Wo fängt Leben an?

hives

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argos schrieb:
Wenn wir also aus bestimmten Elementen, aus denen zweifellos auch wir bestehen, ein Lebewesen züchten, welches autonom am leben bleibt und in der Lage ist einen eigenen Lebenszyklus aufzunehmen, sehe ich den Schnittpunkt zu unseren Unterschiedlichen Moralvorstellungen um die sich dieser Beitrag nun nicht drehen soll, um beim Thema "Wo fängt Leben an" zu bleiben.

Also ist es für dich unmöglich, einer Entität, die Stoffwechsel, Reizverarbeitung, Wachstum und Fortpfanzungsfähigkeit aufweist (und meinetwegen zu all dem auch noch Gefühle, obwohl diese als Kriterium für mich vor allem - wieder mal - anthropozentrisch klingen), jedoch auf vollkommen anderen "biophysikalischen" (wenn wir sie denn trotzdem mal so nennen wollen) Voraussetzungen/ Eigenschaften beruht, das Prädikat "lebendig" zuzusprechen?
Wäre diese für dich dann "quasi- lebendig" oder eine "präbiologische" Existenz?

Ich persönlich denke nicht, das Leben prinzipiell an definierbare Elemente oder gar die DNA gebunden sein muß - viel eher eben an Eigenschaften. Es ist eine Frage der Definition, und bald werden wir uns wahrscheinlich ernsthaft diese Fragen stellen müssen...
 

argos

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@hives

Ich finde es sehr interessant, den Begriff "quasi-lebendig" weiterzuverfolgen. Das trifft denke ich am ehesten den Kern meiner Anschauung. Ich werde oft als ein zu rationaler Mensch betrachtet, das ist möglicherweise auch die Ursache dafür, daß es mir schwerfällt eine vollständig technisch erschaffene Lebensform als etwas mir - nennen wir es gleichwertiges - zu betrachten.

Nun, warum sehe ich das so? Das mag einerseits an mangelnden Erfahrungen mit künstlich geschaffenen Wesen liegen, und andererseits vielleicht daran, daß ich fest der Überzeugung bin, daß dieser Kreatur etwas fehlt. Ich wurde wie alle hier Anwesenden auf natürlichem Wege gezeugt und ausgetragen, mir wurde etwas gegeben, was man gemeinhin Seele nennt, obwohl ich diesen Ausdruck schwammig finde und nicht mag.

Es übersteigt einfach meine Vorstellungskraft, daß beispielsweise ein künstlich "erzeugtes" Lebewesen - und damit meine ich komplette Lebewesen, nicht etwa nur einzelne Komponenten, wie Gliedmaßen oder Organe - vollständig ist. Mit Vollständigkeit meine ich eben diese vielbesungene Einheit von Körper und Geist. Wir können ihm einen Körper geben, aber keinen Geist.

Besser vermag ich es nicht zu erklären. Das ist mein bisheriger Standpunkt, und ich lasse mich gerne durch plausible Argumentation eines Besseren belehren.

Ein Nachsatz ist mir nun doch noch eingefallen, um es für faule Leser noch einmal kurz zu fassen: Ich denke einfach nicht, daß ein künstlich geschaffener, Komplexer Organismus nicht von der Natur/Gaia
"(an)erkannt", und schließlich abgestoßen wird.
 

Black-Jack-ME-

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ich betrachte einen stein genauso als lebewesen wie mich, vielleicht deshalb, weil ich alles was ich sehe als lebendig halte... jetzt denk ich mir aber gerade... was ist das bild, welches ich gerade vor mir im monitor sehe? ist das auch lebendig?
 

Ring

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Black-Jack-ME- schrieb:
ich betrachte einen stein genauso als lebewesen wie mich, vielleicht deshalb, weil ich alles was ich sehe als lebendig halte... jetzt denk ich mir aber gerade... was ist das bild, welches ich gerade vor mir im monitor sehe? ist das auch lebendig?

Laut Deiner eigenen def., die sich übrigens nicht mit meiner deckt, JA!

oder

was ist das bild, welches ich gerade vor mir im monitor sehe?
Der Beweis dafür, daß Deine def. nicht richtig ist.

MfG

Ring
 

minister

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Munich schrieb:
Wo fängt eigentlich Leben an?

1) Hier erstmal etwas das die geschichtliche Entwicklung dieser Fragestellung darlegt:



Die Frage danach, wo genau Leben anfängt, ist keineswegs neu.

Ebenso wie die Idee, Lebewesen nur als einfache Mechanismen, als "Uhrwerke" zu betrachten - bereits in der antiken Philosophie und Literatur war diese Anschauung bekannt.

Bereits im Altertum begegnet uns z.B bei Demokrit, Epikur oder Lukrez die materialistische Sicht des Menschen. Sie betrachteten die Seele zwar als materiell, wenn auch feinstofflicher als den übrigen Körper, etwa vergleichbar mit einem warmen Lufthauch - dabei aber ein körperlicher Bestandteil des Lebens (wie ein Organ). Denn ginge der Körper zugrunde, so meinten sie, ginge auch die Seele zugrunde.


Mit dem Untergang der antiken Welt verschwanden solche Vorstellungen für über 1000 Jahre nahezu völlig aus dem menschl. Bewusstsein.
Ihre Wiedergeburt verdanken wir vor allem einer Person:
dem französischen Philosophen und Mathematiker René Descartes :!: [/u]



1637 erschien Descartes´ berühmter "Discours de la Méthode", in welchem er die Gesetze der Mechanik und Chemie sowohl auf den Kosmos als auch auf das organische Leben anwendet:


.) Er sah die Welt als eine riesige Maschine, die wie ein gewaltiges Uhrwerk funktioniert.

.) Tiere seien nichts weiter als bloße Automaten, freilich recht diffizile und kunstvolle Automaten, deren Konstruktion aber eines Tages auch dem Menschen gelingen könnte.

.) Descartes ging sogar so weit, zu behaupten, dass Tiere als bloße Maschinen keinen Schmerz empfinden könnten.

Laut Überlieferung führte dieser Gedanke bei seinem Schüler Malebranche dazu, dass dieser seinen Hund schlug, in der festen Überzeugung, das Winseln und Jaulen des gequälten Tieres sei kein Ausdruck und Zeichen seines Schmerzes, sondern ein durch Luftbewegungen in einer vibrierenden Röhre erzeugter Klangeffekt.

Auch der Mensch ist für Descartes nichts weiter als eine Maschine, die aus Knochen, Nerven, Adern, Muskeln, blut, Gewebe und Haut besteht - jedoch schrieb er ihm als einziges Lebewesen immerhin noch eine Seele zu, die denkende Substanz, wovon das Sprachvermögen die menschliche Vernunft zeugen sollen. Die Seele sei immateriell und dem Menschen von Gott eingehaucht.
Descartes ist trotz seines mechanistischen Weltbildes kein Atheist gewesen, sondern überliess Gott die Rolle des Schöpfers des gewaltigen kosmischen Räderwerks.

Descartes Ideen und Weltanschauung waren, insbesondere von kirchlicher Warte aus, heftig umstritten. Dennoch löste er damit bald eine "mechanische" Welle aus, z.B:
.) Der engl. Philosoph Thomas Hobbes übertrug Descartes Maschinenvorstellung auf den Staat, dessen "Staatskörper" nichts anderes darstellt, als eine Art "künstliches Tier" geschaffen von Menschen durch Verträge und Übereinkommen, nur um das eigene Überleben zu sichern.

.) Der von Descartes inspirierte geniale Mechaniker Jaques de Vaucanson, der 1738 den "Flötenspieler", seinen ersten Androiden, einer begeisterten Öffentlichkeit vorstellte



.) Bis schliesslich, und jetzt kommt´s!,:

der Arzt und Philosoph Julien Offray de La Mettrie nichts anderes tat als die Gedanken, welche Descartes angefangen hatte, konsequent zu Ende zu denken.
Wenn das Tier eine Maschine war, dann war auch der Mensch eine Maschine, nur mit einem etwas komplizierteren Mechanismus.

Auf jede mögliche Höhere Wesensebene, wie auf Gott und die immaterielle Seele des Menschen, konnte der reine Materialist La Mettrie gut verzichten.Er nahm "NUR EINE EINZIGE Substanz auf dieser Welt" an :arrow: die MATERIE!So geb er auch den, bei Descartes immerhin noch bestehenden, Dualismus Leib-Seele auf.

Das Wesen des Menschen liess sich für ihn ausschliesslich durch eine genaue anatomische und physiologische Beobachtung enthüllen.

Der Metaphysik und Theologie sollte der Mensch als Spekulationsobjekt möglichst ganz entzogen werden.


Sowohl das Denken als auch das Empfinden, die Gefühle, sind für La Mettrie ein physikalischer Vorgang, eine Leistung des "Gehirnmuskels". Auch das Tier "denkt" und fühlt mit so einem "Gehirnmuskel.
Anders als bei Descartes noch, gab es für La Mettrie keinen fundamentalen, sondern nur einen GRADUELLEN Unterschied!
(Das ist auch der Grund dafür, weshalb er allen Ernstes davon ausging, man könne junge Menschenaffen bei geeigneter Erziehung zu Menschen machen.)







Minister
 

minister

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minister schrieb:
Munich schrieb:
Wo fängt eigentlich Leben an?

....und wo wird es fortgesetzt? ....Okay, bin mal wieder ich dran. :wink:




2.) Eine neue Zivilation im Anmarsch: DIE ROBOTER



Nach dem 1. Weltkrieg machte in Deutschland das Schlagwort der "totalen Mobilmachung" die Runde. Der gesamte Staat sollte mit seinem "Machinenmaterial" in eine permanent kampfbereite Grossmaschine umgewandelt werden - eine Verschmelzung von Staat, Technik und Maschine zu einer Einheit.


In der Literatur sprengt Ernst Jüngers Werk "Arbeiter" - der den Untertitel
"Herrschaft und Gewalt" trägt - den ursprünglich in der "totalen Mobilmachung" angelegten Nationalismus angelegten Nationalismus vollkommen:
Denn die hier ausgerufene imperialische Sendung beschreibt nicht mehr einen Staat, der sich des Technischen zum Zwecke der Weltherrschaft bedient, sondern hier ist es die Technik selbst, die sich in planetarischem Maßstab durchsetzt.
Die titanische Gewalt des Technischen zertrümmert alle herkömmlichen Bestandteile des Menschlichen - alles wird bedeutungslos, nur mehr die Funktion innerhalb der Funktion zählt.
Im Technischen vollendet sich der unzähmbare Wille zur Macht als reines Prinzip in der Form eines leeren Dynamismus der Steigerung, Perfektionierung und Ausbreitung.
Damit hat die Technik aufgehört, nur ein Werkzeug des Menschen zu sein - dieses bleibt sie einzig in seiner realitätsfremden Illusion - , sondern im Gegenteil, der Mensch ist zum Werkzeug der Technik geworden.
Die Maschine erhält eine Transzendenz, die Technik einen metaphysischen Urgrund und somit der "homme machine" eine Seele!



Die erschreckende Faszination, die Jünger der Technik und dem Arbeiter als Symbolfigur des Maschinenmenschen verleiht, begegnet uns seit den 20-er Jahren des 20. Jhdt auch in der bildenden Kunst - damit trennte sich auch die Kunst von der "Natur" und dem "Menschlich-Allzumenschlichsein".


So zeigt z.B Raoul Hausmann in seiner berühmten Plastik "Der Geist unserer Zeit" (1920/21) einen norminierten menschlichen Kopf, an dem maschinelle Alltagsprodukte und Meßinstrumente angebracht sind.
:arrow: Handelt es sich hierbei um eine künstlerische Vorwegnahme des mit Implantaten und Minicomputern oder Gehirnchips! ausgestatteten Menschen des 21. Jahrhunderts?

Homme Machine - Die Maschine ist zum Sinnbild der modernen Gesellschaft geworden.
Stünden plötzlich alle Räder still, würde sofort ein Chaos mit katastrophalen Folgen für die Menschen ausbrechen.

Für René Descartes war der Mensch im Gegensatz zum Tier mehr als nur eine Maschine, weil er auch eine Seele besitzt. Heute wird das eher umgekehrt gesehen: Durch das Maschinenhafte unterscheiden wir uns vom Tier, denn die Maschinen sind ein Teil von uns selbst geworden, von unserem Denken, welcher jetzt - abgespalten von uns - selbständige, körperliche Form angenommen hat.

Die Vorstellung, der Mensch könne letztlich nur eine Maschine sein, gilt - oft unausgesprochen - auch für die modernen Naturwissenschaften.
Die Grundaussagen La Mettries Weltbild werden bis in unsere heutige Zeit weitgehend akzeptiert. Seele und Geist des Menschen waren für ihn lediglich "Hirngespinste", die für die Erklärung menschlichen Verhaltens und Gefühls keine Rolle spielen.

Ebenso die "moderne Wissenschaft" billigt der Seele und dem Geist des Menschen keine Sonderrolle mehr zu: Für sie sind die seelischen Zustände nur Konstruktionen des Gehirns.
Ihr neurokybernetisches Modell des Menschen lässt den Menschen allenfalls eine erleuchtete Machine - doch das war er bei La Mettrie auch schon. Selbst La Mettries Kollegen von heute - die Ärzte der Schulmedizin - erblicken im Menschen oft nur eine Maschine, welche mit Hilfe einer ausufernden Apparatmedizin wieder fit gemacht/repariert! werden kann.

Aber: Wenn der Mensch tatsächlich NUR eine Maschine ist, wäre dann z.B der Unterschied zwischen einem Autofriedhof und einem Schlachtfeld mit zerfetzten Menschenleibern oder den Opfern des 11. September-Anschlags überhaupt von einer tiefergehenden Relevanz :?:




La Mettrie hat nicht nur den Homme Machine kreiert und den sprechenden Affen prophezeit :arrow: er hatte sich auch dafür eingesetzt, künstliche Menschen zu bauen.
Der Schritt ist durchaus folgerichtig: denn wenn der Mensch (nur) eine Maschine ist, weshalb sollte dann die Maschine nicht Mensch sein dürfen.


Entwicklungsgeschichtlich gesehen lässt sich La Mettrie in folgende Linie einordnen: Auf Descartes folgte Vaucanson, auf Vaucanson La Mettrie und auf La Mettrie die blühende Androidenkultur des 18. Jahrhunderts. Und heute stehen wir beim Roboter, der vielleicht tatsächlich Mensch werden könnte - oder aber doch nur ein Monster wie die Frankenstein - Kreatur?






Künstlicher Mensch: Entwicklungsstufe 1


Zuerst entwickelten sich die Androiden.
Das Wort Automat stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Selbstbeweger". Gemeint ist damit eine mechanisch angetriebene Vorrichtung, die nach Auslösung von Druck oder Zug die Tätigkeit eines lebenden Wesens, d.h. eine bestimmte mechanische Arbeitm, selbständig verrichtet. Besitzt dieser Automat Menschengestalt oder sonstige humane Züge, so bezeichneten ihn die Griechen als einen Androiden.

Bereits in der Antike bilderen Androiden den gängigsten Typus von "künstlichen Menschen": Bereits der mythische Baumeister und Techniker Daidalos soll ein Meister auf dem Gebiet des Androidenbaus gewesen sein. Er schuf angeblich Statuen, welche sich mit offenen Augen selbst fortbewegen konnten. Der Minotauros, die Frucht dieser Beziehung, wurde dann in einem von von Daidalos entworfenen Labyrinth versteckt.
Fast alle Autoren der Antike erwähnen lebende Statuen oder wahrsagende Bildsäulen, in denen Leben oder gar Götter vermutet wurden.

Mehr reale Geschichte ist wohl folgender Bericht über den Mechaniker Archytas, der 390 v. Chr als erster Mensch eine künstl. Figur geschaffen haben soll - eine fliegende Taube.
Aristoteles spricht um 350 v. Chr in "De anima" und in "Politica" von einer automatischen Venus.
Obwohl man es in der Antike sehr begrüsst hätte, Androiden als Sklaven oder auch "Sexmaschinen" zu benutzen, reichte es in der Praxis nur zu einigen verblüffenden Spielereien aus.





Fortsetzung folgt; Künstlicher Mensch: Entwicklungsstufe 2





Minister
 

morgenroth

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Nach dem ich das alles (fast alles) gelesen habe, was hier so diskutiert wird stellt sich mir die dringende Frage:


Lebt mein Radiowecker?????


Oft habe ich mir die Frage gestellt,welches wohl die wahren Vorraussetzungen für das Leben sind.Lebt ein Stein? Er ist der Evolution
entsprungen und besitzt die Fähigkeit zu wachsen.
Fühlt ein Baum? Ich weiss es nicht. Ich bin ein Mensch,und gezwungen ,in einem subjektiven,mir gegebenen Rahmen zu denken und zu fühlen.Ich kann nicht beurteilen ob sich die Ameise für die höchste Erungenschaft der Evulotion hält.Vieleicht bedeutet das Leben ja,Schmerzen emfinden zu können.
In der nächsten Schublade befindet sich der Pilz:pflanze oder Tier??
Ich glaube das es nicht von hoher Bedeutung ist,ob der der Mensch irgendetwas als lebendig bezeichnet oder nicht.Es gibt eine Wahrheit,die wir mit unserem manipulierten und primär subjektiven Geist nicht erfassen
können.Scheinbar hat die hoffnungslose Suche nach Gott dahin geführt,das der Mensch diesen unbesetzten Thron selbst bestiegen hat.Er sitzt nun da,versucht das Sein zu erkennen,und stellt es her.

morgenroth[/b]
 

minister

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morgenroth schrieb:
Ich glaube das es nicht von hoher Bedeutung ist,ob der der Mensch irgendetwas als lebendig bezeichnet oder nicht.
morgenroth[/b]

Gut gesagt.

Woher nimmt sich der Mensch das selbsternannte Privilegium, darüber zu entscheiden, was lebend ist und was kein eigenes Leben lbesitzt.
Damit sagt er doch automatisch gleichbedeutend aus, wessen Bestandteils seiner Umgebung und/oder seiner eigenen Erschaffung er berechtigt ist, es bedenkenlos zu zerstören oder verpflichtet wäre, es am Leben zu erhalten, da es ein eigenes "Sein" besitzt.
Selbst das, was er selbst kreiert, besteht aus einzelnen Bestandteilen des gesamten Lebens. Nur die Zusammensetzung macht den Unterschied aus, ob sich darin Leben entwickeln kann oder nicht?
Wäre seine Kreation gelungen, eine Gestalt zu erbauen, die mechanisch oder biologisch funktionieren kann, so stellt sich hier die Frage, ob er es dann auch ist, der ihr das Leben einhaucht?
Oder ob das Leben an sich, diese Energieform oder Chi oder die Seele, oder der Geist, wie auch immer man es nennen mag, nicht etwas ist, dass grundsetztlich und unabhängig von dem biologischen und mechanischen Getriebe existiert, welches es von sich aus erfüllen kann (mehr oder weniger intensiv) oder aber auch nicht!?


Minister
 

Wissender?!

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ich gehe jetzt einmal einfach gefahr von euch nicht ernst genommen zu werden, aber egal

meiner meinung ist Leben nicht auf Gefühle oder "Seele" zurück zu führen, sondern eher auf einen vorhandenen Selbsterhaltungstrieb, die Fähigkeit sein "Leben" um jeden Preis zu schützen und vor der Beendigung des selbigen zu bewahren.
Wenn ich einen Roboter sehe, der "intelligent" ist, sich selbst durch Informationen "weiterentwickeln" kann und seine Existenz um jeden Preis nicht beenden lassen will, so lebt er für mich....so dumm es auch klingt .. das gleiche gilt auch für ein Programm à la KI.......... wisst ihr was ich meine ?
hoffe ihr werdet euch nciht lustig darüber zu machen....aber Leben hat meiner Meinung nichts mit Gefühlen zu tun sondern mit der Eigenschaft auf Veränderungen einzugehn sich anzupassen....Intelligenz und den Selbsterhaltungstrieb
 

Ihlenam

Meister
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In diese Definition gehören allerdings weder Pflanzen noch die äußerst zahlreichen niederen Tiere, die ziemlich offiziell als Leben anerkannt sind...
 

minister

Großmeister
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Wissender?! schrieb:
Leben hat meiner Meinung nichts mit Gefühlen zu tun sondern mit der Eigenschaft auf Veränderungen einzugehn sich anzupassen....Intelligenz und den Selbsterhaltungstrieb


Also, verstehe ich das richtig?

- Leben ergibt sich aus der Intelligenz des Selbsterhaltungstriebes, welcher auf der Eigenschaft beruht auf Veränderungen einzugehn und sich anzupassen?

Demnach ist der Stein Leben. Stein verändert sich und passt seine Form an (steter Tropfen höhlt den Stein) - praktisch ist Stein intelligent genug sich einer Veränderung, einem Reiz von aussen anzupassen,
Metall ist Leben, Eisen rostet durch Veränderung des Klimas z.B Regen oder Wasser, praktisch ist Eisen "intelligent" genug, sich anzupassen,
Wasser, fliessendes Wasser oder ein Fluss passt sich "intelligent" Veränderungen im Flussbettverlauf an oder verdunstet "intelligent" bei Sonneneinstrahlung und Hitze, Wasser verändert praktisch seine "Form" - wird zu Dunst oder nimmt durch Umgebungsveränderung die "Form" einer Teetasse an.

Und schliesslich ein Computer oder ein technisch fortgeschrittener Roboter, er kann programmiert werden, sich geschickt auf äussere Reize hin "intelligent" anzupassen, oder sogar dazu programmiert und gebracht werden, bei sich ändernden Erfordernissen, sich selbst zu Verändern oder seine Einstellungen umzuprogrammieren, anzupassen.
Und man kann ihm einen Selbsterhaltungstrieb programmieren, einspeichern - was sind vereinfacht verdeutlicht z.B Anti-Virenprogramme anderes?

Was ist Tag und Nacht,
was ist eine Planetenumlaufbahn,
ein Planet,
eine Epoche,
eine Eiszeit,
ein Komet,
ein Universum?

All diese Bestandteile unseres Lebens und unserer "Welt" sind anpassungsfähig und "intelligent" genug, sich zu verändern und bei gegebenen Umständen umzustellen, und sich der Umgebung und den äusseren Einflüssen anzupassen.


Sie alle sind ein Teil des Lebens - besitzen sie aber deswegen automatisch auch eine eigene Lebenseinheit, ein eigenes Wesen?
Oder aber existiert das ureigene Wesen, diese Lebenseinheit, unserer Geist - die Seele möglicherweise über den rein sichtbaren irdischen maschinell-ablaufenden Lebenszyklus hinaus? Existiert dieses Wesen, unsere Seele, unabhängig von diesen materiellen Dingen - die für sich selbst zwar existieren können, aber eben kein ureigenes individuelles höheres Wesen haben.
Und kann unsere Seele, dieses höhere Wesen in diese materiellen biologisch-mechanisch funktionierenden Dinge wie einen menschlichen Körper, einen Tierkörper oder was auch immer es will, hineingehen oder hineingesetzt werden und mit der ureigenen individuellen Wesenseinheit - der Seele, dem Geist - erfüllen und den Körper, das Stück vergängliche biologische Element, beleben, indem die Seele durch den biologisch funktionierenden und angetriebenen Körper unter anderem zum Beispiel Gefühle oder anders gesagt seelische Empfindungen ausdrückt?




Minister
 

Munich

Erleuchteter
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1.295
Ich höre heir ständig den Begriff Seele, gerade wieder von Minister!

Glaubt ihr echt das eine Ameise, eine Qualle, oder meine Yuka-Palme ne Seele hat?
Ganz ehrlich? Wenn nicht, dann müsst ihr mir nochmal neu erklären was ihr gemeint habt! Und ob diese, von mir aufgezählten Dinge, keine Lebewesen sind?!

Munich
°^~
 

GodOfCrimson

Lehrling
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Ring schrieb:
Super schwere Frage!
Hier mal eine These:
Leben fängt da an wo ein Gefühl gefühlt werden kann!

Das ist nur ein vorsichtiger Gedankengang von mir ein Antwort auf die gestelle Frage zu finden, also zerreisst mich nicht gleich in der Luft mit Euren Gegenargumenten.

MfG

Ring


Und was ist wenn man gefühlskalt ist????? ISt man dann tot??
ICh denke das Leben fängt nicht "an" Es ist immer da. In gewisser Weise lebt alles! 8O
 

Ihlenam

Meister
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Anpassungsfähigkeit ist gar kein schlechtes Argument, allerdings ist ein rostendes Eisen kein anpassungsfähiges Wesen, wie Minister meint. Anpassung wäre in dem Fall, wenn sich das Eisen so veränderte, dass es nicht rostet, alles andere sind Einflüsse von außen. Minister hat sich quasi selbst das Gegenargument für seine These gegeben.

Gruß,
Mr Fell
 

Wissender?!

Meister
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ich meien mit anpassung nicht das von wegen dem stein..ich meine anpassung an die lebensverhältnisse so wie wir menschen uns an das klima anpassen...ein roboter der "intelligent" ist....und seiner existenz bewusst ist.wird alles ihm mögliche tun um nicht abgeschalten zu werden so wie ein computer programm jeden hebel in bewegung setzen würde nicht gelöscht zu werden......
leben ist einfach der begriff der eigenen existenz...zu begreifen das man "lebt" das hat mit grfühlen ncihts zu tun....ich will jetzt nciht religiös werden oder esoterisch oder sowas....aber pflanzen...die haben keine seele udn können demnach keine Gefühle empfinden.
Ein Roboter der nciht will das man ihn abschaltet, hat ein recht auf seine existenz und "lebt" somit. Weil er einen, wenn auch ihm einprogrammierter, Trieb seine Existenz fortzuführen...er wird sich den Veränderungen so gut es ihm möglich anpassen und durch seine intelligenz alles tun damit er nicht abgeschaltet wird.


Leben auf eine Seele oder Gefühle zu reduzieren, wie es Minister im weiten sinne meint, ist ebenso falsch.... ich habe noch nie eine beleidigte Pflanze gesehen...weil sie keine Gefühle haben!

Leben auf Stoffwechsel, Energieverbrauch bzw. Energiegewinn oder Reproduktion zu reduzieren wäre auch falsch.

Sobald etwas genug Intelligenz besitzt um sich seiner eigenen Existenz bewusst zu werden "lebt"....wie sagt so schön der Spruch: "Ich denke,also bin ich"

Ein Roboter der denkt, und nach seinen Verstand handelt lebt genauso sehr wie ein Programm das womöglich die Kontrolle über einen Rechner oder ein netzwerk übernimmt um nicht gelöscht zu werden

(kommt jetzt bloß nicht von wegen das ein Computer Virus lebt...denn ein virus ist sich seiner Existenz nicht bewusst..und bitte jetzt keine Kommentare vonwegen :" Du hast zuviel Matrix bzw. Terminator (Skynet) gesehen!")


...........bitte nciht lachen :oops:
 

IMplo

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Hmm,

ich denke, also bin ich?

Wenn ich bin, lebe ich ergo auch?

Für mich ist jedes Lebewesen, vom Einzeller bis zum Menschen lebendig.

Die Stubenfliege mag nicht fühlen, aber wer kann das schon sagen?

Die erste Definition ala irritabilität, etc scheint mir am schlüssigsten, da Gefühle NUR subjektiv wahrnehmbar sind und schwer (oder garnicht?) nachzuweisen.

Naja, da muss wohl jeder seiner eigenen Meinung folgen und auf wissenschaftliche Ergebnisse der kommenden Zeit harren....

Greetz!
IMplo
 

hives

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Munich schrieb:
Ich höre heir ständig den Begriff Seele, gerade wieder von Minister!

Glaubt ihr echt das eine Ameise, eine Qualle, oder meine Yuka-Palme ne Seele hat?
Ganz ehrlich? Wenn nicht, dann müsst ihr mir nochmal neu erklären was ihr gemeint habt! Und ob diese, von mir aufgezählten Dinge, keine Lebewesen sind?!
Ja, und die Protozoen auch! Das Pantoffeltierchen hat eine ganz große, die im Astralraum grell violett phosphoresziert, weil es so nützlich für den Biologieunterricht des Menschen ist...


Nein, ich schließe mich der "Seelenkritik" an wäre ebenso an einer Antwort interessiert :D
 

Black-Jack-ME-

Großmeister
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IMplo schrieb:
Hmm,

ich denke, also bin ich?

Wenn ich bin, lebe ich ergo auch?
IMplo


Ne, nicht wenn du bist, dann lebst du, das versuchen wir ja gerade zu erklären... muss etwas, was da ist auch leben? ein roboter ist ja auch da, doch lebt er gleich? hmm...


ich denke, also bin ich ich sag viel eher aus, das nur du von deinem leben überzeugt sein kannst, du weisst nämlich das du denkst, also musst du auch sein. du weisst allerdingst nicht das ich denke... du vermutest es nehm ich mal an *g*

bei einem computer kann man nie sagen das er lebt... wenn ich jetzt behaupten würde, ich sei ein computer, und wüsste von meiner exitenz, würdet ihr denken es wurde mir einprogrammiert...
 

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