Über das essen von Tierleichenteilen

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the_midget

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deffel schrieb:
Was mich jedoch nervt sind Leute die meinen, mit Feuereifer missionieren
zu wollen. Neulich habe ich in der Fussgängerzone nen paar (4) Vegetarier
erlebt die alle Leute die vorbei kamen mit ihren Sprechgesängen?!?! auf
den Wecker gingen und einem armen Fleischer
(nebenbei einer der ganz wenigen GUTEN die es in der Stadt gibt - In Städten
ist das Angebot von Fleisch/Fisch/Gemüse meist etwas armselig von der
Qualität - aber da ich als Landei aufgewachsen bin kann es auch sein das ich
verwöhnt bin)
das Geschäft zu vermiesen trachteten, da sie genau vor seinem Laden
Stellung bezogen...


Also echt muss sowas sein? Meinen die denn ich wüsste nicht das ein Tier
für mein Fleisch sterben muss? Ich weiss es und es macht mir nichts aus.
Die sollten sich mal lieber darum kümmern das andere Tierarten nicht
aussterben! Das würde meiner Meinung nach dann auch Sinn machen.

Gruß Harm

Stimmt, sowas find ich auch ziemlich daneben... Andererseits: Ständig wird im Fernsehen für Fleisch demonstriert, mit Sprechgesängen wie "Meica macht das Würstchen", nervt auch ein bisschen :wink:

Das mit dem Aussterben... Wie ist das eigentlich, meint ihr, es würde heute noch Schweine und Kühe geben, wenn niemand mehr Fleisch essen würde ?

gruss
the midget (versucht jetzt auch vegetarisch zu leben...)
 

deffel

Meister
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Stimmt, sowas find ich auch ziemlich daneben... Andererseits: Ständig wird im Fernsehen für Fleisch demonstriert, mit Sprechgesängen wie "Meica macht das Würstchen", nervt auch ein bisschen

Nicht nur ein bisschen!
Werbung ist eine Pest und die wird jeden Tag schlimmer! Manchmal kann ich
noch nicht einmal wegschalten, weil es so bescheuert ist das ich wie das
Kaninchen vor der Schlange dasitze und es nicht fassen kann / nicht
umschalten kann...

Naja is nen anderer Thread vllt. mach ich den gleich noch auf :)

Gruß der Deffel
 

Artaxerxes

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Hi agentp,

Asche über mein Haupt - Du warst nicht persönlich angesprochen - wie Lilly schon sagte, falsch gequoted - Entschuldige bitte!

@ Nuance,

es ist ja gerade diese Art von Ethik, die ich leider nicht nachvollziehen kann. Unsere Vorvorderen, die tierische Produkte nützten um überhaupt überleben zu können und - das darf man ebenfalls nicht vergessen - damit erst die weitere Entwicklung des Homo sapiens voranbrachten, hatten existenzielle Sorgen, die wir heute "Globalismus ik hör dir trapsen"
nicht mehr empfinden.

Ohne das weltweite Agrarkartell, würde - dessen bin ich mir sicher - mancher Veganer im Winter ebenfalls essentielle Versorgungsprobleme bekommen. Daher ist es blauäugig, ausschließlich die Fleischproduktion zu verdammen!

Und Alternativen zu Leder/Wolle/Seide? Kommt ja dann nur Baumwolle, Leinen und Kunststoff infrage. Und wieder bedient man das Agrarkartell und die Chemische Industrie. Diese beiden allein haben dem tierischen Leben weit mehr Schaden zugefügt, als das die "Fleischfresser" je könnten.

Also ich sehe hier keine Stringenz, wenn man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben will.

Und es war kein Verschreiber. Weil, wenn ich der Philosophie der Veganer folge, müßten auch die Vegetarier, die ja tierische Produkte nützen, verdammt werden.

Ich halte die vegetarische Lebensweise für sinnvoll, die veganische nicht. Egal wie ich mich ernähre und kleide, irgend ein Kartell bekommt doch die Knete und - da wir ja auch Mischmulties haben (z. B. Procter & Gamble) - dann auch, auf verschlungenen Pfaden, wieder die Fleischindustrie.

Und nur von Luft und Liebe zu leben ist dann doch zu wenig.

Gruß Artaxerxes 8)
 

antimagnet

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ich glaub, es gibt schon nen haufen veganer, die auch vegetarismus als nicht konsequent genug ablehnen, ums mal höflich auszudrücken... hatten wir hier nicht mal ein paar links zu seiten, wo veganer gegen vegetarier geflamet haben?
 

Artaxerxes

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Hi antimagnet,

"Jep" - ich meine mich auch an diverse Branntreden von Veganern - auch im Web - erinnern zu können.

Es gibt sicher sinnvolle Aktionen (z. B. gegen die Robbenschlächter) die dem Tierschutz sehr genützt haben.

:ironie: Allerdings befürchte ich noch weitreichendere Aktionen der verschworenen Veganer-Gemeinde (z. B. gegen Fellmuster auf Kunststoffdecken weil dafür so viele Polyester ihr Leben lassen mussten)!

Gruß Artaxerxes 8)
 

FreeBird

Großmeister
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antimagnet schrieb:
ich ess blumen...
Oh, gute Idee...

Farin mit Bela und Rod schrieb:
Ich fuhr das Fleisch vom Schwein mir zentnerweise ein
Und auch so manche Kuh hab ich schon verschlungen
Doch mit dem Fleischgenuss ist für mich endlich Schluss
Mein Gewissen hat mich dazu gezwungen

Ich werd niemals dick und rund weil ich mich gut ernähr
Von jetzt an leb ich gesund und bin zu Tieren fair

Denn für mich macht niemand Tiere tot
Ich leg mir Löwenzahn aufs Brot
Hallelujah, denn ich ess

Ich ess Blumen - denn Tiere tun mir leid
Lieber Akazien statt nen dicken fetten Schinken
Ich ess Blumen - Fleisch bringt mir Übelkeit
Und die Fäkalien tun dann auch nicht mehr so stinken

Wenn ich auch neidisch werd, wenn jemand Steak einzerrt
Ich esse Schnittlauch & Omelett mit Rosen
Wenn's Würstchen noch so lacht, es ist aus Fleisch gemacht
Nur meine Katzen fressen Kuhragout aus Dosen

noch ein paar Veggi-Song-Texte gibts HIER

hippy.gif
 

Quetzalcoatle

Geselle
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@ Gammel,

Die Fragen hättest Du Dir auch selbst beantworten können, wenn Du tatsächlich ein Interesse daran hättest die Grundlagen der modernen Ethik zu verstehen.

Gehen wir noch mal die Fragen der Reihe nach durch:

Warum „dürfen“ Löwen Fleisch essen?

Bei Beutegreifern wie z.B. Löwen macht es keinen zu fragen ob sie etwas dürfen oder sollen. Du kannst einem Löwen nicht die Grundlagen ethisch korrekten Verhaltens erklären. Der Löwe wird immer töten. Denn er hat zum einem keine andere Wahl und zum andern ist er nicht dazu in der Lage sein Handeln zu hinterfragen.

Bei Menschen ist dies nicht der Fall. Ein Mensch kann seine Interaktionen mit seinem Umfeld hinterfragen und er kann sich dazu entscheiden einen anderen Weg zu wählen.

Gammel schrieb:
Gleichheitsprinzip: Warum darf ich kein Fleisch essen, aber andere Allesfresser schon ?

Weil andere Allesfresser nicht die Möglichkeit haben ihre Verhaltensweise zu überdenken. Menschen hingegen schon.

Gammel schrieb:
Andere Allesfresser, wie z.b. Affen haben die selben Optionen wie ich. Trotzdem essen sie Tiere (Insekten, kleiner Affen,...)! Ist das in Ordnung ?

Wir Menschen sind zwar auch nur eine Affenart unter vielen weiteren Affenarten.
Der Unterschied ist aber das Affen ihre Affekte weniger unter Kontrolle haben als Menschen. Zudem können sich Menschen an Gesetze halten – Affen nicht.

Gammel schrieb:
Wäre es ethisch vertretbar Löwen auf schmerzfreie Art auszurotten, z.b. durch Sterilization ?

Nein. Dadurch vermindern wir zwar das Leiden das anderen Geschöpfen angetan wird. Aber wir würden dadurch in eine Sphäre eingreifen die außerhalb des „System Mensch“ liegt. Zudem stellt die Ausrottung fremder Spezies eine Zerstörung wertvollen genetischen Materials da. Wir dürfen nicht den worldgenpool dezimieren.

Gammel schrieb:
Ein Löwe der einmal einen Menschen getötet hat wird es vermutlich wieder tun. Ist es ethisch vertretbar den Löwen zu erlegen? Wenn er es sogar schon mehrmals wiederholt hat ?

Da muss man abwägen wie wahrscheinlich die Tötung einer weiteren Person durch den Löwen ist. Wenn die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist müsste man tatsächlich den Löwen töten da bei der Tötung eines Menschen nicht nur die betreffende Person leidet sondern auch die gesamte Verwandtschaft.

Gammel schrieb:
Ist es unethisch wenn ein Mensch einen Löwen tötet, wenn sein eigenes Leben von diesem Löwen bedroht wird und keinen andere Wahl hat außer den Löwen zu töten?

Nein. Denn es handelt sich hierbei um Notwehr. In diesem Fall gibt es keine andere Option.

Es gibt andere Optionen....sich töten lassen. Warum muss der Löwe sterben, obwohl er doch nur seinem Insinkt folgt und keine andere Wahl hat ? Beide haben keine andere Wahl bzw. Option mehr, aber der Löwe muss sterben ?[/quote]

Sich töten zu lassen ist keine Option. Das würde Resignation bedeuten. Zudem hat der betreffende Mensch – wenn er die Werte der modernen Ethik vertritt – die Möglichkeit weiteres Leiden zu vermeiden wenn er weiterlebt und anderen Geschöpfen hilft.

Gammel schrieb:
Ist es auch Notwehr, wenn ich einen Löwen töte, der gerade dabei ist einen Mensch anzufallen ? Ist es auch Notwehr, wenn ich einen Mensch töte, der gerade einen Löwen "anfällt "? In beiden Fällen "gibt es keine andere Option", um den Tod eines "Unschuldigen" zu verhindern ?

Ja. Das ist vollkommen legitim. Der Mensch vertritt in diesem Fall ethisch höhere Werte und muss demnach bevorzugt behandelt werden. Es sei denn er leidet an einem genetischen Defekt - durch den er kein Mitleid empfinden kann - der ihn zum Triebtäter macht. Dann ist der Löwe wertvoller.

Gammel schrieb:
Wie lösst du diese Widersprüche auf, wenn du nicht bereit bist grundsätzlich zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden ?

Das habe ich ebnend gerade gezeitigt.

Es handelte sich hier allerdings um Ausnahmesituationen. Im wirklichen leben treffen wir wesendlich leichtere Entscheidungen. Z.B. gehe ich zum Stierkampf oder nicht? ,esse ich Fleisch oder nicht?, Gehe ich auf die Jagt um Spaß am töten zu haben oder lasse ich es bleiben usw.

Aber wie löst Du folgendes Problem:

Du isst keine Hunde und bist sicherlich auch dagegen dass Hunde gegessen werden. Aber dennoch isst Du Schweinefleisch. Obwohl Schweine einen mit Hunden identischen Intellekt besitzen, noch lernfähiger als Hunde sind und wesendlich sensibler sind als Hunde.

Warum isst Du aber trotzdem Schweinefleisch?

Möglicherweise wird die Menschheit in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten Kohntakt mit extraterrestrischen Leben bekommen.

Diese „Leute“ werden zweifelsfrei keine Menschen sein. Dürfen wir sie deswegen auch in Käfige sperren und auffressen?
Oder dürfen sie uns in Käfige sperren und anschießend auffressen?

Was ist wenn wir denkende fühlende Maschinen bauen (Androiden)?

Da sie ja keine Menschen sein werden, stellt sich die Frage: Dürfen wie sie dann ausbeuten und versklaven wie wir es früher mit anderen Rassen gemacht haben und es noch heute mit Tieren tun? Oder dürfen die Androiden uns dann Ausrotten bzw. versklaven weil sie merken das wir Menschen uns unlogisch verhalten und demnach deaktiviert werden müssen?

Wenn Du wirklich ernsthaft über diese Fragen nachdenkst. Wirst Du feststellen, dass es keinen logisch verifizierbaren Grund gibt an der alten „Gewohnheitsethik“ festzuhalten, sondern das es wichtig ist der gesamten Menschheit klar zu machen wie wichtig ethisch korrektes Verhalten ist.

Die Menschheit hat mit dem 20’ten Jahrhundert seine „Pubertät“ hinter sich gelassen. Jetzt wird es langsam Zeit dass die Menschheit endlich erwachsen wird. Das bedeutet das wir endlich anfangen uns logisch zu verhalten und nicht an althergebrachten Gewohnheiten festhalten, die uns in der Vergangenheit nichts als Ärger eingebracht haben.
 

agentP

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Du isst keine Hunde und bist sicherlich auch dagegen dass Hunde gegessen werden. Aber dennoch isst Du Schweinefleisch.
Also ich zum Beispiel esse keine Hunde, aber nur deshalb, weil ich in einer Gegend aufgewachsen bin, wo Hunde nicht auf dem Speiseplan stehen und in Bezug auf Hunde ein kulturell bedingtes Nahrungstabu herrscht, oder kurz: Ich esse keine Hunde, weil es nicht Teil meiner Kultur ist. Ich finde es aber prinzipiell in keiner Weise verwerflicher oder weniger verwerflich einen Hund statt eines Schweins zu essen.

Wenn dir das Beispiel mit dem Löwen nicht gefällt, dann nimm doch einen Amazonasindianer als Beispiel, oder eben einen Inuit vom Polarkreis (sorry Nuance). Auch der ist auf die Jagd angewiesen um zu überleben, ist es in seinem Fall korrekte Ethik ( :roll: ) ein Tier zu töten ?
 

Ein_Liberaler

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Ich glaube, gegen die universelle Ethik kommst Du nicht an, agentp. Die räumt Naturvölkern dieselben Rechte wie Tieren ein. Das heißt halt, Moment. Läßt es sich rechtfertigen, daß die Naturvölker ihre Lebensweise beibehalten, wenn sie die Möglichkeit haben, in der Zivilisation zu leben?
 

zerocoolcat

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agentp schrieb:
Also ich zum Beispiel esse keine Hunde, aber nur deshalb, weil ich in einer Gegend aufgewachsen bin, wo Hunde nicht auf dem Speiseplan stehen und in Bezug auf Hunde ein kulturell bedingtes Nahrungstabu herrscht, oder kurz: Ich esse keine Hunde, weil es nicht Teil meiner Kultur ist. Ich finde es aber prinzipiell in keiner Weise verwerflicher oder weniger verwerflich einen Hund statt eines Schweins zu essen.
...wollt ich auch grad schreiben...

Quetzalcoatle schrieb:
Diese „Leute“ werden zweifelsfrei keine Menschen sein. Dürfen sie uns in Käfige sperren und anschießend auffressen?
...wenn du sie nicht daran hindern kannst, vermutlich ja, von uns aus gesehen vermutlich nein...

Quetzalcoatle schrieb:
Oder dürfen die Androiden uns dann Ausrotten bzw. versklaven weil sie merken das wir Menschen uns unlogisch verhalten und demnach deaktiviert werden müssen?

Wenn Du wirklich ernsthaft über diese Fragen nachdenkst. Wirst Du feststellen, dass es keinen logisch verifizierbaren Grund gibt an der alten „Gewohnheitsethik“ festzuhalten, sondern das es wichtig ist der gesamten Menschheit klar zu machen wie wichtig ethisch korrektes Verhalten ist. ?
...wenn das so ist, müssen uns die Androiden (programmierbar) ausrotten, denn nur Roboter können ein allgemeingültiges, emotionsloses Ethikverständnis haben. Menschen nicht.
 

Artaxerxes

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Hi Quetzalcoatle,

Gammel hat folgendes geschrieben::

Ist es auch Notwehr, wenn ich einen Löwen töte, der gerade dabei ist einen Mensch anzufallen ? Ist es auch Notwehr, wenn ich einen Mensch töte, der gerade einen Löwen "anfällt "? In beiden Fällen "gibt es keine andere Option", um den Tod eines "Unschuldigen" zu verhindern ?
Ja. Das ist vollkommen legitim. Der Mensch vertritt in diesem Fall ethisch höhere Werte und muss demnach bevorzugt behandelt werden. Es sei denn er leidet an einem genetischen Defekt - durch den er kein Mitleid empfinden kann - der ihn zum Triebtäter macht. Dann ist der Löwe wertvoller.

ich denke, dieses Thema ist seit 60 Jahren durch.

Überdies habe ich ja meine Vorbehalte bereits vorher geposted.

Bei den ehernen Grundsätzen der Veganer würde ich gerne mal eine konservative Spezies dieses Typus in einer Notsituation sehen, die ihn vor die Wahl stellt, Fleisch zu essen oder zu sterben - ergo die gleiche Situation nachzuempfinden, welche die Jäger der Steinzeit tagtäglich erlebt haben.

Daher die Quintessenz - Löwen müssen Fleisch fressen, weil sie von der Natur dafür eingerichtet wurden. (u. A.)

Menschen können wählen. Aber ohne die heutigen Möglichkeiten wären auch Veganer ohne tierische Produkte aufgeschmissen. Dies ergibt sich schon aus der notwendigen Befriedigung der Grundbedürfnisse!

Gruß Artaxerxes 8)
 

Quetzalcoatle

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agentp schrieb:
Ich esse keine Hunde, weil es nicht Teil meiner Kultur ist.

So leicht ist das nicht. Bis 1986 war es in Deutschland noch erlaubt Hunde zu schlachten und als Hundefleisch zu verkaufen. Noch in den 70'gern soll es allein in München noch ein duzend Hundeschlachtereinen gegeben haben.

Warum wurde es aber verboten Hundefleisch zu essen?

Ganz einfach:Jeder Hundebesitzer begreift mit der Zeit, dass sein Hund eine eigene Persönlichkeit hat, dass er bewusst Sinnesreiße wahrnimmt und - genau wie Menschen auch - Angst, Schmerz, Trauer und Freude empfinden kann.
Die juristische Konsquenz die daraus gezogen wurde war: die Abschaffung der Hundeschlachterei.

Nun ist es langsam an der Zeit einen Schritt weiter zu gehen und nach und nach die Tierrechte immer weiter auszubauen. Und paralel dazu die Auswahl an Nahrungsmitteln zu erhöhen die eine Alternative zu Fleisch dastellen.
Dadurch werden wir es in 100 oder 200 Jahren schaffen "die Pubertät der Menschheit" zu überwinden und einen Entwicklungsstand zu erreichen in dem sich die gesamte Menschheit von nichttierischen Produkten ernähren wird.

agentp schrieb:
Ich finde es aber prinzipiell in keiner Weise verwerflicher oder weniger verwerflich einen Hund statt eines Schweins zu essen.

Ich stimme Dir darin zu, dass es nicht verwerflich ist Hundefleisch zu essen. Vorausgesetzt man gibt damit nicht den Auftrag zur Töten weiterer Hunde und der Besitzer des Hundes ist damit einverstanden.
Ebenso ist es mit dem Verspeisen von Menschenfleisch. Im Kriegsfall wenn man im Schützengraben sitzt und nicht an konventionelle Nahrung rankommt ist es durchaus legitim das Fleisch seiner gefallenden Kameraden zu essen. Das ist früher immer wieder vorgekommen und wird sicherich auch immer wieder vorkommen.
Als in den 70'gern ein Flugzeug in den Anden abgestürzt war. Kam es übrigens auch zu "Kanibalismus". Daran war ethisch nichts auszusetzen, da es die einzige Möglichkeit war zu überleben und die Leute die gegessen wurden sowieso schon durch den Absturz ums Leben kamen.

Ich würde allerdings diese Art der "Nahrung" als besonders abstoßend empfinden. Aber das ist nur eine rein subjektive Empfindung, die nichts mit Ethik zu tun hat.

agentp schrieb:
Wenn dir das Beispiel mit dem Löwen nicht gefällt, dann nimm doch einen Amazonasindianer als Beispiel, oder eben einen Inuit vom Polarkreis (sorry Nuance). Auch der ist auf die Jagd angewiesen um zu überleben, ist es in seinem Fall korrekte Ethik ( :roll: ) ein Tier zu töten ?

Wie ich schon sagte. Wenn es keine andere Option gibt. Ist es ethisch vertretbar. Aber dennoch nicht die beste Lösung. Da die meisten Inuit allerdings sowieso schon in Städten leben und ihre Nahrung hauptsächlich im Supermarkt kaufen besteht diese Notwendigkeit nicht mehr.

Aber die par Eskimos sind nicht das eigentliche Problem. Das Problem ist der Fleischverbrauch in den westlichen Industrienationen und in Asien.
 

Trasher

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Ist es verwerflich, seinen Hund mit Fleisch zu füttern? Kenne da einen Veggie, der das für ganz selbstverständlich hält, dabei würde ihr Hund heute sicherlich auch mit rein pflanzlicher Kost überleben können. Ich halte das für eine ganz große Heuchelei.
 

antimagnet

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Quetzalcoatle schrieb:
Warum wurde es aber verboten Hundefleisch zu essen?

Ganz einfach:Jeder Hundebesitzer begreift mit der Zeit, dass sein Hund eine eigene Persönlichkeit hat, dass er bewusst Sinnesreiße wahrnimmt und - genau wie Menschen auch - Angst, Schmerz, Trauer und Freude empfinden kann.
Die juristische Konsquenz die daraus gezogen wurde war: die Abschaffung der Hundeschlachterei.

ich weiß zwar nicht, warum (und ob) das schlachten von hunden verboten wurde - nur eines war es sicher nicht: das anerkennen eines fühlenden wesens. hunde sind juristisch nach wie vor sachen, oder?
 

OTO

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Katzen, Hunde, Goldfische, Hamster usw. gelten als Dinge.
Wer euren Hund erschießt begeht Sachbeschädigung.
 

Quetzalcoatle

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Ein_Liberaler schrieb:
Ich glaube, gegen die universelle Ethik kommst Du nicht an, agentp. Die räumt Naturvölkern dieselben Rechte wie Tieren ein.

Nicht dieselben Rechte. Nur die Rechte an denen Tiere ein Interesse haben.

Also: Das Recht auf Leben. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Das Recht auf Leidensfreiheit. Und das Recht ein arttypisches Leben führen zu dürfen. (Keine Pinguine in der Wohnung.)
 

Quetzalcoatle

Geselle
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Trasher schrieb:
Ist es verwerflich, seinen Hund mit Fleisch zu füttern? Kenne da einen Veggie, der das für ganz selbstverständlich hält, dabei würde ihr Hund heute sicherlich auch mit rein pflanzlicher Kost überleben können. Ich halte das für eine ganz große Heuchelei.

Mit Heuchelei hat das nichts zu tun. Die Abschaffung der Nutztierhaltung muss Schritt für Schritt vorrangehen.

Allerdings würde ich den Hund vegan ernähren. Das ist erstens ohne weiteres möglich und wirkt sich zudem nachweislich positiv auf die Gesundheit des Hundes aus.

Es gibt mitlererweile eine ganze Reihe an Firmen die per Internet veganes Hunde und Katzenfutter verkaufen.
- Die Leute die das Futter entwickelt haben, haben es vorher an ihren eigenen Haustieren getestet und geben es ihnen weiterhin. - (konventionelle Hunde- und Katzenfutterfirmen betreiben Laboratorien in denen die Versuchstiere häufig sehr schlecht behandelt werden.)

Ein besonderer Vorteil dieses Futters ist der, dass Hunde und Katzen durch veganes Futter nicht mehr so aus dem Maul stinken wie das bei konventionellen Futter der Fall ist.
 

Quetzalcoatle

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antimagnet schrieb:
ich weiß zwar nicht, warum (und ob) das schlachten von hunden verboten wurde - nur eines war es sicher nicht: das anerkennen eines fühlenden wesens. hunde sind juristisch nach wie vor sachen, oder?

Nein. Nach dem 1986 verabschiedetem Gesetz ist es nicht nur Verboten Hunde und Katzen zu schlachten sondern zudem wurde auch der juristische Status der Tiere verändert.

Tiere gelten seit 1986 nicht mehr als Sache, sondern als juristische Person ohne Rechte (oder so ähnlich - ich hab den genauen Wortlaut vergessen).

Zudem ist es Verboten Wirbeltiere ohne vernünftigen Grund zu töten oder zu Quälen.

Letzteres steht seit 1998 (kann auch Später gewesen sein) im Grundgesetz.

(Das Tierschutzgesetz ist jetzt Teil des bundesdeutschen Grundgesetzes.)
 

Quetzalcoatle

Geselle
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OTO schrieb:
Katzen, Hunde, Goldfische, Hamster usw. gelten als Dinge.
Wer euren Hund erschießt begeht Sachbeschädigung.

Spätestens seitdem das Tierschutzgesetz im Grundgesetz steht, nicht mehr.

Nur leider verstößt das derzeitige Bundesjagdgesetz gegen das bundesdeutsche Grundgesetz, gegen europäisches Recht und gegen die Menschenrechte.

Klingt übertrieben? Entspricht aber der Realität.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hatte bereits 1999 dagegen Recht gesprochen, dass die Zwangsmitgliedschaft in den Jägdgenossenschaften für Besitzer von Waldgrundstücken gegen die Menschenrechte verstößt.
Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes darf jeder Grundeingentümer sein Grundstück aus der bejagbaren Fläche herausnehmen.

Dieses Urteil ist bis heute in Deutschland nicht umgesetzt worden.
 
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Quetzalcoatle schrieb:
Allerdings würde ich den Hund vegan ernähren. Das ist erstens ohne weiteres möglich und wirkt sich zudem nachweislich positiv auf die Gesundheit des Hundes aus.


Vor allen Dingen auf die Beschaffenheit der Hundescheiße. Ich meine, was gibt es ekelhafteres als heutige Hundescheiße? Der Mief auf dem Lande, von gräserfressenden Kühen usw. ist dagegen geradezu eine Wohltat für die Nase :mrgreen:
 
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