Was hat die Menschheit je für andere getan?

Duftbaum

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Verfasst am: 11.04.2002 - 23:51 Titel:

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Ist das dein Ernst? Menschen zuerst und dann der Rest?
Was bitte schön stellt dich über alles andere???
Ja, natürlich ist es mein ernst. menschen zuerst und dann der rest.
sollten deiner meinung nach zuerst die tiere und pflanzen kommen?

wenn ja dann faende ich das ehrlich .. krank (sorry, mir faellt kein passenderes wort ein). ein paar (weibliche!) klassenmitglieder sind genauso eingestellt. "och die armen tiere, die sind ja viel wichtiger als die dummen boesen menschen die alles kaputt machen" (etc)
die setzen also das leben eines tieres hoeher an als das eines menschen.
sowas ist, wenn man genauer drueber nachdenkt, echt pervers.

wir sind nun mal mehr (wert) als tiere, punkt. ich sag ja nicht, dass man tieren das leben schwer machen sollte (regenwurmjagd oder sonstige lustige aktionen :lol: muessen ja nicht sein), nur wir sollten zuerst an uns denken und dann an den rest.

gegenfrage: Was bitte schoen stellt denn die tiere / pflanzen hoeher als uns?
 

Duftbaum

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leben ist relativ 8)
das leben eines menschen ist wohl mehr wert als das leben einer pflanze. wenn du nicht so denkst dann solltest du auf keinen fall mehr vor die tuer gehen, mit jedem schritt zerstoerst du leben.
 

Hugo de la Smile

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eriâwen,

ich möchte dir eine frage stellen. warum glaubst du wachsen bäume in die höhe? wäre es nicht viel energieneutraler sich einfach über dem boden auszubreiten?
nun ja sie brauchen aber licht, es hat sich ergeben, dass einige pflanzen höher sind als andere. diese haben den anderen das licht geraubt und sich deshalb durchgesetzt. der beiweitem größte teil der arten wurde nicht vom menschen ausgerottet sondern ist einfach ohne aufsehen verschwunden, von anderen angepassteren arten verdrängt. es sind ca 99% aller arten die es je gab ausgestorben.
weißt du warum elefanten in einigen gebieten afrikas alle bäume umwerfen, die sie sehen? nun gras ist genießbarer.
und zuletzt, warum hebst du den menschen aus dem tierreich hervor? von keinem anderen tier verlangst du, etwas für die anderen zu tun. dabei können alle lebewesen auf einen gleichalten stammbaum verweisen und sind mitnichten gesondert auf unsere hilfe angewiesen.
niemand bezweifelt das der mensch destruktiv auf seine umgebung wirkt. der unterschied zu anderen tieren ist aber nur graduell. ich wehre mich dagegen den menschen aus dem tierreich zu heben, es gibt keine so wesentlichen unterschiede, dass dies nötig wäre.

Hugo de la Smile
 

Wowbagger

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Huaahhhh...
unsere selbstgebastelten Moralvorstellungen stellen uns doch erst vor jene Fragen.
Wenn die Menschheit nicht wäre, gäbe es jene Fragen nicht - aber auch jene Probleme wären nie entstanden...
Der Versuch, den eigenen Schatten zu zerstören kann nicht gelingen - also wird alles nur auf ein "wieder mal geheucheltes" schlechtes Gewissen hinauslaufen:
PENG!!!
Grüsse.......
 

zauberweib

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hi nothing

ich denke dein text über die tiere im zoo die ohne die gutmütige hilfe der menschen schon ausgestorben wären, war ironisch gemeint?

denn ohne das "gutmütige" einmischen des menschen wäre es gar nicht so weit gekommen. und tiere ins gefängnis zu sperren halte ich auch nicht gerade für grossmütig...

man stelle sich vor.. diese menschen halten sich für intelligent und nennen esn "sport" auf tiere zu schiessen?

na.. ich weiss nicht..

es grüsst
das zauberweib.
 

Konteradmiral

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Haben wir eine "Verpflichtung" etwas für die anderen zu tun? Gibt es Tiere, die aus reiner Selbstlosigkeit einem Tier einer anderen Spezies helfen? Ist nicht jede Symbiose ein Kompromis, bei dem beide Parteien einen grossen Vorteil haben? Egosimus ist logischerweise die Grundlage jeder Handlung von jedem Individuum, selbst wenn es in der komplexen Form geschieht, dass ich jemandem helfe, um mich hinterher aus moralischen Gründen gut zu fühlen.
Wie schon gesagt, mehr als 99% aller jemals existierenden Spezies sind ausgestorben, weil sie ihren Mitlebewesen unterlegen waren. Genauso vernichtet der Mensch heute unterlegene Arten, indem er Lebensräume verändert, Symbiosen mit anderen Lebewesen eingeht usw. (dabei bestimmt nicht der Mensch, wer unterlegen ist, sondern die Spezies die ausstirbt war logischerweise unterlegen, sonst hätte sie ja überlebt). Unser enormer Erfolg gibt uns den Platz der absolut überlegenen Art. Solange wir die Möglichkeit haben, die anderen zu verdrängen und die Welt nach unseren Wünschen zu gestalten, sind wir auch "die Besten".
Und unser Mitleid können wir uns nur leisten, weil wir so überlegen sind. Wären wir es nicht, so würden wir, wie jedes andere Tier auch, unsere Umgebung nur als Feind oder als Nahrung wahrnehmen.
Aber dennoch, solange wir die Möglichkeit haben, andere Arten zu erhalten und zu schützen, können (und sollten) wir es tun, aber wir sind nicht dazu verpflichtet.
 

zauberweib

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hi konteradmiral

dass darwin sich geirrt hatte, ist bis zu dir noch nicht ganz durgedrungen, hats den anschein? krieg zerstört leben, und das "recht des stärkeren" IST krieg.
woher hast du die 99% und wer war jeweils der "sieger" bei den lebewesen, die ausgestorben sind?
es betsteht mE schon ein unterschied zwischen "aussterben" und "ausrotten" letzteres ist das was passiert, wenn mensch sich zu sehr als herrscher über die welt aufspielt.
leben schaffen und erhalten erfolgt in nahezu allen fällen durch symbiose, durch MITeinander und eben nicht durch gegeneinander.
schon alleine das sollte eigentlich zeigen, dass darwin mehr dafür gearbeitet hat, um das eventuell hochkommende schlechte gewissen der kolonialisten seiner zeit zu beruhigen.
hätte er geahnt, welche auswirkungen seine märchen auf die menschheit und dadurch auf die welt hatten, hätte er sein manuskript sicher verbrannt. denn das er nur die eine häfte der wahrheit beschrieb, das war selbst ihm schon klar. doch es passte gerade in den geist der zeit hinein, und so verschwieg er den anderen teil und bracht somit eine verheerende lüge in die welt. eine lüge, die unter anderem auch das 3. reich mitbegünstig hat..

es grüsst
das zauberweib
 

Konteradmiral

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Hi Zauberweib,

eigentlich bin ich es leid, immer wieder zu erklären, dass die Evolutionstheorie nicht nur richtig, sondern auch absolut zwingend ist. Darwin hat weder die Geisteshaltung der Kolonialisten wissenschaftlich belegt, noch die Ursache für die Grausamkeiten des dritten Reichs geliefert. Er war ein Wissenschaftler, der sich seinem Zeitgeist widersetzt hat (und dafür auch heftig angegriffen wurde) und eine so einfache wie geniale Theorie erstellt hat.
Evolution beschränkt sich nicht auf ein simples "Recht des Stärkeren". Das ist eine plumpe Übersetzung von "Survival of the fittest", was man besser als "Überleben der am besten Geeigneten" übersetzen sollte. Dabei definieren sich die "Geeigneten" gerade als die, die überleben. In der Logik wäre so eine Situation (Geeignet ist wer überlebt. Überleben tun die Geeigneten.) ein unzulässiger Ringschluss, aber da die Evolution ein zeitlicher "fuzzy logic" Prozess ist, werden Bedingung und Ergebniss immer wieder aktualisiert, so dass sich das Leben immer schneller dem nie erreichbaren "optimalen" Zustand annähert.
Ob das Überleben im Einzellfall durch Grausamkeit, Kooperation, Egoismus oder Kollektivität erreicht wird, ist im Sinne der Evolution egal, das erfolgreiste Konzept wird sich zwangsläufig durchsetzen.
Wer Evolution bzw. Darwinismus mit "Recht des Stärkeren" gleichsetzt, begeht den gleichen Fehler wie die Nazis, gegen die er eigentlich argumentieren will, wer behauptet, die Evolutionstheorie wäre insgesamt falsch, ist entweder dumm oder hat nicht lange genug darüber nachgedacht.

Zu deinen Fragen:
Die 99% sind nur ein Schätzwert meinerseits, wahrschenlich sind es sogar mehr. Heute existiert fast keine einzige Tierart aus den vergangenen Erdzeitaltern. Ob Dinosaurier, Urinsekten (Ur-Insekten nicht Urin-Sekten), Säbelzahntieger, Mammut usw. sie alle sind verschwunden. Alle Ausnahmen wie Ameisen, der Quastenflosser usw. sind Sonderfälle, deren Konzept schon von Anfang an gut genug war, dass sie überleben konnten ohne sich zu verändern.

Die Sieger waren logischerweise immer diejenigen, die die Ausgestorbenen überlebt haben. Die meisten von ihnen hat es dann ein paar Millionen Jahre später erwischt.

Der Unterschied zwischen Aussterben und Ausrotten ist eher grammatikalischer als moralischer Natur. Aussterben tut eine Tierart, ausrotten tut eine Tierart eine andere. Ausrottung kann also der Grund für das Aussterben sein, es gibt aber auch andere (veränderte Umweltbedingungen usw.)

Der Mensch lebt in einer Vielzahl von Symbiosen, mit seinen Darmbakterien, mit den von ihm kulitiverten Nutzpflanzen und Tieren, mit seinen Haustieren usw.

Man muss einfach in solchen Fragen von seiner "Emotionalität" Abstand nehmen (die in diesem Punkt auch nur auf einfachen -evolutionären- Mechanismen wie Kindchenschema (deswegen finden wir Katzen "süßer" als Kakerlaken), Brutpflegetrieb usw. beruhen) und sich der Thematik mit möglichst grosser Objektivität und wissenschaftlichem Rationalismus nähern.

viele Grüße
Konteradmiral

P.S. Ich vermute mal, dass du in einigen Punkten von dem Artikel in der letzten PM inspiriert wurdest. Ich habe ihn auch gelesen, einen sehr kritischen Leserbrief geschrieben und mein Abonement gekündigt.
 

Hugo de la Smile

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danke konteradmiral,

für diese klaren worte. wollte auch grade etwas in der art schreiben.

hochachtungsvoll,

Hugo de la Smile
 

Eriâwen

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Mir fällt auf, dass die meisten hier versuchen Ausreden für unser Verhalten zu finden. Es wird nur festgestellt, dass es nun einmal so und nicht anders ist. Und Tieren, die man gerade noch weit unter den Wert der Menschen setzt, werden plötzlich wieder gleichgestellt unter dem Motto: "Die tun ja auch nichts, also warum wir?"

Ehrlich gesagt regt mich dieses Thema nur mehr auf. Es tut mir schon leid das Topic eröffnet zu haben. Weil es meine Meinung nur bestätigt und eigentlich wollte ich Dinge finden die sie widerlegen. Es deprimiert mich viel zu sehr, dass Menschen nur egoistisch denken.

Es ist schon klar, jede Handlung ist egoistisch. Das räume ich schon ein. Aber man kann dann wohl einschätzen welche egoistische Handlung sinnvoller ist. Oder?

Warum ich soetwas vom Menschen erwarte und nicht von den Tieren?
Wir haben unseren Verstand und unsere Vernunft und eigentlich hätten wir die Möglichkeit uns über all das bewußt zu werden.
Aber nein... was muss der Mensch tun?
"Warum muss ich was tun. Es ist in der Natur nun mal so. Und weil es uns die Natur ja sooo einfach macht, warum sollten wir dann unsere Bequemlichkeit aufgeben und was machen. Tut ja sonst auch keiner."
Diese eingefahrene, egoistisch, nein! nennen wir es homozentrische Einstellung macht mich nur noch krank.

Da wollt ihr so tolerante und so intelligente Leute sein, aber trotzdem sucht ihr nur Ausreden und keine Erklärungen. In wissenschaftlichen Thesen versucht ihr auch noch Entschuldigungen zu suchen.

Wie wäre es einmal damit die Augen aufzumachen und der Realität ins Auge zu blicken, anstatt die wertvolle Zeit mit der Suche nach Ausreden zu verschwenden.

Wahrscheinlich war es eine dumme Idee diesen Post hier zu verfassen, weil ich mir schon ungefähr denken kann wie ihr reagiert. Ihr werdet jetzt auf mich losgehen was ich mir eigentlich denke. Eine Weile auf mir herumhacken, dann über die bösen Tiere schimpfen, und letztendlich ein ruhiges Gewissen haben. Toll. Dann lebt weiter in eurer Traumwelt... und mir werfen alle vor ich würde in einer Traumwelt leben. Wie mich das alles ärgert.... ahhhh!

Und nur das ihr es wisst: Ich stelle die Tiere nicht über die Menschen und auch nicht die Menschen über die Tiere. Ich finde jedes Leben ist gleich schützenswert!!!
 

Konteradmiral

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Hi Eriawen,

es tut mir leid, wenn dich der Verlauf dieses Themas deprimiert. Das ist keine Floskel, sondern meine ehrliche Empfindung, weil ich deine Gedanken und deine Verärgerung nachvollziehen kann. Mein Weg, mit dem Wahnsinn, denn ich täglich erlebe, umzugehen ist nun mal eine möglichst wissenschaftliche Analyse der Ursachen und Gesetzmäßigkeiten. Dabei suche ich nicht nach einer Ausrede und Rechtfertigung für mein eigenes Verhalten, sondern versuche zu verstehen, warum ich und meine Artgenossen sich so und nicht anders benehmen.
Ich denke, weder absoluter Altruismus noch Egoismus sind der ideale Weg, in diese Welt zu leben. Welcher Mittelweg dazwischen der ichtige ist, kann nur die Zukunft zeigen. Ich will niemandem raten, egoistisch und grausam zu sein, in meinen Postings habe ich auch darauf hingewiesen, dass Evolution eben nicht das "Recht des Stärkeren" ist sondern in jeder Hinsicht "Das Überleben der am besten Geeigneten". Es haben sich viele grausame Konzepte als geeignet erwiesen, Raubtiere, Viren und viele andere Tiere (und oft auch der Mensch) beweisen das. Aber es gibt auch mindestens genausoviele wunderschöne kooperative Wege, Brutpflege, Symbiosen, Liebe und Sexualität stellen diese Aspekte dar.
Mein Standpunkt ist es, dass keiner dieser Wege besser oder schlechter ist als der andere, die einzige Wertung ist der Erfolg.
Welche Konzepte in der Zukunft die erfolgreichen sein werden, kann man jetzt nicht vorhersagen. Daher rate ich nur jedem, genau das zu machen, was man aus seiner inneren Überzeugung für richtig hält. Je vielfältiger wir an die Sache herangehen, desto besser wird der Weg sein, den wir finden.

Ich hoffe, ich konnte dich ein wenig trösten und dir deinen Glauben an die Menschheit zumindest teilweise zurückbringen.

viele Grüße
Konteradmiral
 

Eriâwen

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Danke! Aber ich glaube ich bin im Moment nicht in der Lage meinen Glauben an die Menschheit zurückzubekommen. Vielleicht irgendwann.
 
L

Lemonstar

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Es mag sein dass viele Menschen egoistisch denken und dadurch Natur und Tieren Schaden zufügen.
Aber es ist egozentrisch, es ist Vermessenheit par Exellence, wenn der sich der Mensch über alle anderen Wesen heraushebt und sagt: "Ich bestimme jetzt wer gefördert werden soll, wer überleben darf und wer nicht." Dann sind wir wieder im Mittelalter und die Erde ist eine Scheibe im Zentrum des Universums. Du redest immer von der Gleichwertigkeit von Mensch und Tier und im gleichen Satz die unglaubliche Anmassung Herr der Schöpfung zu sein.
Zur Verwirklichung deiner angeblichen Notwendigkeiten, wie soll das aussehen, wer hat am Meisten Recht auf Förderung, wer soll wieviel überleben? Gut, Arten die keinen Lebensraum mehr haben und vom Aussterben bedroht sind sollten in einer Minimalpopulation überleben und werden dann in einer Art Zoo gehalten, damit wir mal zu unseren Kindern sagen können 'Kuck mal das ist ein Delfin, der war mal über die ganze Welt verbreitet'. Klasse. Das brauchen wir definitiv nicht.
 

Eriâwen

Geselle
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@lemonstar:
redest du mit mir?
wenn ja finde ich was du da schreibst eine echte beleidigung und du beschuldigst mich da für dinge dich ich nicht sagte

ich finde alles leben ist schützenswert und gleichermaßen zu fördern.
ich stelle in keiner weise den menschen über den anderen.

aber wenn ich dir jetzt mal auch anschuldigungen machen darf. vielleicht willst du dich ja nur beschweren, weil du ein schlechtes gewissen hat.

ich will echt nicht streiten, aber jetzt werd ich langsam echt heiß.
 

Hugo de la Smile

Großmeister
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hoch geschätzte eriâwen,

"Mir fällt auf, dass die meisten hier versuchen Ausreden für unser Verhalten zu finden."

ich versuche eigentlich immer nach erklärungen zu suchen :(

"Es wird nur festgestellt, dass es nun einmal so und nicht anders ist. Und Tieren, die man gerade noch weit unter den Wert der Menschen setzt,"

damit kann ich ja nicht gemeint sein :)

"werden plötzlich wieder gleichgestellt unter dem Motto: "Die tun ja auch nichts, also warum wir?" "

wenn ich das machen sollte, dann nur um der romantisierung der natur entgegenzuwirken, die so oft in einer verachtung der eigenen art endet. so kann man vermehrt heutzutage etwas wie ökofaschismus feststellen.

"Ehrlich gesagt regt mich dieses Thema nur mehr auf."

offensichtilich

"Es tut mir schon leid das Topic eröffnet zu haben. Weil es meine Meinung nur bestätigt und eigentlich wollte ich Dinge finden die sie widerlegen."

wenn die beispiele auch nicht große moralische heldentaten widerspiegeln, auch nicht selbstlos und unverhältnismäßig erscheinen, so sind sie doch beispiele die existieren.

"Es deprimiert mich viel zu sehr, dass Menschen nur egoistisch denken."

das muss es nicht, absoluter egoismus würde auf absolute selbstaufgabe hinauslaufen und umgekehrt. im kern sind sie das selbe, es ist nur die unvernunft und das halbwissen, was über die maßen zerstörerisch ist.

"Es ist schon klar, jede Handlung ist egoistisch. Das räume ich schon ein. Aber man kann dann wohl einschätzen welche egoistische Handlung sinnvoller ist. Oder?"

genau, das will ich ja immer sagen. vernünftig überprüfen, abwägen, entscheiden. die größten unglücksfälle der geschichte entsehen aus halbwissen(in etwa die rassenideologie des dritten reichs).

"Warum ich soetwas vom Menschen erwarte und nicht von den Tieren?
Wir haben unseren Verstand und unsere Vernunft und eigentlich hätten wir die Möglichkeit uns über all das bewußt zu werden."

deshalb sollte man sich rationale vorteile für seinen standpunkt suchen. wenn glauben auf wissen stößt gibt er sich der lächerlichkeit preis.

"Aber nein... was muss der Mensch tun?
"Warum muss ich was tun. Es ist in der Natur nun mal so. Und weil es uns die Natur ja sooo einfach macht, warum sollten wir dann unsere Bequemlichkeit aufgeben und was machen. Tut ja sonst auch keiner." "

so wurde das aber nicht gesagt, nicht einmal in diese richtung. so wie ich das verstehe, sind für dinge die allgemein als ungerecht bewertet werden, heutzutage keine unbedingten sachzwänge mehr verantwortlich. nach einer gründlichen analyse der lage käme man zu dem schluss, dass rohstoffe unbegrenzt vorhanden sind.

"Diese eingefahrene, egoistisch, nein! nennen wir es homozentrische Einstellung macht mich nur noch krank."

du solltest dich nicht von einer betrachtung der wirklichkeit krank machen lassen, dafür sorgt die wirklichkeit ansich schon früh genug.

"Da wollt ihr so tolerante und so intelligente Leute sein, aber trotzdem sucht ihr nur Ausreden und keine Erklärungen."

eine ausrede wäre es, wenn jemand gesagt hätte:"wenn die kuh ein raubtier wäre, würde sie mich ohne weiteres auch fressen." oder: "wir brauchen uns nicht verändern, denn wie wir sind, sind wir natürlich."
ich werde mal eine gesamtgesellschaftliche betrachtung der zivilisation und deren probleme erstellen(am wochenende)

"In wissenschaftlichen Thesen versucht ihr auch noch Entschuldigungen zu suchen."

mir würde nicht im traum einfallen, mich für dinge zu entschuldigen, die ich nicht verursacht habe.(von mir stammt die gesellschaft nicht)

"Wie wäre es einmal damit die Augen aufzumachen und der Realität ins Auge zu blicken, anstatt die wertvolle Zeit mit der Suche nach Ausreden zu verschwenden."

die realität betrachten, genau das versuche ich doch. die realität ohne den schleier der moral. wenn das dann zynisch wirkt, liegt das in der natur der sache und sollte den moralisten(womit ich jetzt nicht dich meine) eine lernhilfe sein.

"Wahrscheinlich war es eine dumme Idee diesen Post hier zu verfassen,"

nein, nein, es ist eine dumme idee meiner seits, darauf zu antworten. besser wäre es wenn ich mich einfach nicht angesprochen gefühlt hätte. aber ich werde so ungerne missverstanden und fühle mich nunmal angesprochen.

"weil ich mir schon ungefähr denken kann wie ihr reagiert. Ihr werdet jetzt auf mich losgehen was ich mir eigentlich denke. Eine Weile auf mir herumhacken, dann über die bösen Tiere schimpfen, und letztendlich ein ruhiges Gewissen haben."

wer macht sowas?

"Toll. Dann lebt weiter in eurer Traumwelt... und mir werfen alle vor ich würde in einer Traumwelt leben."

verstehe ich nicht

"Wie mich das alles ärgert.... ahhhh!"

nicht aufregen, jedenfalls nicht über geschriebende wörter.

"Und nur das ihr es wisst: Ich stelle die Tiere nicht über die Menschen und auch nicht die Menschen über die Tiere. Ich finde jedes Leben ist gleich schützenswert!!!"

ach ja, die fliege nicht wahr? :) wie schon gesagt, ich verstehe den leidminimierenden ansatz.
nachdem man gott und moral genichtet hat, kann man sich seinen lebenssinn eben selbst bestimmen, die jetzige realität als ausrede, sich keine höheren ziele zu setzen, ist nicht konsequent(frei nach satre, er hatte da auch lustig passende kategorisierungen der menschen getroffen. sie wollen mir aber beim besten willen jetzt nicht einfallen.)

mit freundlichem gruß,

Hugo de la Smile
 
L

Lemonstar

Guest
Jawohl ich meine dich, Eriawen.

Eriâwen schrieb:
wenn ja finde ich was du da schreibst eine echte beleidigung und du beschuldigst mich da für dinge dich ich nicht sagte
Nun es war nicht als Beleidigung gemeint, aber ich wollte dir deutlich machen, was du für einen Unsinn schreibst.
Doch doch hast du gesagt.

Eriâwen schrieb:
Warum ich soetwas vom Menschen erwarte und nicht von den Tieren?
Wir haben unseren Verstand und unsere Vernunft und eigentlich hätten wir die Möglichkeit uns über all das bewußt zu werden.
Wir sollen nicht nichts tun sondern sondern alles in die Hand nehmen und denn Gott spielen.

Eriâwen schrieb:
Diese eingefahrene, egoistisch, nein! nennen wir es homozentrische Einstellung macht mich nur noch krank.
ergo wir sollen was tun

Eriâwen schrieb:
Wie wäre es einmal damit die Augen aufzumachen und der Realität ins Auge zu blicken, anstatt die wertvolle Zeit mit der Suche nach Ausreden zu verschwenden.
siehe oben

Eriâwen schrieb:
Und nur das ihr es wisst: Ich stelle die Tiere nicht über die Menschen und auch nicht die Menschen über die Tiere. Ich finde jedes Leben ist gleich schützenswert!!!
So, wir sind also gleich, Tiere machen nichts, wir machen nichts - wer dann?

Eriâwen schrieb:
aber wenn ich dir jetzt mal auch anschuldigungen machen darf. vielleicht willst du dich ja nur beschweren, weil du ein schlechtes gewissen hat.
Nicht im geringsten.
Mich kotzt es nur an wenn ich diese 'wir sind das Zentrum des Alls, alles wurde für uns geschaffen' Haltungen höre (DAS hast du wirklich nicht geschrieben aber es ging in die gleiche Richtung).[/quote]
 

zauberweib

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hi kotraadmiral.

gut gesprochen! kann man dann sagen, dass darwins idee einfach zur falschen zeit am falschen ort war? dass die kolonialherren sein werk geradezu als bestätigung ihrer grausamkeiten sahen, und dass er grösstenteils einfach nur falsch vestanden wurde?
verstehe ich dich da richtig?
bleibt die frage, was passiert wäre, hätte darwin einen anderen schwerpunkt gelegt. statt "fittest" einen ausdruck wie .. hm.. obwohl.. im englischen heisst "to fit" ja eigentlich "passen"..
ich seh schon, darwin muss ich mir doch noch mal vorknöpfen.. ;-)
ja, der pm-artikel hat mich beeinflusst, schon deshalb weil ich den zufällig grade erst an dem tag gelesen hatte. doch ich kann dich beruhigen, auf diesen artikel ist nicht mein ganzes "wissen" über darwin beschränkt.

halten wir fest.. nicht darwin hat sich geirrt... sondern die menschen die ihn zitiert haben..
besser?

doch eins noch.. ich denke es gibt sehr wohl einen unterschied zwischen aussterben und ausrotten. zumal ausrotten etwas ist, das nur menschen machen, andere lebewesen nicht. und gerade wir menschen haben hier auf dem planeten die pflicht, uns um unsere mitlebewesen - um die gesamte natur - zu kümmern. und nicht, sie zu zerstören und schauen, was übrigbleibt. ich begründe das garantiert nicht auf die bibel ;-) sondern auf die logische feststellung, dass der mensch von der natur abhängig ist. ganz egal, wieviel wir auch künstlich herzzustellen in der lage sind oder sein werden. irgendwelche grundstoffe werden wir dabei benötigen. und die kommen aus der natur.
von daher ist ausrotten eine dummheit, die nur intelligente wesen begehen..

es grüsst
das zauberweib
 

spriessling

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@lemonstar: Es ist mir unmöglich deine Beiträge zu lesen. Deinen Avatar halte ich keine fünf Sekunden aus.
 

Konteradmiral

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Hi Zauberweib,

schön, dass wir irgendwie auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Ja, du verstehst mich richtig. Darwin wurde von verschiedenen Leuten, sowohl von den Kolonialisten, als auch von den Nazis mehr oder minder absichtlich falsch verstanden, falsch zitiert und seine Erkenntnise falsch umgesetzt.
Zu seinen Lebzeiten ist Darwin aber nur wenig Ruhm und Verständniss irgendeiner Art zugekommen, er wurde belächelt, beschimpft, beleidigt wegen der Aussage, das der Mensch vom Affen abstammt. Selbst an seinem Todestag hat eine englische Zeitung noch eine bösartige Karikatur über ihn veröffentlicht.
Wie auch immer man es sieht, Darwin selbst kann man wirklich keine böse Absicht unterstellen. Er hat eine geniale Theorie aufgestellt, die erst überhaupt niemand verstanden hat, und dann von allen möglichen Leuten für die Rechtfertigung unermesslicher Grausamkeiten verwendet wurde.

Zu dem Unterschied zwischen aussterben und ausrotten kann ich dir teilweise rechtgeben. Ausrotten ist wohl eher zielgerichtet und hat einen eindeutig negativen Beigeschmack. Ob es nur Menschen tun ist fragwürdig, es kommt wirklich darauf an, wie man das Wort in seinen Feinheiten definiert.
Auf jeden Fall sind wir in vieler Hinsicht von der Natur abhängig. Es gibt noch nicht einmal irgendeinen Dualismus zwischen Mensch und Natur, wir und alles was wir hervorgebracht haben sind ein Teil der Natur. Die Natur existiert ohne den Menschen weiter, der Mensch ohne Natur nicht. Deshalb sollten wir, wie du schon gesagt hast aus rein logischen Überlegungen heraus, zumindest solange sorgsam mit ihr umgehen, bis wir völlig unabhöngig davon sind. Und auch dass wird fast unmöglich sein, da evolutionäre Syteme immer Kreisläufe mit komplexer Umgebung sind, so dass wir auf jeden Fall irgendeine Form von "Natur" haben werden, selbst wenn sich sich von allem heute bekannten völlig unterscheidet.
 
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