- Ersteller
- #21
agentP schrieb:Ist das nicht das verbindende Element aller wissenschaftlichen Schulen innerhalb einer Disziplin? ;-)
Sagen wir mal, jeder menschlichen Denkweise?
agentP schrieb:Ist das nicht das verbindende Element aller wissenschaftlichen Schulen innerhalb einer Disziplin? ;-)
Simple Man schrieb:Und die Bargeldhaltung nimmt aufgrund sinkender Opportunitätskosten zu, wodurch Nachfragezurückhaltung auftreten kann.
Zudem werden die Unternehmen durch verzögerte Faktoranpassung zusätzlich belastet. Investitionen werden teurer ... etc. Mögliche Folgen: Konkurse, Arbeitslosigkeit ... usw.
Zerch schrieb:Tja der Profitmensch macht mit "seinem" Geldsystem halt alle anderen Menschen zu Profitsklaven , um von übergeordneter Position aus zu profitieren.
Menschen domestizieren sich innerhalb des Systems für das System selbst , und werden , sobald sich bei ihnen kein Nutzen für das System erweist , zum "Untermensch" selektiert , welcher dann systematisch schleichend abgesondert wird.......nur daß diese nicht offen als "Untermenschen" bezeichnet , gekennzeichnet oder verfolgt werden.
Nur diejenigen mit viel Geld werden sich noch bestmöglichst gesund ernähren und generell sanieren können , alle anderen werden sich vergiften , zum kostspieligen Pflegefall machen , usw.
es wird vom und am Untergang der vielen Leute sogar noch profitiert"
Ein_Liberaler schrieb:womit wir zwei Geldmenegne haben, die gehortete und die umlaufende. Die umlaufende wäre, wie jede Geldmenge, die richtige.
...klingt wie ne Drohung, ist jedoch Grund zur Freude...Booth, der nun wohl wieder regelmäßiger nerven wird
Wie gesagt, ich (und so ziemlich jeder Ökonom) sehe keine Nachteile beim Geld. Aus halbökonomischer Sicht besteht evtl. ein Nachteil im Verteilungsproblem durch den größeren Vermögensunterschied in einer Geldwirtschaft. Wobei die Frage, ob das in einer Nicht-Geldwirtschaft auch so wäre, imo ein müßiges "Was-wäre-wenn"-Spielchen ist.Winston Smith schrieb:Also irgendwie erschließt sich mir die Kritik am Geld noch nicht.
Ist von wem? :gruebel:Ein Liberaler schrieb:"Mises? Immer das Gegenteil ist richtig. Unsinn, aber kluger Unsinn. Ich studiere Mises, um mich an einem würdigen Gegner zu üben."
Das ist mir schon bewusst, aber mir ging es um die Nachfrage ...Zunächst mal ist jede Geldmenge, cum grano salis, die richtige. Ob ich für eine Cola zwei Mark oder zweitausend Lire bezahle, ist unerheblich. Schädlich sind dagegen Änderungen der Geldmenge, je plötzlicher und größer, desto schlimmer.
Wieso sollten die Opportunitätskosten nur einmalig sinken?So wie ich das sehe, sinken die Opportunitätskosten, wenn wir die Geldmenge nicht weiter erhöhen, einmalig, und das könnte schädliche Auswirkungen haben.
Ich kenne die Quantitätsgleichung (nach Hume bzw. Fischer, oder?) ... also das der Wert des umlaufenden Geldes der Zahl der Güter multipliziert mit dem Preis entspricht ... das Problem besteht halt darin, dass die Nachfrage ausfallen kann, wenn das Geldmengenwachstum längerfristig hinter dem Wirtschaftswachstum zurückbleibtDie Bargeldhaltung erreicht ein bestimmtes Niveau und stagniert dann wahrscheinlich - womit wir zwei Geldmenegne haben, die gehortete und die umlaufende. Die umlaufende wäre, wie jede Geldmenge, die richtige.
Lustig ... das wollte Keynes auch ... bzw. halt einen stetigen, aber langsamen Wachstum ... ... ohne dieses ständige auf und ab ...Ein flacherer Konjunkturzyklus ohne ausgemachten Boom und ohne Rezession wäre mir lieber.
Man könnte das evtl. aber auch auf den Sozialstaat zurückführen ... reinen Kapitalismus gab es doch eher selten, oder?Erst das kapitalistische Wirtschaftssystem hat sie überwunden. Niemals in der Geschichte haben so viele Menschen so so lange so gesund gelebt wie heute in entwickelten kapitalstischen Staaten.
Simple Man schrieb:Was hältst du [Ein Liberaler] denn von einer wettbewerblichen Bargeldproduktion statt eines Monopols der Zentralbanken?
Erstmal: "Welcome back, we missed you ..."Booth schrieb:Geld ist das zentrale Tauschmittel - nichts weiter.
WolArn schrieb:Wer ist Gier? Und sind es eigendlich nicht mehrere Aliens? Wer sind dann diese Gierigen? Und wer sind dann die Opfer dieser Gierigen?
Und nach dem Film wurden die Ofer von den Gierigen (Alien) dazu gezwungen. Aber sind die Opfer, eben zur Liebe des Geldes, nicht freiwillig Opfer geworden? Wenn ja, dann stimmt das nicht, daß ein "Alien" die Einwohner des Planeten versklavt.
SentByGod schrieb:
Simple Man schrieb:Ist von wem? :gruebel:Ein Liberaler schrieb:"Mises? Immer das Gegenteil ist richtig. Unsinn, aber kluger Unsinn. Ich studiere Mises, um mich an einem würdigen Gegner zu üben."
Das ist mir schon bewusst, aber mir ging es um die Nachfrage ...Zunächst mal ist jede Geldmenge, cum grano salis, die richtige. Ob ich für eine Cola zwei Mark oder zweitausend Lire bezahle, ist unerheblich. Schädlich sind dagegen Änderungen der Geldmenge, je plötzlicher und größer, desto schlimmer.
In einer Deflation wird das Geld ja mehr wert, selbst wenn man es nur hält oder hortet.
Mehr wert heißt in dem Fall, dass ich mir für 500 GE im nächsten Monat mehr kaufen kann als im diesem. Also entscheide ich mich dafür, erst später zu kaufen.
Wieso sollten die Opportunitätskosten nur einmalig sinken?
Lustig ... das wollte Keynes auch ... bzw. halt einen stetigen, aber langsamen Wachstum ... ... ohne dieses ständige auf und ab ...Ein flacherer Konjunkturzyklus ohne ausgemachten Boom und ohne Rezession wäre mir lieber.
Man könnte das evtl. aber auch auf den Sozialstaat zurückführen ... reinen Kapitalismus gab es doch eher selten, oder?Erst das kapitalistische Wirtschaftssystem hat sie überwunden. Niemals in der Geschichte haben so viele Menschen so so lange so gesund gelebt wie heute in entwickelten kapitalstischen Staaten.
Ach ja:
Simple Man schrieb:Was hältst du [Ein Liberaler] denn von einer wettbewerblichen Bargeldproduktion statt eines Monopols der Zentralbanken?
Pardon, das hatte ich zu beantworten vergessen.
Lustigerweise hat mein Großvater mal wegen sowas vor Gericht gestanden.
Ich bin mir (Geldtheorie ist ja meine Achillesferse) noch nicht wirklich im klaren, ob das mit Inflation gleichzusetzen wäre. (Muß aber wohl, oder?)
Gegen privates Goldgeld wäre wohl nichts einzuwenden.
Schwieriges Thema.
Im Grunde ist Geld imo nix anderes als bedrucktes Papier,
Eigentlich ja nichtmal das.
Egon W. Kreutzer:
Die tischlerbauergeschichte ist grober Unfug, mit der habe ich mich hier im Forum vor längerer Zeit schonmal rumgeschlagen.
Geld entsteht so nicht.
Geld entsteht, indem man auf eine Ware aufmerksam wird, die jeder haben will (oder zumindest die meisten), die teilbar, gleichartig und lagerfähig ist. Die wird dann zum Tauschmittel. Das waren bei den Azteken Kakaobohnen, in den Highlands Nägel und nach dem letzten Krieg Zigaretten, bzw. in der goldenen Zeit der Industrialisierung eben Gold.
Durch Kredit geschöpftes Zentralbankgeld ist eine Erfindung aus neuester Zeit, und ob wir damit vor die Wand fahren werden, wird sich noch zeigen.
Es konnte uns in erster Linie deshalb untergejubelt werden, weil wir schon Banknoten und Girokonten als leicht zu handhabenden Geldersatz kannten.
Gold (bzw. erstmal Silber) und Kakaobohnen haben sich zunächst wahrscheinlich deshalb durchgesetzt, weil man mit ihnen seine Steuern bezahlen mußte.
Naja das hängt imo von den sonstigen äußeren Einflüssen ab. Betrachtet man die Krise der 30er Jahre, dann gibt es da ja viele verschiedene Einflüsse. Agrarkrise, Überproduktion, Spekulationsblase etc., die schließlich zu einer verheerenden Deflationsspirale führte.Ein Liberaler schrieb:Zunächst einmal wäre eine Deflation, die nur darauf beruht, daß das Angebot steigt, während die Geldmenge stagniert, eine sehr schwache.
Wie gesagt: Das monokausal nur darauf zurückführen zu wollen, halte ich für falsch.Nicht zu vergleichen mit den Deflationen, die früher dem Platzen einer Inflationsblase folgten.
Nun ja, eine jahrelange Konsumzurückhaltung ist gar nicht nötig. Überlegen wir mal: Morgen entscheiden sich alle Deutschen dafür einen Monat lang nur noch die wichtigsten Grundnahrungsmittel zu kaufen und die Miete zu bezahlen. Ich bin davon überzeugt, dass das zahlreiche Branchen in Bedrängnis bringt. Und da setzt dann die Deflationsspirale ein.Eben der Überlegung kann ich nicht folgen.
:gruebel:Weil der Werverlust, den ein gehorteter Geldschein durch Inflation erfährt, nicht unter Null sinken kann, oder?
Abhängig von der jeweiligen Exegese, wurden die Ansätze Keynes ja immer mal wieder uminterpretiert. Ehrlich gesagt konnte ich nicht wirklich eine Antwort darauf aus der "General Theory" selber ziehen.Vielleicht hatte er eine völlig falsche Idee, wie das zu erreichen wäre.
Ähh, nein – im Gegenteil. Wenn Geld im Wettbewerb produziert wird, ist es ja ein Gut wie jedes andere. Wenn Geld inflationiert, erfüllt es seine Funktionen eher mangelhaft; verliert an Qualität. Und was passiert auf dem freien Markt mit Gütern, die den Ansprüchen der Kunden nicht mehr genügen? Sie verschwinden vom Markt. Daher wäre wettbewerbliche Geldproduktion imo auch optimal zur Wahrung der Wertaufbewahrungsfunktion. Nur würden sich wohl die Transaktionskosten erhöhen ...ob das mit Inflation gleichzusetzen wäre. (Muß aber wohl, oder?)
Ja, das stimmt ...Schwieriges Thema.
Wenn Du den letzten Teilsatz änderst, daß Du sagst, "wo Menschen mehr oder weniger kapitalistisch agieren" bin ich einverstanden.Ein_Liberaler schrieb:Vielleicht kann die Umverteilungspolitik des Sozailstaates die Abschaffung des Hungers beschleunigen, aber nur da, wo eine mehr oder weniger kapitalistische Wirtschaft die Mittel zur Verfügung stellt.
Simple Man schrieb:Naja das hängt imo von den sonstigen äußeren Einflüssen ab. Betrachtet man die Krise der 30er Jahre, dann gibt es da ja viele verschiedene Einflüsse. Agrarkrise, Überproduktion, Spekulationsblase etc., die schließlich zu einer verheerenden Deflationsspirale führte.
Nun ja, eine jahrelange Konsumzurückhaltung ist gar nicht nötig. Überlegen wir mal: Morgen entscheiden sich alle Deutschen dafür einen Monat lang nur noch die wichtigsten Grundnahrungsmittel zu kaufen und die Miete zu bezahlen. Ich bin davon überzeugt, dass das zahlreiche Branchen in Bedrängnis bringt. Und da setzt dann die Deflationsspirale ein.
Natürlich, nicht alle konsumieren weniger. Aber wenn eine allgemeine Verunsicherung herrscht, sodass die unteren Einkommensschichten weniger konsumieren, kann das über einen Zeitraum von einem halben Jahr zu eben solch einer Spirale führen. Es hängt aber natürlich, wie bereits angemerkt, auch von anderen Einflussgrößen ab.
Meinst du Deflation? Aber in einer Deflation steigt der Wert eines Geldscheines …
Ich fürchte, ich kann dem Einwand – in dem Zusammenhang – nicht ganz folgen ...
Ähh, nein – im Gegenteil. Wenn Geld im Wettbewerb produziert wird, ist es ja ein Gut wie jedes andere. Wenn Geld inflationiert, erfüllt es seine Funktionen eher mangelhaft; verliert an Qualität. Und was passiert auf dem freien Markt mit Gütern, die den Ansprüchen der Kunden nicht mehr genügen? Sie verschwinden vom Markt. Daher wäre wettbewerbliche Geldproduktion imo auch optimal zur Wahrung der Wertaufbewahrungsfunktion. Nur würden sich wohl die Transaktionskosten erhöhen ... [/quote]ob das mit Inflation gleichzusetzen wäre. (Muß aber wohl, oder?)
Booth schrieb:Wenn Du den letzten Teilsatz änderst, daß Du sagst, "wo Menschen mehr oder weniger kapitalistisch agieren" bin ich einverstanden.
Die Frage für einen, wie mich, ist halt, ob sich Menschen auch in eine andere Richtung entwickeln können - ob sie dann auch in einem anderen "System" sehr produktiv sein könnten.
Und schließlich ist offenbar nur ein Großteil in einer kapitalistischen Wirtschaft produktiv. Es gibt scheinbar einige Leute, die nicht sonderlich produktiv im Sinne eines Geldwertes (also bezahlbaren Wertes) sein können. Darum ist der Sozialstaat vielleicht doch ganz brauchbar