Produkte mit Chinesenqualität

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Ein_Liberaler schrieb:
Da ich über kurz oder lang eine neue Garderobe brauche, wurde mir C&A ans Herz gelegt, da habe ich das gleiche gedacht - wie kann es so einen Ramschladen überhaupt geben? Ich bin rein und rückwärts wieder raus. "Fünfteilige" Anzüge (Hose, Weste, Jacke, Krawatte, Einstecktuch) für € 100.-, natürlich voll Synthetik.

Lass dir halt einen bei Kuhn machen, die haben sehr schöne Stoffe und is auch nicht teurer als ein guter von der Stange, hällt aber 5 x so lange.

http://www.kuhn-masskonfektion.com/produkte/massanzug-co/stoffe-preise.html
 

Malakim

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Ein_Liberaler

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Bei Kuhn hab ich mir schon versuchsweise zwei Hemden machen lassen, € 10.- teurer als von der Stange, aber eben der Kragen und er "Rest" in zwei verschiedenen Größen...
 

Malakim

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Also meine Anzüge sind alle tiptop und ich wurde auch mehrfach schon darauf angesprochen bzw. gefragt was dies für ein Anzug ist ... Scabal sagt aber auch keinem etwas.

Ausserdem habe ich solche Sachen wie:
- freie Anordnung von Taschen
- freie Wahl Stoff, Futter, etc.
- und Knöpfbare Ärmelknöpfe

sehr zu schätzen gelernt.

Sollte ich mal zu Geld kommen lasse ich meinen Leisten mal
bei einem Schuster und kauf Maßschuhe, echt!
 

Ein_Liberaler

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Knöpfbare Aufschläge* sind allen Ernstes ein aufpreispflichtiges Extra... Man faßt es nicht, das sollte bei Maßkleidung Standard sein.

*Ja, schon klar, im Zivilleben wird da gar nichts umgeschlagen. Sind nur Schlitze.
 
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Geht nix über einen Maßanzug.

Das mit den knöpfbaren Ärmelschlitzen konnte ich allerdings noch nie nachvollziehen.
 

Ein_Liberaler

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Bei Preußens war es lange Vorschrift, den untersten Knopf am Rockärmel offen zu lassen. Und für das Zivil sagte Coco Chanel sehr richtig: Wo kein Knopfloch ist, gehört auch kein Knopf hin. Nur: Der Schlitz im Ärmel ist ja auch nur noch Zierde, weil es so enge Ärmel, daß man sie zum An- und Ausziehen der Jacke aufknöpfen müßte, gar nicht mehr gibt. Ob geknöpfter Zierschlitz oder vorgetäuschter Zierschlitz, beides ist letztlich ohne Funktion. Nicht anders als Revers und Kragen. Wahrscheinlich gefällt mir darum diese Tweedjacke von Manufactum so gut, die wirklich noch bis oben knöpfbare Revers und einen hochschlagbaren Kragen hat.

Aber wir entfernen uns vom Thema Chinesenqualität.
 

Malakim

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shechinah schrieb:
Geht nix über einen Maßanzug.

Das mit den knöpfbaren Ärmelschlitzen konnte ich allerdings noch nie nachvollziehen.

Nun ... also ich verbringe ja viele Veranstaltungen mit Anzügen und ich öffne tatsächlich die Knöpfe und schlage die Ärmel hoch wenn ich mir die Hände wasche. Sonst müsste man das Sacko ausziehen.

Ich finde die Tweet Jacke bei Manufactum auch gut, aber der Preis ist für ein Produkt von der Stange zu hoch, finde ich. Gleiches gilt für die Schuhe bei Manufactum, alles kurz vor "ich lasse es mir machen" vom Preis her.
 

Ein_Liberaler

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Richtig, die Preise sind prohibitiv. Es ist aber auch ein toller Stoff. Ein Kölner Maßschneider nimmt für ein wirklich gutes Tweedjacket um die € 1000.-...
 
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Ich hab eben einen Film über die letzte Herrenschneiderin Deutschlands gedreht, die noch alle Techniken aus den 30er Jahren beherrscht und strikt danach arbeitet.

95% mit Hand genäht (konstruiert und aufgebaut triffts wohl besser) - Jacke dauert über einen Monat - kannst dir vorstellen was das kostet. Die lässt auch erst mal Tweed auf einem Handwebstuhl für dein Sacko weben, weil das, was man so kaufen kann, nicht ihren Qualitätskriterien entspricht.
 

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Wenn man sich die Medien anhört, liest man es immer wieder: China ist auf der Überholspur. Die Nummer 1, die USA, wankt. Wie dem auch sei.

Ich habe mich gefragt, warum die Chinesen immer wieder Produkte kopieren, oder eigene Varianten herstellen, die allerdings oft schlecht wegkommen. Ganz auffällig war es mit den Automobilprodukten.

Sogar ganze Orte werden von der Kopierwut der Chinesen nicht verschont, so auch Hallstadt in Österreich, welche nun in China eine Kopie hat.

Was steckt dahinter? Scheinbar der Gedanke oder die Strategie, dass man nur etwas Besseres herstellen kann, wenn man es vorher gut und genau genug kopiert hat. Dieser Gedanke wurde früher insbesondere in der Kunst (Malerei) angewendet.
 

gaia

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Tja. China hat sich ja auch Lego vorgenommen.
Lepin. Hergestellt vo kleinen fleißigen Kinderhänden.
 

Giacomo_S

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Passt nicht exakt hierhin, wollte aber keinen extra Thread eröffnen:

Seit kurzer Zeit wohne ich in einem Neubau, der Erstbezug war erst 2009. Man sollte also meinen, alles funktioniere ... was offenbar für die Heizungsanlage nicht gilt.

Bisher habe ich noch kein Haus erlebt, in der eine Heizung so oft ausfällt, obwohl das Haus eher überdurchschnittlich durch eigene Hausmeister betreut wird.
Mit heutigen Geräten kann man oft zum Mond fliegen und von da dem US-Präsidenten eine SMS schicken. Umso lächerlicher finde ich, dass sie dann oft genau das, was ihre Kernaufgabe ist, nicht störungsfrei können. In diesem Fall: Einfach nur Heizen und warmes Wasser bereit halten.

Oder zumindest: Feststellen, dass eine Fehlfunktion vorliegt und diese melden. Aber nein, es läuft noch immer wie zu Großvaters Zeiten: Die Mieter stellen fest, dass offenbar etwas nicht funktioniert und sagen dem Hausmeister Bescheid - und der ruft dann den Installateur, der das repariert.

Will ich morgens warm duschen, dann muss ich oft erst einmal 60 Liter Wasser rauslaufen lassen, bis warmes Wasser überhaupt kommt (abgemessen lt. Wasseruhr). Zum Duschen brauche ich dann 30 Liter - und dabei dusche ich bereits schon ausgiebig (ich könnte mich vielleicht sogar auf 10 beschränken). Daran habe ich mich bereits gewöhnt.

Letzten Donnerstag gab es überhaupt kein warmes Wasser und auch die Heizung lief nicht. Abends ging's dann - aha dachte ich mir, man hat das wohl gewartet.
Heute, am Samstag, ist die Heizung dann erneut komplett ausgefallen. Das wird also ein spaßiges Wochende, denn der Hausmeister ist natürlich nicht da und auch nicht erreichbar.

Was mich daran am meisten nervt: Die Technolgie von Heizungsanlagen gibt's ja nicht erst seit gestern. Man sollte ja zumindest eines voraussetzen dürfen: Das die Anlage im Dauerbetrieb störungsfrei läuft und sich irgendwie rührt, falls nicht.
 

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Das ist alles hochnervig. Ich glaube, ich kann da ein bisschen mitfühlen, Giacomo...

Woran liegt es eigentlich, dass sich bei Wohnungsangelegenheiten/Hausbauangelegenheiten die Verantwortung gegenseitig zugeschustert werden? Und woran, dass Probleme nicht wirklich gelöst werden?

Erstmal hängt es schon an der Qualität der Ausführung. Ganz zu Beginn wird schon nicht fachgemäß gearbeitet, geschweige mit Hingabe an einer sauberen Umsetzung der ursprünglichen Pläne. Die Wartung lässt nach Ausführung und Bezug dann auch auf sich warten.
Bei einem Neubau wird gerne so lange hinausgezögert bis die kritischen 5 Jahre um sind (Gewährleistung).

Manche Unternehmen machen sich wohl eine Lücke in der Rechtslage zu eigen. Sie gründen eine GmbH, die nach den Ausführungen Insolvenz anmeldet und dann alle Verantwortlichkeiten von sich weisen kann. Die Gewährleistung, je nach Vertragslage, bleibt dann an den Handwerkern. Doch die können es auch nicht unbedingt kurieren. Und wenn Schäden auftreten, kommt man mit den Versicherungen in sehr vertrackte Lagen. Wer übernimmt was? Und schwupps - sind die 5 Jahre vorbei.

Wir haben so einen Fall und es geht um nicht weniger als die Sanitären Anlagen, die der Installateur - wenn man ihn so nennen kann - nicht fachgerecht ausgeführt hat. Gegengefälle, Muffe in der Horizontalen (muss ins Fallrohr), zudem eine Muffe, die den Durchfluss beschränkt von 90 mm auf 60 mm (ganz besonders dumm in Kombination mit Gegengefälle, da ein Rückstau häufig vorprogrammiert ist), Zuläufe von Dusche und WC wurden im 90°-Winkel eingeführt (sollte aber mit 45° und leicht nach unten in das Hauptrohr eingeführt werden), zwei Wohnungen an einer Leitung von 7m bis Fallrohr (das ist lang, aber machbar bei richtigem Gefälle; mehr als zwei Wohnungen dürfen es nicht sein), Lüftung zum Dach vergessen, etc. usw.
Fehler wurden nach und nach teilweise behoben, aber es kam schon zum Übertritt und zu Wasserschäden. Die Sanitären Anlagen müssen eigentlich ganz neu verlegt werden, eventuell sogar eine Aufteilung der Anlagen der beiden Wohnungen durchgeführt werden.

Da fragt man sich schon, mit was für einen Ruf die Herren der Baustelle und der Verkäufer aus der Sache eigentlich rausgehen will? Am Liebsten würden nämlich alle anderen sie verklagen.

Das Interessante dabei ist, dass kein Nachfolgeunternehmen Verantwortung übernehmen muss. Die Verkäufer können schon längst in ihrem ursprünglichen Unternehmen weiteragieren, ja sogar verkaufte Wohnungen wieder zurückkaufen oder sogar verwalten.

Welche Gesetze machen das möglich?
 

Giacomo_S

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Ein Kollege erwarb für uns kürzlich einen Dosenöffner, Bauart wie unten im Bild, ein Klassiker:

s-l225.webp

Bildquelle:ebay

Ich selbst habe ihn aus der Verpackung ausgepackt, um eine simple 1/1-Dose zu öffnen.
Das Werkzeug funktionierte nicht einmal neu!
Der Dosenöffner öffnete die Dose nicht, stattdessen verbog die Dose, wodurch auch das weitere Öffnen mit einem anderen Dosenöffner erheblich erschwert wurde.

Zwei weitere Versuche mit anderen Dosen führten zu genau denselben Desastern, außerdem ist das Zahnrad, welches am Dosenrand greifen soll, bereits abgenudelt. Seitdem geht gar nichts mehr.

Wie kann man ein solches Produkt bauen und auf den Markt bringen, das schlicht überhaupt nicht funktioniert, nicht einmal neu? Wie kann man einen solchen Dreck überhaupt nur fertigen?
Früher haben wir im Haushalt Werkzeuge wie dieses 20 Jahre benutzt - und länger. Es ist doch eine absolute Unverschämtheit, dass man so ein simples Ding nicht einmal blind kaufen kann - sondern offenbar erst einmal wochenlang recherchieren muss, was ein Dosenöffner ist, der funktioniert.
 

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Da hat das Imitieren aber mal überhaupt nicht funktioniert.
Aber ich möchte trotzdem mal nachfragen: wo hat dein Kollege den Dosenöffner gekauft und wie viel hat er dafür gezahlt (welche Marke war das eigentlich?)? Sollte man erwarten können, dass Kaufhäuser vielleicht die Waren auch mal testen, bevor sie so einen Ramsch verkaufen? Meines Erachtens sollten solche Waren getestet werden, mit der Folge, dass sie vielleicht sogar aus dem Verkehr gezogen werden. Das kommt doch einem Betrug gleich, wenn ein Öffner einer Marke reihenweise versagt.
 

Giacomo_S

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Da hat das Imitieren aber mal überhaupt nicht funktioniert.
Aber ich möchte trotzdem mal nachfragen: wo hat dein Kollege den Dosenöffner gekauft und wie viel hat er dafür gezahlt (welche Marke war das eigentlich?)?

Das weiß ich leider nicht.
Vielleicht funktioniert der Dosenöffner nur mit chinesischen Dosen. Ansonsten frage ich mich, was sich die Hersteller überhaupt dabei denken, wozu man so etwas fertigt, in Plastik einschweisst und über die Meere verschifft.

Man sollte doch aber für so simple Alltagsgegenstände erwarten können, dass sie einfach funktionieren. Man kauft sich ja auch nicht z.B. einen Meterstab ("Zollstock") im Baumarkt, nur um dannn später festzustellen, dass er fehlerhaft bemaßt ist.
Es kann doch nicht sein, dass ich für jedes bescheuerte Dinges erst recherchieren muss, was für eine Marke das ist, was es denn kosten darf und ob das Dingens was taugt.
Nach 5 Jahren darf es dann ja meintewegen auch mal kaputt gehen ...
 

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