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Gurke

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Denke man meint monatlich.
30 Mille durch 8000 für zwölf Monate gibt 300 und ein bisschen.
 

Simple Man

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Vermutlich widerspricht es Winstons Gerechtigkeitsempfinden ...

Ökonomisch kann das allerdings sogar sinnig sein, solch eine Umverteilung ...
 

Ein_Liberaler

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Wie, auch für die, denen/der was entgeht?

Ich dachte, das wäre höchstens für ihren Nachtschlaf oder ihr Seelenheil förderlich.

Genug geblödelt. Meinst Du nicht, daß diese Umverteilung eher sozial als ökonomisch sinnvoll wäre?
 

Simple Man

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4. November 2004
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Nein Nein ... ich meine schon ökonomisch ...

Steigende Spar- und Akkumulationsprozesse mit zunehmendem Einkommen, zusätzliche Konsumausgaben durch untere Einkommensschichten bei Umverteilung, Ankurbelung der Wirtschaft ...

Aber das ist OT, ich geh da mal morgen im Geld-Theorie-Thread drauf ein ... schulde dir da, glaube ich, eh noch ne Antwort ... :wink:

Aber erst morgen ...
 

wattwurm

Meister
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Winston_Smith schrieb:
Persönlich finde ich solche Umverteilungspläne allerdings eher mäßig gut.
Fragt sich nur, WELCHE Umverteilung für die Steigerung des Jahresüberschusses bei der Axel-Springer-AG eigentlich verantwortlich ist. Und da findet sich in der Pressemitteilung des Medienkonzerns folgender Hinweis:
Axel Springer verbesserte den Jahresüberschuss deutlich von EUR 231 Mio. auf EUR 291 Mio.
Hierzu trugen auch eine Gesetzesänderung und die daraus resultierende Aktivierung eines Körperschaftssteuerguthabens bei.

presseinfo

Gemeint ist damit folgendes:
zwischen 1977 und 2000 fand in Deutschland das "Anrechnungsverfahren" Anwendung, durch das Aktionäre bei der Dividendenzahlung ihre Einkommensteuer um die von der Aktiengesellschaft gezahlte Körperschaftssteuer mindern konnten. Durch geschickte Gewinn-/Verlust-Gegenbuchungsaktionen konnten Konzerngesellschaften so millionenschwere Körperschaftsteuerguthaben ansammeln, deren Auszahlung an gewisse Auflagen gebunden war (Körperschaftsteuer-Moratoriums).

Nur kurz zur sozialpolitischen Komponente: kein "Entscheidungsträger" in Politik und Wirtschaft stellt den Zwang der Arbeitnehmer zur Zahlung von Lohnsteuer für ihre Vergütung in Frage, obwohl sie als abhängig Beschäftigte kein eigenes "Unternehmer-Subjekt" sind. Aber Aktionären wird nicht zugemutet, Einkommensteuer zu entrichten, obwohl sie ein von der AG getrenntes eigenständige "Steuer-Subjekt" sind.
Das klassische System führt dabei bewusst zur wiederholten Besteuerung des gleichen steuerlichen Sachverhalts. Die Gewinne der Kapitalgesellschaft unterliegen voll der Körperschaftsteuer und anschließend die Gewinnausschüttung voll der Einkommensteuer. Dieses System wird damit begründet, dass sowohl Kapitalgesellschaft als auch Anteilseigner jeweils eigenständige Steuersubjekte seien.

http://de.wikipedia.org/wiki/Körperschaftsteuer

Zurück zur Springer-Bilanz:
Durch die Neuregelungen des SEStEG ("Entwurf eines Gesetzes über steuerliche Begleitmaßnahmen zur Einführung der Europäischen Gesellschaft und zur Änderung weiterer steuerrechtlicher Vorschriften") kommen die Inhaber der Körperschaftsteuerguthaben nun endlich an ihr Geld und können es in ihren Bilanzen ausweisen. Der Anstieg um 60 Millionen beim Jahresüberschuss ist vorallem diesem "Steuergeschenk" zu danken.

Um was es hier eigentlich geht, zeigt das Zitat von einer steuerrechtlichen Infoseite
Die neue Regelung ist vor allem für Verlust- und Konzerngesellschaften vorteilhaft.
http://imdb.mmk.de/urbschat-steuerberater/txt/data/6649.html
Im Klartext: gründe eine AG, die so viel Verlust wie möglich macht und freue Dich an den Steuergutschriften. :?
 

Ein_Liberaler

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Die Aktionäre sind der kollektive Eigentümer derAG. Wieso sie einmal gemeinsam und dann noch einmal getrennt besteuert werden sollen, mußt Du mir erklären.
 

wattwurm

Meister
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18. August 2006
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Weil die Aktiengesellschaft als eigenständige juristische Person eine (zitat wiki) selbständig rechtsfähige rechtliche Einheit ist und somit nicht mit der Summe der Gesellschafter gleichzusetzen ist!
http://de.wikipedia.org/wiki/Aktiengesellschaft

Am deutlichsten zeigt sich diese Differenzierung im Schadensfall:
Schadenersatz muss nur aus dem Unternehmensvermögen gezahlt werden und nicht von den Aktionären mit ihrem Vermögen.
Das ist doch inkonsequent: wenn die AG Gewinn macht, betrachtet der Gesetzgeber die Kapitalgesellschaft und die Aktionäre steuerrechtlich als quasi identisch und der Shareholder kann seine Einkommenssteuer mit der Körperschaftsteuer verrechnen. Aber wenn Gläubiger der AG zu bedienen sind, haftet nur die AG als Formkaufmann mit dem Gesellschaftskapital, der Aktionär bleibt mit seinem Eigentum unberührt. Also wenn es ums bezahlen geht, werden AG und Aktionär rechtlich plötzlich nicht mehr als Einheit gesehen.

Sowas führt dann zu solchen Konstrukten wie bei Benq mobile, was zwar eine GmbH war aber als Kapitalgesellschaft ebenfalls nur mit dem Gesellschaftsvermögen und nicht mit dem Privatvermögen der Gesellschafter haften musste. Während die 3000 Mitarbeiter in eine Gesellschaft mit gerademal 25.000 euro Eigenkapital überführt wurden, genehmigten sich die "leistungstragenden" Manager eine eigene Gesellschaft mit 2 Millionen Kapital, aus dem sie bei der Insolvenz bedient wurden. :roll:

http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalgesellschaft
http://www.jungewelt.de/2007/01-03/050.php
 

Ein_Liberaler

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9.777
Ich weiß daß AG und Aktionär zwei verschiedene Rechtssubjekte sind, und in Deinem Link hätte ich es nochmal nachlesen können, wenn ich es nicht gewußt hätte.

Weshalb ist es jetzt Deiner Ansicht nach gerecht, daß der Gewinn einer AG doppelt (als Körperschafts- und als Einkommenssteuer) besteuert wird?

Übrigens: Lohnsteuer ist keine doppelte Besteuerung. Löhne sind Kosten und mindern den Gewinn, auf den Körperschaftssteuer erhoben wird.
 

Komplize

Meister
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Etwas skuril finde ich das ganze schon: ein privater Briefzusteller, steuerlich günstig beheimatet als Holding in Luxemburg, beauftragt eine Werbeagentur, um eine Demo zu organisieren, bei der die Hartz-IV -aufstockenden Zusteller GEGEN den bereits ausgehandelten Mindestlohn von rund 9 euro aufbegehren mit dem Motto "6 Euro sind genug!". Und der gleiche Postdienstleister, der sonst bei einem Tag Fehlzeit wegen Krankheit sofort den Anwesenheitsbonus für den ganzen Monat streicht, versichert seinen Leuten "Ihr werdet trotzdem als anwesend geführt und bekommt die Zeit voll bezahlt".

Wenn sich Frau Springer noch mehr solcher würdelosen Ausbeutespektakel einfallen lässt, um ihre Jahresdividende von 60 Millionen aufzustocken, sollte man ernsthaft über ein Revival der "Enteignet Springer"-Forderung nachdenken. Dann geht die Pin Mail in die Deutsche Post über und die Zusteller erhalten ein auskömmliches Gehalt, ohne auf ergänzende Sozialleistungen angewiesen zu sein. Aber sich als milliardenschwerer Kapitaleigner noch über seine eigenen Mitarbeiter lustig zu machen, indem man sie (wie ein Lamm zur Schlachtbank) auf eine Demo GEGEN ihre eigenen Interessen treibt, ist das wahre Bild des Kapitalismus unserer Tage, der in der "bild" vollkommen verzehrt aus Sicht der Großaktionäre dargestellt wird. :(

info
Ab Morgens fünf ist er auf den Beinen, oft bis Abends um halb acht.
Eine 60-Stunden-Woche.
Sein Stundenlohn: 4,50 Euro brutto.
Der 49-Jährige ist Zusteller beim privaten Postunternehmen PIN.
"Eine Wohnung konnte ich mir bis jetzt nicht leisten.
Leisten kann ich mir eigentlich gar nichts."

info2
 

spriessling

Großmeister
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11. April 2002
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963
@komplize: Erstens gibt es pin schon garnichtmehr, wurde bereits wieder zurück an die waz verkauft, heisst jetzt wlb. Springer hat also damit garnichts mehr zu tun. Zweitens beträgt der Lohn 8,65 Brutto, und zwar schon seit Jahren. Was ich garnicht so schlecht finde, für eine ungelernte Tätigkeit. TNT zahlt deutlich weniger.
 

seinschatten

Lehrling
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13. Oktober 2007
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41
Beim Wort "Lesen" sträuben sich mir die Nackenhaare. Ich schaue kurz in die Onlineausgabe, welche Sau gerade durch's Dorf getrieben wird und dann hangele ich mich durch alle möglichen Blogs, um den Schwachsinn auf Substanz zu untersuchen. Der Nährwert ist i.d.R. gering und besteht sowieso nur aus nötigender Propaganda, um von den wirklich wichtigen Themen abzulenken.
 
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