Sentinel
Erleuchteter
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- 31. Januar 2003
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Moneo schrieb:Der Mensch ist durchaus fähig, sich selbst zu beherrschen, indem er sich Gesetze gibt und nach ihnen lebt. Die meisten leben ja nicht nach ihnen, weil sie Strafe fürchten, sondern weil sie einen stillen Konsens hegen und die Gesetze selbst als nötig betrachten. Dadurch machen sie sich frei, da das Gesetz keinen Zwang mehr bildet.
Ich denke doch, daß der Faktor "Strafe" leider immer noch eine allzu große Rolle spielt. Der heutige verquere Zeitgeist zeigt doch immer wieder, was passieren würde, eine herrschaftlose Gesellschaft anzustreben, Mord und Totschlag, um es milde auszudrücken. Allzu viele Menschen in unserer "Ellbogengesellschaft" haben jegliche moralischen, vernünftigen Maßstäbe zur höheren Befriedigung des Egos, den persönlichen Aufstieg
oder der schlichten "Selbstverwirklichung" aufgegeben.
Diese Maßstäbe sind höchst "satanistisch", ich denke da sind wir uns einig.
Und ich denke, daß sie eben gezielt zur Machterhaltung, bzw. zur "Widerlegung" einer freien, basisdemokratischen, vernunftgesteuerten Gesellschaftsordnung, gestreut und propagiert werden.
Eine solche Gesellschaft, würde den "Mächtigen" ihre Macht und das Geld nehmen, zum wahren Allgemeinwohl, nicht zur Egobefriedigung weniger tausend Menschen auf diesem Planeten.
Diese heutigen Maßstäbe stellen also meines Erachtens nach Herrschaftsinstrumente dar. Und leider gibt der Mensch sich schon lange nicht mehr die Gesetzte, sondern sie werden ihm gegeben.
Menschen, welche "die Gesetze" (wobei man da auch unterscheiden muss) als notwendige Maßstäbe verstehen und sich auch dadurch befreien, indem sie wirklich ihre eigenen Grenzen sehen können, sind glaube ich wirklich die wenigsten, und diese sollten gerade deswegen die Herrschaftsordnung nicht anerkennen und auf den "Übermenschen" und den politischen Anarchismus auf Basis des gesunden Menschenverstandes plädieren, wobei dieser erst wieder hergestellt werden müsste.
Dazu gehört die Anerkennung von natürlicher Ordnung, sprich Kosmos, nicht die paradoxe Vergötterung des "Zufalls", welchen es eigentlich nicht geben kann, wenn man sein Weltbild schon auf Kausalitäten aufbaut.
Moneo schrieb:Es kommt immer auf die Definition von Freiheit an. Es gibt keine absolute Freiheit für den Menschen, sondern nur Freiheit im Rahmen seiner natürlichen (und daher auch gesetzlichen) Möglichkeiten.
Eben, diese Erkenntnis macht eine Herrschaft der "Bonzen" überflüssig,
bzw. sollte man nach dem genauen Zweck dieses Systems fragen.
Moneo schrieb:Crowley war erstens kein Satanist und zweitens ist das Erkennen der eigenen Grenzen keine Unfreiheit, wie oben beschrieben.
Mir ist das klar, deswegen die "".
Du hast Recht, es ist die größtmögliche Freiheit, also DIE Freiheit.
Die "Unfreiheit" besteht darin, frei sein zu können, wenn man sich dazu entschließen will, und man es nicht tut. Doch liegt dieser allgemeine Entschluß noch entfernt und man wählt (noch) die Unfreiheit, oder die durch Authoritätshörigkeit abgesteckten eigenen Grenzen und "Freiheiten".
Die ausgesprochene Unfähigkeit zur Freiheit, welche auch die "freien" Menschen betrifft, da, meines Erachtens nach, nur die Gesamtheit frei sein kann. Ist ein Mensch unfrei, sind es alle.
Hmm, ist das verständlich?