Ein_Liberaler schrieb:
Jedenfalls wüßte ich nicht, womit der deutsche Staat die Integration von Ausländern aktiv verhindert hätte
Ich sag auch nicht, dass der deutsche Staat die Integration aktiv verhindert, ich sage nur, dass man sich lange Zeit geweigert hat Integration überhaupt als notwendig anzusehen. Die Fehler, die heute sichtbar werden wurden nicht erst gestern gemacht, sondern bereits vorgestern.
Die Bildungschancen sind in D jedenfalls für alle Kinder gleich, was die staatlichen Einrichtungen angeht.
Wenn du unter Bildungschancen verstehst, das jeder einen Stuhl in einem Klassenzimmer bekommt, dann vielleicht schon.
Die PISA-Studie ist bekanntlich grober Unfug. Man vergleiche mal die kanadischen Einwanderer mit den Deutschen... Das sind schlicht andere Schichten.
Die Zusammenhänge die ich anspreche werden nicht nur von der PISA Studie festgestellt. Alle empirischen Forschungen in diesem Bereich kommen zu dem gleichen Ergebnis. Und das betrifft auch nicht nur Ausländer. Auch Deutsche aus schwachen sozialen Schichten werden immer weiter isoliert.
zu verlangen, daß Arbeiterkinder in der Schule so gut abschneiden wie der Bevölkerungsdurchschnitt. Und am besten noch die Kinder der anatolischen Bräute, die unter anderem genau wegen ihres niedrigen Bildungsstandes ins Land geholt wurden.
Der Bildungsstand ist doch nicht angeboren. Außerdem hat das deutsche Bildungssystem natürlich den Anspruch einem Arbeiterkind die gleichen Chancen zu bieten wie anderen Kindern auch.
Nein, wenn Ausländerkindedr in D schlechtere Bildungschancen haben, dann sind ihre Eltern schuld.
Und daraus folgt dann, dass wir uns beleidigt abwenden sollten und die Leute ihrem Schicksal überlassen?
Unseren Gästen sind wir weißgott ganz schön entgegengekommen. Die dürfen hier doch alles nutzen... Was soll das denn sein, was sie nicht "anfassen" dürfen?
Ich geb dir mal ein Beispiel aus einem angrenzenden Viertel von Kalk. Dort gibt es einen Bürgerverein mit einer langen Tradition. Ein paar Einwanderer haben sich zusammengetan und unter anderem ein Sommerfest veranstaltet. Das hat diesem Verein nicht gepasst. Die besagten Einwanderer haben versucht mit dem Vorstand des Vereins zu sprechen. Denen wurde von Angesicht zu Angesicht der Handschlag verweigert. Die Einwanderer haben sich zusammen mit einigen deutschen Mitbürgern entschlossen in den Verein einzutreten. Es gab ca. 60 Eintrittsformulare, kein einziger wurde angenommen.
Da wird den Einwanderern schlicht die Möglichkeit verweigert, an der Gestaltung des Zusammenlebens im Viertel teilzunehmen. Statt dessen bemüht sich der besagte Verein dann die ansässige Hinterhof-Moschee zu schliessen. Leider mit Erfolg.
Als ich mich hier mit meiner Freundin für die Wohnung beworben habe, hat man uns zu verstehen gegeben, dass hier keine Mieter mit "unverständlichen Nachnamen" gewünscht sind. Auch von anderen Bekannten, die hier in Köln wohnen und ausländische Nachnamen haben, habe ich schon gehört, dass sie wegen des Namens Probleme hatten einen Besichtigungstermin zu bekommen. Und das sind heute Akademiker.
Wann immer die Zuwanderer und Ausländer versuchen sich hier zu organisieren, werden ihnen Steine in den Weg gelegt.
Das sind alles Dinge die im kleinen Ablaufen die keiner mitkriegt. Sowas kommt nicht in die Schlagzeilen. Die Betroffenen kriegen es aber sehr wohl mit.
gruß
midget
Nachtrag an Liberaler:
Ein_Liberaler schrieb:
Warum selektiert die Schule bestimmte Gruppen aus? Wodurch sollte man die Schule ersetzen?
Warum kann ich dir nicht sagen, aber wie:
Von deinem Schulabschluss hängt im entscheidenden Maße ab, welchen Beruf du später ausüben kannst.
Welche Schulabschluss du bekommst hängt von deinen Noten in der Grundschule ab, den auf deren Grundlage
wird eine Empfehlung für die jeweilige Schulform ausgesprochen.
Noten scheinen dabei so etwas wie ein objektiver, fairer Maßstab zu sein. Ergebnisse der Bildungsforschung
zeigen aber, dass das eine Illusion ist.
Empirische Forschung zeigt, dass die soziale Herkunft wesentlich darüber mitentscheidet, wie die Schullaufbahn verläuft.
Die Forschung in diesem Bereich zeigt auch, daß ein Migrationshintergrund meist einer ungünstigen sozialen Herkunft einhergeht.
So werden in der Schule Schüler mit ungüstigem sozialen Hintergrund ausselektiert.
Ich habe doch gar nicht gesagt, daß man die Schule ersetzen solle? Aber die Schulpolitik hat seit Jahrzehnten versäumt auf diese Entwicklungen zu reagieren. Im Gegenteil, es wurde eine Schulpolitik gemacht, die solche Entwicklungen noch weiter zementiert. Durch Kürzungen in der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit, durch Vergrößerung der Klassen usw....