Hartz 4 der Zweite

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forcemagick

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dkR schrieb:
Zum Beispiel finden es einige Leute besser, wenn sie IRGENDWAS zu tun haben, als wenn sie nur den ganzen Tag vor der Glotze hängen.. Denen bringt das dann unterm Strich was, weil sie sich nicht langeweilen.
Der Gemeinde, die eben diese Leute einstellt, um den Müll im Stadtpark zusammenzuklauben bringt es was, dass der Park sauber ist - was auch die Bürger nicht stören dürfte. Mit Wegrationalisiert sind nicht die Arbeitsplätze sondern die Arbeiten gemeint.

....

Siehste... :p

dann sollen die leute halt was basteln oder sich sonstwie beschäftigen... es ist nicht die aufgabe den armen armen leuten ein bisschen eine beschäftigungstherapie zu verpassen und schon gar nicht ist es aufgabe des staates aus lauter menschenfreundlichkeit die leute zu zwingen sich zu beschäftigen... wenn wir dieses argument zählen würden könnten wir die leute auch zum stricken oder häkeln zwingen... "jetzt beschäftige dich doch mal du trübe tasse... strick socken oder ne pudelmütze"


und wenn ich schreibe, dass eineurojobber wirtschaftlich durchaus sinn machen so meine ich das aus arbeigebersicht... ein kommerzieller arbeitgeber kann mit eineurojobbern geld sparen weil reguläre tarifarbeitnehmer überflüssig werden das dumme daran ist jedoch ganz offensichtlich, dass ich damit die arbeitslosigkeit ja eher fördere..

naja.... klar ich hab den armen menschen eine beschäftigung beschert... da werden die aber froh sein :twisted:

nein ganz ehrlich wenn mir jemand sagen würde... "stehen sie jeden tag um 6 uhr auf um in ihren job zu gehen ... dort bekommen sie zwar nur eine lachnummer als gehalt aber sie sind wenigstens beschäftigt... " ... dann frage ich mich schon was zum höllenfürsten das die geigengesichter von der agentur angeht wie ich meine zeit gestalte ...

vielleicht lese ich lieber ein paar gute bücher anstatt mich zum reichsarbeitsdienst von rekrutieren zu lassen...

es ist ganz ok, wenn man die leute freundlich fragt ob sie nicht ein bisserl was arbeiten wollen.. nur so zum spaß... gibt ja kein geld dafür.... aber leute dann zu zwingen das ist für mich ein schritt zu weit und ich bin der meinung, dass man da schon das recht hat widerstand zu leisten...

ich verstehe den kurs unserer politikschmarotzer zunehmend so, dass sie einen offenen aufruhr provozieren wollen... wenn das nicht ihr bösartiges ziel ist dann sind sie nicht intelligenter als urschleim.
 

samhain

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mmmhhh...seltsam, dass das offensichtliche nicht gesehen werden will.

wer finanziert denn z.b. die zuschüsse für die wohlfahrtsverbände (um die 500,-€), die sich nicht umsonst dieses gute geschäft nicht durch die lappen gehen lassen, wer finanziert den enormen verwaltungsaufwand den das mit sich bringt?

das alles zahlt nicht die bundesagentur, sondern der arbeitende beitragszahler mit seinen beiträgen für die arbeitslosenversicherung.

und natürlich werden durch die 1,-€ jobs ganz direkt andere beschäftigte verdrängt. warum sollten die kommunen beispielsweise noch irgendwelche gärtnereien für die pflege der parks beauftragen, wenn sie es mit den 1,-€ jobbern billiger haben können?

es ist doch sonnenklar, das die kleineren betriebe bzw. das handwerk darunter leiden werden.
das erhöht wiederum die anzahl der konkurse (wieder weniger steuereinahmen) und produziert noch mehr arbeitslose.

eine endlosschleife.

wenn man das problem arbeitslosigkeit wirklich angehen würde, dann müsste man die dreissig stunden-woche einführen, womit sich 3,5 millionen arbeitsplätze schaffen ließen und wenn man die 4,3 milliarden überstunden dazu rechnet, wären es nochmal 900 000 zusätzlich.

@Rupert

RegierungOnline hat folgendes geschrieben::

Die Zusatzjobs werden keine regulären Jobs verdrängen und nicht zu Lohndumping führen. Bedingung für die Schaffung von Zusatzjobs ist, dass sie im öffentlichen Interesse liegen, den Wettbewerb nicht verzerren und keine regulären Beschäftigungsverhältnisse verdrängen.

was sollte auf "regierung"- online auch anderes stehen?
 

forcemagick

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samhain schrieb:
und natürlich werden durch die 1,-€ jobs ganz direkt andere beschäftigte verdrängt. warum sollten die kommunen beispielsweise noch irgendwelche gärtnereien für die pflege der parks beauftragen, wenn sie es mit den 1,-€ jobbern billiger haben können?

ja nehmen wir doch einfach mal die stadtgärnerein... wie leicht wäre es doch hier eineurojobber unterzubringen... dafür nimmt man halt im jahr drauf einen azubi weniger...

jemand der bäumlein pflanzt im stadtparkt muss die pflanze nicht unbedingt beim namen kennen.. es genügt wenn dem betreffenden gesagt wurde wo das dingens hinkommen soll...
 

samhain

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@forcemagick

ja nehmen wir doch einfach mal die stadtgärnerein... wie leicht wäre es doch hier eineurojobber unterzubringen... dafür nimmt man halt im jahr drauf einen azubi weniger...

entweder so oder man hat gleich seine staatlichen beschäftigungsgesellschaften, die das erledigen. da bleibt die gärtnerei gleich aussen vor.

dann sollen die leute halt was basteln oder sich sonstwie beschäftigen... es ist nicht die aufgabe den armen armen leuten ein bisschen eine beschäftigungstherapie zu verpassen und schon gar nicht ist es aufgabe des staates aus lauter menschenfreundlichkeit die leute zu zwingen sich zu beschäftigen... wenn wir dieses argument zählen würden könnten wir die leute auch zum stricken oder häkeln zwingen... "jetzt beschäftige dich doch mal du trübe tasse... strick socken oder ne pudelmütze"

:lol:


nochmal zu den 1,-€ jobs:

soweit ich weiß ist dieses geld anrechnungsfrei.
die 15% regel gilt hier nicht, die gilt nur wenn jemand nebenbei einen 400,-€ job oder so hat.
deshalb gibt es ja auch schon kritische stimmen die fordern, man sollte doch auf diese "entlohnung" verzichten, weil der anreiz sich im niedriglohn bzw. minijobbereich was zu suchen, so nicht gegeben wäre.

ist es ja auch kein anreiz, wenn man von 400,-€ nur 60,-€ behalten darf.
was diese schwachsinnsregel soll verstehe wer will.

das bedeutet also, das der staat, anstatt minijobs, von denen man eigentlich nicht leben kann, zu bezuschussen (wesentlich besser wäre mindestlöhne einzuführen), hält er sich ein heer von hochsubventionierten zwangsarbeitern, die einfach nicht zu unterbieten sind.

steckt da eine taktik hinter oder ist das einfach nur dummheit?
 

forcemagick

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nun ja ich habe jedenfalls nichts davon gelesen, dass die eineurojobs anders gehandhabt würden als die anderen nebenverdienste... minijobs in unterschiedlicher staffelung...

du schreibst so viel du weißt sind die eineurojobs anrechnungsfrei... kannst du dafür einen anhaltspunkt liefern... das wäre ganz interessant für den weiteren verlauf der diskussion...

bis 400 euro betrachte ich jedenfalls von meinem jetztigen infostand aus so, dass eben auch 180 euro eineurojob da mit eingerechnet sind...



750 bis 950 Euro verdienen mit "Ein-Euro-Jobs"

Schröder erläuterte, warum die Betroffenen ihre Bedürftigkeit nachweisen müssen. Schließlich wird das Arbeitslosengeld II "aus den Steuermitteln der Verkäuferin, der Krankenschwester, des Pflegers aufgebracht, die es nicht so dicke haben", bemerkte der Kanzler.

Mit Blick auf die Diskussion um den "Ein-Euro-Job" räumte Schröder das Missverständnis beiseite, dass der Begriff den Stundenlohn benenne. Vielmehr kann mit diesem Zuverdienst und dem weiteren Bezug von Arbeitslosengeld insgesamt ein Nettoeinkommen zwischen 750 Euro und 950 Euro erreicht werden.

http://www.bundesregierung.de/dokumente/-,413.704090/Artikel/dokument.htm


das sind ja geile verdienstchancen... doch wie soll das gehen? ist das also nun ein zuverdienst?

hmmm... irgendwie scheint mir das bewußt schwammig gehalten....

Fakt ist:
Gemeint ist offenbar das Instrument der Zusatzjobs. Sie gehören zu den neuen Eingliederungsleistungen des Hartz IV-Gesetzes und sollen langzeitarbeitslosen Menschen, insbesondere Sozialhilfeempfängern, auf gemeinnützigen Beschäftigungsfeldern, zusätzliche Möglichkeit bieten, wieder im Arbeitsleben Fuß zu fassen.

Weiterhin volle Leistungen

Wer einer solchen Tätigkeit nachgeht, erhält weiterhin die vollen Leistungen des Arbeitslosengeldes II zum Lebensunterhalt und für Unterkunft (Miete, Heizkosten). Zusätzlich wird eine Mehraufwandsentschädigung von ein bis zwei Euro pro Stunde gezahlt. Diese Entschädigung wird nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet. Insgesamt kann ein Leistungsbezieher damit - je nach individuellen Verhältnissen - über 850 bis 1.000 Euro netto im Monat verfügen.

ah ja da haben wir es ja

http://www.bundesregierung.de/dokumente/-,413.701947/Artikel/dokument.htm

aber ist das nicht unheimlich ungerecht? wie unterscheidet man jetzt den ein-euro-job mit den unglaublich geilen verdienstaussichten von dem zuverdienst?

wie wird das zukünftig geregelt?

was ist was?

warum soll karl otto jetzt von seinem zusatzverdienst 75% zur tilgung hernehmen während der in dem geförderten job sein geld behalten darf?

bei 400 euro könnte karl otto ja jetzt ganze unglaubliche 60 euro dazuverdienen... guter gott... dafür steh ich immer noch nicht 30 stunden irgendwo rum und mach den affen...

nein wie ich es dreh und wende ich kanns nicht gut finden ;)
 

sillyLilly

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@samhain
Findest du solche Formulierungen "wie naiv muss man sein um..." nicht unsachlich mir gegenüber?


nein, eigentlich nicht. ich hätte auch blauäugig sagen können, aber beides ist mein starker eindruck und das darf ich ja hier wohl mal anmerken.

Ich meinte damit weniger, ob du es als naiv oder blauäugig ansiehst.
"Ich finde es naiv....." oder "Meiner Meinung nach ist es naiv ..." oder "ich halte es für blauäugig.
Solche Formulierungen unterstellen nicht ... sondern drücken die eigene Meinung aus.... und wären auch nicht unsachlich.

Aber ein Formulierung, wie du sie gewählt hattest, geht darüber hinaus.
"Wie naiv muss man sein um das so zu sehen"
Da die Formulierung eine direkte Unterstellung ist, halte ich sie für unsachlich.


@nic
das mit den praktika sehe ich im großen und ganze wie du.


@force
das Geld das man für die 1 Eurojobs bekommt wird nicht angerechnet.
Deswegen wird es eigentlich auch Aufwandsentschädigung genannt.... damit man es nicht anrechnen muss.
Es soll sich nicht um ein reguläres Arbeitsverhältnis handeln, sondern um eine befristete Nebentätigkeit, die mit zwischen ein bis zwei Euro die Stunde entlohnt werden soll. Die Arbeit gilt als Aufwandsentschädigung und nicht als Einkommen und wird deshalb nicht auf das Arbeitslosengeld II angerechnet: Der befristet Beschäftigte darf das Geld in voller Höhe behalten.
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/20/0,1872,2190196,00.html



Von dieser Seite http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/19/0,1872,2197907,00.html habe ich folgende Rechnungsbeispiele kopiert, die natürlich je nach Miete unterschiedlich ausfallen würden:
Single Euro
Regelleistung 345
Unterkunft (45-50 qm) und Heizung 317
Bedarf insgesamt: 662

Mehraufwandsentschädigung bei
4,33 Wochen mal 30 Std. = 130 Std./Monat 130
maximal mögliches Einkommen 792





Allein Erziehende(r), 1 Kind (4 Jahre) Euro
Regelleistung 345
Mehrbedarf für Alleinerziehende 124
Regelleistung Kind 207
Unterkunft (60 qm, mind. 2 Räume)
und Heizung 414
Bedarf insgesamt: 1090

Mehraufwandsentschädigung bei
4,33 Wochen mal 30 Std. = 130 Std./Monat 130
maximal mögliches Einkommen 1220





Ehepaar (ohne Kinder) Euro
Regelleistung bei Partnerschaft 311
Regelleistung bei Partnerschaft 311
Unterkunft und Heizung 450
Bedarf insgesamt: 1072

Mehraufwandsentschädigung bei
4,33 Wochen mal 30 Std. = 130 Std./Monat 130
maximal mögliches Einkommen 1202
Auf der Seite steht auch noch mehr über die 1 Euro Jobs

Auch dieses
Anbieter
Zusatzjobs können zum Beispiel Städte, Gemeinden, Kreise, kommunale Beschäftigungsgesellschaften sowie Träger der freien Wohlfahrtspflege anbieten.

Die minijobs mit 400 Euro kann jeder Betrieb einfach vergeben ... die 1 Euro jobs muss man beantragen. Da ist es nicht so, dass ich als Arbeitgeber jemanden suche und ihm dann einfach 1 Euro die Stunde gebe.

Namaste
Lilly
 

forcemagick

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das ist mir schon klar, dass man einen ein-euro-job als arbeitgeber beantragen muss...

aber wie du schon sagst mehr als eine aufwandsentschädigung ist das nicht..

einerseits lohnt sich der ein-euro-job nicht im geringsten, denn wenn ein errechneter bedarf von knapp 1100 euro ermittelt wird und ein möglicher monatlicher verdienst von rund 1200 euro angenommen wird, dann sind das halt grad mal hundert euro, die da überhang sind...

das ist nicht viel...

das verjag ich pro woche allein um zu meinen kunden zu kommen...

unterkunft und heizung für 405 euro halte ich übrigens für hochgradig utopisch.

wenn nun also dem ein-euro-jobber sogar noch eine relativ hohe aufwandsentschädigung zugestanden wird, weshalb wird dann von dem 400 eurojobber verlangt, dass praktisch aller nutzen des arbeitens neutralisiert wird...

meine frage ist ob jemand bereit ist für 60 euro nutzen pro monat zu arbeiten?

50 euro würde ich jetzt grad mal als einen tagesarbeitssatz empfinden...

das sollte arbeit schon wert sein.

sagen wir mal 50 euro für 16 stunden .. ist auch noch ein wort...

eine aufwandsentschädigung von 160 euro für einen ganzen monat arbeit ist however eine sauerei und kein angebot...

ich wundere mich, dass offenbar politiker der meinung sind menschliche arbeit sei nicht mehr wert während sie selbst einkommen von um die 30 000 euro im monat haben...

es heißt immer so schön arbeit muss sich lohnen... das ist wohl so...

arbeit für eine entschädigung meiner aufwände lohnt sich nicht. am ende der arbeit muss ein gewisser gewinn stehen...
 

samhain

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@SL

Zitat:

Anbieter
Zusatzjobs können zum Beispiel Städte, Gemeinden, Kreise, kommunale Beschäftigungsgesellschaften sowie Träger der freien Wohlfahrtspflege anbieten.



Die minijobs mit 400 Euro kann jeder Betrieb einfach vergeben ... die 1 Euro jobs muss man beantragen. Da ist es nicht so, dass ich als Arbeitgeber jemanden suche und ihm dann einfach 1 Euro die Stunde gebe.

"zusatzjobs können zum beispiel"...das es sehr wohl in der privatwirtschaft möglich ist und das es auch nicht nur gemeinnützlich sein muss, wird hier wohlweislich unterschlagen:

...Die Tätigkeiten müssten zwar weiterhin zusätzlich sein, um eine Verdrängung von regulären Arbeitsplätzen zu verhindern, aber die Gemeinnützigkeit sei keine Bedingung mehr. Aus diesem Grund plane Berlin auch die Schaffung von 3000 Ein-Euro-Jobs in Wirtschaftsunternehmen...

http://de.news.yahoo.com/041012/336/48t58.html

wie das mit dem anrechnungsfreien zuverdienst letztendlich geregelt wird, scheint wohl auch noch nicht so ganz klar, wie ja so vieles bewusst schwammig gehalten wird...alles mögliche kann, aber nichts muss:

...So kritisierte Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbandes Deutschland, die regierungsamtlichen Verlautbarungen, die
„1  -Jobs“ seien Netto-Zuverdienst des ALG-II-Beziehers, als ‘Augenwischerei’ und ‘Ausbeutung’ 3 , da den so Beschäftigten
davon nur 15% blieben, wie es in §§ 29 ff. SGB II steht (und der Mann dürfte sich da ja auskennen ...). Nach neueren
Quellen 4 wurde anscheinend für die „1  -Jobs“ ein Konstrukt aus verschiedenen Bestimmungen des SGB III und des BSHG
(Bundessozialhilfegesetz) gebastelt: Für sogenannte „öffentliche Arbeitgelegenheiten“, wie sie z.B. innerhalb einer ‘ARGE’ 5
vermittelt und neuerdings eben „1-bis-2-Euro-Jobs“ genannt werden, soll die ‘Aufwandsentschädigung’ nun doch als
Zuverdienst gelten. Da hat man offensichtlich im Rahmen der ‘Zusammenlegung’ auf die schon in §§ 18, 19, 20 BSHG unter
„Hilfe zur Arbeit“ für Sozialhilfeempfänger definierte, von den Kommunen verwaltete, gute alte „gemeinnützige und
zusätzliche Arbeit“ (GZA) zurückgegriffen (im Original für 1-3 DM/h - daraus resultieren auch die jetzt diskutierten
‘krummen’ Stundesätze von 1,28 bzw. 1,53 Euro). Allerdings verzichtet man dabei auf die o.g. Attribute der GZA: In
‘Pilotprojekten’ (u.a. in Leipzig) wurden die Zwangsverpflichteten auch schon an die Privatwirtschaft ‘verliehen’. Für Algzweier, die
direkt einen ‘privatwirtschaftlich’ organisierten Job (bis 400,-  brutto) zugewiesen bekommen (dessen Ablehnung aber genauso
sanktionsbewehrt ist), gilt dagegen uneingeschränkt der o.g. § 29 SGB II. Da gibt es also auch noch auf niedrigstem Absolutniveau
eine weitere schreiende Ungleichbehandlung per geltendem Recht, gegen die sich Betroffene überdies nicht wehren können.
Weitere Unklarheiten gibt es über die Höhe der abzugsfreien ‘Aufwandsentschädigung’ pro Monat. Nach Verlautbarungen
von Politikern (z.B. Clements o.g. „1000  -Job“) gäbe es diese Grenze ja gar nicht (und auch im Tacheles-Rechenbeispiel 2
wird sie nicht berücksichtigt). Das kann allerdings nicht zutreffen, da nicht im Sinne des Erfinders. Nach den o.g. Quellen 4
soll hier ein Freibetrag wie für den Zuverdienst von ALG-I-Beziehern gelten, d.h. 165,-  monatlich (SGB III, § 141 neu).
Die bisherige Obergrenze für die Arbeitszeit von 40 Stunden monatlich (BSHG) bzw. 15 Stunden wöchentlich (SGB III)
wurde ersatzlos aufgehoben (wie auch für die sogenannte „geringfügige Beschäftigung“ bis 400,-  brutto monatlich).
Im Klartext zusammengefaßt: Ein ALG-II-Bezieher kann zu einem Vollzeitjob der beiden o.g. Arten verdonnert werden (das
Arbeitsgesetzbuch ist dabei für ihn weitgehend außer Kraft gesetzt). Vom Arbeitsentgelt bleiben ihm im günstigeren Fall maximal
165  , im schlechteren eben die o.g. 15% des „bereinigten Nettoverdienstes“ (bei einem Brutto bis 400,-  ; bei höherem Bruttolohn
prozentuell etwas mehr - siehe § 29 SGB II). Das würde im Osten bei einer 40h-Woche und 1,-  /h 15% von 160,-  = 24,- 
monatlich ausmachen. Was darüber liegt, wird ‘angerechnet’, sprich eingezogen.
Da, abgesehen von den zitierten
Gesetzestexten, alle Angaben nur auf Presse- und (mündlichen) Experteninformationen beruhen, sind sie ohne Gewähr...

das hier gefällt mir ja besonders gut- vielleicht fühlt sich der eine oder andere ja angesprochen... :wink: :

Alles Negative, was hier im Zusammenhang mit den „1€ -Jobs“ über die ‘Wohlfahrtsverbände’ gesagt wurde (wo die Dienste
der „1 € -Jobber“ wenigstens noch unmittelbar einer eher weniger begüterten Klientel zugute kommen), trifft in noch viel
stärkerem Maße auf die kommunalen ‘Beschäftigungsanbieter’ zu. Dort hat man schon sehr früh die Chance erkannt, den
städtischen Haushalt nachhaltig zu entlasten per Ersatz regulärer Planstellen durch „1€ -Jobs“ (auch durch Wiedereinstellung
der vorher „betriebsbedingt Gekündigten“ zu „Hartz-Bedingungen“ nach 12 Monaten!). Bereits im Mai d.J. hat ein Report
diese Politik am Beispiel Dresden illustriert 8 (u.a. mit konkreten Tätigkeiten und Zahlen der „1€ -Jobs“: z.B. sind dort von den
insgesamt gut 5.000 mehr als 20% Facharbeiter- und fast 10% Akademikerstellen!). Erstaunlich ist, auf wie wenig Protest
diese Politik in den Städten und Gemeinden stößt - im Gegenteil: sie wird von gewissen lokalen Kreisen sogar begrüßt - mit
dem Argument, so könne trotz eines leeren Stadtsäckels die Verwahrlosung des Stadtbildes, die Schließung kommunaler
Einrichtungen und der Wegfall von Kultur-Events, Dienstleistungen etc. vermieden und damit „die Lebensqualität der Stadt“
(und die so wichtige „Standort-Attraktivität“!) erhalten werden. Die (rhetorische) Frage dazu lautet „ja, aber für wen?“: Wer
vormittags in ‘Pflichtarbeit’ (so heißen im SGB-II die „1€ -Jobs“ nüchtern) die Promenade fegt, wird dort wohl kaum nach
Feierabend lustwandeln wollen; für einen Martini im Straßencafé reicht die ‘Aufwandsentschädigung’ eh nicht ... Dort werden dann
(neben Touristen) die Befürworter, weil Nutznießer sitzen: die bei ‘Bürgerbewegten’, Grünen und ähnlichen Tarnorganisationen der
Neoliberalen mitmischenden und manchmal auch „gegen Kulturkahlschlag“, für den (Nicht-)Wiederaufbau eines Baudenkmals oder
für den Erhalt eines Feldhamster-Biotops demonstrierenden Yuppies und Schicki-Micki-Edel-Müslis, und natürlich die sonstige
saturierte Mittel- und Oberschicht mit ihren ‘Honorationen’.
Ob sich die „1€ -Jobber“ und ihre Familien den Besuch der
durch ihre Ausbeutung erst mal vor Schließung bewahrten kulturellen und Sporteinrichtungen werden leisten können,
ist fraglich (freuen dürfte sich eventuell über ihren „1€ -Job“.in der Stadtbibliothek die langzeitarbeitslose Philosophin, weil
sie da in ruhigen Momenten das eine oder andere Buch lesen kann, dessen Kauf sie sich schon lange nicht mehr leisten
könnte ...). Also ist auch das nur wieder eine Facette des allgemeinen Umverteilungsprozesses von unten nach oben.

man leistet sich wieder seine parias- wir sind so frei und fühlen uns auch noch ganz toll dabei- wahres gutmenschentum.

auch bezeichnend:

Angesichts dieses Horrors sind zwei Nachrichten nur folgerichtig: Der Berufsverband für Soziale Arbeit warnt
angesichts von „Hartz IV“ ausdrücklich junge Menschen vor einer Ausbildung in Sozialberufen: „Nicht zuletzt durch
Ein- oder Zwei-Euro-Jobs werden diese Berufe unerträglich abgewertet“, heißt es in einer Presseerklärung vom 23.8. 2004.

http://www.labournet.de/diskussion/arbeit/realpolitik/hilfe/wohlstand.pdf

passend dazu:

Hartz IV: Private Pflege muss an Arbeitsgruppe zur
Umsetzung der „1-Euro-Jobs“ beteiligt werden

bpa ersucht Bundeswirtschaftsminister Clement und BA-Chef Weise
um Klarstellung von Chancengleichheit

„Allein die Ankündigung der Gesetzesreform um Hartz IV hat bei unseren Mit-
gliedseinrichtungen schon zu einer verstärkten Anfrage von Arbeitskräften geführt“,
berichtet Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa), im Hinblick auf die mögliche Schaffung der „1-Euro-Jobs“ ab
dem 01.01.2005. „Dies ist zwar eine sehr erfreuliche Entwicklung“, betont Meurer
aus der Sicht der durch ihn vertretenen, bundesweit rund 4.000 ambulanten und
stationären Pflegeeinrichtungen. „Höchst problematisch ist allerdings, dass die
bisherige Umsetzungspraxis der Agenturen für Arbeit eine massive Wettbe-
werbsverzerrung zu Ungunsten der privaten Einrichtungen mit sich bringt.“...

bpa.de

hier ein konkretes beispiel, wie das handwerk bei diesem deal auf der strecke bleibt:

Positionspapier
des Gebäudereiniger-Handwerks zu 1-Euro-Jobs

Der Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks vertritt über 2.500 Meisterbetriebe des Gebäudereiniger-Handwerks mit mehr als 700.000 Beschäftigten. Die Dienstleistungspalette umfasst neben der Reinigungsdienstleistung im und am Gebäude die Grünanlagenpflege und das infrastrukturelle Gebäudemanagement. Mehr als 40 Prozent des Auftragsvolumens der Branche erfolgt durch öffentliche Auftraggeber.

Seit längerer Zeit bereits leidet die Reinigungsbranche erheblich unter der immer weiter um sich greifenden Konkurrenztätigkeit durch hochsubventionierte kommunale und gemeinnützige (Beschäftigungs-) Gesellschaften, die zu einer betriebs- und arbeitsplatzvernichtenden Wettbewerbsverzerrung im Reinigungsmarkt geführt hat. Ein besonderer Vorreiter ist dabei das Gesundheitswesen durch eine massive Gründungswelle von „umsatzsteuerlichen Organgesellschaften“ im Klinikbereich.

Zahlreiche Mitgliedsbetriebe haben uns in den letzten Tagen mitgeteilt, dass ihre Auftraggeber angekündigt haben, ab 2005 das Auftragsvolumen der Fremdvergabe an Betriebe des Gebäudereiniger-Handwerks erheblich zu reduzieren. Begründet wurde dies mit der Absicht, über eigene Gesellschaften mit ausschließlich „1-Euro-Arbeitsgelegenheiten“ gemäß § 16 SGB II die Reinigungsdienstleistungen zu übernehmen. Diese Auftraggeber sahen auch kein Problem, die Voraussetzungen „gemeinnützig“ und „zusätzlich“ zu argumentieren. „Danach sei die Schaffung eines hygienischen Umfelds in Kliniken, Altenheimen und Kindertagesstätten immer auch gemeinnützige Tätigkeit – da Hygiene der Allgemeinheit dient - und zusätzlich, da Zivildienstleistende und Betreuungspersonal diese Tätigkeiten bisher nicht ausgefüllt hätten.“ Diese Aussage ist keine Schwarzmalerei der Verbände, sondern eine tatsächliche Ankündigung von Auftraggebern unseres Handwerks. Die Bundesregierung hat in ihren Stellungnahmen mehrfach versichert, dass keine regulären Arbeitsplätze durch die Zusatzjobs verdrängt werden dürfen. Einem potentiellen Missbrauch soll durch strenge Prüfungen wirksam begegnet werden.

Dem massiven Missbrauch und der Verdrängung von regulären Arbeitsplätzen in der Privatwirtschaft durch Konkurrenztätigkeit von kommunalen Betrieben und Wohlfahrtsverbänden kann nach unserer Auffassung nur wirksam begegnet werden, wenn die Fördervoraussetzungen „Gemeinnützigkeit“ und „Zusätzlichkeit“ bei den 1-Euro-Arbeitsgelegenheiten neu und restriktiver definiert werden:


Nach den internen Verwaltungsanweisungen der Bundesagentur gelten Arbeitsgelegenheiten als gemeinnützig, wenn sie den Interessen der Allgemeinheit dienen und nicht privaten, erwerbswirtschaftlichen Zwecken. Es dürfe also keine Konkurrenz auf dem Waren- und Dienstleistungsmarkt entstehen. Gemeinnützigkeit sei aber generell zu vermuten bei Arbeiten für einen als gemeinnützig anerkannten Maßnahmenträger.

Zusätzlich sei eine Arbeitsgelegenheit, wenn sie sonst nicht, nicht in diesem Umfang oder nicht zu diesem Zeitpunkt verrichtet werden würde. Auf das Erfordernis der Zusätzlichkeit könne verzichtet werden, wenn dadurch die Eingliederung in das Arbeitsleben besser gefördert werden könne.

Mit dieser Definition ist dem Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Diese Definition zeugt von einem Missverständnis bezüglich der Verdrängungsmechanismen von Arbeitsplätzen in der wirtschaftlichen Praxis. Am Beispiel der Gebäudereinigung möchten wir dies erläutern:

Bisher ist noch ein Großteil der Reinigungsdienstleistungen kommunaler Liegenschaften und im Klinikbereich an privatwirtschaftliche Reinigungsbetriebe vergeben. Es zeichnet sich aber eine Entwicklung hin zur Rekommunalisierung ab, indem immer mehr kommunale Eigenbetriebe und Organschaftsgesellschaften gegründet werden, um eine Rückführung in die Eigenreinigung vorzunehmen. Dies hat in erster Linie als „inhouse-Geschäft“ mit Steuerersparnissen bei der Umsatzsteuer und Ausnutzen von Fördertöpfen zu tun. Dabei gingen bereits zahlreiche Arbeitsplätze im privaten Reinigungssektor verloren, weil diese Vorteile der Privatwirtschaft verschlossen sind...

gebaeudereiniger.de

aber so genau will man es dann doch nicht wissen, oder.

wir haben ja "regierung-online" wenn wir uns informieren wollen und verbleiben ansonsten lieber auf wolke sieben.

schönen tag noch...wie ist denn die luft da oben?
 

forcemagick

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samhain ;) du sprichst mir aus der seele

wobei ich sagen muss, dass regierung online eigentlich was feines ist, weil man diese probleme und widersprüche meiner ansicht nach teils ja schon aus den verlautbarungen der regierung herauslesen kann... das schwammige ist wohl kaum von jemandem schöner demonstrierbar als von der quelle direkt ;)
 

sillyLilly

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aber so genau will man es dann doch nicht wissen, oder.

wir haben ja "regierung-online" wenn wir uns informieren wollen und verbleiben ansonsten lieber auf wolke sieben.

schönen tag noch...wie ist denn die luft da oben?
Danke der Nachfrage, ich empfinde meine Sicht nicht als abgehoben und mit einem Verdienst der Knapp über dem Sozialhilfeniveau liegt, zähle ich mich auch nicht zu schicki-micki-edel-müslis.

weißt du was? Steck dir deinen ironischen Ton sonstwohin.

@force
was sollte denn deiner Meinung nach anrechnungsfrei bleiben?
Es wäre ja ziemlich unfair, wenn jemand neben der AG II anrechnungsfrei normalen Stundenlohn verdient, und damit dann am Ende des Monats mehr hätte als ein kleiner normalverdiener, der seine Familie ohne Unterstützung von seinen beispielsweise 1500 durchbringen muss.

Namaste
Lilly
 

forcemagick

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sillyLilly schrieb:
@force
was sollte denn deiner Meinung nach anrechnungsfrei bleiben?
Es wäre ja ziemlich unfair, wenn jemand neben der AG II anrechnungsfrei normalen Stundenlohn verdient, und damit dann am Ende des Monats mehr hätte als ein kleiner normalverdiener, der seine Familie ohne Unterstützung von seinen beispielsweise 1500 durchbringen muss.

Namaste
Lilly

wenn jemand normalen stundenlohn bekommt und auf ein einkommen von 1200 euro netto kommt dann ist meiner meinung nach nicht mehr von arbeitslosigkeit zu sprechen.. das ist defacto ein normaler job...

allerdings bei den unteren einkommen noch groß gegenzurechnen scheint mir auch keinen all zu großen sinn zu machen...
entweder kann ich mir was dazu verdienen oder eben nicht... und wenn ich mir was dazu verdienen kann dann denke ich sollte es die möglichkeit geben meinetwegen 400 euro dazu zuverdienen... anrechnungsfrei... was darüber ist, da kann man dann ja mal überlegen sollte sich aber doch bewußt sein, dass dieser bereich der kleinjobs um die 600 euro wohl nicht besonders attraktiv sein würden...

wenn jemand eine arbeit macht, die einem arbeitgeber 400 euro wert ist, dann ist es meiner ansicht nach demotivierend und auch unwürdig wenn einem dann davon nur 15% bleiben sollen...

ich habe z.b. einen kunden bei dem arbiete ich im monat zwei wochen wie eine art leiharbeiter...

das heißt ich steh hier morgens auf und fahr zu meinem kunden und verbringe meinen tag als spezialist in seinem büro... dafür bekomme ich 580 euro...
das ist nicht all zu viel, aber es ist ok ... das sind anstrengende wochen aber immerhin eine gute einkommensquelle und wichtig für mein geschäft...

aber wenn ich mir vorstelle ich würde diese arbeitsleistung von ca 80 stunden leisten und ich würde dafür dann nur noch 60 euro behalten dürfen ( ich nehme jetzt mal die ein-eurojobber aus weil mir da die derzeitige lage noch nicht klar ist... für mich ist es noch nicht nachgewiesen, dass eineurojobber ausgenommen sind von der rückzahlungsregel ... der von samhain gepostete beitrag in dem adolf bauer der sovd-häuptling zitiert wird bekräftigt mich eher wieder in meiner ursprünglichen annahme, dass die ein-eurojobber eben auch tilgen müssen) dann muss ich erhlich sagen "nein danke" 60 euro wären z.b. schon weniger als das was ich allein an fahrtkosten brauche um dort hinzukommen...

ich bin nicht der gierige typ, der ständig der knete hinterherspringt und mehr will und noch mehr und tollen firlefanz braucht.. aber bei unseren enormen preisen finde ich schon dass man ein bisschen mehr für seine arbeitskraft als gegenleistung verdient hätte als nur ein bisschen mehr als einen halben hunni ...

ich denke das ist eben auch einfach eine merkwürdige art zu denken von jenen, die genau das für ihre mitmenschen wollen... immerhin würden sich unsere politiker umschauen wenn man ihnen sagen würde "eure arbeit ist nicht mehr al einen beschissenen popligen euro die stunde wert" ... wenn ich mir wirtschaftsbosse ansehe die ja entlohnt werden wollen und durchaus einen zusammenhang zwischen ihrer leistung und ihren enormen einnahmen sehen dann frage ich mich schon woher dann die ansicht kommt ( da man ja wohl begriffen hat, dass arbeitsleistung entlohnt werden muss und dass die entlohnung auch einen gewissen wert haben muss ) dass die lebensstunden eines ärmeren menschen nichts wert sind.

einerseits ist da so oft das geheuchel arbeit muss sich wieder lohnen... doch die arbeit lohnend erscheinen zu lassen indem man den schwächsten der gesellschaft geld nimmt und sich nun der arbeitnehmer glücklich schätzen kann weil er ja doch mehr hat ist in meinen augen eine ziemlich miese tour.

arbeit muss sich lohnen...

wenn ich 80 stunden oder 160 stunden meines lebens opfere möchte ich hinterher was in den händen halten...

ich möchte nicht das gefühl haben verarscht worden zu sein...
 

woelffchen

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http://www.ftd.de/pw/de/1099734356559.html?nv=hptn

Thierse verlangt längere Arbeitszeiten für Wessis

Es wird die Rückkehr zur 40-Std.Woche oder die Streichung von Urlaubstagen verlangt. Dadurch werden mehr Arbeitsplätze geschaffen.

Ich hätte kein Problem, jeden Tag bis um 17 Uhr zu arbeiten, wir haben hier sowieso keine starren Arbeitszeiten,
wenn viel ist, arbeitet man länger, wen weniger ist, kann man halt früher gehen.
Die Ü-Stunden sind natürlich nicht bezahlt, bzw. werden nicht bezahlt, ist jetzt aber was anderes.
Wie auch immer, ich kann mir nicht vorstellen, warum durch die Mehrarbeit mehr Arbeitsplätze entstehen sollen. Die Wettbewerbsfähigkeit bzw. der Gewinn der Firma wird gesteigert, das leuchtet mir ein, wenn ich für den gleichen Lohn mehr arbeite. Die logische Konsequenz ist aber auch, dass ich durch die 2 Std. Mehrarbeit jemand anders die Arbeit wegnehme. Wenn jetzt eine gewissen Anzahl von Kollegen 30 Minuten oder eine Stunde am Tag mehr arbeiten, muß diese Arbeit ja woherkommen. Daraus folgt doch, dass andere Kollegen „freigestellt“ werden, denn deren Arbeit haben ja die anderen gemacht.
Oder man ist mit dem Arbeitspensum schon am Donnerstag fertig, und was dann ?
Am Freitag gemütlich Kaffee trinken, sauber Brotzeit machen und etwas Karten spielen ?

Ich bin der Meinung, durch Mehrarbeit wird kein einziger Arbeitsplatz geschaffen, eher das Gegenteil
ist der Fall. Was Arbeitsplätze schaffen würde, wäre die 30-Std. aber ohne Lohnausgleich. Dann würde die Arbeitszeit auf mehr Schultern verteilt werden. Der Lohn am Monatsende wäre dann halt auch niedriger.
 

sillyLilly

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force
das mit dem "arbeit muss sich lohnen" ist ja schon richtig.

Aber hier mal eine Rechnung wenn jemand AG II bekommt ... und 400 Euro dazu verdienen würde ohne Anrechnung.

Bei einer Familie mit 2 Kindern ist der Grundsatz knapp 1050 plus Wohnkosten (die je nach Region unterschiedlich sind)
ich setzte jetzt einfach mal 600 inklusive Nebenkosten für Hamburg für die Familie an.
Neben wir mal an einer sucht sich einen Nebenjob für 8 Euro die Stunde und arbeitet 50 Stunden im Monat.
Also bekommen die ca 1650 Euro AG II und wenn jetzt noch einer 400 Euro dazuverdient , ohne es angerechnet zu bekommen, hätte die Familie über 2000 Euro Netto zum Leben .... und das nur mit 50 Stunden im Monat.
Das wäre einem voll arbeitenden Familienvater gegenüber, der gerade mal 1500 Netto nach hause bringt und die ganze Woche von morgens bis abends (40 Stunden/ Woche) dafür arbeitet, doch ungerecht.

Namaste
Lilly
 

forcemagick

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gut dein beispiel hat ja was für sich...

un es ist ein fall den man wohl mit einrechnen müßte ...

die andere seite ist aber eben, dass diese billiglöhner gezwungen werden zu arbeiten und anderen den job wegnehmen müssen damit steigt die zahl der lohnsklaven von staates gnaden.... für diejenigen, die die dienste dieser leute in anspruch nehmen ist alles prima ...

es geht doch auch um die entwertung von arbeitskraft. ich kann mich im alten thread auch an zeitungsmeldungen erinnern nach denen eineurojobs auch für die industrie gedacht sind. eineurojobs, praktikanten (die praxis wird ja nicht aufgehoben ) und andere schöne minijobs sind einfach attraktiver als voll bezahlte arbeitskräfte...

es geht mir hier auch stark einfach um diese art von entwicklung, die in gang gesetzt wird.

menschen, die für spottlöhne den ganzen monat voll arbeiten nehmen anderen die arbeit weg da kannst du mir erzählen was du willst ;) ... es macht doch anders gar keinen sinn.

man kalkuliert als unternehmer einfach so ... es gibt nur recht wenige zweige in denen unbegrenzt arbeit verfügbar ist... wenn die schwelle der effizienz erreicht ist braucht man nicht mehr leute... keiner wird auch nur einen euro ausgeben um eine stelle zu schaffen, die nicht gebraucht wird... nicht einmal die gemeinden werden das tun.

defacto arbeitet ein alleinstehender empfänger von algII am limit der existenzsicherung und nimmt anderen unfreiwillig ihren job.

gleichzeitig haben wir lustige reformen des gesundheitswesens und zunehmende preissteigerung in allen bereichen...

spritkosten um die 1,25 euro ...
aus den paar euro zuverdienst nach anrechnung wird eine null bzw. ein minus...

bzw. die leute arbeiten um sich den weg zur arbeit zu leisten nur um des arbeitens willen... so schön ist arbeit nicht.... ich arbeite nicht weil ich spaß daran haben sondern weil ich das geld will und wenn ich nichts von meiner arbeit habe ausser dem hammerspaß morgens aus dem bett zu fallen und auf dem zahnfleisch ins bad zu reiten, dann macht das keinen sinn.

wäre arbeit ein monsterspaß dann wäre es schon lange üblich, dass wir dafür vergnügungspauschalen hinlegen... aber dem ist nicht so... arbeit wird bezahlt weil keiner wirklich freude dran hat ;) man opfert seine zeit mit der man eigentlich auch besseres anzufangen wüßte für geld...mit dem man sich dann den ein oder anderen wunsch erfüllen kann, mit dem man überleben kann...
 

samhain

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@SL

Danke der Nachfrage, ich empfinde meine Sicht nicht als abgehoben und mit einem Verdienst der Knapp über dem Sozialhilfeniveau liegt, zähle ich mich auch nicht zu schicki- micki-edel-müslis.

weißt du was? Steck dir deinen ironischen Ton sonstwohin.

und warum fühlst du dich dann angesprochen? weil das wort "müsli(s)" drin vorkam?
oder ist das eher der versuch sich aus der affaire zu ziehen, indem du dich hier auf nebensächlichkeiten stürzt, anstatt auf argumente einzugehen?
seit mehreren seiten geht es hauptsächlich um dich und deinen horizont (was erstmal vollkommen ok ist), der sich dieses und jenes nicht vorstellen kann, z.b. das durch 1,-€ jobs reguläre arbeitsplätze verloren gehen oder dass das handwerk darunter leidet.
dann bringt man konkrete beispiele wie unter anderem unter gebaeudereiniger.de oder bpa.de (was meinst du, was die 1,-€s in diesem bereich so nach sich ziehen?), aber dazu kommt von dir nichts- geht ja auch einfach in so einem thread- auf der nächsten seite ist schon alles wieder vergessen (wenn es überhaupt wahrgenommen wurde) und wir fangen immer wieder von vorne an.
auf diese art beschäftigungsmaßnahme kann ich eigentlich verzichten.

du benutzt so gerne den begriff "unsachlich" wenn es um äusserungen meinerseits geht- wie würdest du deine schiene, die du hier fährst bezeichnen?

und scheissegal ob ich mir was wo hinstecken kann- wo bleibt deine konkrete antwort- und bitte keine ablenkenden, unsachlichen äusserungen (es interessiert mich null, ob du irgendein müsli oder was weiß ich bist...), sondern es geht hier um die von dir so gerne bemühte theorie und die so ganz anders aussehende praxis.
 

samhain

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@woelffchen

Thierse verlangt längere Arbeitszeiten für Wessis

Es wird die Rückkehr zur 40-Std.Woche oder die Streichung von Urlaubstagen verlangt. Dadurch werden mehr Arbeitsplätze geschaffen.

schon der gesunde menschenverstand sagt einem, das mehrarbeit, die dem einzelnen aufgelastet wird, keine neuen arbeitplätze bringt.

was nehmen die eigentlich ein?

auf was für einer droge sind die?

Nach einer Simulationsstudie der Citigroup ist zwar sofort mit einem etwas höheren Wachstum zu rechnen. Zugleich aber würde eine Arbeitszeitverlängerung um zehn Prozent die Zahl der Beschäftigten für mehrere Jahre noch einmal senken. Erst Ende des Jahrzehnts wäre mit leicht positiven Effekten auf dem Arbeitsmarkt zu rechnen.(warum?) Bis dahin könnte die Zahl der Beschäftigten um bis zu zwei Prozent niedriger ausfallen als es ohne Arbeitszeitverlängerung der Fall wäre.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch eine Studie der WestLB. Weil derzeit viele Kapazitäten ohnehin nicht ausgelastet seien, könne es statt zu zusätzlichen Investitionen und mehr Wachstum zunächst zu Entlassungen kommen. Das würde die Lohnsumme verringern und die ohnehin schwache Konsumnachfrage weiter dämpfen.

http://www.ftd.de/pw/de/1099734355327.html?nv=wn
 

sillyLilly

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und warum fühlst du dich dann angesprochen? weil das wort "müsli(s)" drin vorkam?
oder ist das eher der versuch sich aus der affaire zu ziehen, indem du dich hier auf nebensächlichkeiten stürzt, anstatt auf argumente einzugehen?
Ich fühle mich angesprochen, weil du über deinem posting @SL geschrieben hast und weil du direkt darunter auch deine ironischen Bemerkungen, wie denn die Luft da oben sei, geschrieben hast.

auf diese art beschäftigungsmaßnahme kann ich eigentlich verzichten.
Ok.

Wo bleibt meine konkrete Antwort worauf? Ich weiß nicht welche konkrete Frage du meinst.


@force
es geht doch auch um die entwertung von arbeitskraft. ich kann mich im alten thread auch an zeitungsmeldungen erinnern nach denen eineurojobs auch für die industrie gedacht sind. eineurojobs, praktikanten (die praxis wird ja nicht aufgehoben ) und andere schöne minijobs sind einfach attraktiver als voll bezahlte arbeitskräfte...
Die Entwertung von Arbeitskraft sehe ich auch so, wenn die Industrie diese 1 Euro jobs vergeben dürfte. Bis jetzt lauteten alles offiziellen Meldungen aber, dass es gemeinnützige Stellen wären und das sie anrechnungsfrei seien.
Insofern gehe ich bis jetzt auch erst mal davon aus.
Ich finde nichts dabei, wenn die Stellen gemeinnützig sind, für den Staat etwas zu machen, wenn man gleichzeitig vom Staat Geld zum Leben bekommt.

Wenn es wirklich so sein sollte, dass diese 1 Euro Jobs auch für normale Arbeiten in irgendwelchen anderen Betrieben eingesetzt werden würden, fände ich das völlig an der Planung vorbei.

Die Entwertung der Arbeit ist ein schwieriges Thema .... weil wir im Vergleich zu den anderen Ländern ja wirklich recht hohe Lohnkosten haben. Umsonst würden zum Beispiel Brötchen nicht in Polen gebacken werden, um sie dann hier beim Bäcker um die Ecke zu verkaufen.
Die ganzen alten ABM Massnahmen wurden auch schon immer in der Art kritisiert, dass sie dem Arbeitsmarkt nicht helfen würden ... und nur eine kurzfristige Beschäftigungsdauer für die Leute schaffen, um sie dann wieder in die Arbeitslosigkeit zu entlassen.
Ich weiß nicht ... ich habe viele Einrichtungen mitbekommen, die sich mit der Hilfe für Exdrogenabhängige beschäftigen. Die versuchen die wieder in ein normales Arbeitsleben zu integrieren. Teilweise auch erfolgreich ... aber teilweise eben auch nicht.
Aber solche Einrichtungen sind wahnsinnig kostenintensiv und eigentlich haben sie z.b. mit ihren Fahrradwerkstatt auch den Markt für den Fahrradladen an der Ecke schwer gemacht.
Überall da wo der Satt versucht stellen zu schaffen und zu subventionieren ist das marktverzerrend.... wenn der Staat wiederum nichts macht und die Arbeitslosen einfach arbeitslos sein läßt ... wäre das auch mist.

Angenommen jeder Arbeitslose würde Geld bekommen und dürfe nichts hinzuverdienen ... wäre das quatsch und unfair.
Angenommen er dürfe hinzuverdienen ohne das es angerechnet wird ... wäre es auch unfair
Insgesamt wäre es am allerbesten, wenn es mehr gutbezahlte Arbeitsplätze geben würde. Aber woher nehmen?
Einfach warten? Schimpfen und hoffen, dass irgendwo ein plätzchen frei wird? Den Staat zur Verantwortung ziehen ? Damit er wieder ABM Stellen schafft die doch nichts nützen ?

Eigentlich könnte auch viele sich einen Arbeitsplatz selber schaffen ... aber wer wird z.b. heutzutage noch einen kleinen Computerladen aufmachen wollen, wo doch klar ist, dass man am Markt gar keine Chancen hat.
Erstaunlich ist aber, dass es Leute gibt die mit ihren Geschäftsideen einfach loslegen und sich und manchmal auch anderen einen Job schaffen.
Arbeit ist nicht einfach ein Gut, das mir in die Hand gedrückt wird. Unsere Gesellschaft hat sich aber so darauf eingestellt, dass Arbeit von irgendwelcher Industrie vergeben wird, dass viele gar nicht mehr auf die Idee kommen, dass sie sich die Arbeit ja auch selber machen können. Allerdings bräuchten wir dazu auch etwas mehr solidarität untereinander ... z.b. beim kleinen computerladen um die Ecke, statt beim riesenmegamarkt zu kaufen , oder beim Bäcker der die Brötchen noch selber backt usw

Namaste
Lilly
 

forcemagick

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@lilly
nun die meldungen über die eineuro-jobs in der industrie waren jedenfalls recht real... wir hatten das schon mal... ich möchte mir jetzt grad nicht die mühe machen das alles nochmal zu suchen... aber wenn du interesse hast findest du das im letzten thread auf einer der letzten seiten.

inwiefern diese meldungen jetzt endgültige beschlüsse sind weiß ich nicht... ich halte es jedoch für hochwahrscheinlich, dass das kommen wird...

ich kann mich noch lebhaft an die argumentation seitens der wirtschaft erinnern, dass die eineurojobs auf seiten der kommunen ja eine verzerrung des wettbewerbs bedeuten würden wenn man nicht selbst auch sklaven halten dürfte...

ich bin mir sicher sie dürfen sklaven halten ;)

aber auch wenn diese sklavenjobs nur für gemeinnützige betriebe da wären, so macht das die sache nicht wirklich besser, denn auch in gemeinnützigen stellen haben menschen ihren lebensunterhalt verdient... ganz regulär und im rahmen von wie auch immer geregelten tarifen...

wie schon mehrmals hier im thread aufgeführt bedeuten die dumpinglohnarbeiter einmal eine gewisse verdrängung von bestehenden oder zukünftigen arbeitskräften (einstellungsstop :twisted: ) und zum anderen entwertet dies nicht weniger menschliche arbeitskraft...

ich denke es geht auch so schon völlig an der planung vorbei wenn im öffentlichen bereich leute arbeitsplätze ausfüllen für die es einst eine vernünftige entlohnung gegeben hat.

natürlich haben wir im vergleich zu anderen ländern recht hohe lohnkosten dafür haben wir auch eine recht hohe preisstruktur...

wen wunderts dass der bäcker in tsechien oder polen seine brötchen billiger herstellen kann als der bäcker im deutschen nachbarort... der tscechische bäcker ( so als beispiel ) hat geringere pachtkosten, muss für seine wohnung weniger zahlen, bekommt günstiger sprit und seine rohstoffe günstiger und muss seinen angestellten weniger zahlen weil die ja, wie er, alles günstiger bekommen als ein deutscher arbeitnehmer in deutschland. )

man kann nicht einerseits sagen "orientiert euch doch mal an den tschechen" wenn man uns aber unsere deutschen marktpreise zumutet.. natürlich wenn 500 euro für mich ein wahnsinnsgeld wären von dem ich nach abzug von miete und strom noch allerlei übrig hätte würde ich für 500 arbeiten und mich glücklich schätzen... so wären 500 euro doch ein wenig mager um in einem land wie dem unseren zu überleben...

natürlich was wir brauchen sind reguläre jobs die in ihrer bezahlung der teuerungsrate und den unkosten auf dem binnenmarkt auch angemessen sind ...

du sagst zu recht, dass es unfair wäre, wenn arbeitslose keine möglichkeit eingeräumt bekämen sich ihr kärglich einkommen aufzubessern, dass es aber gleichzeitig unfair wäre wenn ein arbeitsloser mit seiner unterstützung die möglichkeit hätte ungehindert so viel dazu zu verdienen, dass er am ende deutlich besser dasteht wie ein regulärer arbeitnehmer...

das problem ist hier einen vernünftigen weg zu finden, der nicht mehr schadet als er hilft...

das was man momentan vorhatt und auch zu praktizieren gewillt ist sofern es nicht schon praktiziert wird ist aber in meinen augen keine vernünftige lösung für das problem...

dann wäre es schon vernünftiger über das bürgergeld nachzudenken das antimagnet in einigen threads mal propagiert hat... die lohnkosten würde rapide sinken nur der staat würde extrem belastet... und da man sich ja offenbar nicht traut sich das geld von denen zu holen die es haben hätten wir wieder ein problem...

ich denke daran liegt es eigentlich immer... man kann das geld nicht einfach von denen holen, die es nicht haben..

der spitzensteuersatz müsste deutlich höher sein... warum muss man jemandem z.b. ein einkommen von 14 millionen im jahr lassen?

natürlich wäre es schön leute würden sich einen job schaffen indem sie ein geschäft aufmachen.. das ist genau das was ich versuche.. und es funktioniert so einigermaßen...

doch ich weiß auch wie schlecht da die chancen sind...

ich habe mir so einiges überlegt und war schnell mit den realitäten konfrontiert.... klein und mit einigermaßen kalkulierbarem risiko ist da nicht viel zu wollen.... einen laden aufzumachen ist bei der üblichen pacht schon fast wahnsinn... einen internethandel zu betreiben ist nicht sonderlich lukrativ... das fernabsatzgesetz erhöht dein risiko... ich kann nicht jahrelang damit leben unter umständen waren zurückzunehmen.... als fernabsatzhändler verschickst du waren, zahlst versand und wenn derjenige der die ware bekommen sollte beschließt es zurückzuschicken ( unfrei ) dann darfst du den mist bezahlen... ware und doppelten versand... da macht das wenig spaß... damit fallen alle teuren waren schon mal weg... denn bekommst du erst mal zwei drei computer zurück, dann bist du quasi fertig.

webdesign? programmierung? vergiss es da sind schon so viel freelancer, praktikanten etc. dass man da nicht mehr viel erreichen wird... mal abgesehen davon, dass viele potentielle kunden noch immer glauben, dass es hip ist wenn der enkel das macht ( das sind dann die berühmten mittelständischen firmenseiten bei denen man nicht weiß ob man heulen oder lachen soll ;) )

ich habe z.b. überlegt vielleicht auch musik übers netz zu vertreiben... einen onlineshop für etwas exzentrischere ausgefallenere musik...

vergiss es ...

die hohen abnahmemargen der großhändler sind dazu da die kleinen draußen zu halten.. die geringen gewinnmargen, die einem bleiben wenn man doch mal einen händler findet,bei dem man nicht 5000 oder mehr euro im monat umsetzt , liegen dann so gering, dass man auch versuchen könnte gold zu scheißen.. das klappt wahrscheinlich eher, als dass man mit so einem onlinemusicstore geld macht.

klar alles ist anders wenn man hoch einsteigt... aber man bekommt dank der letzten baselvereinbarung der banken ja kaum noch knete als selbstständiger... versuch geld zu bekommen... die fragen nach deinen letzten gehaltszetteln und wenn du sagst du bist eigenständig, dann lachen sie dich fast schon aus.
nix kreditwürdig...
dummerweise auch kein geld zum investieren.

nun und was das konsumentenverhalten angeht... solidarität ja klar.. ich würde gern meine hardware beim händler um die ecke einkaufen.. aber der ist schon pleite... und wäre er noch da... dann könnte ich ihn mir nicht leisten... 200 euro unterschied sind ein wort...

warum soll ich mein faxgerät für 60 euro mehr beim bürobedarfs-einzelhändler kaufen wenn der supermarkt um die ecke mir eines günstig hinterherwirft?

auch wenn ich aus solidarität noch so gern würde ich kann es mir nicht leisten...

in der tat kaufe ich bei meinem bäcker in der nachbarschaft ... aber ich bin mir nicht sicher, ob ich nicht, würde ich z.b. in einem grenzort leben ( es gibt da ja noch einige geteilte ) nicht einfach auf die andere seite latschen würde um mir dort meine brötchen zu kaufen ;) .... es ist halt billiger und ob ich nun 6 euro zahle für gebäck, eine tüte brötchen und was weiß ich ( nur so als beispiel weil ich heute für 6 euro bei meinem bäcker eingekauft habe... das war ein haufen zeug... für ne kleine party .. der preis ist in meinen augen ok gewesen ) oder für das gleiche material nur 2 euro ist ein eklatanter unterschied...

aber das problem sind natürlich nicht die paar leute, die so grenznah wohnen, dass sie schon zum polnischen oder tschechischen bäcker gehen können.... das problem sind die supermärkte und ihre industriebackwaren...

aber andererseits... das zeug schmeckt auch nicht so schlecht.. und der spareffekt ist ein ähnlicher...

ich kanns den leuten nicht verübeln wenn sie ihre euronen zusammenhalten...

immerhin kostet der sprit inzwischen an die 1.25 und die öffentlichen verkehrsmittel ziehen fleißig mit..

ich frage dich wie will man all das noch bezahlen? und zeitgleich sollen die menschen nun auch noch arbeiten, zur arbeit fahren, geld ausgeben dabei ohne dafür entsprechend entlohnt zu werden?

phu... ;)

neee ;)
 

sillyLilly

Ehrenmitglied
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bei den problemen stimme ich dir zu.

Bei der Sache mit der gemeinnützigkeit, gehen unsere meinungen auseinander.

Ich sehe einfach keine Chance dieses Sozialsystem, wie wir es in den Wirtschaftswachstumszeiten aufgebaut haben, weiter zu finanzieren.
Geld von den Leuten zu bekommen, die viel verdienen ist schwierig. Natürlich wäre das am besten und für die die wenig haben auch am gerechtesten. Aber wie?
Selbst bei einem höheren Spitzensteuersatz kommen die Leute die richtig Geld verdienen drumherum. Wer viel Geld hat, hat auch einen guten Steuerberater.
Hier ein paar Immobilien die man zu abschreibungszwecken vermietet, dort ein paar Abschreibungen aus einer Firma die schlecht läuft und was es noch so alles für Tricks gibt, den Gewinn in einen Verlust umzumünzen.
Eigentlich kann man an der Geld von richtig Reichen nur ran, wenn man sie verleitet zu investieren, um wenigstens so der Allgemeinheit zu nützen. Man kann es kaum durch Steuergesetze bekommen.


Mit dem Begriff Bürgergeld kann ich so nichts anfangen. Werde ich mal die suchfunktion porbieren und nachschauen wie antimagnet das gemeint hat.

Namaste
Lilly
 
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