osiris1806
Meister
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- 20. August 2002
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so nennt man also den erhofften Frieden und Segen den die Besatzungsmächte in den Irak mitgebracht haben..
Tod in Gewahrsam
von Robert Fisk
“Die Briten sagten, mein Sohn wird bald freikommen. Drei Tage später hatte ich seine Leiche.”
Der 14. September ist der Tag, an dem Polizeioberstleutnant Daoud Mousa von der irakischen Polizei seinen Sohn Baha zuletzt lebend sah. An dem Tag führten britische Soldaten in dem Basraer Hotel, in dem der junge Mann an der Rezeption arbeitete, eine Razzia durch. Oberstleutnant Mousa erzählt heute: “Er lag mit den andern 7 vom Team auf dem Marmorfußboden und hatte die Hände über dem Kopf”. “Ich sagte zu ihm: “Mach dir keine Sorgen, ich habe mit dem britischen Offizier gesprochen, und er hat gesagt, sie werden dich binnen Stunden freilassen”. Der (britische) Offizier - ein Leutnant - hatte dem irakischen Polizisten sogar ein Stück Papier mit “2Lt. Mike” ausgehändigt. Die Unterschrift war nicht lesbar, dazu eine Basraer Telefonnummer. Nachname Fehlanzeige. “Drei Tage später sah ich die Leiche meines Sohnes”, so der Oberstleutnant. Er sitzt auf dem Betonfußboden seines Slum-Hauses in Basra. “Die Briten sind gekommen und teilten mir mit, er sei “in Gewahrsam gestorben”. Seine Nase war gebrochen. Über seinem Mund war Blut zu erkennen. Ich konnte blaue Flecken an seinen Rippen und Oberschenkeln sehen. An den Handgelenken, dort wo die Handschellen saßen, war die Haut abgeschält”. Baha Mousa hinterlässt zwei kleine Jungs - Hassan, 5 und den dreijährigen Hussein. Die Jungen sind jetzt Vollwaisen. Bahas 22jährige Frau war 6 Monate vor ihm an Krebs gestorben.
Niemand versucht zu verbergen, dass die meisten, wenn nicht gar alle, der acht Männer, die vom Haitham-Hotel mitgenommen wurden - zuvor hatten die britischen Soldaten im Safe 4 Waffen gefunden -, brutal misshandelt wurden und zwar im Gewahrsam der Royal Military Police. Ein Kollege Bahas namens Kifah Taha erlitt ein akutes Nierenversagen, nachdem man ihn in die Nieren getreten hatte; ein “Verletzungsgutachten” des britischen Frimley Park Hospitals stellt nüchtern fest, der Mann weise “generalisierte Hämatome” auf, “aufgrund wiederholten Angriffsgeschehens”. Oberstleutnant Mousa und sein zweiter Sohn Alaa hatten Kifah Taha sofort nach seiner Freilassung in einem Basraer Hospital aufgesucht. Sie versuchten, von ihm etwas über Baha zu erfahren. Sie fanden einen verletzten Mann vor, der - um es mit Alaas Worten auszudrücken -, “nur noch ein halber Mensch” war, “er hatte furchtbare blaue Flecken,weil sie ihn in die Rippen und in den Bauch getreten hatten. Er konnte kaum sprechen”. Aber ein anderer von Bahas Kollegen konnte - er flehte den ‘Independent am Sonntag’ (IoS) an, seinen Namen nicht zu veröffentlichen, da er befürchtet, erneut von den britischen Truppen in Basra verhaftet zu werden. Er liefert einen Bericht, der einen frösteln macht - angesichts der Art, wie diese acht Männer behandelt wurden, nachdem sie im britischen Verhörzentrum in Basra ankamen. Schrecklicher Zufall: das Gebäude war zuvor Geheimdiensthauptquartier von Ali Majid, Saddams brutalem Cousin. Majid ist bekannt als “Chemical Ali”, jener Mann, der die Kurden von Halabja vergaste. Später war er Militärgouverneur der Region Basra...........
Anm. Mod:
Weiterlesen bitte hier:
Quelle : http://www.zmag.de/artikel.php?id=972
Lazarus
Tod in Gewahrsam
von Robert Fisk
“Die Briten sagten, mein Sohn wird bald freikommen. Drei Tage später hatte ich seine Leiche.”
Der 14. September ist der Tag, an dem Polizeioberstleutnant Daoud Mousa von der irakischen Polizei seinen Sohn Baha zuletzt lebend sah. An dem Tag führten britische Soldaten in dem Basraer Hotel, in dem der junge Mann an der Rezeption arbeitete, eine Razzia durch. Oberstleutnant Mousa erzählt heute: “Er lag mit den andern 7 vom Team auf dem Marmorfußboden und hatte die Hände über dem Kopf”. “Ich sagte zu ihm: “Mach dir keine Sorgen, ich habe mit dem britischen Offizier gesprochen, und er hat gesagt, sie werden dich binnen Stunden freilassen”. Der (britische) Offizier - ein Leutnant - hatte dem irakischen Polizisten sogar ein Stück Papier mit “2Lt. Mike” ausgehändigt. Die Unterschrift war nicht lesbar, dazu eine Basraer Telefonnummer. Nachname Fehlanzeige. “Drei Tage später sah ich die Leiche meines Sohnes”, so der Oberstleutnant. Er sitzt auf dem Betonfußboden seines Slum-Hauses in Basra. “Die Briten sind gekommen und teilten mir mit, er sei “in Gewahrsam gestorben”. Seine Nase war gebrochen. Über seinem Mund war Blut zu erkennen. Ich konnte blaue Flecken an seinen Rippen und Oberschenkeln sehen. An den Handgelenken, dort wo die Handschellen saßen, war die Haut abgeschält”. Baha Mousa hinterlässt zwei kleine Jungs - Hassan, 5 und den dreijährigen Hussein. Die Jungen sind jetzt Vollwaisen. Bahas 22jährige Frau war 6 Monate vor ihm an Krebs gestorben.
Niemand versucht zu verbergen, dass die meisten, wenn nicht gar alle, der acht Männer, die vom Haitham-Hotel mitgenommen wurden - zuvor hatten die britischen Soldaten im Safe 4 Waffen gefunden -, brutal misshandelt wurden und zwar im Gewahrsam der Royal Military Police. Ein Kollege Bahas namens Kifah Taha erlitt ein akutes Nierenversagen, nachdem man ihn in die Nieren getreten hatte; ein “Verletzungsgutachten” des britischen Frimley Park Hospitals stellt nüchtern fest, der Mann weise “generalisierte Hämatome” auf, “aufgrund wiederholten Angriffsgeschehens”. Oberstleutnant Mousa und sein zweiter Sohn Alaa hatten Kifah Taha sofort nach seiner Freilassung in einem Basraer Hospital aufgesucht. Sie versuchten, von ihm etwas über Baha zu erfahren. Sie fanden einen verletzten Mann vor, der - um es mit Alaas Worten auszudrücken -, “nur noch ein halber Mensch” war, “er hatte furchtbare blaue Flecken,weil sie ihn in die Rippen und in den Bauch getreten hatten. Er konnte kaum sprechen”. Aber ein anderer von Bahas Kollegen konnte - er flehte den ‘Independent am Sonntag’ (IoS) an, seinen Namen nicht zu veröffentlichen, da er befürchtet, erneut von den britischen Truppen in Basra verhaftet zu werden. Er liefert einen Bericht, der einen frösteln macht - angesichts der Art, wie diese acht Männer behandelt wurden, nachdem sie im britischen Verhörzentrum in Basra ankamen. Schrecklicher Zufall: das Gebäude war zuvor Geheimdiensthauptquartier von Ali Majid, Saddams brutalem Cousin. Majid ist bekannt als “Chemical Ali”, jener Mann, der die Kurden von Halabja vergaste. Später war er Militärgouverneur der Region Basra...........
Anm. Mod:
Weiterlesen bitte hier:
Quelle : http://www.zmag.de/artikel.php?id=972
Lazarus