Angst...

Feindsender

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Sie fragen mich was Angst ist? Angst kann sehr vieles sein. Angst ist, wenn Sie nur sehr langsam wach werden; bevor Sie aufstehen liegen Sie einfach nur da und starren in den Raum. Über Ihrer Netzhaut liegt ein milchiger Film, der Ihre Umwelt weichzeichnet. Das verhaßte Licht des neuen Tages dringt durch ein Fenster während sie langsam beginnen, Ihren Körper wahrzunehmen. Angst ist auch, wenn Sie eine ganze Weile dafür brauchen, Ihre Gedanken in Bewegung zu versetzen. Angst ist, wenn Sie weder wissen welcher Tag es ist, noch was Sie gestern und am Abend zuvor getan haben. Als Sie alle Ordner und Schubladen Ihres Gehirns danach durchsucht haben, und endlich fündig geworden sind, fällt Ihnen augenblicklich, wenn nicht sogar gleichzeitig ein, welche angsteinflößenden und unangenehmen Aufgaben Sie auch heute wieder zu bewältigen haben werden. Während Sie aufstehen, sind Sie von ständig zunehmender Angst umgeben; Ihnen bleibt nicht anderes übrig, als sie einzuatmen. Die nächste Station der Angst begegnet Ihnen im Badezimmer. Sie blicken in den Spiegel und sehen ein Gesicht, das sie kaum kennen. Mit lebensmüden, aufgequollenen Augen schaut Sie ein Fremder an; fettige Haare, grobporige, schuppige Haut, unrasiert. Als dieser Fremde unter die Dusche tritt, bemerkt er, dass sein Körper nicht mehr so aussieht, wie er ihn in Erinnerung hatte; dass er nicht mehr im Besitz des Körpers ist, den er gerne hätte. Angst ist, wenn Sie sich selber nicht schön finden: wenn Sie dick und weiß sind und Sie sich in Ihrer Haut nicht wohlfühlen. Die bleichen Hände, die den verkalkten, matten Duschhahn aufdrehen, beginnen unter dem kalten Wasser eine lila Färbung anzunehmen. Angewiedert reiben Sie den schwammigen Körper mit Seife ein und fühlen sich dabei als würden Sie eine Qualle streicheln. Nachdem Sie alle Rituale, die zum traditionellen Beginn eines Tages notwendig sind ausgeübt haben und das Höchstmaß an Funktionalität von Körper und Geist wieder hergestellt ist, erreichen Sie den Höhepunkt des Tages mittels des Dramas um die erste Zigarette am Morgen. Bringen Sie es hinter sich. Nach drei Zügen sind Sie schonungslos im Depressionsholocaust verloren. Die Probleme, hauptsächlich solche, die Sie sich selbst konstruiert haben, sausen Ihnen wie Maschinengewehrsalven um die Ohren, Orgasmen aus Existenzängsten, Geldnöten, Beziehungskrisen, unfreundlichen Mitmenschen, bürokratiegetränkten Behördengängen und Termindruck schreien Ihnen von beiden Seiten in die Ohren, so dass Sie sich eine Kugel durch den Kopf schiessen möchten, um dem ganzen Fiasko ein angemessenes Ende zu bereiten. Nach viereinhalb Minuten hört der Spuk so schnell auf, wie er begonnen hat. Der Glimmstengel erlischt im Aschenbecher. Zusammenfassend würde ich sagen, das Angst ein sehr großer Bestandteil meines Lebens ist; besser gesagt: geworden ist.

A.K.
 

ParaM!nd

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Vermutlich sowas in der Art "War mir zu stressig über sowas depressives nachzudenken"

Nur aus Neugier, hat wer dich tatsächlich danach gefragt ?

ParaM!nd
 

orbital

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angst sollte nicht das leben bestimmen dafür ist das leben zu kurz.
 

Feindsender

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ParaM!nd schrieb:
Nur aus Neugier, hat wer dich tatsächlich danach gefragt ?

ich werde jeden tag gefragt was mit mir nicht stimmt...bitte, das war die antwort.


orbital schrieb:
angst sollte nicht das leben bestimmen dafür ist das leben zu kurz.

sag das mal meinem leben.

fletcher schrieb:
das angst diesem text nach ein grossteil deines lebens ausmacht!
muss nicht sein!

und wie kann ich das beeinflussen ?


gruß

Feindsender
 

orbital

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klar muss bzw. sollte man vor einigen dingen im leben angst haben das hält die sinne wach und man ist aufmerksam.
aber wenn die angst das leben bestimmt ist das ganz schlimm.
einige dinge im leben sollte man nehmen wie sie sind und sich damit abfinden.
dann solltest du dich auf deine fähigkeiten und auf das was du geleistet hast besinnen und dir klar machen das du vielen ängsten entgegen treten kannst.
ich persönlich verdränge mal die eine oder andere angst und lenke mich mit dingen ab die ich gerne mache was aber leider zur folge hat das sich da das eine oder andere häuft.
am besten ist es vieleicht rational über die angst nachzdenken was wirklich ein "echtes" problem ist und mit den "flaschen" ängsten abzuschliessen um sich den wirklichen ängsten zu widmen.
 

Terrapansen

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Klasse Text! Selbst ausgedacht denke ich, da ich ja schon einmal ein Gedicht von dir bekommen habe das hier irgendwie zensiert wurde! Das beschreibt einen sehr guten Ablauf von den Gefühlen die vielen hier vertraut sein dürften!

Nur so nebenbei erwähnt.: Meine erste Kippe vernichte ich immer schon vor dem Duschen! :wink:
 

ParaM!nd

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Angst sollte ein Werkzeug sein, das wir beherrschen, und nicht etwas, das uns beherrscht.

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fiznay

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Leider sind die Dinge nicht immer so, wie sie sein sollten.
Ich zumindest kann den Text nachempfinden, auch wenn die Lage bei mir lange nicht so krass ist 8O
 

Gwion

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Angst kann etwas sehr nützliches sein... sie verhindert das wir uns in auswegsame Situationen begeben... oder wir werden zu Höchstleistungen angespornt... Angst sollte man nicht als etwas böses ansehen...
 

Jay Low

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Ja, oder sie verhindert, dass man in eine Situation kommt, die gar nicht aussichtslos ist oder dass man entmutigt wird! Also genau das Gegenteil von dem, was Gwion sagt! Man muss halt immer beide Seiten sehen.
 

fletcher

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Feindsender schrieb:
fletcher schrieb:
das angst diesem text nach ein grossteil deines lebens ausmacht!
muss nicht sein!

und wie kann ich das beeinflussen ?

man sollte sich ma nach den gründen der angst fragen,oder vor was man angst hat!
ich glaube das du viel mit okkulten sachen rumwurstest, metal hörst und so!(nix gegem metal!)
das beeinflusst dich eigentlich nur negativ!(ihr dürft gerne andere meinung sein!)so panikattacken, albträume, kannst nicht ohne licht schlafen und so!
 

Eskapismus

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Eigentlich steht es mir nicht zu in dir in dein Leben zu reden. Da du damit in ein Forum traust, denke ich du willst Hilfe. Für eine Ferndiagnose habe ich weder eine Qualifikation noch genügend Anhaltspunkte aber ich glaube ich kenne das von meiner Ex-Freundin. Ich hab das damals 2 Jahre mitgemacht und es hat sie total fertig gemacht (und mich auch). Es gibt viele Namen dafür, du magst es Angst nennen, meine Ex. nannte es trauer, ein Fachmann würde es wohl Depression nennen. Und eine Depression ist eine heilbare Krankheit (niemand erwartet von jemandem der sich das Bein gebrochen hat, dass er ohne Gips wieder laufen lernt). Auch wenn es keine Depression sein sollte, dir geht es nicht gut da bin ich mir sicher, ich denke du brauchst professionelle Hilfe. (Hast auf jeden fall nichts zu verlieren...).


...pienz...ja, ich fühl mich auch zu dick!

Ich glaube es geht hier um mehr.
 

ParaM!nd

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kleine Einschränkung,
Depressionen können AUCH biologische Ursachen haben wie zB Stoffwechselstörungen, auf alle Fälle solltest du von Experten klären lassen, ob es biologisch oder tiefenpsychologisch bedingt ist, danach kannst du dir immer noch überlegen, ob du dich behandeln lässt.
Ich nehme an, du hängst viel in Selbstmordforen (alias Selbsthilfe-), -chats, -sites herum, und alleine dieses Umfeld zieht dich runter (wie es fletcher schon andeutete), in diesem Fall weiss ich nur zu gut, wovon ich rede. Wenn deine Abhängigkeit nur auf Nikotin begrenzt ist, hast du schon eine Menge Probleme weniger als, hm, andere Leute deiner "Liga" (wenn du mir diese unsensible Formulierung gestattest).

ParaM!nd
 

Feindsender

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fletcher schrieb:
ich glaube das du viel mit okkulten sachen rumwurstest, metal hörst und so!(nix gegem metal!)
das beeinflusst dich eigentlich nur negativ!(ihr dürft gerne andere meinung sein!)so panikattacken, albträume, kannst nicht ohne licht schlafen und so!

hm, steh zwar mehr auf industriual, EBM, aber das ist glaub ich eine ganz andere geschichte. mit okkultem habe ich nichts ( mehr ) am hut.

ich besuche auch keine selbstmordforen...ich bin nicht so feige mich geschlagen zu geben.

und trotzdem gehts mir beschissen.


Feindsender
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Ene, mene, miste,
Du steckst in der Rappelkiste,
Und sobald Du das Licht ausmachst,
Sind sie alle, alle da
Und krabbeln tief in Deinen Kopf hinein,
Erzählen Dir von Dingen,
Die Du immer schon gewußt hast,
Und sie gehen nicht mehr fort...
 

Dotzdoc-1

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Feindsender schrieb:
Sie fragen mich was Angst ist? Angst kann sehr vieles sein. Angst ist, wenn Sie nur sehr langsam wach werden; bevor Sie aufstehen liegen Sie einfach nur da und starren in den Raum. Über Ihrer Netzhaut liegt ein milchiger Film, der Ihre Umwelt weichzeichnet. Das verhaßte Licht des neuen Tages dringt durch ein Fenster während sie langsam beginnen, Ihren Körper wahrzunehmen. Angst ist auch, wenn Sie eine ganze Weile dafür brauchen, Ihre Gedanken in Bewegung zu versetzen. Angst ist, wenn Sie weder wissen welcher Tag es ist, noch was Sie gestern und am Abend zuvor getan haben. Als Sie alle Ordner und Schubladen Ihres Gehirns danach durchsucht haben, und endlich fündig geworden sind, fällt Ihnen augenblicklich, wenn nicht sogar gleichzeitig ein, welche angsteinflößenden und unangenehmen Aufgaben Sie auch heute wieder zu bewältigen haben werden. Während Sie aufstehen, sind Sie von ständig zunehmender Angst umgeben; Ihnen bleibt nicht anderes übrig, als sie einzuatmen. Die nächste Station der Angst begegnet Ihnen im Badezimmer. Sie blicken in den Spiegel und sehen ein Gesicht, das sie kaum kennen. Mit lebensmüden, aufgequollenen Augen schaut Sie ein Fremder an; fettige Haare, grobporige, schuppige Haut, unrasiert. Als dieser Fremde unter die Dusche tritt, bemerkt er, dass sein Körper nicht mehr so aussieht, wie er ihn in Erinnerung hatte; dass er nicht mehr im Besitz des Körpers ist, den er gerne hätte. Angst ist, wenn Sie sich selber nicht schön finden: wenn Sie dick und weiß sind und Sie sich in Ihrer Haut nicht wohlfühlen. Die bleichen Hände, die den verkalkten, matten Duschhahn aufdrehen, beginnen unter dem kalten Wasser eine lila Färbung anzunehmen. Angewiedert reiben Sie den schwammigen Körper mit Seife ein und fühlen sich dabei als würden Sie eine Qualle streicheln. Nachdem Sie alle Rituale, die zum traditionellen Beginn eines Tages notwendig sind ausgeübt haben und das Höchstmaß an Funktionalität von Körper und Geist wieder hergestellt ist, erreichen Sie den Höhepunkt des Tages mittels des Dramas um die erste Zigarette am Morgen. Bringen Sie es hinter sich. Nach drei Zügen sind Sie schonungslos im Depressionsholocaust verloren. Die Probleme, hauptsächlich solche, die Sie sich selbst konstruiert haben, sausen Ihnen wie Maschinengewehrsalven um die Ohren, Orgasmen aus Existenzängsten, Geldnöten, Beziehungskrisen, unfreundlichen Mitmenschen, bürokratiegetränkten Behördengängen und Termindruck schreien Ihnen von beiden Seiten in die Ohren, so dass Sie sich eine Kugel durch den Kopf schiessen möchten, um dem ganzen Fiasko ein angemessenes Ende zu bereiten. Nach viereinhalb Minuten hört der Spuk so schnell auf, wie er begonnen hat. Der Glimmstengel erlischt im Aschenbecher. Zusammenfassend würde ich sagen, das Angst ein sehr großer Bestandteil meines Lebens ist; besser gesagt: geworden ist.

A.K.


Das macht mir Angst... :(

In Gedanken versunken.
Freilich, ich habe jetzt nicht mehr die Übersicht, um mich herum ist es Nacht, doch wenn ich jetzt aufs Maul fall so stehe auf und gehe weiter ohne es zu merken, denn ich schlafwandle. Freilich, es gibt dieses böse erwachen, man spürt plötzlich diesen Schmerz und weiss nicht woher dieser kam, doch jedesmal wenn ich wach bin, so träume ich vom Schlafen bis ich wieder einschlummer.

Dieses verdammte Grass.
 

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