Zerch schrieb:
Der Mensch hat sicherlich natürliche Egoismen , die im gewissen Sinne sicherlich auch dem Überlebenszweck dienen......doch sollte vielleicht beachtet werden inwieweit sie situationsbedingt sinnvoll sind.
Da sind wir völlig einer Meinung
Wenn gemeinsames Weiterkommen durch gemeinsame Hilfe und Teilen möglich ist , dann ist purer Egoismus fehl am Platz.
Völlig richtig - nur dennoch treffen wir starken (von puren möchte ich nicht reden) Egoismus überall in der Welt, und aus meiner Sicht auch in allen Bevölkerungsschichten. Leider...
Anderst gesehen könnte der natürliche Egoismus jedes einzelnen befriedigt werden , gerade indem wir uns gegenseitig Helfen und Halt geben.....
Naja - das hängt von dem ab, was der egoistische Mensch zu erreichen versucht. Leider gibt es einige Ziele, die gegenseitiges Helfen und gegenseitigen Halt eher schwierig machen.
Egoismus muß nicht immer schlecht sein , wenn alle davon profitieren können und dadurch jeder was hat.
Exakt. Nur bedeutet das für den persönlichen Egoismus des Individuums meiner Meinung nach, daß er eingeschränkt wird.
Was in unserem System trainiert wird , bezeichne ich jetz einfach mal als "einseitigen Egoismus".
Und wieder sind wir einer Meinung
- Ich glaube, daß wir in der Analyse eine durchaus ähnliche Meinung haben.
Das was samhain gemeint hat ist aus meiner Sicht offensichtlicherweise wohl die untragbare Form des Egoismus , die in unserer Gesellschaft maßgeblich praktiziert wird.
Naja - wenn ich mir die überlieferte Menschheitsgeschichte anschaue, dann sehe ich sehr, sehr viele gewalttätige Konflikte. Daher würde ich das "unsere" durch "die meisten menschlichen" ersetzen.
Ich glaube eben nur nicht, daß der Egoismus durch eine eruptive Gegengewalt (=Revolution) beseitigt werden kann, sondern vor allem durch die weitere Entwicklung unserer sozialen Intelligenz und Kompetenz.
Der wesentliche Knackpunkt liegt für mich darin, daß die meisten friedvollen Gesellschaften auch stagnierende, wenig dem Fortschritt zugeneigte Gesellschaften waren. Oder anders formuliert: Unser heutiger Fortschritt beruht auch auf den Einsatz des zu extrmen Egoismus im kapitalistischen Wirtschaftssystem. Die Menschheit muss aus meiner Sicht lernen, hier einen gesunden Weg zu finden, gleichzeitig an Fortschritt und Bildung interessiert zu sein (also eine gewisse Neu-Gier zu leben) sowie eine maßvolle, sich selber auf eine positive Weise einschränkende Lebensweise einzuhalten.
Und ich glaube eben, daß dies leider nur über einen längeren, Generationen währenden Erziehungsweg möglich ist. Im Hier und Jetzt sehe ich nur die Möglichkeit zu gewissen Detailverbesserungen wenn es um gesamtgesellschaftliche Fragen geht.
gruß
Booth
P.S. Auch wenn ich manchmal viel zu scharf nachfrage und nerve, noch folgender Zusatz, Zerch: Ich kenne das Gefühl sehr gut, diese Welt ändern zu wollen - sofort und jetzt. Diese bohrende, fast schon an Verzweiflung grenzenden Stiche, wenn man jeden Tag sehen muss, wie sich Tausende und Abertausende von Menschen gegenseitig Leid zufügen - überall auf der Welt. Frag mich nicht wie, aber irgendwann bin ich dazu übergegangen, zu versuchen, in sehr viel längerfristigen Zeiträumen meine Hoffnung für die Menschheit zu suchen. Ich persönliche ziehe daraus einen enormen Optimismus. Ich halte z.B. eine Welt, wie in StarkTrek gezeigt für absolut möglich - aber nicht mit den Menschen, so wie sie heute erzogen werden. Aber dennoch habe ich ein recht goßes Vertrauen in das Potential der Menschen.
edit:
PPS: Es gibt aus meiner Sicht nichts wofür Du Dich entschuldigen müsstest - im Gegenteil. Seine Meinung zu vertreten und zu wissen, daß man sie vertreten kann, ohne gleich Haue zu kriegen, halte ich für ein höchst wichtiges Gut. Und wir sind alle nur Menschen, und haben alle auch mal Momente, wo es uns nicht so gut geht. Versuch nicht den Kopf hängen zu lassen, und schau ab und zu mal StarTrek