Das Leben des menschen soll ein Gebet sein !
Durch das Gebet wir die Verbindung von den Menschen zur Gotteswelt wiederhergestellt doch in den weltlichen Kirchen werden die Menschen zuwenig angesprochen.
Es darf keinen Mensch gezwungen werden, der Religion fernzubleiben, der er angehört, sondern dies einem jeden freigestellt. Wenn man sich mit der hohen Geisterslehre beschäftigt , erübrigt sich für viele ein Kirchenbesuch und das Gebet erfolgt im stillen Kämmerlein und durch das Leben des Menschen.
Wenn es jemand jedoch drängt, in eine Kirche zu gehen, sei es in diese oder jene, dann soll er gehen; denn in jeder Kirche, in jeder Religion wird Gutes verkündet. Im Allgemeinen fehlt es aber dem Menschen an der Kraft, das Gute zu verwirklichen.
An Kraft fehlt es auch in den Kirchen, die von den Menschen aufgesucht werden. Es fehlt an kraftvoller Einwirkung - die Menschen werden zuwenig angesprochen. Es werden Worte aus der Bibel vorgelesen; doch die Menschen gehen wieder weg und denken nicht über das Gehörte nach. So kann kein richtiger Kontakt vom Menschen zur Geisterwelt Gottes und zu Gott entstehen; aber gerade diese Verbindung vom Menschen zur Gotteswelt ist wichtig und muss wiederhergestellt werden.
Abzulehnen ist daher das mechanische Zur-Kirche-Laufen, weil man dazu gezwungen ist oder damit man von den andern gesehen wird - das hilft keinem Menschen etwas. In dieser Zeit könnte man gerade so gut schlafen; denn man kann auch zu Hause, allein für sich, beten und mit Gott sprechen.
Im Vaterunser kann man seine Verbindung mit Gott pflegen. Das Vaterunser ist ein so wunderbares Gebet! In diesem Gebet spricht der Mensch mit Gott; aber es soll nicht nur ein Lippengebet sein. Der Mensch soll wissen, was er sagt. Er soll sich bewusst sein, was es bedeutet, wenn er um das tägliche Brot bittet und darum, Gott möge ihm vergeben, wie auch er bereit sei zu vergeben - es sollen nicht einfach nur leere Worte sein.
Wie viel gibt es doch immer wieder im Leben eines jeden Menschen in Ordnung zu bringen! So vieles hat der Mensch zu tun; denn zum Gebet gehören auch die Taten! Man soll sich daher fragen "Was für Werke soll ich tun?" und darüber nachdenken.
Als Ratschlag würde ich z. B. geben: Geh auf die Suche nach alten, gebrechlichen Menschen! Geht zu Blinden und lest ihnen etwas vor, oder sucht eine Mutter mit vielen Kindern auf und geht mit ihnen spazieren, damit die Mutter ihre Arbeit verrichten kann!
Es genügt also nicht, einfach in die Kirche zu gehen, ein Gebet zu sprechen und dann zu glauben, man habe jetzt seine Pflicht Gott gegenüber getan. Ein solches Gebet steigt nicht zu Gott.
Gott will den Tatmenschen sehen. Tätig muss der Mensch sein. Taten vollbringen - ein wahres christliches Leben führen.
Christus machte schon dazumal die Menschen darauf aufmerksam. Die jüdischen Gesetze waren aber sehr streng - am Sabbat durfte man nichts tun. Christus heilte jedoch auch am Sabbat Kranke, und dies wurde ihm von den Pharisäern zur Last gelegt. Daher entgegnete er ihnen: "Ja, was tut ihr denn, wenn ihr seht, dass ein Tier am Sabbat in eine Grube fällt? Lasst ihr es dort unten verenden?" (Siehe Mat. 12, 10-12; Luk. 14, 3-6.)
Auch heute noch gilt es, ein wahres gottgefälliges Leben zu führen. In jeder Hinsicht muss man Wertvolles, Sinnvolles leisten im Leben.
Das Leben des Menschen kann ein Gebet sein. Er braucht nicht von morgens bis abends Gebete zu sprechen, sondern das Arbeiten soll ihm zum Gebet werden. Was er tut, soll sinnvoll sein, dann ist bestimmt Gott und die Geisterwelt mit ihm zufrieden.