Rassenmedizin

Unterschiedliche Behandlung je nach Hautfarbe?

  • Unbedingt

    Stimmen: 0 0,0%
  • Bloß nicht!

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0

antimagnet

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ich denke, es wäre besser, den grund für die einteilung in rassen auch als ursache für die unterschiedlichen behandlungsmethoden heranzuziehen.

sprich: wenn die rasseneinteilung aufgrund genetischer unterschiede vorgenommen wird, so sollte man sich bei der einteilung in verschiedene patientengruppen auch an diesen genetischen unterschieden orientieren und nicht an der einteilung in rassen.

es kommt dann auch klarer raus, dass bei der ursachenforschung diese genetischen unterschiede berücksichtigt werden müssen, und nicht die rassenzugehörigkeit. letzteres ist einfach zu sehr mit drittvariablen konfundiert...


nachtrag: agentp's post erst jetzt gelesen. ich denke, zumindest wir beide wollen auf das gleiche raus... :wink:
 

agentP

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Ja, ich denke auch und ich wollte, ich hätte es so ausdrücken können. :shy:
 

Helika

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Ja, man sollte die 'Rasse' berücksichtigen, wobei ich hier weniger von 'Rasse' als eher genetischer Herkunft sprechen würde.

Japaner und Personen aus bestimmten Gebieten Afrikas und Chinas vertragen als Erwachsene kaum noch Milchprodukte: Lactose-Intoleranz. Ratet mal, was gerne in Medikamenten genutzt wird als Füllmittel? Lactose. Japaner bauen Alkohol langsamer ab als Europäer, sollte ev. auch bei bestimmten Entscheidungen gesundheitlicher Art berücksichtigen. Sichelzellenanämie kann vor Malaria schützen etc. pp.

Innerhalb Deutschlands gibt es gewisse 'Landgrenzen'. Sucht man nach einem geeigneten Organ-/Rückenmarkspender hat ma meist innerhalb dieser (genetischen) Grenze mehr Glück, als das man ungezielt, dafür bundesweit sucht.


Für die Statistik: Ich bin (Ex-)Lehramtler.
 

erdal5

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das ist ein heikles thema, gerade vor kurzem hat es bei den amilanten doch ein riesentratra gegeben. ein nobelpreisträger, irgendwas mit DNS, hat schwadroniert, das "schwarze" einen niedrigeren IQ haben als weiße. watson hieß der glaube ich, habe jetzt keinen link parat, könnt ja mal googeln. der war auf tour in europa und alles wurde gecancelt.
ich bin mir aber sicher, das es seriöse studien über dieses thema in den usa gibt, ob sie publiziert werden, ist eine andere sache. der IQ sagt natürlich in erster linie nur über den bildungsgrad aus, also wenn viele schwarze in "ghettos" leben und schlechtere schulbildung als weiße haben, dürfte der durchschnitt tatsächlich tiefer sein, aber kausal betrachtet, ist wohl jeder bei der geburt gleich schlau oder doof, egal welchen ursprungs er ist.
übrigens gibt es schon rassische medizin, jedoch im psychosomatischen bereich, nämlich CBS (cultural bound syndrom).
also unterschiedlich sind wir schon, aber jeder zuckt wohl zurück, dieses wieder in die medizin einfliessen zu lassen, es gab zuviel schaden in der vergangenheit...
 

Shishachilla

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Das was du da über den IQ behauptest ist imho komplett falsch!

Nicht jeder ist bei Geburt gleich schlau!
Bei einem IQ-Test geht es deshalb auch nicht darum, komplizierte mathematische Aufgaben zu lösen, oder die Hauptstädte von irgendwelchen Ländern runter zu rasseln, genau dann hättest du mit deiner Aussage über Bildung recht.
Beim IQ-Test geht es hauptsächlich darum, Zusammenhänge zu erkennen und logisch zu denken.

Und da mag der ein oder ander Hauptschüler den ein oder anderen Gymnasiasten locker abziehen, nur weil der Hauptschüler zu faul oder sonstwas war, um sich auf den Arsch zu hocken und zu lernen, und der Gymnasiast wurde einfach nur gedrillt auswendig zu lernen oder mit Müh und Not von einer Klasse gerade so in die nächste zu rutschen!
Weißt was ich mein?
 

erdal5

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mal VÖLLIG offtopic: was zum geier bedeutet eigentlich in der internetsprech dieses "IMHO"??????? und "AFAIK"? :don: ich stolpere immer über diese begriffe und kann mir beim besten willen keinen reim darauf machen. sorry fürs offtopic, aber so verstehe ich deinen beitrag besser :wink:
 

agentP

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Bei einem IQ-Test geht es deshalb auch nicht darum, komplizierte mathematische Aufgaben zu lösen, oder die Hauptstädte von irgendwelchen Ländern runter zu rasseln, genau dann hättest du mit deiner Aussage über Bildung recht.
Beim IQ-Test geht es hauptsächlich darum, Zusammenhänge zu erkennen und logisch zu denken.
Wobei natürlich gerade das Lösen von komplizierten mathematischen Aufgaben ein hervorragendes Training für das Erkennen von Zusammenhängen und das logische Denken ist.
Es heisst ja so schön: das Gehirn wie ein Muskel: Je mehr es gefordert wird, desto leistungsfähiger wird es und beim Aneignen von Wissen wird das Gehirn durchaus immer mal wieder gefordert, weil es immer Bereiche gibt, wo man mit auswendig lernen nicht weiter kommt, sondern verstehen muss. Lesen an sich soll ja auch schon ein gutes Training sein.
Insofern würde ich nicht behaupten, dass da gar kein Zusammenhang besteht. Fragt sich eher, wie man "Bildung" überhaupt definiert.

@erdal
Google ist dein Freund: http://www.hschoepke.de/internet/slang/
 

Angel of Seven

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erdal5 schrieb:
mal VÖLLIG offtopic: was zum geier bedeutet eigentlich in der internetsprech dieses "IMHO"??????? und "AFAIK"? :don: ich stolpere immer über diese begriffe und kann mir beim besten willen keinen reim darauf machen. sorry fürs offtopic, aber so verstehe ich deinen beitrag besser :wink:




AFAIK „As Far As I Know“

IMHO „In My Humble Opinion“

IMO „In My Opinion“

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Abkürzungen_(Netzjargon)
 

DrJones

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@ helika

Also gerade die Sache mit der Lactoseunverträglichkeit finde
ich persönlich sehr interessant. Vor allem da es auch innerhalb Europas
wirklich drastische Unterschiede gibt.

Laut Wikipedia sind es auf Sizilien immerhin 71% die keine Milchprodukte
vertragen. In Norditalien 52% und wenn man über die Alpen
nach Deutschland kommt noch 15%.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lactoseintoleranz
 

Aphorismus

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Ich verstehe nicht, wie die Lehrämter bei dieser Frage zu einem Nein als Antwort kommen. Wenn ich zum Arzt gehe und der mir sinngemäß sagt: "Lieber Herr Aphorismus, es gibt zwei Medikamente, das eine funktioniert besonders gut bei dicken Menschen, Sie haben doch 'ne ordentliche Wampe, wollen Sie nicht lieber das probieren?"

Dann rege ich mich doch nicht auf, dass der auf eine mir evtl. nicht besonders schmeichelnde Realität hingewiesen hat, sondern freue mich, dass ich die bestmögliche medikamentöse Behandlung bekomme!

Das Vokabular ist allerdings wirklich etwas überholungsbedürftig. Statt mit dem Begriff "Rasse" zu operieren, könnte man das doch viel neutraler gestalten: "Lieber Herr XY, um die Krankheit, die zu Ihren Symptomen passt, zu behandeln, gibt es mehrere Optionen. Eine davon hat bei Ihnen auf Grund ihres ethnischen Backgrounds besonders gute Chancen. Möchten sie lieber dieses Präparat oder die Einheitslösung?"

Was soll daran anstössig sein? Verstehe ich nicht.

By the way - dazu gibt es definitiv eine Stelle bei House. Da merkt House, dass ein alter, farbiger Mann nicht die "Schwarzen-Medizin" haben will, obwohl die besser funzt, weil er sich dadurch an die Zeit der Rassentrennung erinnert fühlt. House verarscht ihn dann, indem er die Medikamente falsch herum präsentiert und der Mann dann letztendlich, gerade weil er sich weigert, die effektivere Medizin bekommt.
 

dkR

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Aphorismus schrieb:
Ich verstehe nicht, wie die Lehrämter bei dieser Frage zu einem Nein als Antwort kommen.

Das Vokabular ist allerdings wirklich etwas überholungsbedürftig. Statt mit dem Begriff "Rasse" zu operieren, könnte man das doch viel neutraler gestalten:
Ich hab mir das nicht ausgedacht, das heißt "Race-based medicine" bzw. "Race medicine". Und natürlich habens die Amis erfunden.
Was soll daran anstössig sein? Verstehe ich nicht.
Die Bezeichnung ist nicht anstössig, du möchtest sie aber trotzdem umschreiben?
Politisch Korrekt ist es natürlich ein völliges unding, über sowas auch nur nachzudenken. "Ahh, die Rasse XY ist anfälliger für Krankheiten, war ja klar. Soso." Politisch korrekte Realitätsverweigerung hat eine lange Tradition.
 

agentP

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Wäre es nicht hübsch und stünde es nicht auch gerade Wissenschaftlern gut zu Gesicht, wenn sie einen Begriff verwenden würden, der wenigstens klar definiert ist, was meines Wissens bei dem Begriff "Rasse" nun mal meines Wissens nicht der Fall ist?
In dem Zusammenhang würde mich interessieren, was du zu meinen oder besser zu antis Punkt auf der letzten Seite sagst.
 

dkR

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Doch, aber der Begriff ist AFAIK weder definiert, noch nachgewiesen, dass es sowas überhaupt gibt (anscheinend üblicher US-Sprachgebrauch). Bzw. äußerst umstritten. Nur hat das der Empirie anscheinend noch niemand gesagt. Wo ist denn für dich das Problem damit, zuzugeben, dass man Asiaten eventuell anders behandeln sollte als Eskimos? Undabhänig vom Rassenbegriff.

antimagnet schrieb:
sprich: wenn die rasseneinteilung aufgrund genetischer unterschiede vorgenommen wird, so sollte man sich bei der einteilung in verschiedene patientengruppen auch an diesen genetischen unterschieden orientieren und nicht an der einteilung in rassen.
Ihr wollt wohl unbedingt vom "Rassenbegriff" weg? Was wenn diese Patientengruppen eindeutig mit der Herkunft korreliert sind? Dann könnte man unmengen Geld sparen und einfach nach Herkunft gehen. Ich hab mich mit dem Thema auch nicht tiefergehend beschäftigt.
Es gibt ja genug andere physiologische/anatomische Faktoren die halt einfach mal davon abhängen. Wieso sollte ausgerechnet auf molekularer bzw. pharmakokinetischer Ebene kein Unterschied sein?
 

agentP

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Doch, aber der Begriff ist AFAIK weder definiert, noch nachgewiesen, dass es sowas überhaupt gibt (anscheinend üblicher US-Sprachgebrauch).
Ja, "race" ist üblicher Sprachgebrauch, aber nicht völlig identisch mit dem
deutschen Begriff "Rasse". Wie bereits ausgeführt wird der Begriff ja in den USA je nach Zusammenhang ganz unterschiedlich definiert, für Zensusangelegenheiten, darf man sich gar selber aussuchen, welcher Rasse man angehören will. Ich hoffe im dem Zusammenhang, dass die so erhobenen Daten nicht Ausgangspunkt für medizinische Forschung sind, sonst sehe ich da ohnehin ein kleines Problem. :p

Wo ist denn für dich das Problem damit, zuzugeben, dass man Asiaten eventuell anders behandeln sollte als Eskimos? Undabhänig vom Rassenbegriff.
Damit habe ich im Prinzip kein Problem, das habe ich aber weiter vorne schon angemerkt. Ich habe eher ein Problem damit für die Benennung eine derart unscharfen und vorbelasteten Begriff zu benutzen.
Nur hat das der Empirie anscheinend noch niemand gesagt.
Naja, das liegt nicht so sehr an der Empirie, sondern womöglich eher an den Empirikern, die Angstzustände und Schweissnasse Hände kriegen, wenn man Worte wie "soziale Konstruktion" in den Mund nimmt. :lach3:
 

Hosea

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dkR

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agentP schrieb:
Damit habe ich im Prinzip kein Problem, das habe ich aber weiter vorne schon angemerkt. Ich habe eher ein Problem damit für die Benennung eine derart unscharfen und vorbelasteten Begriff zu benutzen.
Die ethno-soziologische Medizin? :gruebel:
Vorbelastet, da kommen wir doch endlich mal in die Nähe des Pudels Kern. :geifer:
 

agentP

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Was wenn diese Patientengruppen eindeutig mit der Herkunft korreliert sind? Dann könnte man unmengen Geld sparen und einfach nach Herkunft gehen. Ich hab mich mit dem Thema auch nicht tiefergehend beschäftigt.
Es gibt ja genug andere physiologische/anatomische Faktoren die halt einfach mal davon abhängen.
Also ist Rasse=Herkunft? Wovon hängen denn physiologische/anatomische Faktoren ab? Von der Rasse? Ist es nicht eher so, dass man sich willkürlich (und je nach Kultur unterschiedlich*) eine handvoll Faktoren herauspickt, danach unterscheidet und das dann Rassen nennt?

*Europäer z.B. wurden ja meinetwegen in Japen nicht als Weisse bezeichnet sondern als "Langnasen" (was in der ersten Variante auch absurd wäre, wenn man selber einen feinen Porzellanteint hat, während das bärtige Monster gegenüber eher ein zartes Schweinchenrosa bis helles braun an den Tag legt).

Vorbelastet, da kommen wir doch endlich mal in die Nähe des Pudels Kern.
Nö, da kommen wir denke ich in die Nähe dessen, was du von Anfang an gerne hören würdest :zwinker: , aber ich hoffe, du erkennst an, dass auch noch andere Argumente im Raum stehen und nicht nur dieser eine Aspekt.
 

antimagnet

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hoseas zeit-artikel beschreibt eigentlich ganz gut, was ich meinte:

Weil Schwarze oft an Stickstoffmangel leiden, der den Blutdruck erhöht, vermuteten sie, wirke Enalapril wohl nicht richtig.

wäre es da nicht besser, die patienten auf stickstoffmangel zu untersuchen und die behandlung nach diesem ergebnis zu richten? schließlich scheint es wohl schwarze zu geben, die nicht unter sticktoffmangel leiden, und ich gehe davon aus, dass es auch weiße gibt, die darunter leiden und bei denen enalapril ebenso nicht richtig wirkt.
 

Shishachilla

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1. würde mich interessieren, warum Schwarze oft an Stickstoffmangel leiden...!?!
2.
Zeit schrieb:
Mediziner und Genforscher beleben die Rassendiskussion neu: Sie fordern, Medikamente je nach Hautfarbe zu verordnen.

Da hätten wirs doch, der Begriff der Rasse unterscheidet die Menschen nach ihrer Hautfarbe. Hm... Asiaten sind ja eigentlich dann Weiße, ach halt, da gibts ja noch die Inder, die sind dann ja eigentlich schon wieder Schwarze, hm, und die Araber, naja, is dann individuell, je nach dem wie stark der Grad der "Schwärze" ausgeprägt ist. Und die Menschen aus der Dominikanischen Republik? Da gibts mehr und weniger Schwarze... oder sollen wir nicht einfach sagen, alles was nicht ist wie wir ist schwarz? :roll:
Ich finde das lächerlich und von der Zeit recht dämlich ausgedrückt/zitiert.

3. Da fällt mir ein, was ich mal mit meinem Lehrer in der 13. Klasse für eine Diskussion hatte: Er gebrauchte ganz beiläufig im Satz das Wort "Neger". Und das mehrmals auch hintereinander. Als ich ihn darauf ansprach, von wegen das wirke irgendwie diskrimierend und sei schon gar nicht politisch korrekt, meinte er so, das sei wohl politisch korrekt und würde nur bei irgendwelchen verklemmten Leuten sauer aufstoßen.
Hm.... das war jetzt eigentlich OT merk ich grad.... egal.... wollt ich mal loswerden ;-)
 
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