Ein_Liberaler
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holgercp schrieb:was mich mal interessieren würde: son "völkischer deutscher (nichtarischer (das waren keine Germanen)) Bergbauer, häufig auch Almhirte genannt: ist das eigentlich kulturtechnisch eher ein Mitglied des Kulturkreises der Bergbauern oder der Deutschen.
Beides, mein Holger! Schließlich gibt es in jedem einigermaßen großen Land eine ganze Reihe Kulturen, und die städtische unterscheidet sich von der ländlichen immer. Deshalb vergleiche ich die kulturelle Zugehörigkeit ja mit einem verlaufenen Aquarell.
Aber jetzt mal ernsthaft ( ): Wieso auch noch die Rassenfrage anschneiden, die in ihrer arisch-nichtarisch-Ausprägung so sinnlos wie unwissenschaftlich ist? Ist doch arisch und semitisch ein Kriterium ausschließlich der Sprachforschung, und alles, was man sich früher so über arisch, nordisch, dinarisch und fälisch ausgedacht hat, unbesehen in den Kachelofen zu stecken.
Wie sieht es mit den Heringsfängern vom Steinhuder Meer aus, die einmal im Jahr für beinahe das halbe Jahr ihre Heimat verließen, die Weser hinaufzogen und in der Nordsee auf Heringsfang gingen. Waren das Westfalen oder Fischköppe? Und vor allem: gehörten sie dem gleichen Volk und der gleichen Kultur an wie ihre Frauen, die zurückblieben und in dieser Zeit den Arztroman erfanden?
Bei den Störchen wird man es nie wissen, ob sie Deutsche oder Afrikaner sind, aber die Steinhuder kann man dahingehend untersuchen, welche Tracht sie tragen, welchen Dialekt sie schnacken und wo sie bevorzugt heiraten. Alles gar nicht so lächerlicher, wie manch einer es machen will.
Ja und dnn waren da noch die Schafhüter aus der Lüneburger Heide, die den Schafskäse in Deutschland berühmt machten und nebenbei für die Ausbreitung einer "Kulturlandschaft" sorgten.
Und wofür mögen die als Beispiel dienen? Ich harre gespannt.
Ich glaube ich bevorzuge da auch lieber Aphorismus' Ansatz zur Kennzeichnung dessen, was deutsch ist.
Kant war also kein Deutscher?