AS: ich habe diesen Thread eröffnet, weil der andere, der zur Zeit diskutiert wird, immer mehr in eine andere Richtung abdriftet
Wie baut man sich einen Krieg?
(1) man braucht einen Feind. Wenn man keinen Feind hat muss man sich eben einen besorgen. Und man braucht die Öffentlichkeit auf seiner Seite.
(2) Generealisierungen sind sehr wirkungsvoll. Man konditioniere den Pöbel dadurch, dass man eine gut erkennbare und vor allem abgrenzbare Gruppe von Menschen immer im Zusammenhang mit "Bösem" bringe.
Das ist Anti-Werbung. Aber wenn - so wissen alle, die Geld für Werbung ausgeben - das wirkt, dann wirkt das Gegenteil auch. Zumal wenn man heutzutage über andere "Werbemedien" als die Wochenschau verfügt.
(3) Man bringe durch entsprechende Äußerungen die Gegenseite gegen sich auf. Dadurch schafft man es , dass diese sich solidarisieren. Das erleichtert es, eben diese Menschen, die gewisse, gut erkennbare Gleichartigkeit besitzen später als Gemeinschaft zu kennzeichnen.
Sowas nennt sich dann Kultur. (Meine Entschuldigung an Herrn Cassirer, dafür bitte mal unter "culture wars" googlen)
(4) Religion und vor allem Symbole die Religion nach außen tragen, sind ein hervorragendes Mittel um Menschen als Zugehörig zu einer Kultur zu kennzeichnen und unter ein Feindbild zu subsumieren.
(5) Und dann kann es eigentlich schon losgehen. Im Auftrag der Menschlichkeit gegen "das Böse"
Kann mir irgendjemand einen Grund nennen, warum eine Zeitung eine islam-feindliche Karikatur veröffentlicht, außer, um die Umsätze zu steigern? Ja, ich bin auch der Meinung, das Presse- und Meinungsfreiheit eines der höchsten Gute sind die die demokratische Welt besitzt.
Aber man muss sich ja mal fragen, warum das in diesem Fall ausgenutzt wird. Die Diskussion um die Pressefreiheit ist hier völlig fehl am Platz.
Die Frage ist nicht: darf man das? sondern: warum hat irgend so ein Depp es nötig, in dieser Art und Weise gegen den Islam vorzugehen, wohlwissend welche Konsequenzen es haben würde.
Kann mir jemand sagen, warum eine Muslimin in Deutschland kein Kopftuch in einer Schule tragen soll? Weil es den Schulfrieden stört? Den Schulfrieden stören Kinder, die auf Handys Gewaltszenen verbreiten und vorher die entsprechenden Handys bei anderen Schülern abziehen. Und daran ist unsere demokratische, westliche Gesellschaft schuld, wenn überhaupt jemand. An meiner Schule bewegen sich muslimische Schülerinnen mit Kopftuch, und es stört nicht den Schulfrieden, tatsächlich ist es so normal, dass dem niemand auch nur ein einziges Moment besonderer Aufmerksamkeit schenkt.
Aber dazu haben wir ja die Medien: (a) für Pressefreiheit und (b) um um die ganze Angelegenheit so viel Wirbel zu machen, dass an irgend einem Punkt irgendwann dadurch tatsächlich der Schulfrieden gestört wird, weil die Kinder, die unsere Schulen besuchen inzwischen durch entsprechende Beiträge im Fernsehen etc. auf eine der beiden Seiten gezogen wurden.
Ich denke wir sollten mal aufhören von Intolleranz zu sprechen, auf Seiten "DES" Islam, den es nicht gibt. Anstelle dessen sollten wir vielleicht mal lernen selbst Tolleranz zu üben. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern da draußen im alltäglichen Leben. Und dann wenn wir mit unseren Kindern reden.
Warum gibt es ein Recht auf freie Ausübung der Religion?
Weil jeder es in Deutschland sowieso darf und niemand behindert wird oder vielleicht irgendwann irgendwo jemanden damit stören könnte.
Das Recht gibt es doch deshalb, damit jemand der nicht der Allgemeinheit entspricht - auch dann wenn sich jemand anders gestört fühlt - seine Religion weiter leben darf.
Wenn wir Gesetze und Regeln des öffentlichen Miteinanders immer dann beschränken wenn sie der Mehrheit in Deutschland lästig werden, dann sollten wir uns mal fragen, wozu wir sie noch brauchen.
Schreiben wir doch gleich ins Grundgesetzt: Jeder hat ein Recht seine Religion auszuüben, außer diejenigen, die eine Minderheit darstellen.
Eure Meinung bitte!
Holger
PS: warum darf Bush von einem Kreuzzug reden ohne an den Pranger gestellt zu werden? Warum spricht er nicht als Amerikaner von einer Conquista, dann wüssten wenigsten alle - auch die Amis - worum es wirklich geht.
George W. Bush plumbed the deepest place in himself, looking for a simple expression of what the assaults of September 11 required. It was his role to lead the nation, and the very world. The President, at a moment of crisis, defines the communal response. A few days after the assault, George W. Bush did this. Speaking spontaneously, without the aid of advisers or speechwriters, he put a word on the new American purpose that both shaped it and gave it meaning. "This crusade," he said, "this war on terrorism."
http://www.commondreams.org/views04/0902-06.htm
Am 29. Januar 2002 fiel in einer Rede zur Lage der Nation der Begriff von der "Achse des Bösen". Bush meinte damit die Staaten Nordkorea, Iran und Irak. Obgleich der Präsident die Aussage später relativierte, blieb sie als geflügeltes Wort im Kampf gegen den Terror erhalten und sorgte gleichzeitig für Unruhe auf dem internationalen Parkett.
http://www.br-online.de/politik-wirtschaft/mittagsmagazin/dynamisch/specials/irakkrieg/irakkrieg.htm
US President George Bush has renewed calls for a campaign against those countries he describes as "rogue states", and said the war on terror was far from over.
"These states present an axis of evil and the world must confront them," he said in a speech to the Virginia Military Institute on Wednesday.
http://news.bbc.co.uk/1/hi/world/americas/1935644.stm
«Alle diese Probleme waren gegen uns. Daran können wir nichts ändern», sagt CAIR-Sprecher Ibrahim Hooper. Das «Phänomen der Islamophobie» schädigt aus seiner Sicht bereits die nationalen Interessen der USA. Nach einer vom Verband in Auftrag gegebenen Umfrage haben vor allem ältere, weniger Gebildeten und konservative US-Bürger die schlechteste Meinung über Muslime. 27 von 100 Befragten glauben beispielsweise, dass der Islam Gewalt und Hass lehre.
http://www.n24.de/politik/ausland/?a2006033019040333880
Die dänische Regierung lehnt eine Entschuldigung entschieden ab. Auch weigert sie sich, Druck auf "Jyllands Posten" auszuüben, damit die Zeitung die Cartoonserie einstellt. Das dänische Blatt hatte sich im vergangenen Herbst dazu entschlossen, die Cartoons aus Solidarität mit einem Schriftsteller zu publizieren, der für sein Buch über den Propheten Mohammed keinen Verleger finden konnte.
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID5192458_TYP6_THE5209304_NAV_REF1_BAB,00.html
Bildungssenator Willi Lemke hat ihn [den Namen der Referendarin]nicht vergessen. Schon gar nicht, dass Ayla K., Muslimin, aus religiöser Überzeugung auch im Unterricht ein Kopftuch trägt. Das Bremer Verwaltungsgericht hat ihr das erst neulich per Eilentscheidung erlaubt. Doch Lemke wird nachlegen. Heute Nachmittag wollen SPD und CDU in der Bürgerschaft ihren vor wenigen Tagen ausgehandelten Kopftuchkompromiss zum Gesetz machen. Danach soll das Tragen von religiösen Symbolen im Unterricht verboten sein, wenn diese "geeignet sind, den Schulfrieden zu stören". "Wir gehen davon aus, dass wir dann auch in diesem Fall sagen können: ,Ohne Kopftuch bitte!'", sagt Lemkes Sprecher Rainer Gausepohl. Man habe Frau K. schon nach dem Gerichtsbeschluss "sehr deutlich mitgeteilt", dass sie ihr Referendariat "nur vorläufig" aufnehmen dürfe.
http://www.taz.de/pt/2005/06/23/a0084.1/text
Wie baut man sich einen Krieg?
(1) man braucht einen Feind. Wenn man keinen Feind hat muss man sich eben einen besorgen. Und man braucht die Öffentlichkeit auf seiner Seite.
(2) Generealisierungen sind sehr wirkungsvoll. Man konditioniere den Pöbel dadurch, dass man eine gut erkennbare und vor allem abgrenzbare Gruppe von Menschen immer im Zusammenhang mit "Bösem" bringe.
Das ist Anti-Werbung. Aber wenn - so wissen alle, die Geld für Werbung ausgeben - das wirkt, dann wirkt das Gegenteil auch. Zumal wenn man heutzutage über andere "Werbemedien" als die Wochenschau verfügt.
(3) Man bringe durch entsprechende Äußerungen die Gegenseite gegen sich auf. Dadurch schafft man es , dass diese sich solidarisieren. Das erleichtert es, eben diese Menschen, die gewisse, gut erkennbare Gleichartigkeit besitzen später als Gemeinschaft zu kennzeichnen.
Sowas nennt sich dann Kultur. (Meine Entschuldigung an Herrn Cassirer, dafür bitte mal unter "culture wars" googlen)
(4) Religion und vor allem Symbole die Religion nach außen tragen, sind ein hervorragendes Mittel um Menschen als Zugehörig zu einer Kultur zu kennzeichnen und unter ein Feindbild zu subsumieren.
(5) Und dann kann es eigentlich schon losgehen. Im Auftrag der Menschlichkeit gegen "das Böse"
Kann mir irgendjemand einen Grund nennen, warum eine Zeitung eine islam-feindliche Karikatur veröffentlicht, außer, um die Umsätze zu steigern? Ja, ich bin auch der Meinung, das Presse- und Meinungsfreiheit eines der höchsten Gute sind die die demokratische Welt besitzt.
Aber man muss sich ja mal fragen, warum das in diesem Fall ausgenutzt wird. Die Diskussion um die Pressefreiheit ist hier völlig fehl am Platz.
Die Frage ist nicht: darf man das? sondern: warum hat irgend so ein Depp es nötig, in dieser Art und Weise gegen den Islam vorzugehen, wohlwissend welche Konsequenzen es haben würde.
Kann mir jemand sagen, warum eine Muslimin in Deutschland kein Kopftuch in einer Schule tragen soll? Weil es den Schulfrieden stört? Den Schulfrieden stören Kinder, die auf Handys Gewaltszenen verbreiten und vorher die entsprechenden Handys bei anderen Schülern abziehen. Und daran ist unsere demokratische, westliche Gesellschaft schuld, wenn überhaupt jemand. An meiner Schule bewegen sich muslimische Schülerinnen mit Kopftuch, und es stört nicht den Schulfrieden, tatsächlich ist es so normal, dass dem niemand auch nur ein einziges Moment besonderer Aufmerksamkeit schenkt.
Aber dazu haben wir ja die Medien: (a) für Pressefreiheit und (b) um um die ganze Angelegenheit so viel Wirbel zu machen, dass an irgend einem Punkt irgendwann dadurch tatsächlich der Schulfrieden gestört wird, weil die Kinder, die unsere Schulen besuchen inzwischen durch entsprechende Beiträge im Fernsehen etc. auf eine der beiden Seiten gezogen wurden.
Ich denke wir sollten mal aufhören von Intolleranz zu sprechen, auf Seiten "DES" Islam, den es nicht gibt. Anstelle dessen sollten wir vielleicht mal lernen selbst Tolleranz zu üben. Und zwar nicht nur auf dem Papier, sondern da draußen im alltäglichen Leben. Und dann wenn wir mit unseren Kindern reden.
Warum gibt es ein Recht auf freie Ausübung der Religion?
Weil jeder es in Deutschland sowieso darf und niemand behindert wird oder vielleicht irgendwann irgendwo jemanden damit stören könnte.
Das Recht gibt es doch deshalb, damit jemand der nicht der Allgemeinheit entspricht - auch dann wenn sich jemand anders gestört fühlt - seine Religion weiter leben darf.
Wenn wir Gesetze und Regeln des öffentlichen Miteinanders immer dann beschränken wenn sie der Mehrheit in Deutschland lästig werden, dann sollten wir uns mal fragen, wozu wir sie noch brauchen.
Schreiben wir doch gleich ins Grundgesetzt: Jeder hat ein Recht seine Religion auszuüben, außer diejenigen, die eine Minderheit darstellen.
Eure Meinung bitte!
Holger
PS: warum darf Bush von einem Kreuzzug reden ohne an den Pranger gestellt zu werden? Warum spricht er nicht als Amerikaner von einer Conquista, dann wüssten wenigsten alle - auch die Amis - worum es wirklich geht.