Hartz 4 - Wahlversprechen?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
Die Zuverdienstgrenzen werden erweitert. Bei einem Arbeitseinkommen von bis zu 400 Euro monatlich werden 15 Prozent nicht mit dem ALG II verrechnet. Für den Teil des Einkommens zwischen 400 und 900 Euro gilt ein Freibetrag von 30 Prozent. Für den Teil, der zwischen 900 und 1500 Euro liegt, beträgt der Freibetrag wiederum 15 Prozent. Wer arbeitet, soll also mehr Geld zur Verfügung haben als ein Erwerbsloser, der trotz Erwerbsfähigkeit nicht arbeitet.

das ist doch absolute irreführung:
die zuverdienstgrenzen werden nicht erweitert sondern verschmälert.
jetzt kann man bis um die 160,-€ anrechnungsfrei dazuverdienen, in zukunft würde bei einem 400,-€ mini-job gerade mal 60,-€ behalten werden dürfen, der rest wird angerechnet. bei 900,-€ sind das dann 270,-€ die einem bleiben.
das heißt also, wenn ich das richtig verstehe, wenn das geld einfach nicht reicht und man bis jetzt irgendwelche zuzahlungen kriegt, die das ganze aufstocken, der spieß nun umgedreht wird. wenn eben nicht genug verdient wird, wird aus einem arbeitnehmer ein alhi II abhängiger, der 85% bzw. 70% seines lohnes abgeben muss und so unter dem absoluten joch der fürsorge landet, mit allen sanktionen und kontrollen die das mit sich bringt...ausser er findet einen korrekt bezahlten job, aber die gibt es ja zunehmend immer weniger.
deutschland einig billiglohnland.
 

forcemagick

Forenlegende
Registriert
12. Mai 2002
Beiträge
6.038
und man muss natürlich die realitäten sehen .... ein 400 euro minijob ist geradezu fürstlich... 325 euro jobs dürften wohl eher die regel sein ... ein job zwischen 900 und 1500 euro ist ja wohl praktisch schon ein durchschnittlicher job und das ist schlicht unrealistisch .... wenn es solche jobs in hülle und fülle gäbe hätten wir das problem ja nicht...

in der tat bekommt man sozialhilfe und dazu in der regel wohl die 60 euro das bedeutet es bleibt dann bei knapp 400 euro... kurz... wer einen 400 eurojob hätte bekäme schlicht keine förderung....

wer nun einen job hat mit etwas mehr als 400 euro kann also schon so um die 120 euro hinzuverdienen ... das steigert sich nun also

letztlich ist alles was über rund 500 euro zuverdienst liegt blödsinn weil sich ja sonst der spaß nicht mehr rechnet... es wird ja mit dem arbeitslosengeld II verrechnet... das heißt also bei einem zuverdienst von ca 500 euro beziehe ich praktisch kein arbeitslosengeld 2 mehr

oder habe ich da was gänzlich falsch verstanden...
 

Lilith

Meister
Registriert
20. Oktober 2002
Beiträge
282
Hallo,

Hurraa! Seit Anfang diesen Monats darf ich mich nun auch zum Heer des arbeitsscheuen Gesindels, welches dem Staat auf der Tasche liegt zählen (Ironie!)
Mein dicker Scheff, der in meinem Arbeitsvertrag eine Präambel reinsetzen liess, daß das Kündigungsschutzgesetz für diese Arbeitsstelle nicht gilt, der händeringend vor 4 Monaten noch willige Arbeitswütige suchte, die sich für 6,-Euro Bruttostundenlohn den A*** aufreißen verlagert seine Produktion nach Asien. Der Aufschwung ist da! Nur leider nicht bei uns, sondern in China...
Was war ich froh, daß mir noch die Zeit vergönnt war von meinen biblischen 19 Urlaubstagen pro Jahr, die 12 nicht genommenen Urlaubstage vom Vorjahr noch im Mai zu verbraten... bevor ich den Tritt bekam. Da wird einem doch so richtig bewusst, daß sich Arbeitseinsatz auszahlt :twisted:

Ich fasse mal zusammen:
Kein Kündigungsschutz, 19 Tage Urlaub, kein Weihnachts, kein Urlaubsgeld und mindestens 3,50 Euro/h unter Tarif.
Ach ja... die letzten Gehaltszahlungen trudelten nicht am 1. des Monats. sondern kommentarlos am 21 erst ein. Zum "Dank" werden die paar Angestellten vom Boss persönlich auch noch angestänkert, weil Sie aus lauter Unmotiviertheit nicht Ihr ganzes Potential an Aufopferung und Hingabe dem Betrieb widmen. Im Originalton "wem 6,-Euro nicht genug sind der hat es wohl noch nicht nötig" und schließlich sollte hier jeder froh sein, daß er noch einen Arbeitsplatz hat, da sind ja schließlich unbezahlte Überstunden schon eine Pflicht...

Bespiele wie dieses sind und werden keine Seltenheit sein.

Da vorher schon mit knapp 1000 Euronen im Monat keine Konsumgeilheit aufkommen mag wird durch medienwirksames "Kaufen marsch marsch" Gejaule nicht gefördert. Wo nix ist kann auch nix ausgegeben werden. Man übt sich in Kaufzurückhaltung. Schließlich muss man ja in der heutigen Zeit mindestens 3 Monatsgehälter noch auf der hohen Kante haben... und das für den Fall, daß der Scheff mal wieder seinen Lohnzahlungsverpflichtungen nicht nachkommen will. Wers bis jetzt noch nicht gewusst hat: Zahlt eine Firma nicht das Gehalt aus, ist das noch lange kein Grund zur Kündigung! Kündigt man trotzdem brummt einem die Agentur für Arbeit eine Sperre auf.
Wer mir das nicht glaubt, dem kopiere ich gerne den Antrag beim Insolvenzgericht. Mein Lebensabschnittsbegleiter ist nämlich einer der "Glücklichen", der seit 4 Monaten dem noch austehenden Lohn hinterherhampelt. Wohlgemerkt laufen ungeachtet dessen sämtliche Verpflichtungen wie Miete, Strom weiter. Da lädt man gerne den Gerichtsvollzieher zum Kaffe ein...

Ich dachte auch, ich wäre besonders schlau, als ich mich im September letzten Jahres mal prophylaxehalber beim Arbeitsamt als "arbeitssuchend" meldete. Trotzdem ich mir ne halbe Stunde meine berufliche Laufbahn detailliert aus den Fingern sog, schaffte es diese Schnarchnase beim Amt meine 15-jährige berufliche Laufbahn auf eine Berufsbezeichnung zu reduzieren...
Hätte er sich mal bemüht, sämtliche meiner Angaben in seine Computerkiste zu hämmern hätte ich im Laufe des letzen 3/4 Jahres vielleicht sogar mal ein Angebot bekommen... naja, Schwamm drüber. Man hat ja noch ein wenig Eigeninitiative... und man ist ja auch noch flexibel, was die Berufswünsche angeht.

Ich liess mir also sofort ein paar Termine verpassen. Unter anderem dieses Existenzgründerseminar... Suuper! Zwei Tage vorher flattert ein fetter Briefumschlag ins Haus... Ort und Datum des Seminares, anhänglich 4 Seiten Paragraphenbelehrung, welche Sanktionen mir drohen, falls es mir in den Sinn kommen sollte, diesem Event nicht beiwohnen zu können. Was soll ich sagen... Es gibt Momente, da bekommt man einen fatalen "Hals", ganz einfach, weil man sich gemassregelt und gegängelt fühlt. Nach wie vor ist es mir ein Rätsel, wie sich ein Staat einbilden kann, daß man mit einer Existenzeinkommensgrenze auch nur annähernd eine Selbständigkeit aufbauen soll. Überbrückungsgeld und Ich-AG erfüllen auch vorrangig den Zweck, die Arbeitslosenstatistik zu frisieren! Zwangsmassnahmen wie "Bewerbungscoaching" tragen sich laut Auskunft meines Arbeitsberaters alleine schon durch die Zahl der verhängten Sperrzeiten.

Allen Alternativen offen verplempert man auf www://arbeitsagentur.de wertvolle Online-Gebühren. Das Portal ist schneckenlahm und wer schon einmal versucht hat, seine beruflichen Daten dort einzuhäckseln ohne das das System einen rausschmeisst weiss, wie eine vor Wut angebissene Tastatur aussieht. Ich habe munkeln gehört, daß die Erstellung dieses neuen Systems nicht gerade billig war... jedenfalls ist es eines der vielen Beispiele, wo wertvolle Steuergelder verplempert wurden.
Was für ein Glück, daß die Telekom noch nicht die Leitung gekappt hat. Zum Glück gibt es im Internet massigJobbörsen, die doch hin-und wieder mal ein Stellenangebot haben... und zum Glück bin ich nicht auf den Internetanschluss bei der Agebtur für Arbeit angewiesen. Bei meinen letzten 4 Besuchen beim Amt war dieser leider ausser Betrieb.

Hartz IV setzt allem noch die Krone auf. Wer für sein Alter was gespart hat und vielleicht in eine Lebensversicherung investiert hat wird begeistert sein, diese Reserven "zum Wohle der Allgemeinheit und des Pleitestaates" zu verballern. Als Single mit eigener Wohnung lebt es sich sorglos, denn schließlich kann man nicht dazu verdonnert werden, für seinen Lebenspartner mit aufzukommen, nur weil dieser zu faul ist, sich eine Arbeitsstelle zu suchen... Arbeitsplätze scheinen wir ja massig zu haben, denn wer arbeitslos ist, ist ja nur zu bequem. Das Beispiel mit in der Wüste nach Wasser graben kommt da schon auf den Punkt.

Wie praktisch auch, daß der Zivildienst abgebaut werden soll. Man schafft so ausreichend Reserven die "teuren" Zivis durch billige und arbeitsunwillige ALG II Empfänger zu ersetzen. Eine praktische Alternative, führt sie doch gleichzeitig zur Senkung der Arbeitslosenzahl.
Das wir statt 4,5 Mio eher das doppelte an "Arbeitslosen" haben dürfte sich ja auch schon herumgesprochen haben...

Wer hier meint, daß ginge in nichts an, der sollte mal überlegen, wie schnell er selber vielleicht in den Genuss von "Hartz IV" kommen könnte...

Auch meine Schwägerin ist happy, Sie darf Ihren Job noch die nächsten drei Monate ausüben... letzte Woche hat Ihr die Firma eröffnet, daß Sie Ihr leider auch die nächsten 3 Monate nicht das GEhalt zahlen können... Gestern ist Sie zum Sozialamt gerannt... mit dem bahnbrechenden Erfolg, daß die Ihr auch nicht helfen... Das klingt doch echt nach Aufschwung??

Es ist fast egal, im Familienkreis und auch im Freundschafts- und Bekanntenkreis hört man nur noch Gejammere und Kathastrophenschicksale, während im Fernsehen propagiert wird, wie Sozialschmarotzer und Schwarzarbeiter den Staat kaputtmachen.

Vielleicht wird ab Januar 2005 ja mal ein kollektives Aufheulen durch die bürgerlichen Massen gehen. Meine Tolaranzschwelle ist jedenfalls schon jetzt überschritten

liebe Grüße
Lilith
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
Handwerk erwartet keine neuen Jobs durch Hartz IV

Die mit dem Hartz-IV-Paket geplanten Maßnahmen zur Reform des Arbeitsmarktes werden nach Einschätzung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) keine neuen Arbeitsplätze schaffen. «Es werden damit keine neuen Jobs geschaffen, sondern reguläre Beschäftigungsverhältnisse im ersten Arbeitsmarkt zerstört», sagte ZDH-Präsident Dieter Philipp der «Berliner Zeitung» (Montagausgabe).

Es müsse befürchtet werden, dass Empfänger von Arbeitslosengeld II in Beschäftigungsgesellschaften zu Dumpinglöhnen beschäftigt werden. «Damit findet ein Verdrängungswettbewerb zu Lasten der örtlichen Handwerksbetriebe statt», betonte Philipp.
...Die Folge sei klar: Beschäftigungsgesellschaften könnten ihre Leistungen zu konkurrenzlos niedrigen Preisen anbieten.

http://de.biz.yahoo.com/040725/336/44rw2.html

das wird sich nicht nur aufs handwerk, sondern auch auf viele andere bereiche auswirken.
die (in diesem fall) handwerker werden dann also in zukunft ihre klitsche zumachen können, um sich frohgemut ins heer der billigarbeiter einzureihen.
irgendwann wird sich keiner mehr daran erinnern, was mittelstand ist- den gibts dann nicht mehr.
ein total absurdes konzept was man sich da ausgedacht hat...kann man das überhaupt so nennen?
konzept?
ist es nicht eher die absolute kapitulationserklärung?
der dominoeffekt ist vorprogrammiert.

auch das hier sieht nicht so gut aus...da werden die betroffenen häuslebauer/wohnungseigentümer bestimmt im dreieck springen- wohl nicht aus freude:

Hartz IV und Eigenheim

Gefahr für Angespartes bei SAB-Krediten

Arbeitslose mit einem Kredit der Sächsischen Aufbaubank (SAB) für Wohneigentum könnten durch die neuen Hartz IV-Gesetze in Bedrängnis geraten. Die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg bestätigte, dass zur Tilgung des Kredits angesparte Beträge als Vermögen gelten. Damit müssen sie vor Auszahlung von Arbeitslosengeld II ab Januar aufgebraucht werden...

http://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/1500227.html

ade häuslein klein, fein, mein- es sollte nicht sein.

dann heisst es umziehen und mit spannung erwarten, was die länder so unter "angemessener" miete verstehen:

Ärger um Zwangsumzug

Länder sollen Wohnraum für Arbeitslose festlegen

Das Wirtschaftministerium kann nicht abschätzen, wie viele Empfänger von Arbeitslosengeld II (ALG II) ihre Wohnungen verlassen müssen. Ab Januar wird die Miete nur für jenen Wohnraum gezahlt, der "angemessen" erscheint.

...Experten fürchten, die Kommunen könnten ohne bundesweite Richtlinien nach Kassenlage entscheiden, welcher Wohnraum angemessen erscheint. Denn die Kommunen müssen für die Wohnungskosten aufkommen.
...Der Sprecher von Aufbau-Ost-Minister Manfred Stolpe (SPD), Felix Stenschke, merkte an: "Platte ist nicht gleich Platte." Günstige, unsanierte Plattenbauwohnungen in ostdeutschen Innenstädten seien "der Renner".

http://www.fr-aktuell.de/ressorts/n...d=ef9d2ab6fd075236f038d059effea4e5&cnt=477331

da kommt doch richtig ghetto romantik auf.
sonnenuntergang überm plattenbau- der renner!
und man wird sich in zukunft vielleicht auch nicht mehr so allein fühlen, da man durch die dünnen wände jeden pups von den nachbarn mitkriegt- das schafft verbundenheit, das schafft nähe in dieser kalten zeit.
was ist schon so ein schnöder altbau, in dem man bis jetzt sein leben gefristet hat gegen die platte?
nix!

längerfristig kann man das mit der platte allerdings auch anders sehen, wer versteht was ich meine...
 

forcemagick

Forenlegende
Registriert
12. Mai 2002
Beiträge
6.038
ja

ich hab all das zwar nicht am eigenen leib erleben dürfen habe es aber aus nächster nähe miterleben dürfen bei diversen nahestehenden mitmenschen...

tatsächlich muss man wohl nach dem dritten monat ohne gehalt nicht mehr hin ... wie das jedoch mit beendigung des vertrages aussieht .. nun... ich weiß es nicht... ich persönlich habe so etwas ähnliches erlebt, da war monatelang kein geld da und dann lief es irgendwann nur noch unregelmäßig ( wobei ich meiner damaligen firma.. bzw. den beiden chefs sicherlich keinen vorwurf machen will... wir paar arbeitnehmer haben uns damals dazu entschlossen alles zu versuchen den laden zu retten... was wir nicht ganz schafften.... aber das ist eine längere geschichte...) ... böswillige arbeitgeber hätten die situation wohl unterm strich ausnutzen können... so hatte ich glück und bekam mein geld zuverlässig schritt für schritt auf den normalen lohn gepackt ...

anyway....

ich bin versucht zu sagen "leute jammern bringt nichts lasst uns was tun" ( wie ich es ja schon so oft weise gehört habe ) doch das dumme ist... wie könnte das tun aussehen? ich hätte da ein leicht verstaubtes konzept im schrank gefunden... da ist die rede von maschinengewehren und.... ähm... wie gesagt ein altes konzept und schon etwas angenagt von kleinen tierchen... unterm strich wohl nicht so ganz tragfähig... :twisted: .... aber mal im ernst... was können wir tun gegen eine gleichgeschaltete neue mitte in der es anscheinend keine klar differenzierbaren parteien mehr gibt sondern lediglich einen zähen machtkampf mit letztlich identischen argumenten?

natürlich der plattenbau ist eine feine sache und ich denke man sollte politiker generell von diesen wundervollen bauwerken stoßen ( hach nein das ist wieder dieses alte staubige konzept .... mit den bißspuren von nagetieren... das bringt ja nichts... ) ...

nein sorry... mir kommt nur regelmäßig die galle hoch wenn ein häuslebauer, teuerautofahrer und kurzum gutverdiener etwas daherschwafelt von den vorzügen des plattenbau im osten der republik ...

ein kleiner schwank aus meiner heimatstadt

vielleicht ist dem ein oder anderem bayreuth ein begriff... nun... deutschland ist klamm bei kasse aber die stadt bayreuth hat es tatsächlich fertig gebracht jeder parkbank einen schönen lebensgroßen hund aus metall beizufügen.... hunderte bänke werden nun geziert von mehreren kilo metall in nett gegossener form...

ich hätte mir gewünscht man hätte einfach das metall in schöne metallene eurobündel gegossen und diese dann an die bäume gehängt dann wäre es doch viel unterhaltsamer... ich persönlich müßte über soviel ironie und zynismus lachen... alle pleite und irgendeine oligophrene verwaltungskreatur popelt das schöne steuergeld einfach mal in form von metall in die botanik.... sinnfrei und schön... interessanterweise wurde so mancher metalloköter auch noch auf die bank gesetzt... wie wunderbar. damit gelang es sogar noch den gesamtsitzplatz, der durch die bänke gewährleistet wird zu verringern... wir bürger sind dankbar und blicken mit leicht irrem blick und schaum vor dem mund auf zu den herrlichen führern unserer stadt, die uns so unvergleichbar im kleinen demonstriert haben was im großen doch seit jeher schöne tradition ist..

nehmt den armen geld weg und verschleudert es ohne sinn und verstand...

so jetzt fällt mir wieder das alte staubige konzept ein und ich frage mich schon wieder weshalb man das nicht doch noch mal probieren sollte..

ach ja jetzt weiß ich es wieder.. es kommt nix raus dabei... zumindest nichts was im wesentlichen besser wäre als das was wir derzeit haben...

manchmal habe ich das ungute gefühl es gibt in diesem land leute, die es auf deibel komm raus drauf anlegen, dass es hier kracht....
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
@Lilith

herzliches beileid...aber du weißt ja, wer nur tief genug gräbt....der wird bestimmt bald...und wenn nicht...dann wissen ja alle ganz genau was sie von dir zu halten haben.

Hartz IV setzt allem noch die Krone auf. Wer für sein Alter was gespart hat und vielleicht in eine Lebensversicherung investiert hat wird begeistert sein, diese Reserven "zum Wohle der Allgemeinheit und des Pleitestaates" zu verballern. Als Single mit eigener Wohnung lebt es sich sorglos...

nun ja sorglos würde ich nur sagen wenn sie nicht größer als 45qm ist.
alles was darüber hinausgeht ist dann leider nicht mehr zu tragen...
aber sie sind ja total nett...man hat ein halbes jahr zeit sich etwas neues zu suchen...kleiner und natürlich sehr billig...vielleicht lockt ja dann ein netter plattenbau oder eine süße wohnung mit außenklo...oder parterre?
die sind im allgemeinen etwas feucht und dunkel, aber günstig.

Wer hier meint, daß ginge in nichts an, der sollte mal überlegen, wie schnell er selber vielleicht in den Genuss von "Hartz IV" kommen könnte...

ach komm...das passiert doch immer nur anderen, noch nicht gewusst?

Vielleicht wird ab Januar 2005 ja mal ein kollektives Aufheulen durch die bürgerlichen Massen gehen. Meine Tolaranzschwelle ist jedenfalls schon jetzt überschritten

meine schon länger...
ich habe heute eine frau von ...radio getroffen, die im zuge eines features über Hartz IV die neuen anträge dabei hatte.
das ist wirklich die härte...
seitenweise sollen auskünfte über dritte gegeben werden:

können sie und ihre mitbewohner mehr als drei stunden arbeiten?
sind sie oder ein mitglied ihres haushaltes schwanger?
bitte name und anschrift des vermieters nennen

usw.

es gibt auch ein merkblatt zu all den sanktionen die drohen, was ich mir unbedingt besorgen muss um hier mal daraus zu zitieren.

eine sache ist mir noch in erinnerung:

wenn die "agentur" (erinnert mich immer mehr an "big brother") bzw. der sachbearbeiter meint, die energiekosten (z.b. strom) sind zu hoch und derjenige senkt sie nicht schleunigst- sperre!

nur ein beispiel von vielen...bald mehr an dieser stelle...
 

DarkEmperor

Meister
Registriert
4. Juli 2003
Beiträge
149
Es wird langsam wieder Zeit, das es soetwas wie Montags-Demonstrationen gibt um den Ausbeutern endlich mal Saures zu geben!

Die Wirtschaft und die Politik haben bisher noch garnicht mitbekommen, das die Menschen im allgemeinen sich Mental weiterentwickelt haben und nicht mehr auf diese mittalterlichen Methoden abfahren und es Zeit wird für ein neues System.

Die Wirtschaftsführer haben schon lange realisiert, das nur noch 20% und in Zukunft noch weniger Menschen der Weltbevölkerung notwendig sein werden, um die Weltwirtschaft funktionsfähig zu erhalten. Das ist Tatsache.

Aber wenn ich mir das bunte Treiben so anschaue, was uns alltäglich öffentlich kredenzt wird dann muss ich feststellen, das das was uns alles erzählt wird nur Schwachsinn ist.

Die Mähr vom Aufschwung die Gebetsmühlenartig abgeseiert wird und von unzähligen Arbeitsplätzen mehr hat in meinen Augen den gleichen Stellenwert wie die Endsieg-Parolen von Adolf Hitler kurz vor seiner vernichtenden Niederlage.

Die Schlacht ist verloren, uns wird trotz besseren Wissens aller Verantwortlichen nur Sch.... erzählt. Und es wird stur und ohne nachdenken mit Gedankengut und Methoden aus der grauen Vorzeit der Industialisierung hantiert. Primitive und überholte Methoden die vom Grundsatz her schonmal nicht in die heutige Zeit passen.

Die Wirtschaft handelt faule Kompromisse aus, um noch kurz vor ihrem Abzug aus Deutschland das letzte aus den Menschen herauszupressen und mitzunehmen. Letztlich kommen die größten Einnahmen der Wirtschaft aus dem Export, daher werden sie letztlich doch dahin abwandern, wohin der Export geht und die Produktion billiger ist. Der Binnenmarkt ist für die nur ein lustiges kleinen Anhängsel, das nur noch einen untergeordneten Stellenwert hat.

Spätestens ab nächstes Jahr wird es hier zu neuen einbrüchen kommen, denn all jene, die dank Hartz noch weiter heruntergestuft werden vom Einkommen werden dann NOCH weniger konsumieren. Es wird dann natürlich auch zu mehr kriminalität kommen...

Ja, Stichwort "Kriminalität". Wenn die Einbrüche und Raubüberfälle in Zukunft nicht allein nur wegen dem Geld stattfinden sondern wegen ein Nahrungsmitteln dann sollte das zu denken geben. Vor allem sollten wir mit diesem Gedanken mal einen Blick auf die Justizorgane unseres Landes werfen!

Ich selbst bin Mitarbeiter der Justizbehörden und sehe das Elend dort selbst. Die Staatsanwaltschaft ist zu 45% unterbesetzt, Urlaubsvertretung findet nicht mehr statt, nur noch bei eiligen Sachen. So sollen schonmal die Mitarbeiter genötigt werden, auf Urlaub zu verzichten, im eigenen Interesse, das sie kein Chaos vorfinden, wenn sie nach dem Urlaub zurückkommen.

Die Beamten arbeiten 41 Stunden die Wochen, die Angestellten demnächst auch. Neueinstellungen?! Fehlanzeige! Da alle länger Arbeiten, werden NOCH MEHR Stellen gestrichen.

Absolut untaugliche Software, die aus Kostengründen nur von Justiz-Internen Freaks zusammengebastelt wird und altersschwache, billige Hardware, die fehleranfällig und zum Teil schon Jahre alt ist soll die Arbeit dann noch beschleunigen.

Da kann sich jeder mal überlegen, wie weit es dann damit her sein dürfte, kleinkriminelle Delikte überhaupt noch zu verfolgen... sowas wie Ladendiebstahl von Lebensmitteln z.B...

Wir gehen da wirklich "lustigen" Zeiten entgegen wenn es nicht gelingt, diesem Treiben ein Ende zu machen.

Achja, das Innenministerium hat alle Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in NRW kürzlich darüber informiert.. per Mail... das man es nicht gerne sieht, wenn die Mitarbeiter sich politisch betätigen und agitieren. Mit entsprechnedem Hinweis auf diverse Gesetze. Tenor dieses Knebel-Pamphlets: Egal was passiert, Maul halten und arbeiten!
 

St-Germain

Meister
Registriert
22. Juli 2004
Beiträge
333
DarkEmperor schrieb:
Achja, das Innenministerium hat alle Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes in NRW kürzlich darüber informiert.. per Mail... das man es nicht gerne sieht, wenn die Mitarbeiter sich politisch betätigen und agitieren. Mit entsprechnedem Hinweis auf diverse Gesetze. Tenor dieses Knebel-Pamphlets: Egal was passiert, Maul halten und arbeiten!

Krass! Paß bloß auf, was du schreibst! :wink:
Naja, da sieht man es wieder. Die (das Innenministerium) haben schon Angst, daß es bald richtig kracht.
Wir sind kurz davor... :evil:

Das wird "lustig"...
 

DarkEmperor

Meister
Registriert
4. Juli 2003
Beiträge
149
@St-Germain:

Tja, das hab ich mir auch so gedacht, als ich das Pamphlet gelesen hab. Ich dachte, mich knutscht ein Elch!

"Im Hinblick auf die zahlreichen anstehenden Wahlen...."

usw. usw... Wahlen finden immer mal statt, nur komisch das man diesmal ausdrücklich darauf hinweist... zum ersten mal übrigends in dieser Form. Ein Schelm, wer was gezieltes dahinter vermutet....

Es geht zwar unter anderem auch darum, bei einer evtl. Tätigkeit in dieser Hinsicht keine dienstlich bekannt gewordenen Umstände zu verwerten oder irgendwie öffentlich zu machen, aber das ist selbstverständlichkeit, das man aus den Akten nichts zitiert... aber darauf braucht niemand mehr extra hingewiesen zu werden.

Aber der Grundtenor geht halt in die Richtung, weiter seine Arbeit zu machen und sich neutral zu verhalten. Ich werte das ausserdem als ein Indiz, das das ganze Elend welches uns auferlegt wird, gezielt geplant wurde.

Zurück in die Sklaverei oder so ähnlich....
 

Lilith

Meister
Registriert
20. Oktober 2002
Beiträge
282
Salü,


@Samhain

aber du weißt ja, wer nur tief genug gräbt....der wird bestimmt bald...und wenn nicht...dann wissen ja alle ganz genau was sie von dir zu halten haben.

Bin gerade am Grübeln, wie das gemeint ist... aber ich stehe wohl noch auf der Leitung ;-)

Wie gesagt, ich wollte hier nicht herumjammern - bringt ja auch nichts, aber man bekommt die Wut gepaart mit leichten Ohnmachtsanfällen, weil auch fleissiges Arbeiten so gar nichts nutzt. Letzendlich lebt man ja auch nicht im überquellenden Luxus aber es macht Angst, wenn man, wie bei Hartz IV letzendlich noch seines letzten Stolzes und einem gewissen Mass an Selbständigkeit beraubt wird. Faktisch entmündigt sozusagen.

Erschreckend finde ich jetzt schon, was manchen Arbeitgebern so einfällt, wie Sie Ihre Kosten senken können und trotzdem auf Ihre Kosten kommen! Auf Kosten anderer versteht sich...
Die kleine Firma, welche wir aus der Not heraus im März gegründet haben wird, wenn wir Pech haben das Jahr auch nicht überdauern. Die ersten, die nach dem Geld geifern sind die Ämter und Behörden - und das ohne Kompromisse. Auf Hilfe wartet man da vergebens, wo es doch eigentlich im Interesse sein sollte, Firmengründungen zu unterstützen?

Hier ist etwas verdammt faul.

Weiss eigentlich mal jemand, wie das aussieht mit Datenschutz und Hartz IV? Würde mich mal interessieren, ob da schon jemand auf die Idee gekommen ist Klage beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Schließlich wird man ja verdonnert, sensible persönliche Daten von sich preiszugeben....

Ein leicht schäumende Lilith
 

St-Germain

Meister
Registriert
22. Juli 2004
Beiträge
333
@DarkEmperor
Aber der Grundtenor geht halt in die Richtung, weiter seine Arbeit zu machen und sich neutral zu verhalten. Ich werte das ausserdem als ein Indiz, das das ganze Elend welches uns auferlegt wird, gezielt geplant wurde.

Zurück in die Sklaverei oder so ähnlich....

Jau, da bin ich mir auch ganz sicher, daß das von langer Hand geplant ist. Wer tagtäglich von morgens bis abends damit beschäftigt ist, sich seine Brötchen mit 3 Jobs zu verdienen, der hat keine Zeit mehr zum Nachdenken und meckern. Und wer nicht denkt, den kann man leichter manipulieren...

Allerdings bin ich zuversichtlich, daß es diesmal richtig kracht. Momentan beschneiden sie uns noch die Rechte, aber wenn es erstmal an die Existenz geht, kann keiner mehr voraussagen, was passiert...

("Ein Schelm, wer Böses denkt...", um bei deiner Formulierung zu bleiben :roll: )
 

DarkEmperor

Meister
Registriert
4. Juli 2003
Beiträge
149
Ein großer Jammer lastet mit bleierner Schwere auf diesem Volk. Gemerkt hats schon jeder und die Umstände sind wirklich sehr geeignet, das es spätestens nächstes Jahr "richtig Kracht".

Politik definiert sich demjenigen, der mit offenen Augen die Dinge betrachtet und mittlerweile auch schon dem "normalen Bürger" als nichts anderes als konspiratives, geheimbündlerisches geklüngel. Klar, das da die Wut steigt wenn man sieht, wie mit denen umgesprungen wird, die nichts mehr haben. Wie denen noch der Rest genommen wird, die unter größten Anstrengungen versuchen, doch wieder auf die Beine zu kommen. Und vor allem wenn man sieht, das einige den Maulkorb verpasst kriegen, damit sie dazu nichts sagen sollen und versucht wird, einen Keil in die Gesellschaft zu treiben.

Trotz allem aber bin ich mir nicht sicher, ob Gewalttätigkeiten so das Wahre sein können. In gewissem Maßstab vielleicht, aber grundsätzlich glaube ich kaum, das sich jeder einzelne mit derartigen Aktionen einen Gefallen tut.

Bei allem bleibt die Frage, wofür kämpfen wir denn? Die Lage bessert sich nicht allein dadurch, das das Volk rebelliert und alles rückgängig macht. Es ist ein Konzept gefragt für die Zeit nach der "Revolte" - wenn man es denn so nennen mag. Ein Konzept. Ein neues System vielleicht. Ein Notprogramm für die Zeit danach, um die notwendigen Korrekturen herbeizuführen.

Und vor allem eines: Werbung für dieses "neue Konzept". Denn wir haben bis hierher gesehen, das das etablierte System alle Reformen praktisch von oben herab dem Volke aufdiktiert hat. Es gab nicht einmal den Ansatz eines Versuchs, diese Reformen zu erklären, dafür zu werben und einen neuen Denkansatz bzw. eine neue Sichtweise für die Notwenidgkeit zu erreichen.

Es ist schon eine Schande das die Werbung für Klopapier intellektuell hochwertiger ist als die Werbung für eine bestimmte Richtung und Sichtweise der Politik, vor allem aber ein Armutszeugsnis, das dazu noch nichtmal der Ansatz vorhanden ist! Das Volk wird auf diesem Weg nicht "mitgenommen" sondern viel eher mit der Knute in die Richtung getrieben, wo man es haben will.

Was ich damit sagen will: wir brauchen eine neue Offenheit in der Politik und vor allem Werbung für Gemeinschaftliche Ziele und Soziales Miteinander. Und niemand sollte sich in den "Höheren Rängen" zu fein sein, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen. Vielleicht ist für manche Notwendigkeiten ja viel mehr Verständnis vorhanden, wenn man sich die Mühe machen würde, dies zu wecken und selber mit gutem Beispiel voran gehen würde.
 

St-Germain

Meister
Registriert
22. Juli 2004
Beiträge
333
@DarkEmperor
Trotz allem aber bin ich mir nicht sicher, ob Gewalttätigkeiten so das Wahre sein können. In gewissem Maßstab vielleicht, aber grundsätzlich glaube ich kaum, das sich jeder einzelne mit derartigen Aktionen einen Gefallen tut.

Ja, leider hast du recht. Das wäre so schön einfach :wink:
Aber dennoch wird sich wahrscheinlich so die allgemeine Verzweiflung bemerkbar machen, nur nützen tut's uns nix! :(

Bei allem bleibt die Frage, wofür kämpfen wir denn? Die Lage bessert sich nicht allein dadurch, das das Volk rebelliert und alles rückgängig macht. Es ist ein Konzept gefragt für die Zeit nach der "Revolte" - wenn man es denn so nennen mag. Ein Konzept. Ein neues System vielleicht. Ein Notprogramm für die Zeit danach, um die notwendigen Korrekturen herbeizuführen.

Tja, darüber denke ich auch schon eine ganze Weile nach. Vielleicht wäre vielen Ländern schon ganz gut geholfen, wenn man ihnen die Schulden erlassen würde. Aber da das ja nie passieren wird, bräuchten wir eine Weltrevolution! Niemand dürfte mehr seine Schulden zurück zahlen...
Sonst fällt mir da spontan nix ein :roll: :wink:
 

DarkEmperor

Meister
Registriert
4. Juli 2003
Beiträge
149
Es wäre schonmal ein erster Ansatz, die Basisdemokratischen Strukturen in den Kommunen zu stärken in dem bei den zukünftigen Kommunalwahlen die örtlichen Wählergemeinschaften bevorzugt gestärkt werden. Durch die Stimme bei der Wahl und ggfs. auch durch den Beitritt und die aktive Mitarbeit in einer solchen Gruppierung...

Ich werde auf jeden Fall unserer Örtlichen Gruppe die Stimme geben und nicht den Bundesweit organisierten "Volksparteien". Deren Bundesweite Kommandostruktur die auch in die Kommunen hineinreicht ist nicht grade ein Garant dafür, das die Örtlichen Probleme wirklich kompetent im Sinne der Bürger gelöst werden.
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
@Lilith

@Samhain

Zitat:
aber du weißt ja, wer nur tief genug gräbt....der wird bestimmt bald...und wenn nicht...dann wissen ja alle ganz genau was sie von dir zu halten haben.



Bin gerade am Grübeln, wie das gemeint ist... aber ich stehe wohl noch auf der Leitung

mööönsch, das war doch sarkastisch gemeint und eher auf die arbeitslosendebatte in diesem anderen thread bezogen, wo ein user in eben diesem sinne argumentierte: wer nur tief genug buddelt, der findet schon was- was ich in den heutigen zeiten für absolut schwachsinnig halte.

Wie gesagt, ich wollte hier nicht herumjammern - bringt ja auch nichts, aber man bekommt die Wut gepaart mit leichten Ohnmachtsanfällen, weil auch fleissiges Arbeiten so gar nichts nutzt.

jammere ruhig-ist dein gutes recht.
ich hoffe aber, das statt jammern bald etwas ganz anderes angesagt sein wird- nämlich wut und vehementer protest, der sich bei den richtigen stellen entleeren wird.

Weiss eigentlich mal jemand, wie das aussieht mit Datenschutz und Hartz IV? Würde mich mal interessieren, ob da schon jemand auf die Idee gekommen ist Klage beim Bundesverfassungsgericht einzureichen. Schließlich wird man ja verdonnert, sensible persönliche Daten von sich preiszugeben....


ich würde mich auf jeden fall beraten lassen- und zwar nicht (!)vom arbeitsamt.

Datenschützer schlagen Alarm

Die Antragsformulare für Hartz IV verstoßen gegen den Datenschutz

http://www.wdr.de/themen/politik/deutschland/bundestag/hartz/tacheles.jhtml

du könntest dich ja auch mal an den datenschützer in deiner gegend wenden- wenn der sagt bedenklich, dann würde ich das nicht ausfüllen.
so wird versucht, wie auch in sovielen anderen bereichen, unsere verfassungsrechtliche grundlage zu unterhöhlen und quasi durch die hintertür ein anderes "recht" einzuführen.

wehret den anfängen-die ja schon gar keine anfänge mehr sind, wir sind mittendrin.

sollte man etwa auf die idee kommen, sein gutes recht in anspruch zu nehmen und zu klagen, so hat man auch hier vorgesorgt:


Eintrittsgeld für
den Rechtsstaat

Länder planen Gebühr für Sozialgerichtsverfahren - Empfänger von Arbeitslosen- geld II betroffen

Wer Recht bekommen will, muss Geld haben. Auf diesen Zusammenhang macht ein Gesetzentwurf des Bundesrates aufmerksam, der zur Beratung im Bundestag vorliegt. Demnach planen die Justiz- und Finanzminister der Länder eine Gebühr für Sozialgerichtsverfahren. Da die Sozialgerichte ab 1. Januar 2005 auch für Streitigkeiten beim Arbeitslosengeld II zuständig sind, dürften insbesondere sozial Schwache Schwierigkeiten haben, zu ihrem Recht zu kommen.

...Was mit der schlechten Haushaltslage der Kommunen und der "fortlaufend anwachsenden Flut aussichtsloser Gerichtsverfahren" begründet wird, könnte den Empfängern staatlicher Transferleistungen massive Rechtsverluste verschaffen. Wie in der Bundestagsdrucksache 15/2722 ausdrücklich festgehalten wird, soll das Gerichtsverfahren bis zur Zahlung der Gebühr "grundsätzlich nicht betrieben" werden. Sollte der Kläger verlieren, trage er die Kosten des Verfahrens. Außerdem empfiehlt das Papier Anreize für die Rücknahme von Klagen

...Und das beunruhigt Thomé am meisten. "Keiner weiß, wie die Arbeitslosen bei den Sozialgerichten behandelt werden." Wird die Regel gelten, wer in Bedürftigkeit lebt, soll nicht die vollen Rechte haben? Wird wirksamer Rechtsschutz nur noch für einkommensstarke Personen gelten? Das alles weiß der Berater für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger noch nicht. Auch die Gerichtsgebühr wird noch abzuwarten sein. Doch eins ist für Thomé sicher: "Wir werden dieses Land hinterher nicht mehr wiedererkennen."

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/9/0,1367,WIRT-0-2147401,00.html

die gewollte zweiklassengesellschaft auf dem rasanten vormarsch- recht gilt nur für den, der über die entsprechenden finanziellen mittel verfügt.

die kommunen rüsten jedenfalls schon zur zwangsarbeit auf, beispielsweise hamburg:

Hamburg sucht Zehntausende Sozialjobs für Arbeitslose
Neues Gesetz: Pflegen, fegen - mit Hartz IV will die Stadt den gemeinnützigen Einsatz stark ausbauen

http://www.abendblatt.de/daten/2004/07/27/322594.html

:twisted:
 

Lilith

Meister
Registriert
20. Oktober 2002
Beiträge
282
Salü,

@Samhain

Okay... jetzt hab ichs kapiert! Habs aber auch nicht negativ aufgefasst...


Das andere, was Du schreibst klingt auch nicht sehr prickelnd. Wut und Aggression. Das kommt dabei wirklich auf.

Das man als Beamter seine politische Meinung hinterm Berg halten sollte ist dabei dann auch noch ein schlechter Witz. Das Recht auf freie Meinungsäußerung scheint in diesem Falle auch nur auf dem Papier zu stehen. Äußert man seine Meinung riskiert man seinen Job oder muss mit Sanktionen seitens Vorgesezter oder Mitkollegen rechnen.

Leider ist es auch heute verstärkt zu beobachten, daß Mitkollegen zur Rettung des eigenen Jobs fast jedes Mittel recht ist. Es wird gemobbt, gemunkelt und getuschelt, Hauptsache der eigene Job bleibt erhalten und der vermeintliche Nebenbuhler ist aus dem Rennen...
Ob sich bei solch einem Denken die Volksmassen mit Schaum vor dem Mund vor lauter Wut erheben stellt sich mir dabei in Frage. Letzendlich steht der Einzelne auch da sich selbst am Nächsten...

Lilith
 

nicolecarina

Erleuchteter
Registriert
6. Juni 2003
Beiträge
1.659
Jeder Dritte hat nicht den Traumjob
Frankfurt/Main (dpa) - Jeder dritte Berufstätige arbeitet nicht in
seinem angestrebten Metier: Dies ergab eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Marplan.

http://www.gmx.net/SharedContent/images/de/themen/beruf/dpa/307840.html
© DPA

http://www.gmx.net/SharedContent/images/de/themen/beruf/dpa/307840.html

Von 1163 Befragten bekannten 31,9 Prozent, in einem anderen Beruf zu
arbeiten, als sie zu Beginn ihrer Ausbildung geplant hatten. 59 Prozent
hatten ihren Wunschjob gefunden, und 7,5 Prozent waren ohne klare
Vorlieben in die Ausbildung gegangen.
Zwischen Ost und West zeigten sich dabei deutliche Abweichungen: Von den
ostdeutschen Befragten arbeiteten 36,3 Prozent außerhalb ihres
Wunschberufs, von den westdeutschen 30,7 Prozent. Auch das
Bildungsniveau spielte eine Rolle: 63,6 Prozent der
Hochschulabsolventen, aber nur 51,1 Prozent der Berufstätigen mit
Volksschulabschluss arbeiteten auf ihrer Wunschposition.
Von den Beschäftigten, die außerhalb ihres Wunschmetiers arbeiten, hatte
jeder Vierte (25,3 Prozent) wegen Umstrukturierung oder Insolvenz des
Arbeitgebers den Beruf wechseln müssen. 16,2 Prozent hatten dies schon
nach der Ausbildung getan, weil sie in ihrem erlernten Beruf keine
Perspektiven sahen.
Bei 11 Prozent hatten sich die Neigungen verändert, und 6 Prozent
nannten gesundheitliche Gründe. Hier war die Diskrepanz zwischen Ost und
West besonders groß: 3,6 Prozent der westdeutschen, aber 13,0 Prozent
der ostdeutschen Befragten führten ihre Gesundheit ins Feld.

mal so gesehen... :roll:
 

erik

Erleuchteter
Registriert
4. April 2004
Beiträge
1.557
also jetzt muss ich mich in dem thread hier auch mal einmischen, auch auf die gefahr hin, dass samhain mich wieder welt(verschwörerisch)fremd oder sowas nennt.

zunächst mal @ threaderöffnerin carina
die aussage, dass sich die SPD am rückgang der arbeitslosigkeit messen lassen wollte, die haben sie ja schon vor der letzten bundestagswahl ad acta gelegt, bzw auf die weltwirtschaft geschoben, daran können sie sich jetzt leider nicht messen lassen

@darkemperor
Du beklagst, dass für Hartz IV zu wenig geworben/erklärt wurde
Also da kann ich nur sagen: was meinst du warum das Teil Hartz VIER heißt? Weil vorher schon drei Pakete verabschiedet worden sind. Und jeder der Tagespolitik verfolgt, wußte was im vierten Paket beschlossen wird - die Vorschläge der Hartz Kommision liegen ja schon seit Jahren auf dem Tisch. Nur weil Du lieber Fernseher schaust und selbst bei Klopapierwerbung offenbar nicht wegzappst, sondern Deinen Restintellekt ansprechen läßt, anstatt eine Tageszeitung zu lesen, dass kannst Du jetzt wirklich nicht der Bundesregierung anlasten!


Ansonsten stell ich jetzt mal die Frage in den Raum:
Warum, glaubt ihr, machen die von der SPD das mit Hartz IV?
Hier wird immer vom Übergang in die Sklaverei geprochen...
Also wenn die Wähler das weiter so goutieren sind die Roten 2006 weg und was die CDU/CSU dann anstellt... dann wißt ihr mal was Kapitalismus und Sklaverei sind...
Ich hoffe inständig, dass die Reformen Erfolg haben und das Land und die Köpfe der Menschen wieder "auf die Beine kommen", denn von Roland oder Angela möchte ich in 2 Jahren noch weniger als vom Gerd regiert werden

@Traumjob Artikel von Carina
Typischer Fall von Statistik Auswahl... Ein Drittel hat nicht den Traumjob... oder "Zwei Drittel arbeiten in ihrem Wunschjob"
Kann man beides drüber schreiben...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Beiträge

Oben