Lebensmittelskandale

dkR

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Wenn sich der Kerl danebenbenimmt, ist er dafür zur Rechenschafft zu ziehen. Für sowas gibt es Staaten und Gesetze.

Natürlich aber steht das "liberale" Recht höher, nämlich die Natur samt Menschen auszubeuten, sich weltweit wie ein Vandale zu verhalten um sich so zu berreichern, dass man so viel Geld scheffelt, dass man selbst in tausend Jahren nicht ausgeben kann.
Es geht um Freiheit und Wahlmöglichkeiten. Und die hat jeder. Wenn der Arbeiter dort arbeitet, ist das seine freie Entscheidung. Wenn Fredriksen es geil findet, reich zu sein geht dich das nichts an. Wenn du dich darüber aufregst und lieber was anderes isst, ist das dein Ding.
 

POW

Großmeister
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dkR schrieb:
Wenn sich der Kerl danebenbenimmt, ist er dafür zur Rechenschafft zu ziehen. Für sowas gibt es Staaten und Gesetze.

Natürlich aber steht das "liberale" Recht höher, nämlich die Natur samt Menschen auszubeuten, sich weltweit wie ein Vandale zu verhalten um sich so zu berreichern, dass man so viel Geld scheffelt, dass man selbst in tausend Jahren nicht ausgeben kann.
Es geht um Freiheit und Wahlmöglichkeiten. Und die hat jeder. Wenn der Arbeiter dort arbeitet, ist das seine freie Entscheidung. Wenn Fredriksen es geil findet, reich zu sein geht dich das nichts an. Wenn du dich darüber aufregst und lieber was anderes isst, ist das dein Ding.


Ja neee...Ist schon klar. Freiheiten und Wahlmöglichkeiten... :lach2: ....
Auf der einen Seite von Eigenverantwortlichkeit faseln, aber auf der anderen Seite das unverantwortliche Handeln von Betrügern und menschenveratenden A****löchern auch noch unterstützen...oder wenigsten wegschauen.... Dachte immer 70Jahre Umerziehung hätten etwas positives in unserem Land bewirkt. Schade, habe ich mich mal wieder getäuscht. Bin einfach wohl nur zu naiv für diese Gesellschaft. :sad:
 

Sedge

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Wenn ich schon mittels Smartphones (barcoo) rausfinden kann, welche Eier belastet sind - wird eigentlich irgendwas aus dem Handel genommen? Rückrufaktion?
 

antimagnet

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dkR schrieb:
8 Milliarden Menschen zu ernähren ohne Chemie und Großbetriebe?
Das Funktioniert ja jetzt schon nicht.

wie viel prozent der menschheit ernähren sich denn durch großindustriell hergestellte produkte? ich hab keine ahnung. du?

oder anders: wenn zur großindustriellen herstellung profitstarker lebensmittel für die erstwelt das x-fache an billigen, wenig profitablen lebensmittel der drittwelt verbraucht werden - dann könnte der weg über die großindustrielle erzeugung nicht unbedingt der richtige sein im kampf gegen den hunger, oder?
 

dkR

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antimagnet schrieb:
dkR schrieb:
8 Milliarden Menschen zu ernähren ohne Chemie und Großbetriebe?
Das Funktioniert ja jetzt schon nicht.

wie viel prozent der menschheit ernähren sich denn durch großindustriell hergestellte produkte? ich hab keine ahnung. du?

Hätten wir ausreichend Ackerfläche in Deutschland um auch nur uns selbst ohne massiven Einsatz von Düngemitteln "ökologisch und biologisch Nachhaltig" zu versorgen? Würd ich mich nicht drauf verlassen.

oder anders: wenn zur großindustriellen herstellung profitstarker lebensmittel für die erstwelt das x-fache an billigen, wenig profitablen lebensmittel der drittwelt verbraucht werden - dann könnte der weg über die großindustrielle erzeugung nicht unbedingt der richtige sein im kampf gegen den hunger, oder?
Stimmt. So hab ich das garnicht betrachtet. Dann sollte man Lebensmittelexporte/Importe unterbinden, damit löst man auch das Problem mit dem Hunger in der Welt ratzfatz.
Ich meinte eher:
Wenn die Effektivität der Lebensmittelgroßbetriebe größer ist als die der üblichen Kleinbauern (die fast nur für den Eigenbedarf produzieren) - wovon ich einfach mal ausgehe - so Kalorien pro Hektar - und wir trotzdem den Hunger in der Welt nicht in den Griff kriegen, ist vielleicht eine drastische Reduzierung der Lebensmittelproduktion auch nicht intelligent.

Und das Argument, Zwangausübung sei nur zu meinem Besten und irgendwer wird schon besser wissen was das Richtige für mich ist als ich selbst, zieht bei mir einfach nicht.

Ich seh den wichtigen Punkt nicht bei Profit, ich seh den Punkt bei ausreichend und essbar und gebe zu bedenken, dass die Qualität unserer Lebensmittel wahrscheinlich selten besser war. Wir können es uns leisten uns über Übertretungen frei erfundener Grenzwerte aufzuregen, andere Leute sind froh, wenn sie nicht verhungern.
 

Ein_Liberaler

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Ich habe Respekt vor Sarah Wieners geschäftlichen Erfolgen, aber ich werde ganz bestimmt nicht ihren Rat in wissenschaftlichen Fragen dem Rat derjenigen vorziehen, die das Fach studiert haben. Ob sie mehr davon versteht als ich, ist da völlig unerheblich. Sie ist schlicht keine Expertin für solche Fragen, und das hat sie deutlich gezeigt.
 

Angel of Seven

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@Liberaler

Ich kann mich noch an einen alten Beitrag erinnern wo du jeglichen Verbraucherschutz, ja sogar Lebensmittelkontrolle total abgelehnt hast. Angeblich würden die Firmen das prima selbst hinbekommen.
Wie stehst du jetzt, angesichts immer größerer Lebensmittelskandale, zu diesen Aussagen?


Ein_Liberaler schrieb:
Ich kaufe viel bei Aldi. Was Verbraucherschutz angeht, vertraue ich auf Stiftung Warentest, Greenpeace usw. und auf das Interesse der Gebrüder Albrecht an ihrem guten Namen, nicht auf ein Ministerium.


Angel of Seven schrieb:
Schaut "Stiftung Warentest" auch nach ob alles frisch und hygenisch ist,?Und das ständig und regelmäßig? Oder ist es das Gesundheitsamt mit den zuständigen Lebensmittelchemikern? Bitte Liberaler, geb zu das Lebensmittelkontrolle die dem Verbraucherschutz angegliedert ist eine lebensnotwendige staatliche Einrichtung ist, die uns vor Lebensmittelvergiftungen und Verseuchung bewahrt ( Schweinepest, Vogelgrippe, BSE usw...), auch bei Aldi!!!!!


Ein_Liberaler schrieb:
Und brauchen wir für Organisationen auf Landkreisebene seit neuestem ein Bundesministerium und Frau Künast? Subsidiarität! Außerdem kann ich ganz gut selber beurteilen, ob die Ware frisch ist und Hygiene herrscht. An fabrikverpackter Ware kann man nicht so leicht das Haltbarkeitsdatum ändern. Und Hackfleisch sollte man vielleicht ganz grundsätzlich nicht im Supermarkt kaufen...

Ein_Liberaler schrieb:
Im allgemeinen haben Unternehmer kein Interesse daran, ihre Kunden zu vergiften, weil sie ihnen nächstes Jahr wieder Erdbeeren verkaufen wollen. Nicht ein ebenso teures wie nutzloses Ministerium schützt unsere Gesundheit, sondern das wohlverstandene Eigeninteresse der Nahrungsmittelindustrie. Und ehe ein deutsches Ministerium in Spanien Erdbeeren kontrolliert, macht das tatsächlich eine Privatorganisation - wenn sich mit einem Gütesiegel Geld verdienen läßt. Weil Aldi die erdbeeren sonst nicht abnimmt, zum Beispiel.

http://www.ask1.org/fortopic16807-0-asc-0.html
 

dkR

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Angel of Seven schrieb:
@Liberaler

Ich kann mich noch an einen alten Beitrag erinnern wo du jeglichen Verbraucherschutz, ja sogar Lebensmittelkontrolle total abgelehnt hast. Angeblich würden die Firmen das prima selbst hinbekommen.
Wie stehst du jetzt, angesichts immer größerer Lebensmittelskandale, zu diesen Aussagen?
Staatliche Kontrolle hebelt jegliche Eigenverantwortung der Verbraucher und damit Markteffekte aus.
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Staatliche Kontrolle hebelt jegliche Eigenverantwortung der Verbraucher und damit Markteffekte aus.

Ach so, also kaufe ich mir jetzt ein komplett ausgerüstetes Chemielabor samt Spektralanalysegerät um meine Eier nach dem Kauf auf Dioxine und andere Gifte selbst zu untersuchen?
 

dkR

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Du kaufst einfach nicht den Billigstschund vom Discounter sondern gescheite Qualität oder du lebst halt mit den Folgen. Dein Leben, deine Entscheidung.
Es gibt auch industriell hergestellte Lebenmittel in vernünftiger Qualität, aber in Deutschland haben Lebensmittel irgendwie keinen Stellenwert und dürfen nix kosten.
 

Simple Man

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Diese Unfug ala "teuer=gute Qualität", den kriegt man bei den Leuten aber auch nicht raus, oder? Ist natürlich bequem für die Politik und die Produzenten, kann man doch so die Verwantwortung wunderbar abwälzen.

Warum sollten eigentlich eine stärkere Dioxinbelastung oder ähnliches nicht auch bei teureren Lebensmitteln auftreten können? Wäre doch noch lohnender, schließlich wäre die Gewinnspanne noch größer ... :gruebel:
 

Angel of Seven

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Also bei Rewe, Edeka usw. bedarf es keiner Lebensmittelkontrollen weil es da ja gescheite Qualität gibt. Ist diese Schlußfolgerung richtig?
Oder soll man nur noch in Feinkostläden kaufen...?
 

dkR

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Ich möchte die Verantwortung für mein Leben behalten und nicht auf die Politik oder Sonstwen abwälzen.
[qutoe]Warum sollten eigentlich eine stärkere Dioxinbelastung oder ähnliches nicht auch bei teureren Lebensmitteln auftreten können? Wäre doch noch lohnender, schließlich wäre die Gewinnspanne noch größer[/QUOTE]
Kann sein, dann geht der Hersteller halt pleite, weil zu dem Preis keiner seinen Müll kauft.
Es ist im Interesse der Hersteller, ihre Kunden nicht zu vergiften.
Wenn allerdings nicht mehr der Hersteller verantwortlich ist sondern "mangelnde staatliche Kontrolle"an allem Übel dieser Welt Schuld ist....
Und es gibt durchaus einen (mindestens einseitigen) Zusammenhang zwischen Preis und Qualität.
 

Angel of Seven

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Simple Man schrieb:
Warum sollten eigentlich eine stärkere Dioxinbelastung oder ähnliches nicht auch bei teureren Lebensmitteln auftreten können? Wäre doch noch lohnender, schließlich wäre die Gewinnspanne noch größer ... :gruebel:

Nein... das ist doch unmöglich. Den Produzenten geht es doch nicht um Gewinnspannen! Wie kommst du auf so eine absurde Idee??? :D
Deswegen braucht man auch keine Kontrollen, der Markt regelt das alles von selbst....
 

dkR

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Du meinst, er ist völlig egal, ob ich ne klapprige Rostmühle aus hinterfisitinischer Heimfertigung oder ne Mercedes S-Klasse für das 20-fache kauf? Chinesischer 20$-iPod klon identisch mit Original? IKEA-Regal oder Schreineranfertigung?
Ernsthaft?
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Na ja, es gibt aber genug Beispiele wo die selbe Ware mit einem anderen Aufkleber versehen einen zigfachen Preisaufschlag erfährt. Ich kenn das aus dem Bereich Filmequipment. Da sind schon mal Preisunterschiede von 400% bis 1000% drin.

Manchmal sind es auch ganz einfache mechanische Standard-Bauteile aus dem Industrieregal. Die würden, wenn sie für ein Fahrrad wären 60-, Euro kosten - sobald das selbe Bauteil in der Filmindustrie verkauft wird, kostet es 800-, Euro.
 

Simple Man

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@dkR
Du meinst, es ist ein wesentlicher Unterschied, ob ich ne Mercedes S-Klasse oder einen BMW 7er fahre? Ob ich einen 8GB-iPod für 200 Euro kaufe oder einen MP3-Player mit doppelter Speicherkapazität von Philips für 100 Euro? Dass der günstigere Preis für das IKEA-Regal sich nicht aufgrund von Skaleneffekten ergibt, sondern daraus, dass die Qualität der Schreinerarbeit objektiv besser ist?
Ernsthaft?
Preis-Qualitätsrelation im Lebensmittelmarkt (PDF)
 

Hans_Maulwurf

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dkR schrieb:
...
Es ist im Interesse der Hersteller, ihre Kunden nicht zu vergiften.

Ist der Tabakindustrie dieses Postulat bekannt ? :lach1:

...Und es gibt durchaus einen (mindestens einseitigen) Zusammenhang zwischen Preis und Qualität.

Genau, mit etwas Hilfe der Chemieindustrie wird aus einem 99Cent Billigwein ein 3,99€ Qualitätswein . :don:
 
G

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Simple Man schrieb:
@dkR
Du meinst, es ist ein wesentlicher Unterschied, ob ich ne Mercedes S-Klasse oder einen BMW 7er fahre? Ob ich einen 8GB-iPod für 200 Euro kaufe oder einen MP3-Player mit doppelter Speicherkapazität von Philips für 100 Euro? Dass der günstigere Preis für das IKEA-Regal sich nicht aufgrund von Skaleneffekten ergibt, sondern daraus, dass die Qualität der Schreinerarbeit objektiv besser ist?
Ernsthaft?
Preis-Qualitätsrelation im Lebensmittelmarkt (PDF)


ZING!


Guter Link, Danke.
 
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