Landtagswahl Hessen - Mindestlohn

Winston_Smith

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Seltsam ist, dass der Koch aus Hessen, immer wenn er in den Umfragen hinten liegt, nur die Ausländerkeule schwingen muss um wieder vorn zu landen.

Naja, die SPD schwingt ja auch die Sozialismus-Mindeslohn-Keule... :wink:

ws
 

Ein_Liberaler

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Es gibt ihn so gut wie überall. Der amerikanische Mindestlohn beträgt... äh... $ 5,15, das sind ca. € 3,50. Der würde Deutschland auch nicht schaden.
 

agentP

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Nur der Vollständigkeit halber:

Die schrittweise Erhöhung auf 7,25$wurde vom amerikanischen Kongress letztes Jahr beschlossen (Ich hoffe diese Anpassung ist schneller als die Inflation). Dabei handelt es sich allerdings um die sog. federal minimum wage, also die Untergrenze an die sich die Bundesstaaten zu halten haben, bei ihrer eigenen Gesetzgebung diesbezüglich. Wie hoch die Mindestlöhne in den einzelnen Staaten tatsächlich aktuell sind, ist hier gelistet, bzw noch schöner hier dargestellt.
In den paar Staaten, in denen der Mindestlohn niedriger ist, als die federal minimum wage, bezieht sich das auf die Berufssparten, die nicht unter diese fallen.
 

Stryker

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Es bringt doch rein gar nichts, Mindestlöhne verschiedener Länder zu vergleichen, ohne das Steuer-, Abgaben- und Transfersystem, das Durchschnittseinkommen und die Lebenserhaltungskosten zu berücksichten.
 

Giacomo_S

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Stryker schrieb:
Es bringt doch rein gar nichts, Mindestlöhne verschiedener Länder zu vergleichen, ohne das Steuer-, Abgaben- und Transfersystem, das Durchschnittseinkommen und die Lebenserhaltungskosten zu berücksichten.

So sehe ich das auch.

Absurderweise ist das Thema Mindestlohn in Deutschland "Sozialismus", während unsere viel kapitalistischeren Freundesstaaten ihn schon lange haben.

Dürfen wir etwas bezahlen, dann ist schnell von "Anpassung auf internationales Niveau" die Rede. Bei der Mehrwertsteuer-Erhöhung war es ein beliebtes Argument, die anderen europäischen Staaten hätten ja auch eine höhere MwSt.
Komisch nur, das solcherart Argumente nichts zählen wenn der kleine Mann mal was bekommen soll - und sei es nur den Mindestlohn.
 

IMplo

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Liberaler schrieb: "Es gibt ihn so gut wie überall. Der amerikanische Mindestlohn beträgt... äh... $ 5,15, das sind ca. € 3,50. Der würde Deutschland auch nicht schaden."

Dann arbeite mal dafür in Deutschland. Schade, daß wir von Dire dann nichts mehr lesen können, wenn Dein aktueller Rechner sich verabschiedet. Nen neuen wirste Dir davon nicht kaufen können. Achja, und außerdem dann noch viuel Spaß bei der monatlichen Sitzung auf dem Arbeitsamt, weil Du das Existenzminimum mit Deiner Arbeitsentlohn ung nicht erreichst.

Und da wir gerade dabei sind: Exportweltmeister sind wir auch nicht mehr und der Druck wird größer! Dann verabschiede Dich mit diesem Mindestlohn auch gleich von irgendeiner Steigerung der Binnenkonjunktur.

Hmm, und es wäre nur gerecht, die Befürworter eines Armutslohns für die Ausgleichszahlungen an die entsprechenden Arbeitnehmer allein haften zu lassen.

Was für ein Menschenbild!!!

Greetz!
IMplo
 

Ein_Liberaler

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Och, ist doch langweilig, dutzendemale dasselbe zu schreiben.

Zeig Du doch auf, wie ein Mindestlohn Deutschland nutzen würde und wie hoch er sein sollte.
 

dkR

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Hab ich was verpasst? Besser garkeinen als einen von 3 Euro fuffzig. :gulp:
 

Booth

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Ein_Liberaler schrieb:
Zeig Du doch auf, wie ein Mindestlohn Deutschland nutzen würde und wie hoch er sein sollte.
Muss ein Mindestlohn gleich ganz Deutschland helfen?! Hauptsache er hilft den Leuten, die zur Zeit für einen Lohn um 5 Euro in ihrem ja eigentlich sinnvollen Job bezahlt werden - egal ob Friseurin oder Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Gerade den letzten Punkt finde ich gesellschaftlich ziemlich armseelig, daß wir für unsere Sicherheit nur Armutsgehälter bereit sind zu zahlen. Das kann übrigens auch daran liegen, daß ich bei einem Kauf eines Produkts nie weiss, wieviel Gelder die Mitarbeiter bekommen, geschweige denn die Mitarbeiter von Subunternehmen. Wenn ich als Kunde die Wahl hätte, daß ich 10% mehr für ein Produkt bezahle, dafür aber in dieser Firma die Leute anständig entlohnt werden, dann würde ich eher solch ein Produkt wählen.

Nur wirbt damit kein Hersteller, somit habe ich als Konsument diese Wahl auch gar nicht (aber auch wenn er damit "wirbt" - wie glaubwürdig ist eine solche Werbeaussage, wenn sie neben anderen Werbeaussagen wie "... wäscht weisser als weiss", etc zu finden ist?!).
Ein wesentlicher Grund ist dafür wohl, daß sowohl Hersteller als auch Konsumenten dermaßen geldgeil sind, daß sowas floppen würde. Ein trauriges Zeugnis für eine moderne Gesellschaft, oder?!

Von daher finde ich es schon sinnvoll, wenn der Staat nachhilft, und einen Mindestlohn einführt, der bei einem Vollzeitjob spürbar über dem Sozialhilfeniveau liegt. Wenn der Staat Angst hat, daß solche Jobs dann wegfallen, kann er ja auch andere Maßnahmen wählen, wie negative Einkommenssteuer o.ä.

Prinzipiell sollten wir alle daran interessiert sein, daß alle Mitbürger auch einen anständigen Lohn erhalten.

edit: Ich habe das früher eigentlich auch "lockerer" gesehen und war (und bin noch immer) der Meinung, daß man zumindest alleine durchaus von 800 Euro im Monat leben kann (160 Stunden x 5 Euro). Aber umgekehrt habe ich als Konsument keinerlei Einfluss darauf - und das stört mich gewaltig. Ich habe Null Möglichkeiten mitzubestimmen, unter welchen Umständen ein Produkt (samt Zulieferteile) oder eine Dienstleistung zu Stande kommt. Damit wird ganz bewusst dem Konsumenten jede Verantwortung vorenthalten. Diese industrielle Bevormundung hat meines Erachtens genauso wenig mit "Freiheit" zu tun, wie staatliche Bevormundung.

gruß
Booth
 

Angel of Seven

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dkR schrieb:
Hab ich was verpasst? Besser garkeinen als einen von 3 Euro fuffzig. :gulp:

Ach man... sei doch mal realistisch, kein Mensch arbeitet für 3,50 € und muss dann trotzdem noch zum Sozialamt rennen um überhaupt leben zu können. Hast du eine Ahnung was das für eine Behördenrennerei ist.. dann lieber gleich Hartz IV werden viele denken...


LG


AoS
 

IMplo

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Genau Angel, so sehe ich das auch.

Man bedenke an dieser Stelle dann auch, was ein Mindestlohn von 3,50 EUR bewirken würde: Nur die Dümmsten würden eine solche Tätigkeit annehmen und der Staat stünde Pate bei der Errichtung der "Zwei-Lohnklassen-Gesellschaft". Ohnehin benachteiligte Arbeitnehmer würden nochmals bestraft, also nee, 3,50 sind nicht liberal, nicht mal vernünftig - das ist ein feuchter Kapitalistentraum geiziger Unternehmertypen, die den Hals nicht vollkriegen ;)

IMplo
 

dkR

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Natürlich war dasn Witz. So wie IMplo das schreibt, hat er lieber garkeinen Mindestlohn als 3,50. Ich finde das irritierend.
 

IMplo

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Liberaler schrieb: Och, ist doch langweilig, dutzendemale dasselbe zu schreiben.

Zeig Du doch auf, wie ein Mindestlohn Deutschland nutzen würde und wie hoch er sein sollte.

Du, das können wir gerne machen, aber dann erkläre Du doch bitte zuerst mal, warum denn ein Mindestlohn von 3,50 EUR Deutschland gut tun würde? Das Argument kenne ich bisher nur von Stammtischen, an denen keiner der Redner selber je davon betroffen war, die "Wirtschaftswunderrente" verballert und gleichzeitig von der nächsten Generation gerne verlangt, auf Alles zu verzichten, was er selbst genossen hat. SO kann man natürlich auch reden, aber solche Worte verdienen einfach keine ernsthaften Antworten.

LG
IMplo
 

IMplo

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Ich bin für keinen gesetzlichen Mindestlohn, der öffnet nur eine weitere Tür - und zwar dem Lohndumping in allen Sparten bis runter zum Mindestlohnniveau.

Ich bin ein Freund des "Einkommens für alle", so, wie es letztes Jahr groß in der Diskussion war.

WENN es denn dieses Einkommen gäbe, das an keine Bedingung geknüpft ist, außer einer Staatsbürgerschaft, DANN brauchten wir den Parolen beider Seiten des Mindestlohnstreits garnicht zuzuhören.

Im Grunde bietet diese Mindestlohn-Debatte keine Lösungen für niemanden an. Es verlagert die Tarifverhandlungen lediglich in den politischen Bereich. Die Politik täte gut daran, sich hier nicht einzumischen und stattdessen endlich mal ein modernes und nachgerechnetes Modell für die soziale Grundsicherung zu entwickeln, wie eben das "Einkommen für Alle".

Greetz!
IMplo
 

vonderOder

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Stryker schrieb:
Es bringt doch rein gar nichts, Mindestlöhne verschiedener Länder zu vergleichen, ohne das Steuer-, Abgaben- und Transfersystem, das Durchschnittseinkommen und die Lebenserhaltungskosten zu berücksichten.
Stimmt! aber es sollte ja wohl auch nur gezeigt werden das in vielen anderen Ländern möglich ist, was in Deutschland wohl nicht sein darf und angeblich nicht funktionieren soll.
da ich Canada angeschnitten hatte, hier die Mindestlöhne für Canada.
 

Shishachilla

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Hey, ich glaub auch nicht daran, dass sowas in der Realität funktioniert!
Is mir nur als Pro-Argument in den Sinn gekommen! ;-)

Aber vllt ist es umgekehrt wie mit dem Effekt, dass man für die richtige Menge Kohle vllt auch einiges machen würde.
Z.B. ab wann lohnt sich ein Banküberfall? Klar, Todesopfer sind dabei immer auszuschließen, denn das ist es nie wert. Aber unter Berücksichtigung der Strafe, die bevorsteht wenn man geschnappt wird, lohnt sich eine Beute von z.B. 10.000€ nicht wirklich, bei 10.000.000€ käme man dann vllt schon ins Grübeln! Weißt was ich meine?
 

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