FDP-Vorstand will mehr Akademiker-Babys

_Dark_

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Also, nachdem ich den von Bundeskanzler im NPD-Thread geposteten artikel gelesen habe, der so in etwa das anspricht, was mich schon relativ lange stört, habe ich mir gedacht, mal einen eigenen thread über das thema aufzumachen..

http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,338172,00.html

das, was der bahr hier anspricht, ist für mich eine ziemliche tatsache..
nicht umsonst, sieht man an statistiken, dass die chance von kindern aus sozial schwächeren familien, aufs gymnasium zu gehen, ungefähr 6 mal so gering ist, wie die eines akademikerkindes...
aber ich denke man sollte hier nicht mal nur nach sozialer benachteiligung fragen, sondern sich auch mal gedanken machen, dass hier auch die kinderreichen unterschichtenfamilien mitschuld sind, und nicht nur die elitären akademiker..
wenn man sich mal anschaut, dass parteien wie die npd 500 mark (!) kindegeld für jedes kind fordern, dann ist schon klar, wieso die soviele leute wählen..
nur das problem an der sache ist, dass sehr viele sozialhilfeempfänger auch wieder nur solche hervorbringen..
um dies zu ändern, müssen meiner meinung nach endlich wieder anreize geschaffen werden, auch besserverdienenden frauen die möglichkeit zu geben, daheim zu bleiben, ohne von selbsternannten karrierefrauen blöd angeschaut zu werden, oder die idee der längst sinnfrei gewordenen selbstverwirklichung wieder zu begraben..
außerdem denke ich, dass es sehr sinnvoll wäre, das kindergeld wirklich zu reformieren, wie lasse ich mal offen, damit nicht à la drittes reich eine art mutterkreuz für die asozialen entsteht, durch das sie dann noch mehr geld fürs 5. kind (nicht) ausgeben können..

was meint ihr dazu??
 

agentP

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Kinder aus sozial schwächeren Familien haben ja nicht deshalb so wenig Chancen, weil sie zwangsläufig blöder wären, sondern weil sie von zuhause weniger Förderung bekommen. Statt nun die zu fördern, die ohnehin schon besser gestellt sind, nämlich die Akademiker, wäre wohl eher mal darüber nachzudenken wie man Kinder aus ärmeren Familien an der Schule fördern könnte.
 

sensei

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Die soziale Selektion die dem Schulsystem innewohnt, ist ja auch sehr stark in den Familien und Köpfen selbst verwurzelt. Ob ein Kind ein Gymnasium oder eine Hauptschule besucht bestimmt in vielen Fällen leider den größten Teil seines restlichen Lebens.
Wenn jetzt die Eltern entscheiden das Kind auf die Hauptschule zu schicken weil sie glauben, dass das beste wäre, wird das Kind nicht wissen wie folgenschwer diese Entscheidung für es ist. Viele Eltern ohne Hochschulabschluss wollen ihre Kinder nun mal eher nicht auf ein Gymnasium schicken.

Wenn jetzt irgendwer daherkommt und behauptet das schlechte PISA Ergebnis sei auf nicht gebärfreudige Akademiker zurückzuführen könnte ich aber echt rasend werden. So viel Unlogik und soviel pure und reine Dummheit in einem Satz und das auch noch von einem Politiker, da wundert es mich nicht wenn diese Welt vor die Hunde geht.

Wobei ich allerdings wenigstens den Vorschlag für einen Absetzbetrag für Haushaltshilfen ansich nicht so schlecht finde. Die entsprechende Infrastruktur und qualifiziertes Personal vorausgesetzt.
 

dkR

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agentp schrieb:
Statt nun die zu fördern, die ohnehin schon besser gestellt sind, nämlich die Akademiker, wäre wohl eher mal darüber nachzudenken wie man Kinder aus ärmeren Familien an der Schule fördern könnte.
Ich hör immer nur Fördern, wie wärs mal, wenn die Leute mal wieder selbst was leisten sollen? Wohin die "Chancengleichheits-Kuschelpädagogik" seit Jahren führt, sieht man ja. Also von daher finde ich die Forderung doch garnicht soo daneben.
 

MrMister

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Daran sitzt nicht nur die FDP, sondern auch die SPD schon seit geraumer Zeit - Das ist also nichts wirklich Neues. Das Problem ist, dass es so nicht funktionieren kann und man etwas tun muss. Die Hauptprobleme, die ich einfach sehe, sind die zunehmende "Ghettoisierung" und die zu wenigen Betreuungsmöglichkeiten für Kinder.
 

nicolecarina

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die debatte erinnert mich ein bisschen an "superschüler vs. (a)sozial schwache".

denke auch, es macht mehr sinn, die zu fördern die benachteiligt sind als die deren weg auf die uni von haus aus vorgegeben ist. das gilt übrigens meiner meinung nach auch für hochbegabte, die in deutschland, das täglich nach einer neuen elite schreit, oft ebenfalls zu wenig gefördert werden bzw. in der masse irgendwie untergehen.

und was den ruf nach "selbst was leisten" angeht: kinder, jugendliche und studenten sind nun mal ein stück weit auf unterstützung angewiesen, vor allem, wenn schul- und studiengebühren tatsächlich breit einzug halten. dann bestätigt sich die these von den 6mal benachteiligten schülern erst recht.

ein mir bekannter eremitierter prof meinte mal, seine studi-nebenjobs haben ihm gesundheitlich sehr geschadet und die meisten profs sehen durch studi-jobs die abschlüsse gefährdet. wenn juckt die expertenmeinung? niemand. statt dessen sollen studenden noch mehr zur kasse gebeten werden. das hat schon was von auslese, die aber in den meisten studiengängen eh schon zur genüge stattfindet.

und nach pisa wird lautstark nach bildungsreform gerufen und nach ganztagesschulen, und völlig übersehen, dass spitzenreiter finnland die guten ergebnisse vor allem durch sehr persönliche schülerbetreuung erreicht... 8O
 

Agarthe

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Ich finde nicht, dass dies in eine entweder-oder-Debatte ausarten muss.

Widerwillig muss ich dem geschniegelten FDP-Fuzzi zustimmen, dass in der Tat ein Grundproblem darin liegt, dass weniger Akademiker Kinder bekommen - aus welchen Gründen auch immer.
Man sollte also hier auch nach Lösungsansätzen suchen, ohne die Hilfe für die sog. "sozial-schwachen" Kinder zu vernachlässigen.
 

Rupert

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agentp schrieb:
Statt nun die zu fördern, die ohnehin schon besser gestellt sind, nämlich die Akademiker, wäre wohl eher mal darüber nachzudenken wie man Kinder aus ärmeren Familien an der Schule fördern könnte.

Es wurde vorhin schon angesprochen. Ich höre immer nur "Wir müssen unsere Kinder fördern", "Unseren Kindern wird nicht genug Förderung zuteil", "Die Förderung von staatlicher Seite muss ausgebaut werden" und so weiter ... wohin soll dieser ganze Mist eigentlich noch führen? Sollen wir die Begabten auf "Begabtenförderschulen" und die Unbegabten auf "Nicht-So-Begabt-Wie-Die-Begabten-Aber-Dennoch-Begabt-Förderschulen" schicken?

Die letzten 20 Jahren waren geprägt von schwachsinnigen Vorschlägen wie "Hochbegabtenförderung", "Lehrmethodenauffrischung" und "interaktivem Unterricht". In meinem Jahrgang waren damals auch einige "Hochbegabte", die man ein Jahr früher eingeschult hatte oder die eine Klasse übersprungen hatten, weil sie eben so "hochbegabt" waren - heute sind sie ausnahmslos alle mindestens eine Ehrenrunde reicher, während wir doofen "Normalos" unsere Leistung beibehalten konnten. Ein IQ-Test im Alter von drei Jahren sagt nichts, aber auch wirklich gar nichts über die Fähigkeiten eines Kindes aus, auch wenn man das im "Wissensstandort Deutschland" und insbesondere bei den allzu modernen Fördervereinen nicht gern hört. Eine Auffrischung der Lehrmethoden - oh, prima. Manchmal habe ich den Eindruck, der Rohrstock war gar keine so schlechte Maßnahme. Diese Auffrischung der Lehrmethoden führt nämlich dazu, dass die Schüler noch desinteressierter werden, weil man sie nicht mehr fordert - sie müssen sich einfach "führen lassen". Wie auf einem Drogentrip. Dasselbe gilt für den interaktiven Unterricht. Wieso sollte man aufpassen, wenn doch sowieso alles locker-softig gehandhabt wird? Alles kein Problem. Bis dann die nächste imperialistische, materialistische, rückständige Leistungskontrolle ins Haus steht.

Gefördert gehört von staatlicher Seite gar keiner - wer den Wissensstand besitzt, kann mit Eignungstest auf ein Gymnasium kommen (das, was heute auf diesen Schulen rumläuft, entspricht zu 90% nicht dem, was einen Gymnasiasten laut bayrischer Definition ausmacht: Aufgewecktheit, Interesse, Fleiß), wer nicht, der kann es noch einmal auf der Realschule versuchen, wenn es da auch nicht klappt, wird der Eignungstest an der Hauptschule durchgeführt und wenn der ebenfalls fehlschlägt, wird die vierte Klasse wiederholt. Es kann nicht angehen, dass die Hauptschule, eine durchaus ehrenhafte Schulform, zum Sammelpunkt für sozial Benachteiligte und diejenigen, die es "halt nicht schaffen", wird. Die Wiederholung der elementaren Wissensbestandteile der Grundschule muss bei einem deutlichen Mangel schlicht und ergreifend durchgeführt werden - da führt kein Weg dran vorbei; was passiert, wenn man das alles vernachlässigt, zeigt sich bei heutigen Hauptschulabsolventen. Zum Teil können die nicht einmal richtig schreiben, weshalb Betriebe auch verzweifelt Lehrlinge suchen, die wenigstens halbwegs lesen und schreiben können. Ist das Zufall oder durch Vernachlässigung gewachsen?

Ebenso bin ich der Meinung, das achtstufige Gymnasium in Bayern müsste sofort abgeschafft werden. So ein Schmarn, den die Regierung da produziert hat, als im allgemeinen PISA-Fieber jeder Scharnhorst seinen Senf beschließen konnte. Unser Schulsystem ist nicht schlecht, es wird nur falsch genutzt ! Wir fordern deutsche Schüler nicht mehr genug, es wird nicht mehr genug von ihnen verlangt - der Schmusekurs im Bildungssektor muss endlich ein Ende finden. Dass dadurch vielleicht die Zahl der Abiturienten um die Hälfte zurückgeht, muss man in Kauf nehmen - dann wird das Abitur auch wieder einen Stellenwert haben und nicht für ganz normale Berufsstände schon dieser Abschluss verlangt werden. Nicht jeder kann Akademiker werden und es bringt auch nichts, wenn man auf Gedeih und Verderb jeden durchschleusen will, denn das drückt in der Gesamtheit nur den Wert des Abiturs und bringt demjenigen auch später keine nennenswerten Vorteile, da er die in der Schule versäumte Leistung später kaum nachholen wird.

Einfach ausgedrückt: in den letzten 20-30 Jahren ist eine Sekung des Niveaus an allen Schularten eingetreten. Dieses Niveau, das Deutschland in der ganzen Welt berühmt gemacht hat, müssen wir wiederfinden - dass dann heutige Abiturienten nur mit Hauptschulabschluss dastünden, wäre nicht so schlimm, weil dieser viel an Wert gewinnen könnte, höbe man das Niveau entsprechend an. Leider sehe ich von offizieller Seite nur Ideen, wie man "das Schulleben angenehmer gestalten" oder "die Schülern- und Elternräte emamzipieren könnte" - was soll eigentlich aus der Schule werden? Ein System, ähnlich dem Prinzip von Bundesrat und Bundestag, das sich gegenseitig blockiert? Schon jetzt fürchten sich Lehrer geradezu vor dem Elternbeirat, benoten Arbeiten nur noch so, dass Wortlaut "... auch die Idioten zufrieden sein können". Die Schülermitverantwortung verhindert mit sinnfreien Vorschlägen wie "Rockkonzerten während der Schulzeit" jeglichen sinnvollen Unterricht und veranstaltet ebenso sinnfreie Demonstrationen, die wertvolle Unterrichtszeit kosten. Einfach lachhaft, besonders vor dem Hintergrund, dass das Ganze kein richtiges Ziel verfolgt.

Wie lange will sich die Landespolitik noch davor drücken, einen gewaltigen Schlag in die Schmusezone zu tun und endlich wieder eine vernünftige Bildungspolitik einzuführen?
 

dkR

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8O WOW.
Da hat der Rupert aber sowas von Recht!
Nebenbei: Bayrischer Lehrplan für alle!
 

Themis

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@_Dark_
dass hier auch die kinderreichen unterschichtenfamilien mitschuld sind, und nicht nur die elitären akademiker..
wenn man sich mal anschaut, dass parteien wie die npd 500 mark (!) kindegeld für jedes kind fordern, dann ist schon klar, wieso die soviele leute wählen..

Also das Kindergeld als Begründung für wachsenden Pöbel anzuführen.... tststst :evil:

Ein Problem ist sicherlich auch, dass man in Deutschland als Akademiker meistens erst im Alter von 30, 35 Jahren in seinem Beruf einen einigermaßen gefestigten Stand hat ( 13 Schuljahre, bis vor kurzem noch 18 Monate Dienst, Studium... da kommen ein paar Jahre zusammen, die in anderen Ländern zum Teil wesentlich kürzer anfallen). Immerhin muss man ja seine Kinder enähren, nicht wahr? Bis man in seinem neuen Job langfristig finanziell planen kann vergehen meist nochmals ein paar Jahre.

@Rupert

Gefördert gehört von staatlicher Seite gar keiner - wer den Wissensstand besitzt, kann mit Eignungstest auf ein Gymnasium kommen (das, was heute auf diesen Schulen rumläuft, entspricht zu 90% nicht dem, was einen Gymnasiasten laut bayrischer Definition ausmacht: Aufgewecktheit, Interesse, Fleiß),

Das es unbelesene, und zum Teil nicht ganz so erleuchtete Abiturienten gibt, denen es zudem an Aufgewecktheit, Interesse und Fleiß fehlt, steht außer Zweifel. Aber was hat das bitte nun wieder mit Bayern zu tun?

Ebenso bin ich der Meinung, das achtstufige Gymnasium in Bayern müsste sofort abgeschafft werden. So ein Schmarn, den die Regierung da produziert hat, als im allgemeinen PISA-Fieber jeder Scharnhorst seinen Senf beschließen konnte.

kann sein, dass die Qualität bei 12 Jahrgängen bis zum Abitur leidet, dies liegt jedoch sicherlich auch am Mangel von "Aufgewecktheit, Interesse und Fleiß". Eine verkürzung der Schulzeit finde ich grundsätzlich begrüßenswert.

Einfach ausgedrückt: in den letzten 20-30 Jahren ist eine Sekung des Niveaus an allen Schularten eingetreten. Dieses Niveau, das Deutschland in der ganzen Welt berühmt gemacht hat, müssen wir wiederfinden - dass dann heutige Abiturienten nur mit Hauptschulabschluss dastünden, wäre nicht so schlimm, weil dieser viel an Wert gewinnen könnte, höbe man das Niveau entsprechend an

Absolut korrekt. Der Rest ist mir doch einwenig zu polemisch. Wenn Lehrer sich vor schlechten Noten drücken, weil sie vor Eltern kuschen, dann fehlt ihnen einwenig das Durchsetzungsvermögen.
 

sensei

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@ Rupert

Das wir mehr und mehr einen Qualitätsverlust an den Schulen haben ist vollkommen richtig. Mittlerweile kriegt doch jeder sein Abitur der spätestens im dritten Anlauf seinen Namen richitg schreiben kann.
Desweiteren ist es auch zutreffend, dass der Eltrenbeirat viel zu viel Einfluss auf die Schule hat, was die Benotung angeht so kann ich ein unabhängiges Benotungssystem niemals gewährleisten.

Aber findest du wirklich, dass absolut niemand staatlich gefördert werden sollte? Ein ideales System wäre doch jenes, wenn jeder hinsichtlich seiner Interessen und Talente gefördert werden könnte.
Nehmen wir mal als Beispiel ein musisch talentiertes Kind. Die Eltern sind arm können sich werde ein Instrument noch einen Unterricht für ihren Sprössling leisten. Hier eine staatliche Förderung für begabte wäre doch bitte im Interesse aller. Das selbe gilt für wirklich hochbegabte (und ich mein hier nicht die IQ 130 und knapp darüber Möchtegern Genies) Individuen. Wenn jemand mit wirklichem Potenzial rechtzeitig gefördert wird, können sich ihm unter umständen gewaltige Möglichkeiten eröffnen. Auch hier sollte der Staat helfen wenn die Eltern es nicht adäquat können. Diese Beispiele ließen sich beliebig fortsetzen

Außerdem macht die Schülervertretung mitunter auch sinnvollere Vorschläge als Konzerte während der Schulzeit. Das Problem ist nur das diese Vorschläge vielzu gerne dann von Lehren und Eltern niedergestimmt werden.
Hinzukommt, dass ein Konzert auch während der Schulzeit nichts negatives sein muss. Wir hatten auch mal eines und ich muss sage, dass dieser Tag für mich mehr gebracht hat als ein normaler Schultag. Hab den ganzen Tag mit Freunden über Politik, etc. diskutiert dann ein bisschen Musik gespielt und den Tag am See ausklingen lassen. Hat mir für meine (Selbst-)Bildung sicher mehr gebracht als das übliche "Hausaufgaben gemacht gut hier ist die für Morgen" Spiel.

Das die Politik in Sachen Schulpolitik allerdings schwer versagt stimmt. Zumindest hier in Österreich ist der Einfluss der verschiedenen Interessensvertretungen zu gross, als das möglich wäre eine größere Änderung vorzunehmen, zuzüglich dazu ist bei uns eine Verfassungsmehrheit für die Änderung von Schulgesetzen nötig. Wie das bei euch in Deutschland ist weiß ich nicht im Detail.
 

agentP

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Ich hör immer nur Fördern, wie wärs mal, wenn die Leute mal wieder selbst was leisten sollen?
Ich habe davon gesprochen begabte Kinder zu fördern, die aus einem Umfeld kommen in dem sie keine Förderung erhalten. Natürlich müssen wie niemanden fördern, aber dann schmeissen wir eine Menge Kapazitäten auf den Müll, denn dann entscheiden von vorneherein Ausbildungsstand und Geldbeutel der Eltern, ob ein Kind Abitur macht oder gar studiert. Das ist abgesehen davon, daß es ein Schritt zurück um 100 Jahre ist, eine immense Verschwendung von Potential. Nicht die Besten setzen sich dann durch, sondern die mit den passenden Eltern.
 

DasBrohd

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also, ich mach zur zeit meinen zivildienst in nem integrativen kindergarten.
ich bin in ner heilpädagogischen gruppe, und von 9 kindern sind 6 milieugeschädigt! die leben alle von der sozialhilfe und logischerweise auch in entsprechenden vierteln.
Ich bin auch der Meinung, dass man eher "minderbemittelte" fördern sollte,anstatt die tollen "Eliteschüler".
Allerdings finde ich unser Schulsystem auch nicht wirklich berauschend.
Es gibt Statistiken, die belegen, dass seit Einführung der Gesamtschulen, der Bildungsquotient in Deutschland gesunken ist.
Machen wir es doch so wie in Finnland: Eine weiterführende Schule für alle.
So werden die schlechteren Schüler von den besseren mitgezogen. Und es gibt keine Probleme mehr für Eltern, die nicht wissen, auf welche Schule sie ihr Kind schicken sollen.
 

Shorty

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Also ich finde die Meinung mancher hier im Forum à la "heutzutage bekommt doch jeder das Abitur hinterhergeschmissen" nicht nur übertrieben, sondern auch beleidigend! Denkt ihr etwa wirklich so? Wenn ihr wirklich, das nehme ich jetzt einfach mal an, das Abitur vor 10-20 Jahren gemacht habt und eine solche voreingenommene, unqualifizierte und subjektive Meinung habt, dann muss ich mir doch die Frage stellen, ob das Abitur wirklich viel schwieriger gewesen ist vor 10-20 Jahren.

Dennoch muss ich sagen, dass in den Grundschulen schon die Misere anfängt, wenn ich mir anschaue, welche Rechtschreibfehler die 5. Klässler fabrizieren... damals (ich bin jetzt 12te) war das bei uns nicht so krass ausgeprägt, aber ich distanziere mich dennoch deutlich von der Meinung anderer hier, die ich ja bereits kritisiert habe. Die Grundschulen sollten sich wieder mehr auf Mathe und Deutsch konzentrieren, als in der 3ten Klasse schon mit Englischunterricht anzufangen... Dennoch sollte man dort v.a. mit der Förderung anfangen, da ohne diese Basis die restliche Schullaufbahn sonst für die Katz ist.
 

sensei

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@ Shorty

Shorty schrieb:
Also ich finde die Meinung mancher hier im Forum à la "heutzutage bekommt doch jeder das Abitur hinterhergeschmissen" nicht nur übertrieben, sondern auch beleidigend! Denkt ihr etwa wirklich so? Wenn ihr wirklich, das nehme ich jetzt einfach mal an, das Abitur vor 10-20 Jahren gemacht habt und eine solche voreingenommene, unqualifizierte und subjektive Meinung habt, dann muss ich mir doch die Frage stellen, ob das Abitur wirklich viel schwieriger gewesen ist vor 10-20 Jahren.

Ich hab meinen Schulabschluss vor ca. eineinhalb Jahren gemacht und daher kann ich durchaus behaupten, dass man ihn nachgeschmissen kriegt.

Ich kenne absolut keinen in meinem Bekanntenkreis der der Meinung ist, dass man dafür heutzutage ein Gehirn braucht.
 

nicolecarina

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also mal ganz grundsätzlich:
dass kaum eine akademikerin noch kinder bekommt liegt bestimmt in erster linie daran, dass sie bis mindestens mitte dreißig mit dem ausbau und der stabilisierung ihrer karriere beschäftigt ist. und viele wollen das risiko einer spätgeburt nicht mehr eingehen, finden sich eben damit ab, dass es heute in den meisten fällen immer noch heißt: kind oder karriere.

ich bezweifle außerdem, dass finanzielle anreize frauen bis 35 umstimmen könnten, einen anderen weg einzuschlagen, sprich kind und karriere. da müsste sich sehr viel mehr tun als ein bisschen zubrot plus, in erster linie, flexiblere arbeitsmodalitäten und eine gescheite kinderbetreuung. vor allem haben gott sei dank viele frauen erkannt, dass es einem kind auch nicht unbedingt gut tut, sofort im kindi und später sonstwo "verstaut" zu werden. die meisten familien werden genau aufgrund dieser förderungsmaßnahmen zu fake-familien: die eltern arbeiten fast rund um die uhr und verbringen ein schönes wochenende zusammen. entschuldigung, da kann ich drauf verzichten. meine mutter hat später auch gearbeitet, allerdings in den ersten jahren nach meiner geburt so wenig, dass ich das gefühl hatte, wir haben ein gemeinsames leben. da mein vater sehr viel unterwegs war, habe ich heute noch keine "richtige" beziehung zu ihm, vielmehr frage mich manchmal, ob ich ihn wirklich kenne. naja, soviel mal dazu. also ich bin zwar vorgeprägt aber nach prüfung vieler alternativen immer noch dafür, wenn kinder, dann sollte die mutter die ersten drei jahre überwiegend mit dem kind verbringen. und alle die immer noch nicht geschnallt haben, dass mütter die besseren manager von morgen sind, denen ist eh nicht mehr zu helfen :wink:
 

Booth

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Auch wenns für viele Männer unglaublich klingt:
Ich finde auch, daß mehr Männer prinzipiell bereit sein sollten, auch mal für ein paar Jahre daheim zu bleiben.

Desweiteren - in der ganzen Gesellschaft fehlt, daß die Menschen vor allem dem Lesen, aber auch der sonstigen Bildung einfach einen höheren Wert beimessen. Das ist in einer Fernsehgesellschaft natürlich schwierig, da das wichtigste Medium in Konkurrenz zum Lesen steht.
Und auch so Veranstaltungen, wie letztens im ZDF bringt kaum Eltern dazu, mit ihren Kindern gemeinsam mal ein Buch laut zu lesen, statt die Flimmerkiste anzustellen.

gruß
Booth
 

Shorty

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@ Sensei:

1. Du kommst aus einem anderen Land also kann man das nicht wirklich vergleichen

2. Der Schwierigkeitsgrad pendelt nicht nur von Bundesland zu Bundeland, sondern auch unter den Schulen untereinander.

3. Warum hat dann nicht in deiner Gegend jeder Abitur oder sogar einen 1er-Schnitt im Abi?
 

_Dark_

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Booth schrieb:
Auch wenns für viele Männer unglaublich klingt:
Ich finde auch, daß mehr Männer prinzipiell bereit sein sollten, auch mal für ein paar Jahre daheim zu bleiben.
naja, ich denke nicht mal, dass das so unglaublich wäre..
die bereitschaft ist halt nur auf keiner der beiden seiten mann/frau zu finden..

Nic schrieb:
und viele wollen das risiko einer spätgeburt nicht mehr eingehen, finden sich eben damit ab, dass es heute in den meisten fällen immer noch heißt: kind oder karriere.
ja, aber genau das ist ja das grundproblem..
wenn man sich überlegt, dass eben diese elite an leuten sozusagen als potentielle eltern verloren gehen, und halt hauptsächlich die "asozialen" als eltern übrig bleiben, ist schlimm..

sensei schrieb:
Ich hab meinen Schulabschluss vor ca. eineinhalb Jahren gemacht und daher kann ich durchaus behaupten, dass man ihn nachgeschmissen kriegt.
was für nen schnitt haste??

dasbrohd schrieb:
Ich bin auch der Meinung, dass man eher "minderbemittelte" fördern sollte,anstatt die tollen "Eliteschüler".
das ist mal grundsätzlich falsch, wie ich finde..
die tollen eliteschüler haben das potential deutschland in zukunft ausm dreck zu ziehen, die minderbemittelten haben das nicht..

dasbrohd schrieb:
So werden die schlechteren Schüler von den besseren mitgezogen. Und es gibt keine Probleme mehr für Eltern, die nicht wissen, auf welche Schule sie ihr Kind schicken sollen.
das denke ich nicht..
wenn man sich das durchaus sehr erfolgreiche bayerische gymnasium ansieht, dann wird man auch feststellen, dass hier die schüler sehr früh gertrennt werden, und halt meist keine "kuschelpädagogik" stattfindet, sondern druck mit latein ab der fünften, englisch ab der siebten, und dann noch ne fremdsprache oder halt mathezweig..

@agentP
so wie du das schreibst, ist die förderung auf jeden fall ein ziemlich guter ansatz..
das wichtige daran ist halt, nicht die bildung auf das niveau der asozialen zu ziehen, sondern die guten kinder raufzuziehen
 

dkR

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Also ich finde die Meinung mancher hier im Forum à la "heutzutage bekommt doch jeder das Abitur hinterhergeschmissen" nicht nur übertrieben, sondern auch beleidigend! Denkt ihr etwa wirklich so? Wenn ihr wirklich, das nehme ich jetzt einfach mal an, das Abitur vor 10-20 Jahren gemacht habt und eine solche voreingenommene, unqualifizierte und subjektive Meinung habt, dann muss ich mir doch die Frage stellen, ob das Abitur wirklich viel schwieriger gewesen ist vor 10-20 Jahren.
Mein Abi liegt 2 Jahre zurück und war in Bayern. Und selbst da bin und war ich der festen Überzeugung, dass mindestens 1/3 die damit verbundene Hochschulreife und bescheinigte Studierfähigkeit nicht verdient haben. Wenn ich mir dann anschau, was einige Mitschüler mit machen - das 3. Studienfach im 3. Semester an der zweiten Uni etc. wird mir schlecht. Nun studier ich in Hessen und habe das Vergnügen einige Kurse mit Leuten anderer Bundesländer zu teilen und die Leute haben einfach teilweise keinen Plan von garnix. Der Berliner Mathe LK kann ohne programierbaren, graphikfähigen Taschenrechner keine Nullstellen ausrechnen, andere Nordlichter haben Mathe nach der 10 oder 11. abgelegt und keine Ahnung, wie ein Integral aussieht, die nächsten sind der Meinung, dass körperliche Anwesenheit in der Hälfte der Vorlesungen ausreichen soll, um jede Klausur zu bestehen. Wieder welche wissen - trotz angeblichem Bio LK nicht, was ein Soma ist. Ist auch zu viel verlangt, wenn man für eine Naturwissenschaft nen Plan von Mathe, Physik und Chemie haben soll. Von sowas wie Allgemeinbildung red ich lieber garnicht.
Einen Dreisatz zu lösen ist unmöglich und dann beschwert man sich beim prof, weil der Klausurtermin mit dem gebuchten Skiurlaub kollidiert. Aber ich soll mich nicht immer so aufregen.
Es gibt aber auch noch Gegenbeispiele, die meinen Glauben in die Menschheit aufrecht erhalten.
2. Der Schwierigkeitsgrad pendelt nicht nur von Bundesland zu Bundeland, sondern auch unter den Schulen untereinander.

3. Warum hat dann nicht in deiner Gegend jeder Abitur oder sogar einen 1er-Schnitt im Abi?
Von Schule zu Schule? Wo ich herkomm gibts was das nennt sich Zentralabitur.
Wenn etwa 60-70% eines gesamten Jahrganges das Abitur bestehen, kann man ja wohl schon von nachgeworfen reden. Dass nicht jeder eine 1 hat, liegt vielleicht einfach an der Faulheit des Einzelnen - ich schließe mich da explizit nicht aus, oder am Lehrer, der Klausuren auf nen Schnitt von 2,4 korrigiert. Es eben leider so, dass der Masstab momentan an den schlechtesten angelegt wird, und nicht an den Besten, wies eben sein sollte.
 

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