Wikileaks - Neue Veröffentlichungen

POW

Großmeister
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Stürmische und verschneite Grüße aus´m Norden...
Wie wahrscheinlich alle in den letzten Tagen mitbekommen haben, hat Wikileaks nun gestern begonnen ca 250.000 Seiten mit neuem "Enthüllungsmaterial" zu veröffentlichen.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731693,00.html

http://www.bild.de/BILD/digital/int...eaks/geheime-us-dokumente-julian-assange.html

http://www.derwesten.de/nachrichten/Wikileaks-Niebel-bezweifelt-FDP-Maulwurf-id3998009.html

http://daserste.ndr.de/annewill/videos/annewill2505.html

So konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mir mal Anne Will anzuschauen. Ganz besonders erschrocken war ich über den FDP Politiker Niebel, dem es anscheinend nichst ausmacht, dass es in seiner Partei Menschen gibt, die Informationen an ausländische Mächte weitertragen. Ganz im Gegenteil, was er nur schlimm findet, das ist die Tatsache, dass dieser Skandal nur bekannt wurde!!! Häää ??? Alter Schwede !!! Herr Niebel....Merken Sie noch was??? Hallo ?! In ihrer Partei gibt es anscheinend Menschen, die Informationen bewußt und gewollt an andere weiterreichen. Und da ist es doch wohl egal, ob es sich dabei um vertrauliche oder für die Öffentlichkeit bestimmte Informationen handelt. Naja, Herr Niebel ließ sich davon nicht beirren und hält eine hündisch-unterwürfige Rede im Sinne der USA...Also, ich fand´s einfach nur noch ekelerregend....
Weiterhin denke ich, dass es nicht nur die FDP betrifft, sondern, dass wahrscheinlich in der gesamten deutschen Parteinlandschaft Spitzel und Verräter sitzen. Und wenn dem so ist, stehen wir wohl erst am Anfang einer langen Kette von kleineren und größeren Skandalen ( je nachdem, wie unterwürfig unsere Politiker wieder alles unter den Teppich kehren werden ). Und wenn ich den Faden mal ein bisschen weiterspinne, dann stellt sich mir die Frage, wenn es in Parteien also Menschen gibt, die Informationen an andere "Mächte" weitergeben, wie schauts denn dann in den anderen Ebenen unsere täglichen Lebens aus? Sportverein, Skatclub, Schützenverein etc...??? Gibt es vielleicht schon ein umspannendes Netz das dafür sorgt, ein komplettes Lagebild über die deutsche Gesellschaft zu kreieren? Und wenn anscheinend regelmäßig Informationen an die USA weitergeleitet wurden, wer bearbeitet sie und wofür werden die aufgearbeiteten Informationen dann genutzt? gezielte Erpressungen um an Aufträge ranzukommen? Muß es denn sein, dass die USA selbst ihren "Freunden" gegenüber permanent damit beschäftigt sind, sich immer und überall einen Vorteil zu erschaffen???
Und wenn ich mir vorstelle, dass das von mir angesprochene nur einen minimalen Bruchteil dessen aumacht, was veröffentlicht wird...huiiii....da wird sehr viel Porzelan zerbrechen.
Ich bin ja schonmal gespannt, was noch alles bekannt wird und was sich daraus noch alles entwickeln könnte.

In diesem Sinne...
 

Winston_Smith

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Sturm im Wasserglas.

Ja und nein. Die persönlichen Meinungen zu irgendwelchen Politikern sind harmlos. Gehört halt zur Diplomatie dazu.

In den Dokumenten steht aber auch etwas zur Einschätzung der iranischen Nachbarn zum Atomprojekt. Es gibt zahlreiche Staaten, welche die USA indirekt unterstützen würden. Inoffiziell, in dem sie still halten.

DIE Veröffentlichung ist mehr als fahrlässig.

ws
 

POW

Großmeister
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Winston_Smith schrieb:
In den Dokumenten steht aber auch etwas zur Einschätzung der iranischen Nachbarn zum Atomprojekt. Es gibt zahlreiche Staaten, welche die USA indirekt unterstützen würden. Inoffiziell, in dem sie still halten.



ws

Anscheinend nicht nur still halten. Gestern Abend wurde im heute-Journal behauptet, dass aus den Papieren hervorgeht, Saudi-Arabien hätte die USA um einen Raketenangriff auf den Iran gebeten.
 
G

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Ich weiß ned, irgendwie ist da was fishy.

Andere riechen den Braten auch schon:

JUDY WOODRUFF: Dr. Brzezinski, what do you think the fallout is going to be?

ZBIGNIEW BRZEZINSKI, former adviser, U.S. National Security: ...

The real issue is, who is feeding Wikipedia on this issue -- Wiki -- Wiki -- WikiLeaks on this issue? They're getting a lot of information which seems trivial, inconsequential, but some of it seems surprisingly pointed.

JUDY WOODRUFF: Well, what are you referring to?

ZBIGNIEW BRZEZINSKI: Well, for example, there are references to a report by our officials that some Chinese leaders favor a reunified Korea under South Korea.

This is clearly designed to embarrass the Chinese and our relationship with them. The very pointed references to Arab leaders could have as their objective undermining their political credibility at home, because this kind of public identification of their hostility towards Iran could actually play against them at home...

JUDY WOODRUFF: And what is it -- what are you worried about with regard to the knowledge that...


ZBIGNIEW BRZEZINSKI: It's not a question of worry. It's, rather, a question of whether WikiLeaks are being manipulated by interested parties that want to either complicate our relationship with other governments or want to undermine some governments, because some of these items that are being emphasized and have surfaced are very pointed.

And I wonder whether, in fact, there aren't some operations internationally, intelligence services, that are feeding stuff to WikiLeaks, because it is a unique opportunity to embarrass us, to embarrass our position, but also to undermine our relations with particular governments.

For example, leaving aside the personal gossip about Sarkozy or Berlusconi or Putin, the business about the Turks is clearly calculated in terms of its potential impact on disrupting the American-Turkish relationship.

JUDY WOODRUFF: Just criticizing the people around...

ZBIGNIEW BRZEZINSKI: And the top leaders, Erdogan and Davutoglu and so forth, are using some really, really, very sharp language.

JUDY WOODRUFF: But this is 250 -- it's a quarter-of-a-million documents.

ZBIGNIEW BRZEZINSKI: Precisely.

JUDY WOODRUFF: How easy would it be to seed this to make sure that it was slanted a certain way?

ZBIGNIEW BRZEZINSKI: Seeding -- seeding it is very easy.

I have no doubt that WikiLeaks is getting a lot of the stuff from sort of relatively unimportant sources, like the one that perhaps is identified on the air. But it may be getting stuff at the same time from interested intelligence parties who want to manipulate the process and achieve certain very specific objectives.

http://www.pbs.org/newshour/bb/government_programs/july-dec10/weakileaks2_11-29.html
 

Winston_Smith

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Anscheinend nicht nur still halten. Gestern Abend wurde im heute-Journal behauptet, dass aus den Papieren hervorgeht, Saudi-Arabien hätte die USA um einen Raketenangriff auf den Iran gebeten.

Stellen wir uns vor, es hätte schon damals zur Kuba-Krise Wikileaks gegeben. Die geheimen Absprachen zwischen den USA und der UDSSR wären veröffentlich worden und die ganze Sache wäre wohl nicht so glimpflich ausgegangen.

ws
 

hives

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Brzezinski schrieb:
But it may be getting stuff at the same time from interested intelligence parties who want to manipulate the process and achieve certain very specific objectives.
Und das ist ein spezifisches Problem von WikiLeaks, das die traditionellen Medien und Informationskanäle nicht betrifft, weil...?

Der Unterschied ist doch vor allem, dass bei traditionellen Medien ein viel stärkeres Gatekeeping stattfindet - wenn man jetzt nicht blauäugig von den verantwortlichen Redakteuren annehmen will, dass sie die Motivation hinter jeder gezielten Informationsweitergabe aufdecken können und wollen, und jede Veröffentlichung in den entsprechenden Rahmen stellen (was m.E. i.d.R. nicht passiert) sehe ich da eigentlich kein besonderes Problem bei WikiLeaks...

[edit]
Das hier klingt interessant:
Wir haben nicht vor, dass eine Person die Kontrolle hat, sondern eher, dass die Mehrheit aller beteiligten Menschen am Entscheidungsprozess beteiligt ist", sagte Snorrason. Dadurch solle die Plattform "transparent" und "so offen wie möglich" werden.
Wikileaks-Aussteiger wollen eigene Enthüllungs-Plattform gründen
 

Edo

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Iran, Gefahr für alle

Im Allgemeinen find ich das die Depeschen ziemlich gut ins Schwarze treffen und Politiker besser beurteilen als die offiziellen Ankündigungen, es ist auch beruhigend zu vernehmen das die umliegenden Islamischen Länder der Realität ins Auge sehen aber aus Angst vor Machteinpußen bei der Bevölkerung diese nciht öffentlich kundtun.
 

Trasher

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Winston_Smith schrieb:
Stellen wir uns vor, es hätte schon damals zur Kuba-Krise Wikileaks gegeben. Die geheimen Absprachen zwischen den USA und der UDSSR wären veröffentlich worden und die ganze Sache wäre wohl nicht so glimpflich ausgegangen.
Höchst spekulativ. Vielleicht hätte es die Kubakrise mit Wikileaks nie gegeben. ;-)

Ein interessanter Kommentar:
http://print-wuergt.de/2010/12/02/now-leaking-the-one-and-only-ich/ schrieb:
Bisher leben wir selbstverständlich damit, dass es irgendwo “eine Wahrheit” gibt, die wir nie erfahren (in den Dokumenten, hinter den Kulissen), eine “öffentliche Wahrheit”, nämlich das, was offen gesagt wird, das, was in der Zeitung steht – und unsere private Wahrheit, mit der wir leben und arbeiten. Es gibt also zum Beispiel einen Krieg in Afghanistan, es gibt das, was uns Politiker darüber erzählen und es gibt das, was wir über den Krieg zu wissen glauben. Und die drei Wahrheiten unterscheiden sich extrem. Ist das okay so? [...]
-> Hier geht's weiter
 

Winston_Smith

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Höchst spekulativ. Vielleicht hätte es die Kubakrise mit Wikileaks nie gegeben.

Es geht um den Punkt, dass geheime Absprachen Teil der Diplomatie sind und damit Kriege verhindert werden. Mann einigt sich hinter den Kulissen, beide Seite bewahren ihr Gesicht und eine Krise ist beendet.

ws
 

petronius

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Winston_Smith schrieb:
Höchst spekulativ. Vielleicht hätte es die Kubakrise mit Wikileaks nie gegeben.

Es geht um den Punkt, dass geheime Absprachen Teil der Diplomatie sind und damit Kriege verhindert werden

oder vorbereitet (z.b. im zusatzprotokoll zum deutsch-sowjetischen nichtangriffspakt)

so hat eben alles seine zwei seiten
 

Mr. Anderson

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Bei der Kuba-Krise waren sich beide Partner ja einig. Wenn sich eine dritte Partei von den Absprachen angepisst fühlte, auch dann noch, wenn sie erfährt, dass dadurch ein Atomkrieg verhindert wurde, dann darf man gewisse Schlussfolgerungen über diesen Jemand ziehen.
Wenn sich hingegen herausstellt, dass dieser Dritte aufgrund eines Verhandlungsfehlers unnötig angepisst wurde, dann hat er wiederum einen Anspruch, das zu erfahren.
 

Mr. Anderson

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Das könnten sie auch mit Wikileaks. Eine Veröffentlichung während die Verhandlungen noch andauern ist ja auch eine ganz andere Geschichte.
 

Mr. Anderson

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Winston_Smith schrieb:
Aber was für einen Sinn sollen denn vertrauliche Absprachen machen, wenn die danach veröffentlicht werden?
Ich denke, es besteht ein Unterschied zwischen der Vertraulichkeit, die gegeben ist, so lange eine Verhandlung noch läuft, um diese nicht zu stören, und einer "Vertraulichkeit" nachdem bereits das Ergebnis produziert worden ist.

Wenn das Ergebnis eine politische Maßnahme ist, die Dritte betrifft, und die Geheimhaltung in erster Linie dazu dient, die Maßnahme gegenüber diesen Dritten zu verdecken, dann halte ich das Element der Geheimhaltung für kaum schutzwürdig.

Eine andere Geschichte ist natürlich das (persönliche) Verhältnis desjenigen, der die Information hat durchsickern lassen gegenüber demjenigen, der ersterem die Information anvertraut hat.

Eine Geheimhaltung würde ich dann und nur so lange für wichtig halten, wie die Verhandlung oder die Operation u. dgl. noch läuft und wie sie durch vorzeitige Bekanntgabe von vermeintlichen Zwischenergebnissen gefährdert werden kann.

Wenn es nur darum geht, seinen Ruf zu wahren und irgendeine (fragwürdige?) politische Entscheidung zu verdecken, hält sich mein Mitleid ehrlich gesagt in Grenzen. Dann ist das Urteil über diese Maßnahme eben den der öffentlichen Meinung ausgesetzt, und Ehrlichkeit im Umgang mit dem entsprechenden Thema ist gefragt.
 

petronius

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Winston_Smith schrieb:
Das könnten sie auch mit Wikileaks.

Aber was für einen Sinn sollen denn vertrauliche Absprachen machen, wenn die danach veröffentlicht werden?

welchen sinn haben "vertrauliche mitteilungen", wenn sie dann eben doch digitalisiert und per net übermittelt werden?

sorry, aber wenn ich etwas absolut vertraulich behandeln will, dann darf ich es halt nicht aufschreiben, schon gar nicht so, daß es per mausklick zugänglich wird (und sei das über fünf passwörter)

ich darf auch als us-botschaftsangehöriger der meinung sein, bundesangie sei keine gestalterin und außenguido eine lachnummer - nur bin ich eben selber schuld, wenn ich das auch noch aufschreibe oder gar per mail übermittle und dabei erwischt werde
 

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