Telepathetic
Großmeister
Ich hatte die Frage rhetorisch gemeint, weil Tabak-Zigaretten auf die Gesundheit gehen, aber Deine Erklärung lässt mich klarer sehen. Wirklich schön, dass sich der Staat so sehr um meine Gesundheit sorgt.
Das wären Surrogatparameter. Sowas wird tatsächlich häufig und in verschiedenen Gebieten der klinisch-medizinischen Forschung verwendet, ist aber in zahlreichen - ich wage zu sagen in den meisten - Fällen ein deutlicher Hinweis auf eine entweder nicht besonders gut geplante oder aber eine absichtlich in die Richtung der gewünschten Ergebnisse zielenden Studie. In jedem Fall senkt die Verwendung von Surrogatparametern die Aussagekraft einer Arbeit erheblich. Um bei deinem Beispiel zu bleiben: dass dein Blutdruck gesunken und dein Husten verschwunden ist, bedeutet noch nicht, dass du nicht trotzdem eine COPD bekommst und früher stirbst.haruc schrieb:Und was ist damit, dass mein Blutdruck von früher 145/95 auf 125/80 runter ist, der Ruhepuls von 81 auf 75, der Raucherhusten weg ist, mein Zahnfleisch wieder von Violett auf Rot sich gefärbt hat, und meine 8-10 Erkältungen im Jahr (2-3x Laryngitis, 2-3x Bronchitis, 4x Sinusitis) sich auf 1x Halsschmerzen irgendwann im Winter reduziert haben?
Goatboy schrieb:Um bei deinem Beispiel zu bleiben: dass dein Blutdruck gesunken und dein Husten verschwunden ist, bedeutet noch nicht, dass du nicht trotzdem eine COPD bekommst und früher stirbst.
Gründe des Verbots
Denn stell dir einfach mal vor, das DKFZ erklärt heute die Unbedenklichkeit von E-Zigaretten, weil es zwar keine ausreichenden Beweise für deren Sicherheit gibt, aber eben vieles darauf hinweist, und in drei Jahren erscheint ein case report eines Onkologen aus Hinterpusemuckel, der über eine Serie von nur vier oder fünf Patienten berichtet, die alle vor einigen Jahren auf E-Zigaretten umgestiegen sind oder begonnen haben, diese zu rauchen, und jetzt einen Lungenkrebs haben. Wäre das ein Beweis für die karzinogene Wirkung? Keineswegs.
Ich erklärte den Unterschied zwischen einem klinischen Endpunkt und einem Surrogatparameter. Ich hatte nie die Absicht, über deinen persönlichen Gesundheitszustand in der Zukunft zu spekulieren.haruc schrieb:Wenn ich weiter Zigaretten rauchen würde, würde ich das in 10-20 Jahren mit ziemlicher Sicherheit bekommen bzw früher sterben, da ich sowieso eine wandelnde Akkumulation von Risikofaktoren für alles Mögliche bin.
Und selbst wenn ich einestages COPD krieg, dann hab ich bis dahin wenigstens die Lebensqualität eines Nichtrauchers gehabt... naja Fast. Ein Manko gibts: PG ist stark hydrophil. Wenn man viel Dampft und nicht genug Wasser trinkt, kann man einen trockenen Mund bekommen.
Prof.Dr. Wolfgang Voigt schrieb:Aber nicht alles was gefährlich ist, ist auch ein Arzneimittel. Dafür muss der betreffende Stoff nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) zur Linderung oder Heilung von Krankheiten vertrieben werden.
E-Zigaretten hingegen können zwar auch zur Entwöhnung eingesetzt werden, ganz überwiegend dienen sie aber als Ersatz für Zigaretten und werden zu Genusszwecken benutzt.
Barbara Steffens schrieb:Ich halte mich an gesetzliche Bestimmungen, die sagen, dass nikotinhaltige Produkte unter das Arzneimittelgesetz fallen, dementsprechend zugelassen werden müssen und dann durch Apotheken zu vertreiben sind
Da durch das Inhalieren des Nikotins die physiologischen Funktionen im menschlichen Körper in nennenswerter Weise beeinflusst werden können, sind die nikotinhaltigen Liquids so genannte Funktionsarzneimittel.
Prof.Dr.Wolfgang Voigt schrieb:Die Frage ist aber, ob man nicht auch bei einem Funktionsarzneimittel verlangen muss, dass diese Wirkung kurativ, also auf Heilung gerichtet ist.
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Verzichtet man auf dieses Kriterium, wird der Arzneimittelbegriff grenzenlos.
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Denn was ist nicht alles geeignet, bei Anwendung im Körper eine physiologische Funktion zu beeinflussen? Vom Brennspiritus bis zum Sekundenkleber, vom Benzin bis zum Rattengift, alles wäre Arzneimittel und wäre mangels Zulassung verboten?
Selbstverständlich können krebserzeugende Chemikalien aus Gründen des Gesundheitsschutzes verboten werden.
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Aber diese Voraussetzungen darf man nicht dadurch umgehen, dass man Produkte kurzerhand als Arzneimittel einstuft, obwohl der Verbraucher weiß, dass dieses Produkt nicht gesund ist und auch nicht therapeutisch eingesetzt werden soll.
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Der Vertrieb der E-Zigarette, die zu Genusszwecken und nicht zur Nikotinentwöhnung geraucht werden, kann deshalb nach dem Arzneimittelrecht nicht verboten werden.
DrJones schrieb:Solange keine belastbaren Beweise kommen, die mich von der Gifitgkeit und Schädlichkeit der E-Zigarette überzeugen, bin ich erstmal DAFÜR.
Hattest du schonmal die Idee vielleicht selbst einen Brief/ E-Mail an die betreffenden Politiker zu schreiben.
Bevor das Beil endgültig auf die E-Zigarette niedergeht sollte man sich (Also eben vor allem die User) hier eigentlich schnell organisieren
Man könnte herausfinden wie die Piraten dazu stehen um somit auch eine politische wählbare Alternative für dieses Thema anzubieten.
"Deren Zusammensetzung ist für den Verbraucher vollkommen undurchsichtig." Klare Inhaltsangaben würden ebenso fehlen wie Hinweise auf Wirkungen und Nebenwirkungen.
Dass der Genuss einer E-Zigarette gefährlich sein kann, zeigen erste Vergiftungsfälle, die auch dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gemeldet wurden. Bei zwei Rauchern seien die typischen Symptome einer Nikotinvergiftung aufgetreten, sagt Frank Henkler vom BfR. "Sie mussten notärztlich behandelt werden."
Vor allem den Stoff, aus dem das Liquid zum größten Teil besteht, betrachten Experten kritisch: Propylenglykol. Die chemische Verbindung ist zwar als Zusatzstoff für Nahrungsmittel und Kosmetikprodukte zugelassen, doch was sie bewirkt, wenn sie langfristig inhaliert wird, kann noch niemand sagen. "Bekannt ist allerdings, dass es bei empfindlichen Personen Atemwegsreizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen kann"
Die neuen Produkte könnten sogar vielmehr als Einstiegsdroge dienen, befürchten Wissenschaftler. "E-Zigaretten sind leicht und tief zu inhalieren, vor allem die süßen und fruchtigen Aromen sprechen Jugendliche an. Sie könnten von nikotinfreien Produkten langsam zu nikotinhaltigen übergehen", sagt Pötschke-Langer. "Und wollen wir wirklich zulassen, dass sich hier ein neuer Nikotinmarkt entwickelt?"