Finanzkrise - und was lernen wir daraus? (Teil 1, alt)

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Ein_Liberaler

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Das war eine zugegebenermaßen heftige Antwort auf diesen sinnlosen Spruch, Duftbaum:

Also Linientreue ermöglicht internationale Bedeutsamkeit ?

Natürlich halte ich Monopole für Blödsinn, zumal dieses sich doch als absolut schädliche Fehlkostruktion herausgestellt hat.
 

Zerch

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antimagnet schrieb:
Zerch schrieb:
George Soros ist ein Parasit.

Bei diesem Mann liegen die Antisemiten goldrichtig.

so, dafür gibts gelb, mal wieder. falls du nochmal was postest, zerch, was mir auch nur antisemitisch vorkommt, kriegst du so lange eine auszeit, bis ich mir klar bin, ob das nun antisemitisch war oder nicht.

anti
mod

Da rede ich Dir mal besser nicht ins Handwerk. Gegenüber früher urteilst Du ohnehin viel objektiver , was ich ja gut finde.
 

Simple Man

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Ach ja, der Herr Krugman, polemisch wie immer ... sieht man sich mal die Prognosen (was von Prognosen zu halten ist: siehe weiter unten) für die Weltwirtschaft an, stellt man fest, dass die um 4% im nächsten Jahr wachsen soll - wo soll da eigentlich der Double Dip herkommen? Es scheint eher so, dass die Herren und Damen in Washington Angst vor den Kongresswahlen haben: denn die Wirtschaft wächst in den USA zwar wieder, allein, es schlägt sich noch nicht in den Arbeitszahlen wieder ... bei einer Arbeitslosenquote von knapp 10%, da wird der Wähler möglicherweise die Demokraten abwatschen ... nicht, dass die Republikaner eine andere Politik machen würden ... :roll: ... aber, lieber Herr Krugman, so funktioniert Deficit Spending nicht, sollte es nie, hat es nie, wird es nie ... da muss auch mal gespart werden ...

Man muss das allerdings auch vor dem Hintergrund der anderen Erfahrungen sehen, die die USA gemacht haben. In der jüngsten Vergangenheit hat die USA einige Phasen mit hohen Defiziten erlebt, denen aber immer auch Zeiträume mit Budgetüberschüssen folgten. Das könnte erklären, warum die das ganze etwas entspannter sehen. Ob es dadurch richtiger ist, ist dann wieder die andere Frage.

Ich bin jedenfalls überhaupt nicht in der Lage, eine Prognose für den zukünftigen Kurs der Weltwirtschaft zu geben. Wird es einen soliden Wachstumskurs geben? Der kräftige Wachstum Chinas, Brasiliens und anderer Schwellenländer ist dafür ein Indiz, wodurch ja auch die deutsche Exportwirtschaft profitieren würde. Andererseits spricht auch einiges dafür, dass der Boom in China Folge einer Spekulationsblase ist, man betrachte sich nur mal den Häuser- und Wohnungsmarkt in Shanghai.

Ist die Sanierung von Haushalten eine Chance, evtl. sogar dadurch, dass die Zinsbelastung durch bessere Ratings und Einschätzungen der Anleger sinkt oder sparen wir uns damit kaputt, würgen den Aufschwung ab? Und selbst wenn: ist ein schwacheres Wirtschaftswachstum nicht besser, als irgendwann pleite zu sein oder eine Inflation zu haben? Überhaupt, Deflation und Inflation: schaut man sich die Zentralbanken und ihre aktuelle Politik an, könnte man schon eine Inflation fürchten. Erwartet man hingegen aufgrund der Konsolidierung eine Rezession, weniger Konsum und weitere Abschreibungen bei den Banken, ist auch eine Deflation realistisch. Vielleicht gibts aber auch keines von beiden.

Ich bin da momentan völlig ratlos und denke daher, dass maßvolles Sparen sinnvoll ist und man als Privatmensch einfach, wie immer, Vorsicht walten lassen sollte: Panik ist nie ein guter Ratgeber, genausowenig wie Gier ... und obwohl das so Allgemeinplätze sind, scheint sich keiner dran zu halten ... ^^
 

Duftbaum

Großmeister
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Ach, eigentlich gibts zu dem Thema gar nicht mehr viel zu sagen.

Viele Leute in einem Raum.
Alle haben mehr ausgegeben, als sie in der Tasche hatten.
Das war möglich, weil man Schulden in die Zukunft verlagert hat.
Manche haben soviel mehr ausgegeben, dass sie sich von anderen etwas leihen mussten.
Jetzt, wo es rumort, versuchen die, die mehr ausgegeben haben, die anderen schlechtzureden und damit ihre Kreditwürdigkeit zu verringern (am besten vorher noch ein paar ungedeckte Leerverkäufe auf sie tätigen). Dazu fordern sie sie auf, mehr auszugeben.

Das scheint der einfachere Weg zu sein, als selbst mehr zu sparen (zum Beispiel an ihren wahnwitzig hohen Ausgaben fürs Militär).

einige Phasen mit hohen Defiziten erlebt, denen aber immer auch Zeiträume mit Budgetüberschüssen folgten
Wann waren die Phasen mit Budgetüberschüssen, wie lange ist der Zeitraum, den du mit "jüngste Vergangenheit" eingrenzt?
 

Zerch

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Wie unser Körper Sauerstoff braucht um zu leben , aber letztenendes auch an Oxidation stirbt , lebt unser System von Schulden , und wird an Schulden sterben.

Was des einen Schuld , ist des anderen Profit. (durch Verzinsung mit exponenzieller Steigrate in einander entgegengesetzte Richtung , bis die Schere zwischen Armut und Reichtum , Schulden und Guthaben überspannt sind , und nichts mehr geht.)

Deshalb ist es auch keineswegs ein Phänomen , daß Reiche immer reicher , und Arme immer ärmer werden. Es ist ein rein systembedingtes Resultat.
 

Ein_Liberaler

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Lustige Idee, die Armen seien bei den Reichen verschuldet. Ohne Sicherheiten keine Schulden, also je reicher, desto mehr Schulden. Irgendwann wird man allerdings vornehm und nennt sie Fremdkapital.
 

Zerch

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Schulden sind kein Reichtum. Wer so viel Guthaben wie Schulden hat , ist nichtmal geebnet , da er mehr Zins für Schulden trägt als für sein "Guthaben" bekommt.

Viele Reiche mit Kapital machen temporär Schulden , weil sie die Möglichkeiten haben mit ordentlichem Volumen ihr Geld zu verdoppeln , vervierfachen usw. Damit lohnen sich Schulden plötzlich auch wieder.
Aber der Verlierer ist ein anderer. Es ist nicht umsonst zocken mit Fremdkapital. Und das machen in der Regel auch nur Menschen , welche sich trotz Insiderwissen einen Fehlschlag erlauben können. Also reiche und einflußreiche Leute.
 

Duftbaum

Großmeister
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Armer Mann und reicher Mann
standen da und sah'n sich an.

Und der Arme sagte bleich:
"Wär' ich nicht arm,
wärst du nicht reich"

Bertolt Brecht

Ohne Sicherheiten keine Schulden, also je reicher, desto mehr Schulden.

Bezogen auf Deutschland: wir sind eigentlich in einer guten Lage, wir können Schulden auf dem Markt zu sehr niedrigem Zinssatz aufnehmen.
Aber: wir tun dies nicht freiwillig, wir sind dazu gezwungen.
Das ist meiner Meinung nach kein Reichtum sondern vielmehr ein Weg zu Armut.
 

Ein_Liberaler

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Kommt drauf an, ob investiert oder konsumiert wird. zerch schrieb von privaten Schulden, nicht von Staatsschulden, und da überwiegen ja wohl die Schulden für Investitionen bei weitem.

Schulden sind kein Reichtum. Wer so viel Guthaben wie Schulden hat , ist nichtmal geebnet , da er mehr Zins für Schulden trägt als für sein "Guthaben" bekommt.

Ich weiß zwar gar nicht, wieso ich noch mitdiskutiere, aber wer Schulden macht und das Geld aufs Sparbuch einzahlt, ist ja auch blöd, nicht wahr? So richtig gehirnamputiert. Deshalb macht das keiner. Man macht Schulden, weil man eine Verwendung für das Geld hat, die mehr abwirft als die Zinsen. Mehr, nicht weniger. Die gibt es zuhauf. Die Eigenkapitalquote im deutschen Mittelstand ist erschreckend niedrig, und zwar aus keinem anderen Grund, als weil das Geschäft genug abwirft, um das Fremdkapital zu verzinsen.
 

Zerch

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In gewisser Weise ist der Staat ein Schuldner wie eine Person. Es ist nur eine andere Größenordnung.
Das Resultat ist Versklavung der Kreditwürdigkeit wegen.....damit es überhaupt weiter geht.
 

DrJones

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Mir fällt gerade kein besserer Thread ein in den ich es posten könnte.

Hier sind ein paar Bildchen von Angela Merkels Fußballurlaub, äh pardon, Dienstreise nach Südafrika.
-->Click

Irgendwie kommt mir dabei wieder Westerwelles Zitat von der spätrömischen Dekadenz in den Sinn...

Muss sowas sein, überall wird gespart, Beiträge erhöht. Ist das das richtige Signal?
 

wintrow

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Warum nicht, darf sie als Bundeskanzlerin nicht mitfiebern?! Also sowas anzuprangern find ich totalen Quatsch. Genauso wie dieser Sinnlos-thread heir mit dem Patriotismus während der WM. Wer was dagegen hat brauch kein Fussball zu schaun oder wandert gleich aus. Wenn ich die linken Spinner sehe kommt mir die Galle.
 

DrJones

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Ich würde mich nicht als Fussballfan bezeichnen, aber ich sehe die Deutschen gern gewinnen. Darum gehts mir aber auch nicht.

Eine Betriebsstunde für eine Regierungsmaschine kostet verdammt viel
Geld.
Genügt für Frau Merkel kein normaler Fernseher. Wenn sie Volksnähe
demonstrieren will, kann sie auch zum Public Viewing gehen und sich
ne Currywurst genehmigen.

Im Schatten von Griechenland und Euroschutzschild kommts darauf im
Grunde auch nicht mehr an, aber etwas Bescheidenheit stünde den
Politikern sicher gut zu Gesicht.
 

Malakim

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DrJones schrieb:
Mir fällt gerade kein besserer Thread ein in den ich es posten könnte.

Hier sind ein paar Bildchen von Angela Merkels Fußballurlaub, äh pardon, Dienstreise nach Südafrika.
-->Click

Irgendwie kommt mir dabei wieder Westerwelles Zitat von der spätrömischen Dekadenz in den Sinn...

Muss sowas sein, überall wird gespart, Beiträge erhöht. Ist das das richtige Signal?

Schau mal wer da um sie herum sitzt, ich nehme an das ist eines der effektivsten Treffen mit anderen Staatsoberhäuptern überhaupt. Gut angelegtes Geld!
 

DrJones

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N Haufen Typen vom DFB, Ballack, der FIFA Präsident
und als *hust* politisches Schwergewicht der Südafrikanische
Präsident, der dem ganzen das Ettiket 'Dienstreise' verpasst...
 

Malakim

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DrJones schrieb:
N Haufen Typen vom DFB, Ballack, der FIFA Präsident
und als *hust* politisches Schwergewicht der Südafrikanische
Präsident, der dem ganzen das Ettiket 'Dienstreise' verpasst...

Da sind noch andere wichtige Leute in Süd Afrika zur WM und solche informellen Treffen sind meist sehr effektiv und daher wichtig. Abgesehen davon hat so ein Politiker auch die Aufgabe sein Land im Ausland zu repräsentieren. Das ist alles unter dem Begriff "Sozialengineering" zusammenzufassen :)

Ich finde das wichtig, da wird Geld an ganz anderen Stellen viel sinnloser verprasst.
 

Duftbaum

Großmeister
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Gerade was interessantes zum Thema Ratingagenturen gelesen..kann ich nur weiterempfehlen:
"Chinese rating agency strips Western nations of AAA status" http://polijam.com/index.php?option...ons-of-aaa-status&catid=55:business&Itemid=54 Das ist natürlich auch eine Möglichkeit

Inhalt: Die chinesische Ratingagentur Dagong Global Credit Rating Co hat Länderratings verteilt und die USA mit AA, England und Frankreich mit AA- und China, Deutschland, Holland und Canada mit A+ bewertet. Laut Artikel legt die Ratingagentur mehr Wert auf "wealth creating capacitity" und Währungsreserven als Fitch, Moody's und S&P und versucht dabei nicht nach ideologischen Kriterien zu raten, sondern eben..nach wirtschaftlichen.

Erfrischend.
 

wintrow

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England vor Deutschland im Rating? Na so toll kann die Ratingagentur dann auch net sein. Schaut man sich die wirtschaftliche Struktur beider Länder an weiss man was ich meine.
 
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