daran, die Lobbyisten in die Wüste zu schicken - außer ihrer eigenen Geldgier.

die verflechtung zwischen politik und wirtschaft nennst du keine macht?

Ja, natürlich. Die Industrie kann nur Geschäfte machen, die Politiker können Zwang anwenden. Wenn sie das im Sinne derer tun, die sie bestechen, statt im Sinne ihrer Wähler, ist das zuallererst ihre Schuld.

du versuchst hier zu trennen, was im kapitalistischen system überhaupt nicht zu trennen ist.
sieh dir doch mal an, wie das im dritten reich gelaufen ist. ohne die großzügige finanzielle unterstützung der (deutschen) wirtschaft...vergessen wirauch nicht unsere us-amerikanischen freunde...hier die bush familie (industrielle!)... hätte hanswurst hitler nie diese stellung erreichen können bzw. wären seine angriffskriege versackt.

Aber im weiteren Verlauf der Geschichte ist auch keine Grenze zwischen Kollaboration der Industrie und Instrumentalisierung der Industrie mehr zu ziehen. Ein Industrieller mußte zuletzt froh sein, wenn er "Betriebsführer" bleiben und die Befehle des Regimes ausführen durfte, statt seine Tage im KZ zu beschließen.


sieh dir an, wer (fast) egal in welchem land das sagen hat?

Regierungen. Soweit sie mit Monopolkapitalisten packeln, werden sie nicht dazu gezwungen. Sie werden gekauft. Gekauft werden kann man nicht gegen seinen Willen, das ist das schöne am Kapitalismus. Daß unsere Verwalter unser Eigentum verkaufen, ist das schlimme an der Demokratie.

in den USA stellt mittlerweile laut paul krugman die wirtschaft die regierung.

Ich halte nicht viel von Krugmann, aber wo er recht hat, hat er recht. Ich mache nur den korrupten Politikern ebenso einen Vorwurf wie der Industrie. Wohlgemerkt ebenso, nicht unbedingt mehr, oder höchstens, weil wir sie zu unserem Schutz gewählt haben, also mehr von ihnen erwarten als von der Industrie, und weil sie mehr Möglichkeiten haben.

(schreibt man nach der neuen rechtschreibung mit "ä"?...scheiss drauf!)

Ein Machwerk einer Koalition aus Schulbuchverlagen und Sozialingenieuren. Eigentlich ein hübsches Beispiel.

ich habs ja irgendwann schonmal gesagt- du hast eine sehr romantische ader,

In der Tat, ich liebe Opern, Klöster, Ritterburgen...

die allerdings den wirklichen gegebenheiten nicht gerecht wird. vielleicht ist es aber auch nur reine naivität...oder noch was anderes?

Nein, Dein Eindruck führt sich darauf zurück, daß Du mir unterstellst, etwas ganz anderes zu unterstützen, als ich in Wirklichkeit tue. Freie Marktwirtschaft hat nämlich mit unseren heutigen Verhältnissen wenig zu tun. Zum Beispiel:

ach ja, war die industrie, von kosmetischen maßnahmen abgesehen, je regresspflichtig?

Ist doch egal. Ich will sie dazu machen. In einer freien Marktwirtschaft nach meinen Vorstellungen wäre sie es.
 
G

Guest

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Wirklich eine schlimme Sache das. Vor allem, dass (bisher zumindest) nur so wenig zur breiten Öffentlichkeit hindurchsickert. Solange dies nämlich der Fall bleibt, wird sich an solchen schrecklichen Vorgängen nicht viel ändern.

Z
 

samhain

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@liberaler

Freie Marktwirtschaft hat nämlich mit unseren heutigen Verhältnissen wenig zu tun.

dann solltest du in zukunft darauf hinweisen, das deine vorstellungen eine utopie ist (wie immer man auch dazu steht) und nichts anderes. ich habe nichts gegen utopien, auch wenn meine "etwas" anders aussieht.

Zitat:

ach ja, war die industrie, von kosmetischen maßnahmen abgesehen, je regresspflichtig?

Ist doch egal. Ich will sie dazu machen. In einer freien Marktwirtschaft nach meinen Vorstellungen wäre sie es.

nur stimmen deine vorstellungen mit der systemimmanenten macht- und profitgier nicht überein. heißt das dann bei dir immer noch kapitalismus, der nun mal so funktioniert (wir können auf einige jahrhunderte zurückblicken), oder anders?

erkläre mir, wie sich in diesem auf profitmaximierung angelegten system (und das auf teufel komm raus) deine vorstellungen verwirklichen und die auswüchse erst gar nicht aufkommen lassen...ach ja- ich vergaß...das regelt sich ja von allein...wenn erstmal alle begrenzungen fallen.. :wink:
 

Franziskaner

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So, ein, zwei Sachen wollt ich noch hinzufügen.

Ein_Liberaler schrieb:
Wer von uns ist jetzt in diesem speziellen Fall der Misanthrop?

Ich sprach von mir.

Wenn ein Unternehmen Macht erlangt, wird es zum Staat, oder eins mit dem Staat. Schlimmer als heute wird es kaum werden.

Eine Folge sowohl der Globalisierung (und damit möglicher "Erpressungen" der Standorte) als auch der Möglichkeit, durch Fusionen eine entsprechende Grösse bzw. marktbeherrschende Stellung zu erreichen.

Eben. Sehr viel wird ohnehin auf Beamtenebene entschieden, und vor dem konsequenten Bruch wird auch nach einem Regierungswechsel zurückgeschreckt.

Das Problem dabei dürfte sein, dass ein Verwaltungsapparat in der Grösse der Bundesrepublik (von der EU wollen wir mal gar nicht reden) wohl kaum einen kompletten Austausch aller entscheidungsbefugten Fachkräfte alle paar Jahre verkraften dürfte.
 

Simple Man

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the_midget schrieb:
Also ich muss ja sagen ne Magensonde mit Mengele-Experimenten zu vergleiche ist reichlich übertrieben.

Eine Magensonde, die gegen den Willen der Kinder eingeführt wird um ihnen schweren Medikamenten einzuflössen ist nicht mit Mengele-Experimenten gleichzusetzen? Seltsame Einstellung ...

the_midget schrieb:
Und wenn der Bericht nicht so schön ins Anti-Amerika-Schema passen würde, hätten sich vermutlich auch einige über die melodramtischen Übertreibungen aufgeregt.

Melodramatische Übertreibungen? Ich denke du hast den Bericht nicht gesehen? Woher weißt du denn dann, dass er melodramatisch war?

Und wenn Kinder ihren Eltern weggenommen und zu Experimenten mißbraucht werden, und im Todesfall auf anonymen Massengräbern beerdigt werden, rege ich mich darüber auf, nicht über die Berichterstattung.
Und das hat bei mir nichts, aber auch gar nichts, mit einer Antiamerikanischen Einstellung zu tun.
Also manche Leute ...


Ein Liberaler schrieb:
In der wirklichen Marktwirtschaft, die ich vertrete, die nur ein Aspekt einer freiheitlichen Gesellschaft wäre, wäre die Handlungsfreiheit des Gewaltmonopolisten eben so weit eingeschränkt, daß er viele Dinge nicht mehr dürfte.

Und hier ist eines der Probleme die ich ab und zu mit deinen Beiträgen habe. (Weißt du, ab und an mal ein "könnte" oder ein "meiner Meinung nach" würde deine Beiträge für mich viel angenehmer machen. :wink: )

Obwohl es das System das du vertritts in der Realität so noch nie gegeben hat (sag mir ruhig falls ich mich in dem Punkt irre), erweckst du den Eindruck, als sei es das Non-Plus-Ultra. Du kannst aber, meiner Meinung nach, noch gar nicht alle evtl. Nachteile abschätzen da sich Theorie und Praxis doch sehr oft von einander unterscheiden (unter anderem, weil sich der Mensch selten so benimmt, wie vorhergesagt).

Nun könnten wir hier natürlich Wirtschaftsphilosophisch und -theoretisch über dein System diskutieren. Dann würdest du vermutlich kluge Leute zitieren die deine Meinung unterstützen und ich kluge Leute zitieren die meine Position unterstützen usw.

Das sollten wir aber aus zwei Gründen sein lassen:
a) Würde es nichts bringen, da ich deine Meinung nicht widerlegen und du deine Meinung nicht beweisen kannst.
b) Es auch eigentlich nicht zu diesem Thread passt.
 

Marc

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Simple_Man schrieb:
the_midget schrieb:
Also ich muss ja sagen ne Magensonde mit Mengele-Experimenten zu vergleiche ist reichlich übertrieben.

Eine Magensonde, die gegen der Willen der Kinder eingeführt wird um sie ihnen schweren Medikamenten einzuflössen ist nicht mit Mengele-Experimenten gleichzusetzen? Seltsame Einstellung ...
Ich hab schon geschrieben was ich von dieser "Sache" halte und ich will auch niemanden in Schutz nehmen oder etwas relativieren aber nach dem was ich gehört habe finde ich auch das diese Experimente nicht mit dem gleichzusetzen sind was Mengele gemacht hat.
Meiner Meinung nach waren Mengeles Experimente noch viel sadisticher und perverser.
 

vonderOder

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samhain schrieb:
in den USA stellt mittlerweile laut paul krugman die wirtschaft die regierung. er äußerte sich letztes jahr in einer reportage ungefähr in diesem sinne, das dieses rein (in die politik) und raus (in die wirtschaft), der sogenannte "drehtüreffekt", schon immer gang und gebe schlimm genug, aber jetzt bildet die wirtschaft die regierung. sie haben genau ihre leute in den entscheidenden positionen plaziert.

ähnliches geschieht fast überall (auch hierzulande), auch wenn die entscheidenden nicht unbedingt mit in der regierung sitzen. es reicht ja, wenn man seine (bezahlten) fürsprecher hat.
das ist doch aber nicht erst seit Krugman bekannt welche leute in den USA das sagen haben und auch hier wie du richtig anführst.
meine meinung zur verflechtung von wirtschaft und politik ist ja bekannt und daran hat sich trotz der darstellungen einige leutchen hier, zu diesem thema, nix geändert.
 

Lazarus

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Marc schrieb:
Simple_Man schrieb:
the_midget schrieb:
Also ich muss ja sagen ne Magensonde mit Mengele-Experimenten zu vergleiche ist reichlich übertrieben.

Eine Magensonde, die gegen der Willen der Kinder eingeführt wird um sie ihnen schweren Medikamenten einzuflössen ist nicht mit Mengele-Experimenten gleichzusetzen? Seltsame Einstellung ...
Ich hab schon geschrieben was ich von dieser "Sache" halte und ich will auch niemanden in Schutz nehmen oder etwas relativieren aber nach dem was ich gehört habe finde ich auch das diese Experimente nicht mit dem gleichzusetzen sind was Mengele gemacht hat.
Meiner Meinung nach war das noch viel sadisticher und perverser.

Ich bin kein Moralphilosoph..... aber ich persönlich frage mich ob man dort wirklich noch differenzieren soll....

Da werden kranke Kinder aus sozial schwachen Familien ohne richterliche Verfügung oder Kenntnis unter dem Vorwand der Fürsorge in "Versuchsanstallten" (Ich weigere mich das Kinderheim zu nennen) untergebracht.

Eine sogenannte "Ethik Kommission" wurde eingesetzt um offiziell Missbrauch zu verhindern - dummerweise nur bestehend aus Vertretern der Pharmaindustrie.....

Die Kinder (Schutzbefohlene!!) werden notfalls mittels Fixierung und Magensonde gezwungen experimentelle Medikamente einzunehmen wobei bewusst inkauf genommen wird das der psychische und physische Zustand der Kinder dadurch verschlimmert wird. Der tot der Kinder wird ebenfalls bewußt provoziert.... aber ist ja nicht weiter schlimm, schließlich müssen sie ja eh sterben oder? :? Nichtmal ein Grab mit Namen ist dann drinn, nein sie werden anonym in Massengräbern verscharrt - ohne das ihre angehörigen jemals etwas erfahren....

Ich persönlich seh da nicht viel unterschied zu Mengele und seiner Truppe- ich vergleiche darum nicht die USA mit dem 3. Reich, aber die Verantwortlichen aus NY hätten seinerzeit unter Herrn Schickelgruber bestimmt Karriere gemacht. Zudem ists ja auch kein Geheimnis das die "Moral" des "freien" Amerika nicht so differenziert ist wie es scheinbar hier gemacht wird. Sie hatten seinerzeit keine Probleme eine ganze Reihe von Nazi-Wissenschaftlern zu importieren damit sie ihre Experimente weiter führen konnten. Und das nicht nicht trotz, sondern gerade wegen ihrer berüchtigten Forschungsmethoden. Sagt euch Kurt Blome etwas? Ich weiss nicht....
 

Laurin

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Ein_Liberaler schrieb:
vonderOder schrieb:
das seltsame war nur, daß es den "probanten" ohne medikamente wesendlich besser ging.
ich weiß ja nicht ob du den bericht gesehen - ich hab.

Nein, habe ich nicht. Welche Probanden? Ich spiele darauf an, daß Kondome ebenso wirksam wie billig sind.


es ngestaltet sich natürklich schwierig, über eine reportage zu diskutieren, die nur ein teil der anwesenden gesehen hat. deshalb bin ich derzeit dabei, sie zu besorgen und noch mal auszuwerten, so dass man eine gemeinsame informationsbasis hat.


zu diesem thema:

Eine Krankenschwester aus dem incarnation heim (5 jahre war sie dort tätig) hatte zwei geschwister zu sich aufgenommen und versucht hochzupäppeln. die beiden hatten neben der krankheit diverse psychische und soziale gebrechen wie hyperaktivität oder unvermögen zu sprechen.
es wurde sehr viel unternommen, aber es war kein fortschritt in sicht. solang, bis die ehemalige schwester (wobei nicht gesagt wurde, ob sie zu diesem zeitpunkt noch dort arbeitete) darauf kam, die medikamente abzusetzen.......sie also die seiten wechselte.
jedenfalls führte das absetzen der behandluhng nicht nur zur besserung des Zustandes der kinder, sondern leider auch dazu, dass ihr die kinder weggenommen wurden. Sie wußte bis damals nicht, wo die kinder steckten.

bei dem anderen "probanten", dem kleinen Garfield war es so, dass nach dem Aids tot seiner Mutter (sie hatte ihn über die geburt wohl angesteckt, da hilft auch kein kondom mehr )die Großmutter die Fürsorge bekam--für ihn und noch zwei schwestern.
Sie erkannte, dass die Medikamente ihn kränker machten und abmagern ließen, so entschied sie irgendwann, es abzusetzen. Trotz besserung des Zustandes auch hier die selbe Situation:
Das Kind wurde vom ACS weggenommen und "zwangstherapiert"



Zum aspekt des kaufens oder nicht kaufens:

Zum Fall der eben genannten Großmutter war es so, dass sie berichtete, dass noch zu lebzeiten der Mutter ein arzt auf diese zukam und ihr anbot, eine alternative therapie durchzuführen....dafür würde sie monatlich 20 dollar erhalten.

die mutter lehnte ab, das jugendamt bekam dann seine chance, nachdem die großmutter die medikamente absetzte...und was soll ich (zynisches) sagen?? der arzt spart nun 20 dollar im monat!! ebenso wurde angeführt, dass für jedes kind einzeln entschieden wird, ob es für eine solche therapie in frage kommt oder nicht....dieses argument scheint allerdings fadenscheinig zu sein, denn die entscheidungsträger kommen zu 100% aus den ärzte und pharmakreisen.



nur zur Info und als basis der Diskussion, da ja nicht alle die doku gesehn haben. mehr infos kommen...

Laurin
 

Mr. Anderson

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Die Sendung wird auch nochmal wiederholt, allerdings auf Sendern die teilweise nur regional zu empfangen sind (und digital über Satellit):
Sa, 13.8. 04:00-04:30 EinsPlus
Mo, 15.8. 00:30-01:00 EinsExtra
Do, 18.8. 02:20-02:50 EinsExtra
(d.h. an den jeweiligen Tagen ganz früh morgens)
 
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