Ethikabgabe für Atheisten

Eine Ethikabgabe für Atheisten ist ...

  • ... eine göttliche Idee!

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  • ... ist unglaublich bescheuert!

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  • ... mir so egal wie das fliegende Spaghettimonster.

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Simple Man

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Zur Unterstützung von sozialen Zwecken schägt der Wirtschaftswissenschaftler Ulrich Blum eine sog. Ethik-Abgabe vor, sozusagen eine Nicht-Kirchensteuer für Atheisten. Sinkende Migliederzahlen in den Kirchen und der Einnahmeeinbruch durch die Wirtschafts- und Finanzkrise belasten die Kassen vieler sozialer Einrichtungen. Kirchenvertreter stehen der Idee eher ablehnend gegenüber, das bisherige System sei eine gute Regelung und es ist nicht Aufgabe der Kirche, dem Staat Vorschläge für die Einführung einer staatlichen Abgabe zu unterbreiten.

Wie steht ihr zu der Idee? Macht eine Ethikabgabe für Atheisten Sinn, damit soziale Einrichtungen besser finanziert werden können? Oder ist das totaler Kappes, weil man damit als Konfessionsloser nur unnötig zur Kasse gebeten wird?

Link:
Experte fordert Ethiksteuer bei Kirchenaustritt
 

agentP

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Im Radio hiess es gerade, dass ein Argument von Blum ist, dass so Kirchenaustritte aus wirtschaftlichen Gründen verhindert werden könnten. Das finde ich schon ziemlich absurd: Wieso sollte es in einem säkulären Staat Aufgabe des Staates sein, den Kirchen die Mitgliedszahlen zu retten?
 

antimagnet

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agentP schrieb:
[...] in einem säkulären Staat [...]

sind wir das?

das finanzamt kümmert sich darum, dass die kirchensteuer eingezogen wird, in den rundfunkräten sitzen quasi per gesetz kirchenvertreter, die regierungspartei nennt sich christlich, und ich bin mal gespannt, wie viele nun als reaktion auf die weihnachtsfatwa staatliche maßnahmen fordern...
 

tweety

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Ich finde die Idee gar nicht so schlecht. Für jedes kirchliche Altenheim oder jeden kirchlichen Kindergarten der geschlossen wird, sind die verantwortlich, die aus der Kirche ausgetreten sind und somit keine Kirchensteuer mehr zahlen. Da die meisten Austritte wohl tatsächlich mit dem finanziellen Aspekt zusammenhängen und nicht mit religiösen Grüden, wäre dieser Ausgleich tatsächlich vernünftig.
 

Ein_Liberaler

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Eine Steuererhöhung nur für Nicht-Kirchenangehörige soll vernünftig oder auch nur verfassungsgemäß sein?
 

Simple Man

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NoToM schrieb:
Ääh ... ja? Teilweise wird das Geld ja für soziale Zwecke verwendet, tritt jemand aus der Kirche aus und zahlt keine Kirchensteuer mehr, bleibt natürlich auch weniger Geld für soziale Zwecke ... mir ist natürlich bewusst, dass kirchliche Sozialeinrichtungen zu einem nicht unerheblichen Teil sowieso schon vom Staat sunventioniert werden und ein nicht geringer Teil der Kirchensteuer für vergleichsweise hohe Personalkosten verwendet wird ... genaue Zahlen habe ich hier aber nicht, dennoch gehe ich davon aus, dass ein Teil der Gelder für soziale Einrichtungen genutzt und bei weniger Einnahmen auch hier gekürzt wird ...

tweety schrieb:
Da die meisten Austritte wohl tatsächlich mit dem finanziellen Aspekt zusammenhängen und nicht mit religiösen Grüden, wäre dieser Ausgleich tatsächlich vernünftig.
Mit Verlaub, wie groß kann der Glaube denn bitte sein, wenn das Geld für mich dann als Austrittsgrund reicht? Die Leute wollen nicht dafür zahlen und treten daher aus, also macht man was? Man verlangt dann auch von den Ausgetretenen Geld und ignoriert deren Grund - eben das sie kein Geld mehr zahlen wollen? Das ist doch irgendwie grotesk ...
 

NoToM

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Ich bin immer davon Ausgegangen, dass ich den Kindergarten meiner Kinder mit meinen Steuerzahlungen finanziere und für meine Altersresidenz selber sorgen muss. Aber selbst, wenn ich mich diesbezüglich irren sollte, sind neue Steuern immer grundsätzlich die schlechteste Lösung. Man sollte sich vielleicht zuerst überlegen, wie man das vorhandene Geld am besten Ausgibt. Immer alles haben zu wollen ist Kindisch und auch schlicht nicht bezahlbar. Wenn man tatsächlich aus wirtschaftlichen Gründen aus der Kirche austreten muss, hat man auch kein Geld für eine andere Sondersteuer.
 

jones

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Für jedes kirchliche Altenheim oder jeden kirchlichen Kindergarten der geschlossen wird, sind die verantwortlich, die aus der Kirche ausgetreten sind und somit keine Kirchensteuer mehr zahlen.

In einem kirchlichen Altenheim kostet der Heimplatz genausoviel wie in einem Heim des DRK oder der AWO. Geschlossen werden Altenheime dann, wenn die Heimleitung nicht wirtschaftlich arbeitet.
 

Goatboy

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Ethikabgabe für Atheisten? Interessant. Dabei ist es für den ersten April noch zu früh. Interessant, ja. Zwar der absurdeste Vorschlag, den ich seit langem gehört habe, aber interessant. Ich dachte eigentlich immer, Leute seien Mitglieder irgendwelcher Kirchen, weil sie nicht nur an Gott, sondern an eben die jeweilige Auslegung irgendwelcher Schriften glauben. Dass Kirchen Geld kosten, ist klar, daher müssen die Mitglieder dieser Kirchen einen Beitrag zahlen. Was die Kirche mit diesem Geld nun anfängt - ob sie Bier braut, Kriege finanziert oder Kindergärten baut - kann jemandem, der nicht Mitglied ist, relativ Latte sein. Wofür genau soll man dann also eigentlich bezahlen? Für einen Club, dem man nicht angehört? Verdammt, meine sprachlichen Fähigkeiten reichen kaum aus, um auszudrücken, wie absurd ich diesen Vorschlag finde.
 

tweety

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Mit Verlaub, wie groß kann der Glaube denn bitte sein, wenn das Geld für mich dann als Austrittsgrund reicht?

Natürlich ist das hirnrissig, aber du weisst doch wie die Leute sind. Bei Geld hört die Freundschaft auf und auch dort setzt sich eben die "Geiz ist geil" Mentalität durch. Viele sagen sich, wenn ich eh nicht in die Kirche gehe, dann kann ich mir die Euros Kirchensteuer auch sparen. Das ist natürlich etwas kurzsichtig gedacht, aber bein machen ist Nachdenken eben schon zuviel verlangt.
 

DrJones

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Als ich das Wort Ethikabgabe sah musste ich zuerst an Großkonzerne
und Banker und Manager denken :)
 

Gilgamesh

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Ich wundere mich schon seit jahren, warum Christen ihre Kirchen vernachlässigen? Als kultureller Bestandteil sollten sie sich darum kümmern. Die Häuser stehen Tag und Nacht leer. Und sich dann noch darüber aufregen, dass andere sich mehr um ihre Gotteshäuser bemühen. Siehe Minarettstreit.

Im Vergleich dazu sind die Moscheen hier rein spendenfinanziert.
Fließen keine Spenden der Gläubigen, wird auch keine Moschee gebaut. So einfach ist das. Angebot und Nachfrage regeln das schon.

In der Regel finanziert eine Gemeinde ihre nächstgelegene Moschee komplett selbst. Bei Großprojekten wie der Kölner Moschee, wird der Spendentopf dann mal bundesweit weitergereicht. Hätten auch hier nicht genug Gläubige gespendet (Ist ja alles freiwillig), wäre die Kölner Moschee nie ein Thema gewesen.

Und nun will der Staat mit einer Zwangsabgabe die Kirchen vom Zerfall retten? Ich denke, der Zerfall findet in den Köpfen der Christen statt. Hier sollte man ansetzen.
 

Goatboy

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tweety schrieb:
Mit Verlaub, wie groß kann der Glaube denn bitte sein, wenn das Geld für mich dann als Austrittsgrund reicht?

Natürlich ist das hirnrissig, aber du weisst doch wie die Leute sind. Bei Geld hört die Freundschaft auf und auch dort setzt sich eben die "Geiz ist geil" Mentalität durch. Viele sagen sich, wenn ich eh nicht in die Kirche gehe, dann kann ich mir die Euros Kirchensteuer auch sparen. Das ist natürlich etwas kurzsichtig gedacht, aber bein machen ist Nachdenken eben schon zuviel verlangt.
Ich möchte zu bedenken geben, dass jemand, der aus einer Kirche austritt, aus einer Kirche austritt und keinem Glauben entsagt. Man darf Glauben und Kirche nicht gleichsetzen.
 

jones

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zumal "nur" die evangelische und die katholische Kirche Geld bekommen, sämtliche anderen Christen oder sonstwie gläubige finanzieren ihre Kirchen Moscheen Tempel und deren Personal i.d.R. selber.

Im Vergleich dazu sind die Moscheen hier rein spendenfinanziert.
Stimmt so ja jetzt nicht ganz in Marxloh haben NRW und die
EU schon mitgezahlt, von Spenden aus dem arabischen Raum mal ganz zu schweigen.

Ich denke einfach, daß einje solche Abgabe ein passender Ersatz für den Soli wäre oder auch einfach eine willkommene Ergänzung für den Staatshaushalt
 

antimagnet

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Gilgamesh schrieb:
Und nun will der Staat mit einer Zwangsabgabe die Kirchen vom Zerfall retten?

wer sagt denn das? mit der ethik-steuer sollen soziale einrichtungen gefördert werden, weil die bisherige finanzierung durch die kirchen bröckelt.

stimmig wäre das ganze, wenn die kirchensteuer durch die ethiksteuer ersetzt würde und sie fortan von jedem entrichtet werden müsste.



nachtrag:
jones schrieb:
Geschlossen werden Altenheime dann, wenn die Heimleitung nicht wirtschaftlich arbeitet.

und das weißt du oder hast du dir das sinnigerweise so gedacht?
 
G

Guest

Guest
Simple Man schrieb:
Sinkende Migliederzahlen in den Kirchen und der Einnahmeeinbruch durch die Wirtschafts- und Finanzkrise belasten die Kassen vieler sozialer Einrichtungen.

Sinkende Auftragszahlen und der Einnahmeeinbruch durch die Wirtschafts- und Finanzkrise belasten meine Kasse.

Deshalb bin ich dafür daß ihr alle eine Shechinah Abgabe zahlt.

Frohes Fest!
 

jones

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nachtrag: jones hat folgendes geschrieben:
Geschlossen werden Altenheime dann, wenn die Heimleitung nicht wirtschaftlich arbeitet.



und das weißt du oder hast du dir das sinnigerweise so gedacht?

Das weiß ich, weil meine Frau zwar Köchin ist, aber in einem Altenheim.

Und rein zufällig hat ein Heim der Diakonie in dem gleichen Stadtteil letztes Jahr schließen mußte - aus genau diesem Grund.
 

antimagnet

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ich wunderte mich, weil ich davon ausging, dass die gemeinnützigen heime eh nicht wirtschaftlich arbeiten (müssen). vielleicht liegts auch daran, was man unter "wirtschaftlich arbeiten" versteht.
 
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