Somalia - oder die Rückkehr des Stellvertreterkrieges

[agentP]

Methoden wie zur Kolonialzeit: Damals probierte Europa seine Phosphorbomben und andere chemische Kampfstoffe in den Kolonien aus, heute sind es vornehmlich die biologischen:
[...]

Im Oktober 1978 wurden regelrechte Bombenangriffe von Rhodesien aus auf Sambia und Mosambik geflogen, die die Befreiungsbewegung unterstützten, trotz der Warnungen Großbritanniens und der USA, die eine regionale Ausweitung und eine Konfrontation der Supermächte fürchteten.

1978 ist aber nun nicht gerade "heute", oder? Was wäre denn ein aktuelles Beispiel?

 

[Laokoon]

Die moderne Form davon ist im letzten Post beschrieben. Statt Kampfstoffen werden Präparate ausprobiert. Eben meist gegen den Willen der Beteiligten und ohne Rücksichtnahme auf hohe "Verlustraten".

Von biologischen Kampfstoffen zum Zwecke der Menschentötung hat man sich ja zum Glück offiziell distanziert, heutzutage geht es vor allem um die Entwicklung von Herbiziden als Kampfstoffen, z.B. Agent Green, welches zur Bekämpfung des Drogenanbaus eingesetzt wird. Die werden wohl eher in Südamerika versprüht als in Afrika .

 

[Laokoon]

Um dem Bereich "Stellvertreterkrieg" in diesem Thread etwas Aufwind zu geben:

USA bombardieren mutmaßliche Al Quaida - Verstecke in Somalia

 

[MrPalmer]

Und wieder gibt es Luftangriffe im Süden des Landes. Angeblich soll es sich wieder gegen Terroristenversteck von Al Qaida handeln.

Ausserdem werden Schiffe verlegt US sends air carrier to Somalia
Und gerade der somalischer Vizepremier Hussein Aideed (Aidid) verlangt nach US Bodentruppen "The only way we are going to kill or capture the surviving al-Qaida terrorists is for US special forces to go in on the ground,"
Aideed oder Aidid ? da war doch was -> sein Vater
Im März 1994 hatten sich die USA aus dem Land zurückgezogen, nachdem US-Gefallene geschändet worden waren.

Ein Interview mit Michael A. Weinstein "Verbindungen zu El Kaida sind Propaganda"

 

[Laokoon]

Reuters: Tote nach heftigen Gefechten in Mogadischu

Immernoch keine wirkliche Ruhe in Sicht.

 

[Laokoon]

Ein Artikel in der Printausgabe des Kölner Stadt Anzeigers beschreibt die Kämpfe als "die Schlimmsten seit 15 Jahren". Äthiopien hatte am Donnerstag eine neue Offensive gestartet, bei der es mutmaßliche Stellungen der Regierungsgegner mit Artillerie beschießt. Auf die Zivilbevölkerung nimmt die Armee dabei keine Rücksicht. Die UN kommentiert das äthiopische Vorgehen als "ungeeigneten Entwaffnungsversuch".

Seit Anfang Februar sind schon 58.000 Menschen aus der somalischen Hauptstadt geflohen.

Problem: Der Bürgerkrieg weitet sich aus, da nach dem Zurückdrängen der Islamisten nicht nur diese mit Guerillataktiken die Übergangsregierung bekämpfen, sondern inzwischen die verschiedenen Clans des Landes versuchen, ihren Nutzen aus dem Krieg zu ziehen. So soll auch der Präsident der Übergangsregierung viele seiner eigenen Clanmitglieder nach Mogadischu verlagert haben.

Die 1.500 Mann starke Truppe der Afrikanischen Union (Kontingent von Uganda gestellt) hat sich im Flughafen verbarrikadiert.


http://de.today.reuters.com/news/ne...1540Z_01_KOE333328_RTRDEOC_0_SOMALIA-TOTE.xml
http://www.ksta.de/html/artikel/1175580170650.shtml

 

[Laokoon]

Die UN weiter über die humanitäre Katastrophe in Somalia:

United Nations[/url]]
** Somalia

Still from OCHA: the Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) in Somalia reports that nearly 100,000 people have fled the capital Mogadishu since 1 February this year, due to continued fighting in the area.

Of the total figure, 47,000 have fled since 21 March alone, and have no access to shelter, water or food. The number of those fleeing the area continues to increase on a daily basis and the lack of access to the city due to the fighting has severely hampered humanitarian agencies from responding to meet the vast needs. OCHA urges all parties to take necessary measures to prevent unnecessary human suffering.

United Nations[/url]]
[...]
“All parties are urged to take all the necessary measures to prevent unnecessary human suffering. Any deliberate attempts to prevent wounded and/or civilians from receiving assistance and protection are intolerable, and in gross violation of international humanitarian law,” OCHA said.
[...]
Last Thursday, Secretary-General Ban Ki-moon called for an immediate end to the fighting, saying he was “particularly concerned about the use of air strikes and the introduction of tanks and heavy artillery into densely populated parts of the city, further increasing the security threat to large numbers of civilians.”
[...]
There are currently an estimated 400,000 IDPs in Somalia, which has been torn apart by factional fighting and has not a functioning central government since 1991. Thousands of others have fled to neighbouring countries.