Über das essen von Tierleichenteilen

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Nuance

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sillyLilly schrieb:
Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du auch wenn du für mitteleuropäische Masstäbe an der Armutgrenze lebst .....
du im Vergleich zum großteil der Bevölkerung global gesehen .... im relativen Reichtum lebst.
Du kannst es dir aussuchen, was du essen willst ...
während in anderen Ländern Menschen überhaupt froh sind wenn sie irgendwas zu essen bekommen.

natürlich lebe ich im vergleich zur weltbevölkerung im wohlstand. selbst ein obdachloser lebt vergleichsweise im "wohlstand".

ich halte hier auch kein plädoyer für die weltbevölkerung, doch ich möchte noch einmal den zusammenhang betonen:

gerade die fleischproduktion beutet erde und menschen unverhältnismäßig mehr als, als die pflanzenproduktion.
würden mehr pflanzliche produkte von menschen konsumiert werden, die somit praktisch tierisches ersetzen, könnte man vielleicht sogar wieder die anbauflächen "extensivieren", die düngung und überzüchtung zurücknehmen etc.
die preise könnten sich relativieren.

ein großteil der nahrung für die tierproduktion hierzulande bzw. der westlichen welt kommt aus der 3.welt ... und zwar weil es BILLIG ist. ausbeutung.
und bitte keine bemerkung a la "na bitte, immerhin verschafft die fleischproduktion den leuten da unten noch arbeitsplätze", das wäre schon recht zynisch.

die fleischindustrie verbraucht und verschmutzt das meiste wasser. weltweit.

die fläche, welche nötig ist, um einen fleischesser zu ernähren, ernährt bis zu 12 pflanzenesser. hierzu empfehle ich auch "unser ökologischer fußabdruck" von wackernagel/rees in welchem klar aufgezeigt wird, dass der "westliche mensch" über seine verhältnisse lebt.


sillyLilly schrieb:
Bestehst du auf einer absoluten Wahrheit?
Fleischessen ist unnatürlich und basta? und das für alle Menschen?

es kann niemand auf einer absoluten wahrheit bestehen.

nur kann nur der darüber berichten, der auch so lebt, denn nur er kann WISSEN.


Franziskaner schrieb:
Seh ich das richtig, dass die Recherchen von Agentp deiner Meinung nach nur Unwahrheiten ergeben, deine jedoch die Wahrheit? Was bringt dich zu dieser Überzeugung?

kombination und wissen?
du unterstellst jedoch schwarz/weiß-malerei in dem du von NUR unwahrheiten und DER wahrheit sprichst.


Franziskaner schrieb:
Wie war das nochmal während der Schwangerschaft? Bei einer rein veganen Ernährung OHNE zusätzlich zugeführte Stoffe können Mangelerscheinungen bei Mutter und Kind auftreten? Also entweder ist das ein Argument gegen deine These, oder die Natur schert sich einen Dreck um deine Rechercheergebnisse. Oder, was wahrscheinlich gleich wieder kommt, das kann natürlich nur eine von der Fleischmafia manipulierte Studie sein...

diese behauptung ist schlichtweg unwahr.
ich kenne vegane mütter, deren kindern es überproportional gut geht. ohne allergien, ohne neurodermitis etc.
eine aufmerksame studie meiner postings hätte zur folge gehabt, auch zu erkennen dass ich schrieb, dass vegan nicht gleich gesunde ernährung ist. es kommt darauf an WIE man sich ernährt ABER es fallen natürlich bei veganer ernährung stoffe weg, welche krankheitsauslösend sein können.

kennst du GESUND LEBENDE vegane mütter und kinder, welche an mangelerscheinungen leiden?
belehre mich eines besseren, ich nehme jede neue information dankend entgegen.

Franziskaner schrieb:
Ich weiss nicht, sind das jetzt gut recherchierte Erkenntnisse, oder spekulierst du einfach ins Blaue, wenn du über die Herkunft und wirtschaftliche Verhältnisse von anderen redest?

ich kombiniere. zum einen schaue ich auf das durchschnittliche deutsche lebensniveau bzw. den "wohlstandspegel" zum anderen hat agentp 0,88% der beiträge hier geschrieben ... und das sind nicht wenige.
daraus schliesse ich weiterhin folgendes:

er widmet recht viel zeit seines lebens diesem forum. d.h., er hat einen ordentlichen telefonanschluss -> d.h. er hat einen guten leumund aka keine negativen schufa-einträge, welche im die eröffnung eines kontos unmöglich machen (auch wenn angeblich jeder recht auf ein konto haben soll).
oder er postet von seiner arbeitsstelle aus --> er hat einen job und wird vielleicht auch dafür entlohnt ;)

wenn jemand so viel zeit und arbeit in ein "projekt" setzt, wird er bestandteil dieses projektes und dieses projekt wird bestandteil seines lebens. wird er über dieses projekt angegriffen, so fühlt er sich persönlich angegriffen.
über solch eine lange zeit bauen menschen ein festes image auf, welches sie auch recht vehement zu verteidigen wissen. ob dieses image sich auch mit den wirklichen eigenschaften dieser person deckt ist fraglich.
dringen "neulinge" (menschen mit geringen postingzahlen und unkenntnis der tatsache, wo den "hier der hammer hängt") in das "leben", so kennen sie dieses image nicht. es sei denn, sie lesen das komplette forum, was aber meiner meinung nach absolute zeitverschwendung sein dürfte.
leute, welche zusammen in derlei foren "leben" (miteinander sehr viel posten) lernen sich SCHEINBAR näher kennen und es bauen sich sachen wie sympathie, achtung, respekt, antipathie, missachtung etc. auf. prinzipiell alles dinge, welche den blick auf den eigentlichen gehalt einer aussage bzw. einer niederschrift versperren ...
etc.pp vielleicht ist verständlich, worauf ich hinaus will.

Franziskaner schrieb:
Nehmen wir mal die Robben, die die Eskimos essen. Von was ernähren die sich denn?

ich nehme an, von fischen und krill.

Franziskaner schrieb:
Blöd nur, dass das Ernten unter dem ewigen Eis so schwer ist...aber die dummen Eskimos hätten ja gefälligst auch in gemässigteren Breiten bleiben können, um deinem Ideal zu entsprechen...

sie hatten auch, anders als menschen anderer klimazonen, keine andere wahl und das nahm ihnen auch niemand übel.

ein eskimo nimmt am tag durchschnittlich 2g kalzium und ca. 250-400g eiweiß aus fisch- walroß- und walfleisch zu sich. eskimos gehören zu den bevölkerungsgruppen mit den höchsten osteoporoseraten weltweit. desweiteren neigen sie überdurchschnittlich oft zu hirnblutungen und haben eine kurze lebenserwartung (45 jahre).
btw. hat die industrialisierung auch vor den inuks nicht halt gemacht.
wie wir sehen ist das beispiel der inuks durchaus repräsentativ und kann bedenkenlos auf die gesamte weltbevölkerung angewendet werden :roll:

bei den massai lagert es sich ähnlich wie bei den inuks: sie sind nicht sehr repräsentativ. hinzu kommt, dass sie recht selten fleisch essen, sondern mehr von milchprodukten leben. sie gleichen dies durch BEWEGUNG aus. alternativ könnten sie auch ackerbau betreiben. nur ist wasser mangelware und die viehzucht rituell stark verwurzelt.
inwiefern es weiterhin möglich sein wird, dass sie genügend platz für ihre herden finden ist fraglich.
würde die welt nur aus massai bestehen, wäre unser planet wahrscheinlich innerhalb kurzer zeit "leergefressen".

ein mensch bleibt ein mensch.

btw. sind massai und inuks die beiden minderheiten, welche ständig zur argumentation herhalten müssen.

agentp schrieb:
Oh ich lebe seit 15 Jahren im eigenen Haushalt und komme seitdem selber für meinen Lebensunterhalt auf [...]

da komm' ich drüber ;)
 

Ein_Liberaler

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Die Massentierhaltung ist wohl kaum der Grund für die fast schon religiös zu nennende Fleischablehnung der Veganer, sonst könnten sie sich wenigstens zu Weihnachten einen Rehrücken leisten.
 

agentP

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eskimos gehören zu den bevölkerungsgruppen mit den höchsten osteoporoseraten weltweit.
Netter Tausch von Ursache und Wirkung: Eine der wichtigsten Ursachen von Osteoporose ist Mangel an Vitamin D. Vitamin D wird in der Haut gebildet, die dazu Sonneneinstrahlung benötigt. Davon gibt es am Polarkreis nun mal am wenigsten. Überleben können die Innuit nur, weil gerade der Tran von Fischen hier einen Ausgleich schafft. Würden sie weniger Fleisch konsumieren wäre die Ostheoporoserate nicht etwa niedriger, sondern erheblich höher.

desweiteren neigen sie überdurchschnittlich oft zu hirnblutungen und haben eine kurze lebenserwartung (45 jahre).
Was natürlich nur am Fleischkonsum liegt und nicht etwa am entbehrungsreichen Leben in einer der lebensfeindlichsten Umgebungen dieses Planeten. :roll:
Ganz zu schweigen, daß sich diese statistischen Werte ausschliesslich und ohne Quellenangabe auf veganen Seiten finden. Die offizielle Statistik spricht zum Beispiel im Falle von Grönland, wo die Inuit immerhin 87 % der Bevölkerungstellen, von einer Lebenserwartung von durchschnittlich 68 Jahren. Wenn nicht gerade die restlichen 13% Prozent Dänen deutlich über 100 werden, dürften die 45 Jahre Lebenserwartung deutlich an den Haaren herbeigezogen sein. Quelle: http://www.torrak.org/de/nlst/nlst.html

In manch anderen Gegenden ist die Lebenserwartung der Inuit in der Tat auffallend niedrig, aber genau in diesen Gegenden sind auch Faktoren wie Selbstmordrate sowie Drogen- und Alkoholkonsum extrem ausgeprägt. Grönland hat übrigens die größte Selbstmordrate auf der Welt.
Unter diesen Umständen die geringere Lebenserwartung auf den Fleischkonsum zurückzuführen erfordert schon eine dunkelrosa Brille.

Und btw:
Im Jahr 1944 unternahm der britische Biochemiker Hugh Sinclair eine Forschungsreise in die Eiswüste nach Grönland. Dabei machte er eine interessante Entdeckung: Bei den Ureinwohnern, den Inuit, traten so gut wie nie Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf. Sinclair vermutete sofort die fischreiche Ernährung als Ursache. Traditionell essen die Inuit (Eskimos) Walspeck und viel fetten Fisch, allerdings kaum frisches Obst und Gemüse. Sinclair nahm deshalb an, dass der Fisch Substanzen enthält, die das Herz schützen. Heute weiß man, das dies die so genannten Omega-3-Fettsäuren sind.

Doch erst in den 70er Jahren wurde dieser Zusammenhang genauer überprüft. Grönland wurde wegen seiner isolierten Lage zum idealen Forschungsgegenstand. Bei Reihenuntersuchungen fiel auf, dass die dort lebenden Eskimos tatsächlich weltweit die besten Blutfettwerte aufwiesen. Auch der Zustand der Blutplättchen war hervorragend: keine Verklumpungserscheinung und damit keine Gefahr für Blutgerinnsel.
http://www.mdr.de/hauptsache-gesund/1097390.html


Massai und Innuit sind keineswegs die einzigen Beispiele, sondern man könnte beinahe jedes Volk nennen, das in Gebieten mit Regenwald, Steppe, Savanne, Taiga, Wüste oder Hochgebirge lebt und das folglich keine effektive Landwirtschaft ohne massiven ökonomischen und ökologischen Aufwand betreiben kann.

würde die welt nur aus massai bestehen, wäre unser planet wahrscheinlich innerhalb kurzer zeit "leergefressen".
Würde die Welt nur aus Veganern bestehen, gäbe es im relativ schmalen landwirtschaftlich nutzbaren Gürtel vermutlich ein ziemliches Gedränge, denn es macht schon einen gewissen Sinn, daß Lebewesen unterschiedlich biologische Nischen besetzen.


wenn jemand so viel zeit und arbeit in ein "projekt" setzt
[...]
vielleicht ist verständlich, worauf ich hinaus will
Ja. Du weichst auf eine Meta-Diskussion aus, die hier nicht wirklich was zu suchen hat.
 

sillyLilly

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es kann niemand auf einer absoluten wahrheit bestehen.

nur kann nur der darüber berichten, der auch so lebt, denn nur er kann WISSEN.

:gruebel:

Wenn du das so meinst wie ich diesen Satz verstanden habe, dann erübrigt sich ja jede Diskussion mit dir.
Verstehe ich diesen Satz richtig ... dass du damit eigentlich nur Meinungen zu diesem Thema von Menschen ernst nimmst, die selber vegan oder vegetarisch leben?



Namaste
Lilly

edit : übrigens brauchst du mir die vorteile fleischloser Ernährung nicht aufzuzählen. Wenn du meine vorigen postings gelesen hast, wirst du mitbekommen haben, dass ich selber vegetarisch aufgewachsen bin.
Außerdem habe ich mich jahrelang mit Ernährung beschäftigt und eine Heilpraktikerschule besucht.
Ich finde es etwas unangenehm, dass du in der Diskussion gar nicht bemerkst, welche Meinung/Position dein Gepsprächspartner überhaupt hat ... und ihn schon über den Haufen zu rennen versuchst.
 

deffel

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Moinsen,

Jedem das seine...

Ich meinerseits mag Fleisch viel zu gerne und habe sehr oft Hunger darauf
so das ich mir ein Leben ohne Fleisch nicht vorstellen könnte.

Und die Massentierhaltung ist halt nötig, da wir keine ausreichenden
natürliche Populationen halten / jagen könnten.

(sonst müssten wir Fleischfresser uns nachher noch mangels Tierfleisch
an den Vegetarieren vergreifen 8O )

Gruß der Deffel
 

Artaxerxes

Erleuchteter
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@ all,

hier geht es ja richtig zur Sache. Vorausgeschickt - ich bin weder Veganer noch Vegetarier. Und wer meint, er müsse kein Fleisch essen, der soll es dann auch lassen, gleichzeitig aber "Andersgläubigen" ihre Gewohnheiten lassen.

So - und nun zu meinem Punkt. Mangelernährung hat man (mit oder ohne Fleisch). Dies liegt aber in der schon angedeuteten Tatsache begründet, dass unsere Ressourcen schwinden.

Gerade hier, in der Kulturlandschaft Mitteleuropas, wird schon seit - sagen wir mal - 4000 Jahren Ackerbau betrieben. Dafür wurden die Wälder dezimiert, später auch noch die Weiden, dann kam der Kunstdünger und - schwupps - haben wir ein Problem.

Der Vorrat an Mineralstoffen und Spurenelementen im Ackerboden ist endlich. Eingetragen wird aber hauptsächlich Kunstdünger ergo geht die Ausgewogenheit des Bodens und mit ihr die Mikrofauna den Bach runter.
Welche Unterschiede aber zwischen "gesundem" Ackerboden und Fabrikanbau bestehen, kann jeder selbst - beim Verzehr von Hollandtomaten - feststellen, wenn er dann noch ein biologisches Referenzprodukt probiert.

Und was dem Körper fehlt, das wird halt durch Chemie ersetzt (Kalium, Kalzium, Eisen, Jod, Magnesium usw.) wobei natürlich vergessen wird, das diese Stoffe erst einmal durch die Planze gegangen sein sollten, also auf organischer Assimilation beruhen, um die volle Wirkung zu zeigen, denn die Pflanze bildet ja auch entsprechende Zwischenprodukte, die man so schön als sekundär bezeichnet. Das beste Beispiel ist hier der Wein, dessen mannigfaltige Inhaltsstoffe immer noch nicht vollständig erforscht werden konnten.

Darum sollte man sich nicht wundern, wenn - Jahr für Jahr - die Zivilisationskrankheiten zunehmen. Hypokrates hatte schon recht als er sagte: "Deine Nahrung sei Deine Medizin!"

Gruß Artaxerxes 8)
 

Nuance

Meister
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agentp schrieb:
eskimos gehören zu den bevölkerungsgruppen mit den höchsten osteoporoseraten weltweit.
Netter Tausch von Ursache und Wirkung: Eine der wichtigsten Ursachen von Osteoporose ist Mangel an Vitamin D. Vitamin D wird in der Haut gebildet, die dazu Sonneneinstrahlung benötigt. Davon gibt es am Polarkreis nun mal am wenigsten. Überleben können die Innuit nur, weil gerade der Tran von Fischen hier einen Ausgleich schafft. Würden sie weniger Fleisch konsumieren wäre die Ostheoporoserate nicht etwa niedriger, sondern erheblich höher.

nach deiner theorie müssten großstadt-geeks und türkische frauen an osteoporose erkranken.
nur ist vitamin d, wie du beiläufig erwähntest, in fisch enthalten und zwar reichlich.
die eskimos unterwarfen sich btw. um des fortkommens ihrer sippe willen, der geburtenkontrolle und vermehrten sich nicht wie ein virus.

noch 2 fragen an dich:
wie erklärst du dir das geringere osteoporoseaufkommen unter "pflanzenessern"?
wozu benötigt man vitamin D?



agentp schrieb:
desweiteren neigen sie überdurchschnittlich oft zu hirnblutungen und haben eine kurze lebenserwartung (45 jahre).
Was natürlich nur am Fleischkonsum liegt und nicht etwa am entbehrungsreichen Leben in einer der lebensfeindlichsten Umgebungen dieses Planeten. :roll: Deine Argumentation wird immer hanebüchener.

ah ja, und wie zeigt sich dieses entbehrungsreiche leben? :roll:

agentp schrieb:
Massai und Innuit sind keineswegs die einzigen Beispiele, sondern man könnte beinahe jedes Volk nennen, das in Gebieten mit Regenwald, Steppe, Savanne, Taiga, Wüste oder Hochgebirge lebt und das folglich keine effektive Landwirtschaft ohne massiven ökonomischen und ökologischen Aufwand betreiben kann.

ich warte gespannt auf deine ausführungen.


agentp schrieb:
würde die welt nur aus massai bestehen, wäre unser planet wahrscheinlich innerhalb kurzer zeit "leergefressen".

Würde die Welt nur aus Veganern bestehen, gäbe es im relativ schmalen landwirtschaftlich nutzbaren Gürtel vermutlich ein ziemliches Gedränge, denn es macht schon einen gewissen Sinn, daß Lebewesen unterschiedlich biologische Nischen besetzen.

natürlich macht das sinn. gibt es nicht noch andere lebewesen, außer dem menschen, auf der erde?

agentp schrieb:
wenn jemand so viel zeit und arbeit in ein "projekt" setzt
[...]
vielleicht ist verständlich, worauf ich hinaus will
Ja. Du weichst auf eine Meta-Diskussion aus, die hier nicht wirklich was zu suchen hat.

mag sein, dass DU das so siehst :lol:

ich warte immer noch auf eine überzeugende argumentation. verstehe mich nicht falsch: jeder lebt nach seiner fasson. daran kann ich auch nichts ändern.
nur wenn man sich auf einen argumentationsabtausch einläßt, bräuchte man auch ARGUMENTE.

de fakto ist eine vegane erklärung des menschen bestens möglich und das ist auch das eigentliche thema dieses threads.

es geht NICHT darum, ob ein mensch MIT fleisch nicht auch lange leben kann.

ich kann auch verstehen, wenn menschen zugeben, dass sie nicht auf fleisch verzichten wollen, weil es ihnen so gut schmeckt (auch wenn es nur pflanzliche gewürze und kräuter sind, welche den geschmack ausmachen - von diversen chemischen geschmacksverstärkern einmal abgesehen). nur macht es dann keinen sinn, sich auf eine argumentation einzulassen, welche keine sein KANN, denn es gibt sehr viele lebende beispiele des veganismus, nur um sein IMAGE aufzupolieren bzw. aufrecht zu erhalten.
den tieren ist unser image egal. sie empfinden schmerz und ertragen leid. hier und jetzt.

für deine erläuterung zum "schmalen grünstreifen" empfehle ich dir das studium gängiger fachliteratur. vielleicht zeigen sich dann erste erkenntnisse.


sillyLilly schrieb:
es kann niemand auf einer absoluten wahrheit bestehen.

nur kann nur der darüber berichten, der auch so lebt, denn nur er kann WISSEN.

:gruebel:

Wenn du das so meinst wie ich diesen Satz verstanden habe, dann erübrigt sich ja jede Diskussion mit dir.

wenn du so lebst, wirst du auch erfahrungen gemacht haben. oder nicht?

die wahrheit kann natürlich auch sehr subjektiv sein und muss trotzdem nicht falsch sein.

sillyLilly schrieb:
Verstehe ich diesen Satz richtig ... dass du damit eigentlich nur Meinungen zu diesem Thema von Menschen ernst nimmst, die selber vegan oder vegetarisch leben?

ein kleines beispiel: du lebst seit geburt an vegetarisch. im alter von 30 jahren kommt jemand zu dir und meint, dass eine vegetarische lebensweise ungesund und unnötig ist, sowie dass vegetarier mängelerscheinungen zeigen.

inwieweit nimmt du dessen "meinung" (*dazu später) an?
gehst du nun zum arzt und läßt dir von ihm deine eventuell vorhandenen zweifel zerstreuen, in dem du dich komplett durchtesten läßt?

*) was ist meinung? ist eine meinung ein goldener unberührbarer gral?
es gibt meinungen und es gibt erfahrungen. wovon läßt man sich mehr beeinflussen?

sillyLilly schrieb:
edit : übrigens brauchst du mir die vorteile fleischloser Ernährung nicht aufzuzählen. Wenn du meine vorigen postings gelesen hast, wirst du mitbekommen haben, dass ich selber vegetarisch aufgewachsen bin.
Außerdem habe ich mich jahrelang mit Ernährung beschäftigt und eine Heilpraktikerschule besucht.
Ich finde es etwas unangenehm, dass du in der Diskussion gar nicht bemerkst, welche Meinung/Position dein Gepsprächspartner überhaupt hat ... und ihn schon über den Haufen zu rennen versuchst.

ich muss gestehen, dass ich mich mit deiner person noch nie auseinander gesetzt habe, demzufolge auch nicht weiß, ob du vegetarisch aufgewachsen bist, dich jahrelange mit ernährung beschäftigt hast und eine heilpraktikerschule besucht hast.

ich nahm nur auf dein folgendes posting bezug:

sillyLilly schrieb:
ich gehe jede wette ein, dass DU reicher bist als ich, da ich nach bundesdeutschem maßstab schon unter der armutsgrenze lebe. icon_lol.gif
und? die meisten veganer in meinem bekanntenkreis leben mit sehr geringen mitteln.

ja ... die Erfahrung habe ich auch in meinem Bekanntenkreis gemacht. Die Veganer die ich kenne, leben sehr bescheiden.

Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du auch wenn du für mitteleuropäische Masstäbe an der Armutgrenze lebst .....
du im Vergleich zum großteil der Bevölkerung global gesehen .... im relativen Reichtum lebst.
Du kannst es dir aussuchen, was du essen willst ...
während in anderen Ländern Menschen überhaupt froh sind wenn sie irgendwas zu essen bekommen.

Bestehst du auf einer absoluten Wahrheit?
Fleischessen ist unnatürlich und basta? und das für alle Menschen?

Namaste
Lilly

daraus konnte ich leider die genannten informationen nicht entnehmen. ich hoffe, du läßt nun gnade walten, ob der unfähigkeit meines verstandes zwischen deinen zeilen zu lesen ;);)
 

deffel

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de fakto ist eine vegane erklärung des menschen bestens möglich und das ist auch das eigentliche thema dieses threads.


Woher sollen wir das ganze Gemüse nehmen?
Wer soll das anbauen?
Wo soll es angebaut werden?

Im Prinzip läuft die ganze Evolution nach dem Schema ab:
Wenn du dich am besten anpassen kannst, dann setzt du dich durch!

:arrow: Also ist die Einschränkung auf Vegetarische Kost sogesehen ein Rückschritt.
 

Nuance

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deffel schrieb:
de fakto ist eine vegane erklärung des menschen bestens möglich und das ist auch das eigentliche thema dieses threads.


Woher sollen wir das ganze Gemüse nehmen?
Wer soll das anbauen?
Wo soll es angebaut werden?

Im Prinzip läuft die ganze Evolution nach dem Schema ab:
Wenn du dich am besten anpassen kannst, dann setzt du dich durch!

:arrow: Also ist die Einschränkung auf Vegetarische Kost sogesehen ein Rückschritt.


deine 3 fragen würde ich so beantworten:
wir bräuchten nur die pflanzenproduktion VERRINGERN, um davon leben zu können, da nur noch ca. 1/10 der bewirtschafteten fläche nötig wäre.
anbauen könnten es die gleichen menschen, die es ohnehin bereits tun.
angebaut wird es da, wo es ohnehin bereits wächst.
 

agentP

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nach deiner theorie müssten großstadt-geeks und türkische frauen an osteoporose erkranken.
das ist keineswegs meine Theorie, sondern wird durchaus an diversen medizinischen Fakultäten so mancher Universität so gelehrt.

wie erklärst du dir das geringere osteoporoseaufkommen unter "pflanzenessern"?
Ich erkläre das gar nicht, denn ausser von Dir habe ich noch nichts davon gehört, daß Veganer weniger von Osteoporose betroffen sind.

wozu benötigt man vitamin D?
Wenn man selber ständig nach Argumenten plärrt, dann sollte man schon vielleicht selber auf Argumente antworten und nicht nur mit Gegenfragen reagieren.

ah ja, und wie zeigt sich dieses entbehrungsreiche leben?

Zum Beispiel unter anderem durch Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt, ein knappes Nahrungsangebot und durch 6 Monate Nacht am Stück im Jahr.


ich warte gespannt auf deine ausführungen
Darauf kannst Du lange warten. Einschlägige Fachliteratur gibt es zuhauf und in einem früheren Posting habe ich bereits ein Standardwerk genannt. Da der Autor dieses Werks seine Quellen nennt, sollte es für dich ja kein Problem sein, dich von da aus weiter einzulesen.

gibt es nicht noch andere lebewesen, außer dem menschen, auf der erde?
Ja, und ? Zusammenhang ?

für deine erläuterung zum "schmalen grünstreifen" empfehle ich dir das studium gängiger fachliteratur. vielleicht zeigen sich dann erste erkenntnisse.
Danke für den Hinweis, aber einschlägige Literatur zu diesem Thema durfte ich karrierebedingt bereits zuhauf lesen.


de fakto ist eine vegane erklärung des menschen bestens möglich
Wenn Du als Einschränkung hinzugefügt hättest "ist aber aufgrund von ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingen bei weitem nicht jedem Menschen möglich", hätte ich dir sogar uneingeschränkt Recht gegeben.

Und nochmal: Ich habe nichts gegen vegane Ernährung, im Gegenteil ich finde es sogar respektabel und faszinierend, wenn Menschen sich für eine solche Ernährung entscheiden. Ich bestreite nur, daß vegane Ernährung prinzipiell gesünder oder gar natürlicher ist als Ernährung mit Fleisch. Das Gegenteil würde ich jederzeit ebenso bestreiten.
Ausserdem bin ich überzeugt, daß Nahrungsvorlieben nichts mit unserer Natur zu tun haben , sondern stammen aus unserer Kultur und sie werden geprägt von den materiellen Vorraussetzungen.
 

Quetzalcoatle

Geselle
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deffel schrieb:
de fakto ist eine vegane erklärung des menschen bestens möglich und das ist auch das eigentliche thema dieses threads.


Woher sollen wir das ganze Gemüse nehmen?
Wer soll das anbauen?
Wo soll es angebaut werden?

Im Prinzip läuft die ganze Evolution nach dem Schema ab:
Wenn du dich am besten anpassen kannst, dann setzt du dich durch!

:arrow: Also ist die Einschränkung auf Vegetarische Kost sogesehen ein Rückschritt.

Hallo Deffel,

Die Entwicklung zur fleischfreien Gesellschaft ist alles andere als ein Rückschritt.

Hier ein par Zitate:

Albert Einstein schrieb:
»Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.«»Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können.

«Albert EinsteinPhysiker und Nobelpreisträger (1905), Vater der Relativitätstheorie (1879-1955)

Alexander von Humbold schrieb:
»Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes. Dem Tier gegenüber sind heute alle Völker mehr oder weniger Barbaren. Es ist unwahr und grotesk, wenn sie ihre vermeintliche hohe Kultur bei jeder Gelegenheit betonen und dabei tagtäglich die scheußlichsten Grausamkeiten an Millionen von wehrlosen Geschöpfen begehen oder doch gleichgültig zulassen. Können wir uns wundern, dass diese sogenannten Kulturvölker immer mehr einem furchtbaren Weg des Abstieges entgegengehen? Dieselbe Strecke Landes, welche als Wiese, d.h. als Viehfutter, zehn Menschen durch das Fleisch der darauf gemästeten Tiere aus zweiter Hand ernährt, vermag, mit Hirse, Erbsen, Linsen und Gerste bebaut, hundert Menschen zu erhalten und zu ernähren.

«Alexander HumboldtBegründer der wissenschaftlichen Erdkunde (1769-1859)

Schon vor über 150 Jahren stand schon fest, dass die Produktion von Fleisch mit enormen Ressourcenverschwendungen verbunden ist.

Heutzutage werden für ein 1Kg Fleisch:

10Kg Weizen bzw. Soja, 8Liter Diesel und 20 000 Liter Wasser (ein Swimmingpool voll) vergeudet.

Leonardo da Vinci schrieb:
Es wird ein Tag kommen, an dem die Menschen über die Tötung eines Tieres genauso urteilen
werden, wie sie heute die eines Menschen beurteilen. Es wird die Zeit kommen, in welcher wir das
Essen von Tieren ebenso verurteilen, wie wir heute das Essen von unseresgleichen, die
Menschenfresserei, verurteilen.

Leonardo da Vinci (1452-1519)
ital. Universalgenie

Da sich die Menschheit kontinuierlich zum besseren entwickelt, kann man davon ausgehen dass es tatsächlich irgentwann zur Abschaffung des Fleischkonsums kommen wird.

Was zweifelsfrei eine ganze Reihe an Vorteilen mit sich bringen wird.

deffel schrieb:
Im Prinzip läuft die ganze Evolution nach dem Schema ab:
Wenn du dich am besten anpassen kannst, dann setzt du dich durch!

Angesichts der Bedrohung durch BSE, SARS, der Schweinepest, der Geflügelpest, Toxoplasmen usw. könnte die Abschaffung der Nutztierhaltung tatsächlich durch den evolutionären Vorteil der veganen bzw. vegetarischen Ernährung erfolgen.

Aber ich glaube dennoch, dass das immer besser werdende Angebot an "fleischfreiem Fleisch" zur Lösung Problems führen wird.

Wenn alles gut geht, wird der Großteil der Bevölkerung kein (echtes) Fleisch mehr essen, wenn die nächste artübergreifende Seuche kommt.

Wenn nicht, werd ich wohl in naher Zukunft ziemlich viel Platz auf der Autobahn haben. :D
 

agentP

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Heutzutage werden für ein 1Kg Fleisch:

10Kg Weizen bzw. Soja, 8Liter Diesel und 20 000 Liter Wasser (ein Swimmingpool voll) vergeudet.

Und wieder eine Verallgemeinerung: Inwieweit stecken in dem Kilo Känguruh-Fleisch, daß sich ein Aboriginal mit seinem Boomerang erlegt "10Kg Weizen bzw. Soja, 8Liter Diesel und 20 000 Liter Wasser (ein Swimmingpool voll) vergeudet"
Und wieder diese Vermischung von moralischem und okonomischen Argumenten.
Die massenhafte Fleischproduktion in den Industrieländern verschlingt Resourcen und Umwelt und ist mit berechtigter Kritik zu belegen, aber was für den Produktionswahnsinn hier gilt, gilt nicht zwangsläufig auch für die traditionelle Lebensweise eines Yamomam am Amazonas.

Alexander von Humbold schrieb:
»Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.
...schrieb ein Mann, der sich immerhin den Luxus leisten konnte zur Zeit des übelsten Kolonialismus durch die Welt zu reisen.

.«»Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können.
Ich gehe mal davon aus, daß A.E. das schrieb bevor der überzeugte Vegetarier Adolf Hitler begann der Welt seinen "positiven Einfluß" zu bescheren. :roll:
 

Ein_Liberaler

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Nun, Hitler war meines Wissens Vegetarier, weil er Magenprobleme hatte und aus Überzeugung nur Antialkoholiker, aber da kann ich mich irren.

Was aber die Anbauflächenverschwendung für die Tierzucht angeht, erlaube ich mir die Bemerkung, daß in Europa Äcker wegen Überproduktion stillgelegt werden und gewisse Hanglagen ohnehin nur als Weiden taugen. Zu Humboldts Zeiten konnte man die sicher noch von ein paar bettelarmen, ausgemergelten Bergbauern bestellen lassen, aber heute findet man dafür niemand mehr. Und dann ist da noch das Wild. Da spricht wirklich gar nichts gegen den Verzehr.

Und Schweinepest, nur zur Ergänzung, ist a) für den Menschen ungefährlich und läßt sich b) durch eine Impfung verhindern. Die ist allerdings in der EU verboten, weil die USA kein geimpftes Schweinefleisch importieren würden.
 

Quetzalcoatle

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agentp schrieb:
Heutzutage werden für ein 1Kg Fleisch:

10Kg Weizen bzw. Soja, 8Liter Diesel und 20 000 Liter Wasser (ein Swimmingpool voll) vergeudet.

Und wieder eine Verallgemeinerung: Inwieweit stecken in dem Kilo Känguruh-Fleisch, daß sich ein Aboriginal mit seinem Boomerang erlegt "10Kg Weizen bzw. Soja, 8Liter Diesel und 20 000 Liter Wasser (ein Swimmingpool voll) vergeudet"
Und wieder diese Vermischung von moralischem und okonomischen Argumenten.
Die massenhafte Fleischproduktion in den Industrieländern verschlingt Resourcen und Umwelt und ist mit berechtigter Kritik zu belegen, aber was für den Produktionswahnsinn hier gilt, gilt nicht zwangsläufig auch für die traditionelle Lebensweise eines Yamomam am Amazonas.

Hallo agentp,

Es handelt sich hierbei um einen Durchschnittswert für den Ressourcenverbrauch in westlichen Industriestaten. Die Essgewohnheiten von Naturvölkern sind auch nicht das was ich kritisieren möchte.
Meinetwegen können die Naturvölker weiterleben wie bisher, die sind auch gar nicht das Problem.
Das Problem ist die Ressourcenverschwendung und Übersubventionierung in Europa und den USA.

Was ich kritisiere ist, dass sich die Bosse der Fleischindustrie auf Kosten der Steuerzahler, der Umwelt, den Menschen in der Dritten Welt, den Tieren, und der Krankenkassen bereichern.

Hier ein Zitat vom Nestlé-Chef Helmut Maucher
Alles was direkt vom Feld kommt, hat Zukunft. Wir können die Menschheit nicht mit lauter
Produkten ernähren, die über das Tier gehen. Das ist eine wahnsinnige Verschwendung von Energie
und Rohstoffen und belastet die Umwelt. [...] Der Trend ins vegetarische ist unaufhaltsam. Vielleicht
isst in hundert Jahren kein Mensch mehr Fleisch.

Maucher, Helmut *1928
Nestlé-Chef

agentp schrieb:
Alexander von Humbold schrieb:
»Grausamkeit gegen Tiere kann weder bei wahrer Bildung noch wahrer Gelehrsamkeit bestehen. Sie ist eines der kennzeichnendsten Laster eines niederen und unedlen Volkes.
...schrieb ein Mann, der sich immerhin den Luxus leisten konnte zur Zeit des übelsten Kolonialismus durch die Welt zu reisen.

Ich glaube nicht das irgendwer wegen der Reisen von Alexander von Humbold mehr durch die Kolonalregime leiden musste. Entscheidnet ist nur ihm die mit der Fleischproduktion verbundenen Ressourcenverschwendungen und ethischen Probleme bekannt waren.

agentp schrieb:
.«»Rein durch ihre physische Wirkung auf das menschliche Temperament würde die vegetarische Lebensweise das Schicksal der Menschheit äußerst positiv beeinflussen können.
Ich gehe mal davon aus, daß A.E. das schrieb bevor der überzeugte Vegetarier Adolf Hitler begann der Welt seinen "positiven Einfluß" zu bescheren. :roll:

Man kann darüber streiten ob Hitler nun vieleicht noch gefährlicher gewesen währe wenn er sich nicht vegetarisch ernährt hätte.

Es dürfte allerdings unbestritten sein, dass es zum einem einen direkten Zusammenhang zwischen Gewalt gegen Tiere und Gewalt gegen Menschen gibt. (Gewalt gegen Tiere senkt die Hemschwelle für Gewalt gegen Menschen.)
Und, dass mit einem sinken des Fleischkonsums auch die Zahl von Personen sinken würde die aufgrund ihrer Ernährung (zu wenig Kohlenhydrate) einen zu niedrigen Serotoninspiegel aufweisen. Was zu einer geringeren Stressresistenz führt.

Daher auch das mitlererweile Abgedroschene Zitat von Leo Tolstoi:

Leo Tolstoi schrieb:
»Solange es Schlachthäuser gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.«

Leo Tolstoi russ. Humanist und Dichter (1828-1910)

Hier noch ein Zitat von Abraham Lincoln:
Abraham Lincoln schrieb:
Ich bin für die Rechte der Tiere genauso wie für die Menschenrechte. Denn das erst macht den
ganzen Menschen aus.

Lincoln, Abraham (1809-1865)
16. Präsident der USA

Ich glaub jetzt hab ich erst mal genug Zitate geschrieben. Es wird mit der Zeit sonst Langweilig.

Gruß
Quetzal
 

Quetzalcoatle

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Ein_Liberaler schrieb:
Und Schweinepest, nur zur Ergänzung, ist a) für den Menschen ungefährlich und läßt sich b) durch eine Impfung verhindern. Die ist allerdings in der EU verboten, weil die USA kein geimpftes Schweinefleisch importieren würden.

Hallo Ein_Liberaler,

Ich hab mich da mehr auf den Fall bezogen bei dem ein Niederländer sich mit der Schweinepest infizierte und daran starb.

Die industrielle Masttierhaltung erhöht das Risiko des Auftretens artübergreifender Krankheitserreger.

Ich bin der Meinung das dieses Problem von vielen stark unterschätzt wird. Wenn sich die Schweinepest auf weitere Personen übertragen hätte, währe es möglicherweise zu einer Pandemie kommen können.

Gruß
Quetzal
 

Ein_Liberaler

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Quetzalcoatle schrieb:
Hier noch ein Zitat von Abraham Lincoln:
Abraham Lincoln hat folgendes geschrieben::
Ich bin für die Rechte der Tiere genauso wie für die Menschenrechte. Denn das erst macht den ganzen Menschen aus.
Lincoln, Abraham (1809-1865) 16. Präsident der USA

Nun, von Menschenrechten hat der ehrliche Abe ja nicht so arg viel gehalten:

In reality, Abraham Lincoln, the president who began the trend of more federal power and diminished states' rights, set a precedent of dictatorial actions that is still being looked to today as an excuse for more federal power. During his reign as president during the Civil War, Lincoln made the unprecedented move of suspending, through an unconstitutional order, the writ of habeas corpus, or the protection against unlawful imprisonment.
Also during this time, Lincoln had an estimated 13,535 people detained for merely expressing opposition to the war itself. None of these people ever even heard evidence against them and were never brought to trial. In possibly his most noticed act of despotism, Lincoln had U.S. Rep. Clement Vallandigham of Ohio arrested for "disloyal sentiments and speeches.

Quelle:

http://www.mises.org/fullstory.aspx?control=844&id=71

http://www.mises.org/etexts/ostrowski.asp

http://www.mises.org/fullstory.aspx?control=671&fs=rethinking+the+civil+war


Quetzalcoatle schrieb:
Ich hab mich da mehr auf den Fall bezogen bei dem ein Niederländer sich mit der Schweinepest infizierte und daran starb

Ist mir neu und bei Google finde ich nichts. Nähere Informationen? Wegen eines Toten schreit man übrigens nicht gleich Pandemie.
 

sillyLilly

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ich muss gestehen, dass ich mich mit deiner person noch nie auseinander gesetzt habe, demzufolge auch nicht weiß, ob du vegetarisch aufgewachsen bist, dich jahrelange mit ernährung beschäftigt hast und eine heilpraktikerschule besucht hast.

ich nahm nur auf dein folgendes posting bezug: ....

Ich hatte in dem anderen posting davor .... von meinen Erfahrungen, als Vegetarierin geschrieben.
Die anderen Sachen hatte ich in der Diskussion nicht geschrieben und habe sie im letzten posting auch nur deswegen erwähnt, weil du mir erklärt hast, warum vegane Kost richtig wäre ... ohne das ich dagegen argumentiert hatte.

So wie ich es auch bei agentP sehe ... der ja an sich gar nicht gegen vegane oder vegetarische Ernährung argumentiert ... sondern nur gegen einen Absolutheitsanspruch.... in der Richtung, dass alle Menschen sich vegan ernähren sollten .... oder das es für alle Menschen gesünder wäre ...

wenn du so lebst, wirst du auch erfahrungen gemacht haben. oder nicht?
klar habe ich meine Erfahrungen gemacht, wie ich ja auch in einem vorigen Posting erzählt habe.

Ich lebe übrigens nicht mehr vegetarisch. Mittlerweile esse ich Fleisch ... allerdings aus dem Bioladen oder von einem Biohof ....
Für mich ist Fleisch aber immer ein Extra und kein wichtiges Grundnahrungsmittel.



Zum thema Vitamin D:
Einerseits kann ich bestätigen das Osteoporose auch durch einen hohen Fleischkonsum begünstig wird.
Ein Grund kann übersäuerung sein.
Durch einen hohen Eiweißkonsum wird das Gewebe übersäuert.
Der Körper kann das bis zu einem gewissen grade ausbalancieren, aber unter anderen werden dazu mineralstoffe benötigt.
Wenn die nicht in ausreichender Menge vorhanden sind ... wird dazu unter anderem auch freies Calcium genutzt.
Was dazu führen kann, dass nicht genug Calc zur Verfügung steht, um es in den Knochen einzubauen.
Es kann aber auch so weit gehen, dass der Körper Calc aus dem Knochen herauslöst.
In beiden Fällen leidet die Knochendichte darunter.

Außerdem begünstigt eine hohe Zufuhr von Phosphaten die Osteoporose, da Phosphat immer mit Calcium in den Knochen eingebaut wird ... aber bei einem zu hochen "Phosphatpegel" wird Calcium an das phosphat gebunden und aus dem Körper geschwemmt.
Was dazu führt das es beim Knochenaufbau fehlt.

Andereseits muss ich agent auch zu dem Thema Oseoporose bei Eskimos recht geben, dass es irgendwie unsinnig ist ausgerechnet Eskimos zu wählen.
Da sie aufgrund von so vielen anderen Faktoren schon Osteoporosegefährdeter als wir ist ... kann man das nicht einfach auf den Fleischkonsum schieben.
Alleine schon die fehlende Sonnenstrahlung macht eine massive Vitamin D zufuhr nötig ... die in Form von Lebertran deswegen immer lebenswichtig für sie war.
Außerdem leben sie nun wirklich in einer der "lebensfeindlichsten" Regionen auf unserem Planeten. Kein Wunder das sie nicht alt werden.
Sie haben aufgrund der Kälte einen völlig anderen Energiebedarf als wir.
So wie sich deren Lebensbedingungen nicht mit unseren vergleichen lassen .... kann man dann auch nicht einfach deren Ernährung vergleichen.
Einige Völker sind seit Jahrhunderten auf eine fleischreiche Ernährung angewiesen und ihr Stoffwechsel ist darauf eingestellt.... und andere Völker sind sein Jahrhunderten auf überwiegend vegetarische oder auch rein vegetarische Kost eingestellt. (Ein Volk das sich ausschließlich vegan ernährt habe ich noch nicht kennegelernt, was ja nicht heißt das es schlecht ist, sondern nur dass man schlecht das Argument "natürlich" im Zusammenhang mit vegan benutzen kann)

Ich glaube nicht das sich für alle Menschen sagen läßt das es besser wäre vegarisch oder vegan zu leben. Genausowenige wie eine Ernährung der Inuit sich für einen Europäer eignen würde.

Da wir heutzutage eine relativ gemischte Gesellschaft sind ... mischen sich auch verschiedenen "Stoffwechseltypen" in unserer Gesellschaft.
Deswegen läßt sich kaum sagen ... Es müssen alle so oder so essen.

Aber im allgemeinen essen Deutsche viel zu viel Fleisch.
Zum Glück hat sich das in den letzten 10 Jahren schon ein wenig geändert.
Früher waren vegetarische Gerichte in einem Resaurant noch recht spartanisch. Es wurde einfach das Fleisch weggelassen *g*
Außerdem wurde man von vielen Menschen schräge angeguckt oder sogar angemacht deswegen.

Namaste
Lilly
 

Mr. Anderson

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Moin, ich bin mir zwar nicht sicher, wie die Diskussion bisher verlaufen ist, aber ich möchte nur nebenbei bemerken, daß ich Vegetarier bin, und zwar aus dem Grunde, weil mir Fleisch einfach nicht schmeckt. Allerdings haben mich als Kind dauernd irgendwelche Leute versucht mich zum Fleisch essen zu überreden.

Das nur nebenbei, weil sich offenbar einige Leute angeblich von radikalen Vegetariern in ihrer Essensfreiheit bedroht fühlen: ich hatte jedenfalls das Gegenteil erlebt.
Zu Veganern kann ich vielleicht noch anmerken, daß ich sie auch nicht ganz verstehen kann. Was ist so schlimm daran, Milch zu trinken; die Kuh gibt sie doch sowieso gerne her? Ich habe eher ein leises Gefühl des Bedauerns für diese Leute, die freiwillig auf die Butter oder Margarine auf ihrem Brot verzichten, keinen Joghurt oder Erdbeeren mit Milch essen, usw. Wozu das ganze? Politische Überzeugung? Vielleicht sollten sie bei der Wahl ihrer Speisen lieber ihren Geschmäckern vertrauen.
 

Quetzalcoatle

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Hallo E. Liberaler,

Das während des amerikanischen Bürgerkrieges die Menschenrechte (die es zu diesem Zeitpunkt nur als Ideal gab) ein wenig in den Hintergrund gerieten ist nicht weiter verwunderlich.

Ich bin nach wie vor der Meinung das Lincoln einer der fähigsten und humansten amerikanischen Präsidenten war.
Selbst J.F.Kennedy - von dem immer noch einige so viel halten - war alles andere als ein Humanist.

Was den menschlichen Schweinepesttotesfall betrifft, ist es so das Seuchenschutzexperten und Biochemiker schon lange davor warnen das es irgentwann zu einer artübergreifenden Pandemie kommen könnte.

Ich glaube das der Totesfall in den Niederlanden extra so verschwiegen wird, weil man nicht will das die Bevölkerung über die tatsächlichen Gefahren informiert wird.

- Die Konsumenten dürfen nicht verunsichert werden - nennt sich das im Lobbyistenslang.

Deswegen wurde sicherlich auch diese Nachricht (vor ungefähr einem Jahr) nur kurz wiederholt.

Ahnlich war es auch mit dieser Nachricht:

100 Todesfälle jährlich durch verseuchtes Schweinefleisch aus den Niederlanden

Beitrag aus dem Stern Nr. 35./ 19.08 2004

Nicht immer schön, Recht zu behalten: stern-Bericht über skandalöse Zustände in niederländischen Schlachthöfen.

„Unter alles Sau“ hieß der stern-Bericht (Nr.13./1995) über Schlampereien in niederländischen Schlachthöfen, die ihr Fleisch nach Deutschland exportierten.

Aufgeschreckt von einer Vorabmeldung befassten sich das Parlament in Den Haag und die niederländische Presse mit dem Thema, noch bevor der stern am Kiosk war. Die Behörden beklagten innerhalb weniger Tage einen Rückgang bei der Ausfuhr von Schweineflesich in Höhe von umgerechnet rund 70 Millionen Euro.
Die Zeitung „De Telegraaf“ vermutete damals eine Kampagne gegen die heimische Fleischwirtschaft zugunsten deutscher Schlachter und sah keinen Grund zur Aufregung. Nun, neun Jahre später, berichtet die gleiche Zeitung über das gleiche Problem und titelt: „Schmutzige Schlachthäuser“. Der Beitrag spricht von 100 Todsfällen jährlich durch verseuchtes Fleisch. In einem Bericht hatten Lebensmittelexperten ebenso wie der stern schon vor Jahren die völlig überalteten Kontrollmethoden bemängelt. Die Niederlande sind nach wie vor einer von Deutschlands wichtigsten Rippchen- und Kotelett-Lieferanten.

Am erfolgreichen vertuschen von Skandalen ist der Einfluss der Lobbyisten der Fleischindustrie zu erkennen.

Das ist auch einer der Gründe warum ich der Meinung bin, dass es dringend gelingen muss den Fleischkonsum möglichst stark zu reduzieren.

Denn um so weniger Umsatz die Fleischindustrie macht, um so weniger kann vertuscht und desinformiert werden.
 

Ein_Liberaler

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Du stellst Lincoln als einen so überzeugten Verfechter der Menschenrechte dar, daß er sogar Tierrechte einbeziehen will, aber während eines Angriffskrieges ist es völlig legitim, sie mal ein bißchen in den Hintergrund treten zu lassen? Was ist das denn für eine Heuchelei? Und was ist das schon für eine beschönigende Ausdrucksweise? Der große Humanist hat immerhin den ersten modernen Krieg vom Zaun gebrochen und mehr tote und verkrüppelte Landsleute verantwortet als ein Präsident vor oder nach ihm! Das ist mir ein schöner Humanismus! Ich erwarte ja nicht, daß Du Dich sofort enttäuscht von Deinem Helden abwendest...

Über den Schweinepesttoten hätte ich wahrhaftig gerne mehr erfahren. So bleiben nur Spekulationen. Wie gesund war der Mann etwa vorher? Hat er sich frühzeitig in Behandlung begeben? Wieviel Kontakt hatte er nach der Infektion zu anderen, wie ansteckend ist die Geschichte also?

Die hundert Toten jährlich aus dem Sternartikel haben mit der Schweinepest nichts zu tun.
 
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