Hat jemand ernsthaftes Interesse an Freimaurerei?

Sigillum

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Lieber Leser,

an dieser Stelle spreche ich bewusst nur die männlichen Leser an. Es geht nämlich um Freimaurerei. Sicherlich gibt es auch andere Formen der Freimaurerei, doch die maskuline Form ist die geläufigste. Um es kurz zu machen: Ich bin 25 und Freimaurer. Die massiven Einschnitte innerhalb des sozialen Miteinander finde ich mehr als besorgniserregend. In Amerika ist es üblich das die Freimaurerlogen das soziale Netz (das bei uns zum Glück noch selbstverständlich ist) festigen - Krankenhäuser bauen, Initiativen gründen etc.

Was in unserem Land fehlt ist eine langfristige Investition in die Zukunft, und die Zukunft ist die Jugend. Werte, Halt und soziale Kompetenz sind wichtige Begriffe. Ich lade Interessierte herzlich ein an einer Idee mitzuarbeiten, die in einer neuen Freimaurer-Loge konkrete Form annehmen kann.
 

JimmyBond

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in bremen gibs momentan ne ausstellung der freimaurer im museum. war zwar noch nicht da, aber mein kumpel arbeitet da im museum und hat mir und paar freunden freikarten besorgt. ich hab noch bis zum ende des monats zeit dort hinzugehen, mal sehen wann ich/wir es schaffe/n. werde dann aufjedenfall meine erfahrungen hier in schriftlicher form niederlegen. :wink:

http://www.focke-museum.de/index.php?id=30
 

Malakim

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@Sigillum
Viel Spaß hier :lol:
Du wirst Dir so wie Ich den Mund fusselig reden!

Ob direkte "Werbung" wirklich das richtige ist weiß ich nicht, aber Du wirst sicher Spaß bei dem Versuch haben.

Zu Deiner Information, Du wirst hier noch mehr als einen Maurer finden.

Sigilum schrieb:
Was in unserem Land fehlt ist eine langfristige Investition in die Zukunft, und die Zukunft ist die Jugend. Werte, Halt und soziale Kompetenz sind wichtige Begriffe. Ich lade Interessierte herzlich ein an einer Idee mitzuarbeiten, die in einer neuen Freimaurer-Loge konkrete Form annehmen kann.

Was verstehst Du unter einer "neuen" Loge?

@JimmyBond
Sprich Aphorismus mal an, der war bei der Ausstellung.
Bis jetzt habe ich viel gutes davon gehört!
 

Sigillum

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Hat die Ausstellung ein besonderes Thema oder allgemein nur Freimaurerei?
 

Aphorismus

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Thema ist "Freimaurer und Bremen". Der Aufbau ist in etwa wie folgt:

Darstellung der FM in Bremen und im Allgemeinen, sprich:

Geschichte der FM (mit einem Schwerpunkt auf FM im Dritten Reich) und natürlich auch hier dem Schwerpunkt "Bremer Freimaurer(ei)"

Einblicke ins rituelle Wesen der FM, bspw. sind eine "dunkle Kammer" mit Sanduhr, Bibel, Kerze und Totenschädel sowie ein kompletter Tempel nachgebaut

Überblick über die wichtigsten Symbole der FM

Kurzer Überblick über prominente FMer wie Mozart, Lessing, etc.

Großer Teil zur Geschichte der Bremer Logen

Ich war bei der Ausstellungseröffnung, und dort waren recht viele FM, mit denen ich mich teilweise recht angeregt unterhalten habe. Insgesamt scheint mir das ganze recht offen gestaltet zu sein.

By the way, das Rahmenprogramm der Veranstaltung ist auch nicht schlecht. Ich war neulich bei drei der angebotenen Vorträge: "Mozart, Mammon und Musik"; "Mozarts Zaubeflöte - eine freimaurerische Musik?" (oder so ähnlich) und "Freimaurerische Persönlichkeiten von Mozart bis Louis Armstrong". Außerdem werden/wurden Besichtigungen der Bremer und Bremerhavener Logenhäuser angeboten. Einfach mal auf der Focke-Seite ins Rahmenprogramm gucken. Ach ja - manche der dort angegebenen Tel-Nummern stimmen nicht mehr, da das Focke-Museum eine neue Nummer hat. Und falls sich bei den Nummern, die bei den Logen angegeben sind, keiner meldet, einfach via Bremer Telefonbuch oder telefonbuch.de direkt in den Logenhäusern anrufen. :wink:
Und mehr fällt mir jetzt gerade nicht ein.

@ Sigillum:

Mich würden die Basics interessieren: Inwiefern willst du eine "neue Loge" aufziehen - wie sieht's mit den entsprechenden Patenten aus? Unter der Regie welcher Großloge soll das laufen? Wieso suchst du dir ausgerechnet hier Leute, anstatt den "normalen Weg" via Gästeabende etc. zu gehen? In welcher Stadt soll das ganze überhaupt laufen? Etc. pp.

Ehrlich gesagt wirkt deine Werbung auf mich im ersten Moment etwas gefaket - bitte nicht persönlich nehmen. :wink:
 

wattwurm

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Sigillum schrieb:
an dieser Stelle spreche ich bewusst nur die männlichen Leser an. Es geht nämlich um Freimaurerei.
...
Was in unserem Land fehlt ist eine langfristige Investition in die Zukunft, und die Zukunft ist die Jugend.
Werden die Segnungen Deiner neuen Loge nur männlichen Jugendlichen zugute kommen oder wirst Du auch in die Zukunft weiblicher Wesen investieren? :?

Vielleicht könntest Du mit Eva Herman ein Buch schreiben. :wink:
Thesen: die Frau betreut den Nachwuchs von 0 bis 12 Jahren und der Mann von 13 bis 24 Jahren.

Ich glaube nicht, dass ein tragfähiges Konzept für eine gerechte Gesellschaft gefunden werden kann, wenn bei der Ausarbeitung ein Teil der Gesellschaft ausgeschlossen wird. :roll:
 

Sigillum

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Hi Malakim,

gibt es hier mehrere Brüder? Meinst Du außer Spielerei ist hier nichts rauszuholen? Vielleicht ist es so, wäre mehr als schade. Zumindest gehöre ich eher zu den aktiveren und meine dafür Rot nicht zu brauchen. Gewisse Passivitäten kotzen mich einfach etwas an. Warum nicht die Möglichkeiten nutzen die latent vorhanden sind. Muss man immer am Minimun abhängen und den Paragraphen X abwarten? Ein solcher wird nie kommen. Logen sind Übungsstätten, was bedeutet, dass sie durchaus ausbaufähig sind. Nicht das System, sondern der Umgang mit dem Thema.
 

Sigillum

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@ Aphorismus, ich wähle eher unkonventionelle Wege da die deutsche Freimaurerei in einigen Dingen etwas eigen ist. Gästeabende erfüllen i.d.R. einen Altersdurchschnitt 40+. Das ist mir zu hoch. Wenn Du mal einen durchschnittlichen Gästeabend mitmachst bei der Loge in Deiner Stadt dann wirst Du schnell nachvollziehen weshalb ein alternativer Weg durchaus sinnig ist. Meine Vorstellungen liegen vom Alter her zwischen 18 und 30. Die Ídee ist nicht neu, wurde letztlich durch einen amerikanischen Bruder inspiriert. In Amerika gibt es Logen für Jugendliche. Ich glaube das man im Land der Dichter und Denker auf recht hohem Niveau arbeiten kann. Es geht nicht darum die Welt zu verändern, sondern an sich selbst zu arbeiten, das wird häufig falsch verstanden. Etwas mehr Moral und Sitte unter die Jugend zu bringen finde ich eine sinnige Idee. Neue Perspektiven aufzeigen und vorleben das sie etwas aus ihrem Leben machen können. Man muss nicht nur herumgangstern. Früher gab es Jugendhäuser, Angebote etc. das alles fällt weg, und die Jugend neigt zu mehr Kriminalität. Der Spielplatz hat sich verändert. Er ist jetzt die Straße. Muss das sein?
 

Simple Man

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Sigillum schrieb:
ich wähle eher unkonventionelle Wege da die deutsche Freimaurerei in einigen Dingen etwas eigen ist. Gästeabende erfüllen i.d.R. einen Altersdurchschnitt 40+.
Dann wäre es möglicherweise doch sinnvoll Frauen einzuladen ... so als gemischtgeschlechtliche Loge, die dem Thema liberal gegenübersteht ... :wink: ... das lockt evtl. tatsächlich junge Männer an ...
 

Sigillum

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Es gibt gute Gründe gegen die liberale Maurerei. Aber das sollte hier nicht das Thema sein. Ein rein praktischer Grund es maskulin halten zu wollen liegt vor allem bei der Regularität. Eine gemischte Loge hat bei der VGL keine Chance. Es gibt ebenfalls Beispiele in der maskulinen FM die das Thema Frau sehr gut regeln. Leider kann ich dabei nicht genauer ins Detail gehen. Also ein absolutes Hauptargument ist natürlich das gigantische Netzwerkt das einem zur Verfügung steht. Wer sich gleich bei dem Begriff *Mann* bewegungsunfähig macht kann gleich einpacken. Die Gebräuche der Freimaurer beinhalten durchaus die Ehrung der Frau. Das kommt regelmäßig zum Ausdruck. Doch näheres würde zu sehr auf bestehendes Ritual eingehen.
 

Aphorismus

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Ich finde an der FM gerade interessant, dass dort quer durch die Generationen ein Austausch stattfindet. Mal abgesehen davon, dass du mir auf ein paar Fragen nicht geantwortet hast:

In welcher Stadt willst du die Loge aufziehen?
Unter welcher Großloge soll das laufen?
Wie sieht es mit dem Patent aus?
 

Simple Man

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Sigillum schrieb:
Also ein absolutes Hauptargument ist natürlich das gigantische Netzwerkt das einem zur Verfügung steht.
Häh? Das soll ein Argument sein, keine Frauen aufzunehmen? Versteh ich nicht so ganz, ehrlich gesagt ...

Die Gebräuche der Freimaurer beinhalten durchaus die Ehrung der Frau.
Zum Beispiel?

Doch näheres würde zu sehr auf bestehendes Ritual eingehen.
Ich dachte Beschreibungen von Ritualen der Freimaurer wären eh öffentlich einsehbar ... oder gilt das nur für bestimmte Rituale? :gruebel:
 

Sesto

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Mit Freimaurerei hatte ich noch nie zu tun, deshalb vergib meine Unwissenheit :? :
Wieso sind Frauen ausgeschlossen?
Und wovon überhaupt???

Allein der Hinweis "Informier dich etwas genauer!" hilft da nicht weiter. Ich für meinen Teil habe auch nicht die Zeit, jetzt das Internet zum Thema Freimaurerei zu durchforsten. Habe auch Besseres zu tun. Wenn jemand hier Werbung machen, ist es wohl nicht zu viel verlangt, ein paar Informationen zu geben.
 

Sigillum

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@ Simple Man

Ja Vernetzung ist ein Argument. Die gemischte Freimaurerei ist recht klein und mach auf mich einen ambivalenten Eindruck. Die maskuline FM verfügt über ein weltumspannendes Netzwerk. Es kann also ein internationaler Austausch stattfinden. So könnten auch solche Auslandserfahrung machen die sonst nicht die Möglichkeit hätten. Mir liegt eben etwas am Niveau.

Auf die Gebräuche kann ich nicht weiter eingehen. Es wird immer gesagt das alles einsehbar wäre, erlebt habe ich es aber noch nicht. Diskretion in gewissen Dingen gehört zu den Besonderheiten der Freimaurerei die man ihr nicht nehmen sollte. - Grob sage ich nur zu den Gebräuchen: Aufnahme und Tafelloge.

@ Sesto

Freimaurerei ist traditionell ein Männerbund obwohl sich schon sehr schnell besonders durch den Einfluss der Theosophie gemischte und reine Frauen-Logen gebildet haben. Freimaurerei ist letztlich auch das was sie ist durch ihre Tradition. Als Beispiel könnte ich nur etwas aus einem anderen Orden anbringen, dem mehrere Frauen beigetreten sind weil sie den Großmeister so nett fanden. Das sollte kein Grund für eine Mitgliedschaft sein. Auch sind Beziehungskisten die immer mal entstehen können Gift für jede Gruppe. Freimaurerei gibt es seit 1717. Es gab schon viele Versuche das System zu ändern, es hat sich immer als Fehler erwiesen. Es ist gut so wie es ist. Das zeigt die Praxis und jahrhunderte alte Erfahrung. Man könnte einige Möglichkeiten nur besser nutzen.
 

Simple Man

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Sigillum schrieb:
Die gemischte Freimaurerei ist recht klein und mach auf mich einen ambivalenten Eindruck.
Inwieweit "ambivalent"?

Es wird immer gesagt das alles einsehbar wäre, erlebt habe ich es aber noch nicht.
Seltsam ... ich dachte die allgemeine Meinung ginge, fälschlicherweise, eher in die Richtung, dass eben nicht alles einsehbar wäre und die Freimaurer ein verschwörerischer Bund seien ... :gruebel:

Freimaurerei ist traditionell ein Männerbund ... [...] Es ist gut so wie es ist. Das zeigt die Praxis und jahrhunderte alte Erfahrung. Man könnte einige Möglichkeiten nur besser nutzen.
Könnte es nicht eben an diesem Festhalten an jahrhundertealten Traditionen und der Weigerung Frauen aufzunehmen liegen, dass die Freimaurerei, auch laut deiner eigenen Aussage, zum großen Teil nur Leute im Alter von 40+ anlockt?
 

Sigillum

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Die Verschwörerkiste lasse ich mal ganz außen vor, da ich mit soeinem Unsinn erst garnicht anfangen will. Ne, es wird immer gesagt dass letztlich alles einsehbar wäre, und es gibt tatsächlich einige Bücher die viel berichten. Sehr früh sind so genannte Verräterschriften aufgetaucht in denen Rituale abgedruckt wurden. Aber selbst diese sind verschlüsselt und da bleibt immer noch die Ungewissheit wie authentisch das wirklich ist.

Mit ambivalent meine ich eher instabil. Viel Streiterei. Es wäre aber unfair weiter ins Detail zu gehen. Sind letztlich auch nur meine persönlichen Einschätzungen durch diverse Erfahrungen.
 

wattwurm

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In Köln steht bereits seit sechs Jahren eine Frau 8O als Dombaumeisterin der Bauhütte vor. Wenn die "handwerklichen" Maurer sich mit weiblichen Kollegen anfreunden können, sollte dies dann nicht auch den "geistigen" Freimauren möglich sein?
www.frauennrw.de/dua/index.php?site=fin&id=12

Sigillum schrieb:
Die massiven Einschnitte innerhalb des sozialen Miteinander finde ich mehr als besorgniserregend. In Amerika ist es üblich das die Freimaurerlogen das soziale Netz (das bei uns zum Glück noch selbstverständlich ist) festigen
Schön, dass in den USA einige Gutverdiener spenden und stiften. Besser als die amerikanischen Verhältnisse gefallen würde mir allerdings eine stärkere Besteuerung der Superreichen. Die Abschaffung der Erbschaftssteuer ab 2007 für die Quandts und Mohns ist der falsche Weg.

Kurt Beck spricht von einem "Unterschichtenproblem". Das ist doch bei der Agenda 2010-Politik kein Wunder.
www.rp-online.de/public/article/nachrichten/politik/deutschland/355266
 

Sigillum

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Die Kölner Steinmetzgilde wurde übrigens von einem Freimaurer gegründet.
 

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