Eskapismus
Ehrenmitglied
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- 19. Juli 2002
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Was mich halt mal interessieren würde wäre nach wie vor: Wie soll denn eine angemessene Reaktion auf Raketenangriffe aus Gaza oder dem Libanon (ist ja auch nicht so lange her) aussehen?
Ich wiederhole mich gerne:
(Seite 24 dieses Threads)
Aussage vom Botschafter im eidgenössischen Aussendepartament: "Die Schweiz hat den Dialog mit der Hamas begonnen nachdem die Hamas die Wahlen gewonnen hatte und ausgelotet, wiefern es möglich sein könnte den Friedensprozess in einer Art neu zu lancieren, welcher die Hamas an Board bringt. Wir haben interessante Ansätze ausgearbeitet. Wir haben 2006 ein Waffenstillstandskonzept, welches de facto eine Anerkennung Israel beinhaltetet hatte mit der Hamas ausgearbeitet. Leider ist dann die politische Konjunktur nicht so gewesen, dass die Schlüsselakteure die Idee aufgegriffen haben. Es hätte durchaus moderate Elemente innerhalb der Hamas gegeben, welche bereit gewesen wären eine konstruktive Rolle zu spielen, die Internationale Gemeinschaft hat dort aber nicht in adäquater Art und Weise auf diese Bereitschaft reagiert. Dies hatte unter anderem auch zur Folge, dass nun halt die Radikalen überhand genommen haben in dieser Gruppierung. Eine grosse Mehrheit der internationalen Gemeinschaft war der Auffassung, dass man diesen Konflikt lösen kann indem man eine grosse Partei innerhalb der Palästinenser - die Hamas - isoliert und schlussendlich eliminiert. Wir waren von Anfang an der Auffassung, dass es keinen nachhaltigen Frieden geben wird ohne, dass wir eine von den ganz grossen und vermutlich politischen Mehrheitskräften in eine Friedenslösung einbezieht. Wir waren übrigens nicht alleine gewesen, es gab auch andere Länder, wie beispielsweise Norwegen wo dies genau so gesehen haben. Heute ist es weitgehend ein Konsens, dass es keine Lösung geben kann, ohne dass man die Hamas in irgend einer Form mit einbezieht.
Konkret würde dies bedeuten, dass in erster Linie Israel die Bereitschaft erklären muss, eine friedliche Lösung anzustreben. Die Weltgemeinschaft würde bestimmt mitmachen aber umgekehrt funktioniert es nicht. Dazu müsste man gewissen Forderungen nachkommen (Blokade aufheben usw.) Von der Hamas die ersten Schritte zu erwarten bringt nichts, das wissen wir aus Erfahrung. Die befinden sich schon seit langem am Limit. Das Israelische Vorgehen hat zu einer Radikalisierung der Palästinenser geführt, die nicht so schnell wieder rückgängig gemacht werden kann.
Ich verstehe nicht, wie man Frieden schaffen will, wenn man die Streitparteien nicht an einen Tisch kriegt. Die Hamas als Terrororganisation zu verschreien und zu reklamieren, dass man nicht mit Terroristen verhandelt ist pre-Obama und bringt nichts. War es bei Sinn fein nicht auch so? Gem. Wikipedia gilt es als erwiesen, dass sie enge Verbindungen mit der IRA haben aber man musste sie trotzdem in den Friedensprozess einbinden. Hab jedenfall schon länger nichts mehr von Terror gehört. Und es soll mir hier niemand erzählen die IRA seien weniger fanatische Spinner als die Hamas. Jedoch waren die Leute in Nordirland nicht am Hungern und durch eine Blockade von der Aussenwelt abgeschnitten.
Aber man kann nicht die ganze Schuld auf die momentan recht unfähige Regierung Israels abwälzen. Innenpolitisch sieht es sehr unangenehm aus in Israel. Israel ist ein Land mit einem Volk, welches aus den unterschiedlichsten Strömungen besteht. Interessant ist, dass besonders die Bewohner Israels, die schon lange im Land sind, sich viel gemässigter geben und für eine friedliche Lösung des Konflikts eintreten. Es wimmelt aber von Neuankömmlingen - Heisssporne, welche die Sinnlosigkeit des Krieges nicht verstehen oder bewusst die Ausrottung der Palästinenser anstreben. Das muss man sich mal vorstellen, ein Land, aus Menschen, welche aus allen Herren Länder nach Israel kommen. Oft sind es ja nicht die gut ausgebildeten Juden, die sich nach Israel begeben. Für irgendwelche besoffenen Russen ist es aber oft interessant nach Israel aus zu wandern. Einen jüdischen Grossvater findet sich schnell oder man fälscht halt ein par Geburtsurkunden. Das Land ist gerade mal 60 Jahre alt und es wimmelt von verschiedenen Menschen mit ihren eigenen Ideologien. Das einzige was sie verbindet ist die Religion, welche erneut sehr unterschiedlich gelebt wird und von einigen gar nicht praktiziert wird. Dazu kommt die üble Vergangenheit vieler und der Druck durch die umliegenden Länder. Dass jeder junge Israeli zwei Jahre im Militärdienst verbringt, wirkt sich wohl auch nicht gerade positiv auf die Volkspsyche aus. Ich hab nur 21 Wochen gemacht bisher aber es hat mir echt auf die Psyche geschlagen (und ich musste nicht wirklich Krieg führen).
Was ich mit all dem sagen will: Ein Stück weit ist der Krieg gegen die Palästinenser auch wichtig um die innenpolitischen Probleme des Landes zu überdecken. Es ist bekannt, dass die Leute zusammen stehen wenn sie angegriffen werden. Somit müsste Israel zuerst innenpolitisch für Ordnung schauen um aussenpolitisch einen neuen Kurs einschlagen zu können. Tzipi Livni hat bereits angekündigt, dass sie im Fall einer Wahl am Dienstag beginnen würde Siedlungen zu räumen. Gewisse hohe IDF Tiere haben gesagt, in so einem Fall würden sie Meutern und einen Putsch starten.
Es wird bestimmt nicht einfach werden aber besser als die Ausrottung/Vertreibung der Palästinenser ist es allemal.
Ich wiederhole mich gerne:
(Seite 24 dieses Threads)
Aussage vom Botschafter im eidgenössischen Aussendepartament: "Die Schweiz hat den Dialog mit der Hamas begonnen nachdem die Hamas die Wahlen gewonnen hatte und ausgelotet, wiefern es möglich sein könnte den Friedensprozess in einer Art neu zu lancieren, welcher die Hamas an Board bringt. Wir haben interessante Ansätze ausgearbeitet. Wir haben 2006 ein Waffenstillstandskonzept, welches de facto eine Anerkennung Israel beinhaltetet hatte mit der Hamas ausgearbeitet. Leider ist dann die politische Konjunktur nicht so gewesen, dass die Schlüsselakteure die Idee aufgegriffen haben. Es hätte durchaus moderate Elemente innerhalb der Hamas gegeben, welche bereit gewesen wären eine konstruktive Rolle zu spielen, die Internationale Gemeinschaft hat dort aber nicht in adäquater Art und Weise auf diese Bereitschaft reagiert. Dies hatte unter anderem auch zur Folge, dass nun halt die Radikalen überhand genommen haben in dieser Gruppierung. Eine grosse Mehrheit der internationalen Gemeinschaft war der Auffassung, dass man diesen Konflikt lösen kann indem man eine grosse Partei innerhalb der Palästinenser - die Hamas - isoliert und schlussendlich eliminiert. Wir waren von Anfang an der Auffassung, dass es keinen nachhaltigen Frieden geben wird ohne, dass wir eine von den ganz grossen und vermutlich politischen Mehrheitskräften in eine Friedenslösung einbezieht. Wir waren übrigens nicht alleine gewesen, es gab auch andere Länder, wie beispielsweise Norwegen wo dies genau so gesehen haben. Heute ist es weitgehend ein Konsens, dass es keine Lösung geben kann, ohne dass man die Hamas in irgend einer Form mit einbezieht.
Konkret würde dies bedeuten, dass in erster Linie Israel die Bereitschaft erklären muss, eine friedliche Lösung anzustreben. Die Weltgemeinschaft würde bestimmt mitmachen aber umgekehrt funktioniert es nicht. Dazu müsste man gewissen Forderungen nachkommen (Blokade aufheben usw.) Von der Hamas die ersten Schritte zu erwarten bringt nichts, das wissen wir aus Erfahrung. Die befinden sich schon seit langem am Limit. Das Israelische Vorgehen hat zu einer Radikalisierung der Palästinenser geführt, die nicht so schnell wieder rückgängig gemacht werden kann.
Ich verstehe nicht, wie man Frieden schaffen will, wenn man die Streitparteien nicht an einen Tisch kriegt. Die Hamas als Terrororganisation zu verschreien und zu reklamieren, dass man nicht mit Terroristen verhandelt ist pre-Obama und bringt nichts. War es bei Sinn fein nicht auch so? Gem. Wikipedia gilt es als erwiesen, dass sie enge Verbindungen mit der IRA haben aber man musste sie trotzdem in den Friedensprozess einbinden. Hab jedenfall schon länger nichts mehr von Terror gehört. Und es soll mir hier niemand erzählen die IRA seien weniger fanatische Spinner als die Hamas. Jedoch waren die Leute in Nordirland nicht am Hungern und durch eine Blockade von der Aussenwelt abgeschnitten.
Aber man kann nicht die ganze Schuld auf die momentan recht unfähige Regierung Israels abwälzen. Innenpolitisch sieht es sehr unangenehm aus in Israel. Israel ist ein Land mit einem Volk, welches aus den unterschiedlichsten Strömungen besteht. Interessant ist, dass besonders die Bewohner Israels, die schon lange im Land sind, sich viel gemässigter geben und für eine friedliche Lösung des Konflikts eintreten. Es wimmelt aber von Neuankömmlingen - Heisssporne, welche die Sinnlosigkeit des Krieges nicht verstehen oder bewusst die Ausrottung der Palästinenser anstreben. Das muss man sich mal vorstellen, ein Land, aus Menschen, welche aus allen Herren Länder nach Israel kommen. Oft sind es ja nicht die gut ausgebildeten Juden, die sich nach Israel begeben. Für irgendwelche besoffenen Russen ist es aber oft interessant nach Israel aus zu wandern. Einen jüdischen Grossvater findet sich schnell oder man fälscht halt ein par Geburtsurkunden. Das Land ist gerade mal 60 Jahre alt und es wimmelt von verschiedenen Menschen mit ihren eigenen Ideologien. Das einzige was sie verbindet ist die Religion, welche erneut sehr unterschiedlich gelebt wird und von einigen gar nicht praktiziert wird. Dazu kommt die üble Vergangenheit vieler und der Druck durch die umliegenden Länder. Dass jeder junge Israeli zwei Jahre im Militärdienst verbringt, wirkt sich wohl auch nicht gerade positiv auf die Volkspsyche aus. Ich hab nur 21 Wochen gemacht bisher aber es hat mir echt auf die Psyche geschlagen (und ich musste nicht wirklich Krieg führen).
Was ich mit all dem sagen will: Ein Stück weit ist der Krieg gegen die Palästinenser auch wichtig um die innenpolitischen Probleme des Landes zu überdecken. Es ist bekannt, dass die Leute zusammen stehen wenn sie angegriffen werden. Somit müsste Israel zuerst innenpolitisch für Ordnung schauen um aussenpolitisch einen neuen Kurs einschlagen zu können. Tzipi Livni hat bereits angekündigt, dass sie im Fall einer Wahl am Dienstag beginnen würde Siedlungen zu räumen. Gewisse hohe IDF Tiere haben gesagt, in so einem Fall würden sie Meutern und einen Putsch starten.
Es wird bestimmt nicht einfach werden aber besser als die Ausrottung/Vertreibung der Palästinenser ist es allemal.