Warum werden Juden eigentlich von einigen so gehasst ?

Hugo de la Smile

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
653
Da sehen wir schon die wahre Natur.Kein Vergeben , keine Ruhe , immer nachtragend obwohl die Verursacher meist schon Tot sind.Geld ist ihnen wohl wichtiger als künftiger Frieden.Am besten alles in den A... geschoben kriegen um im Nachhinein über die blödheit der anderen lachen.


stgb § 130 Volksverhetzung
Wer in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören,

2. die Menschenwürde anderer dadurch angreift, daß er Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet, wird mit Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren bestraft.
 

Zerch

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.938
Danke , ich geb mich geschlagen.Gegen Paragraphen hab ich nichts mehr entgegenzusetzen.
 

Hugo de la Smile

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
653
Danke , ich geb mich geschlagen.Gegen Paragraphen hab ich nichts mehr entgegenzusetzen.

bitte, ich hätte noch einige andere antworten gegen die du nichts entgegenzusetzen hast, aber weil du dich so einsichtig zeigst, werde ich darauf verzichten.

erfreut,

Hugo de la Smile
 
A

Anonymous

Guest
@ Mr. Smile

Entschuldigen Sie, aber ich muß Ihnen mitteilen, daß ich das von Ihnen erbrachte Zitat für unbedenklich halte.

Ich bin zwar noch Jura-Student, doch ich sehe den Strafbestande der Volksverhetzung hinsichtlich dieses Zitates als nicht erfüllt an.

Die von Benutzer "Zerch" getätigte Aussage stufe ich in Bezug auf die "Gefährlichkeit" in die Katergorie "Stefan Raab abzüglich Humor" ein.
Das Geschriebene verläßt nicht die Grenzen der Meinungsfreiheit.

Weiter möchte ich mich nicht zu diesem Thema äußern, weil ich persönlich nicht Zerchs Meinung teile. Ich hoffe auf Verständnis.
 

Hugo de la Smile

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
653
ich grüße sie, celtic frost,

Entschuldigen Sie, aber ich muß Ihnen mitteilen, daß ich das von Ihnen erbrachte Zitat für unbedenklich halte.

im juristischem sinne unbedenklich, dann muss ich wohl doch noch die alternativven antworten auspacken!

Ich bin zwar noch Jura-Student, doch ich sehe den Strafbestande der Volksverhetzung hinsichtlich dieses Zitates als nicht erfüllt an.

na gut.

Die von Benutzer "Zerch" getätigte Aussage stufe ich in Bezug auf die "Gefährlichkeit" in die Katergorie "Stefan Raab abzüglich Humor" ein.
Das Geschriebene verläßt nicht die Grenzen der Meinungsfreiheit.

welche richtlinien gelten da? ich würde mich über einen link oder literaturhinweis sehr freuen.

Ich hoffe auf Verständnis.

von mir aus auch per pn.

interessiert,

Hugo de la Smile


alternative antwort 1[ausführlich]:

Warum die Juden schon immer verfolgt wurden kann ich nicht sagen.

da gibt es schon einige gute links in diesem thread.

Aber warum sie heute gerade von vielen deutschen gehasst werden liegt wohl daran , dass sie immer noch Schadensersatz verlangen für das was vor 60 Jahren geschah.

wenigstens bestreitest du nicht, dass in deutschland immer noch antisemitismus verbreitet ist? schließt du dich eigentlich in die "vielen" mit ein? willst du dich ernsthaft mit dem thema befassen lies dir doch mal folgenden link durch: http://www.ns-zwangsarbeiterlohn.de

Gut es war der grösste Fehler den Deutschland damals machte , aber kann er durch Geld geschlichtet werden?

nein, das ändert aber nichts an der rechtmäßigkeit des anspruches.

Da sehen wir schon die wahre Natur.

du meinst also eine gemeinsame natur der juden entdeckt zu haben, wirklich interessant, auf was führst du diese zurück? ist das genetisch oder kulturelle unterentwicklung?

Kein Vergeben , keine Ruhe , immer nachtragend obwohl die Verursacher meist schon Tot sind.

ja ja, derrr jud' kennt keine verrrgebung und hasst das deutshe volk.

Geld ist ihnen wohl wichtiger als künftiger Frieden.Am besten alles in den A... geschoben kriegen um im Nachhinein über die blödheit der anderen lachen.

und geizig ist der jud' und boshaft.

Es mussten im Laufe der Geschichte schon viele Völker leiden , aber keines davon spielt sich derart auf.

nicht die juden haben sich in den mittelpunkt gedrängt ...

Es werden heute noch Familien geschändet , Völker ermordet und keiner davon wird jemals eine Aussicht auf Entschädigung haben.

ändert das etwas an der rechtmäßigkeit des anspruches?

Ich finde es wurde eindeutig übertrieben mit Schuldzuweisungen und Selbstbemitleidung.

also ich finde es wird übertrieben mit diesen zusammenhanglosen standardfloskeln.

Sie decken sich zudem guten Gewissens mit Waffen ein die unter anderem aus den Menschenversuchen in den KZs hervorgegangen sind.

link das mal. interessiert mich.

So , wo Ich jetzt einen Punkt erreicht habe (oder wohl schon überschritten habe) an dem der Fanatiker unter dem jüdischen Volke sein lieblingswort und Kampfschrei "NAZI" nicht zu unterdrücken vermag , sag ich nur halbwegs unbeteiligt: "getroffene Hunde bellen".

oute ich mich jetzt als fanatiker? nein, nein, mein lieblingswort ist gar nicht "nazi". mein lieblingsworte sind "gedanke, verstand, vernunft"

Aber huldigt nur weiter eurem Sharon , der ja friedlicher Plantagenbesitzer ist.

wer huldigt ihm denn?

Es ist ja auch genug Wasser da für seine Plantage , nämlich in Palästina , wenn auch nicht für das Volk , dann wenigstens für Melonen welche für Europa bestimmt sind.

ach, und deshalb werden die juden also so gehasst...

Ihr seid ja die Unschuldslämmer von allen Seiten nur gejagt und angegiftet. So schlimm , dass ihr auf der Suche nach einer Heimat (die ja irgendwo sein muss und doch nirgendwo ausser in der Bibel zu finden ist) ein ganzes Volk unterjochen musstet.

so siehst du das? also deine unreflektierte pro-israel haltung kann ich jetzt so nicht tragen.

Ich weiss als selbsternanntes Volk Gottes hat man einfach das Privileg derart zu Handeln.

ich wundere mich immer mehr.

Es ist ja auch wichtiger altem Papier glauben zu Schenken als dem guten in anderen Menschen zu vertrauen.

ja das mit dem vertrauen ist so eine sache, wenn es hieß, die juden müssen zurück ins meer geworfen werden, hätten sie einfach vertrauen sollen. das fällt sicher leicht, nach solchen erfahrungen.

"
Glaubt mir , wenn ich könnte würde ich alles Unheil das eurem Volke im Verlaufe der Weltgeschichte angetan wurde rückgangig machen."-Geld , das erneuten Hass säht scheint euch aber wichtiger zu sein als Einsicht anderer zu deren begangenen Fehler.

die einsicht das die juden "kein vergeben, keine ruhe" kennen "immer nachtragen"?

Lasst mich einfach in Frieden und fernab von beschuldigungen und wir können wieder miteinander reden...............

so wie du mit gutem beispiel vorangehst.

Hugo de la Smile

alternative antwort 2[spontan]:

Da sehen wir schon die wahre Natur.Kein Vergeben , keine Ruhe , immer nachtragend obwohl die Verursacher meist schon Tot sind.Geld ist ihnen wohl wichtiger als künftiger Frieden.Am besten alles in den A... geschoben kriegen um im Nachhinein über die blödheit der anderen lachen.

wallbash.gif


es existieren noch mehrere weitere alternativen, morgen ist auch noch ein tag.

Hugo de la Smile
 
A

Anonymous

Guest
Ich werde Ihnen demnächst einige Links zukommen lassen.
Momentan fehlt mir etwas die Zeit für eine intensive Suche nach guten Links. Für die vorerstige Stillung Ihrer Wissbegierigeit darf ich Sie an google.de verweisen.
"Volksverhetzung", "Richtlinien" wären als Suchbegriffe gute Diener.

Zu den neuen Zitaten werde ich meine Meinung nachreichen.
 
A

Anonymous

Guest
Sie fragten nach den „Richtlinien“. Die Rechtsprechung in solchen Fällen ist stark vom jeweiligen Richter und dem ermittelnden Staatsanwalt abhängig. In der Regel wird die Staatsanwaltschaft bei „Einzelfällen“ in Internetforen nur bei eindeutigen Aussagen tätig. Eine Leugnung des Holocaust wäre so ein Fall, ebenso Aufrufe zu Genozid oder Ächtung einer Volksgruppe. Aus Zeitgründen möchte ich nicht detailiert argumentieren.
Gesetzestexte sind oft sehr stark von der Auslegung abhängig. (Ein Grund mehr, nichts Verfängliches von sich zu geben!)

Absichtlich habe ich die von Ihnen ausgewählten Zitate kontextlosgelöst betrachtet.

Zitat:
Aber warum sie heute gerade von vielen deutschen gehasst werden liegt wohl daran , dass sie immer noch Schadensersatz verlangen für das was vor 60 Jahren geschah.

Wertungsfreie Aussage. Keine Volksverhetzung.

Zitat:
Da sehen wir schon die wahre Natur.

Die Natur von was? Sie glauben „die Natur der Juden“. Vielleicht war nur „die Natur des Sachverhaltes“ gemeint. Hätte er „die Natur des Juden“ geschrieben, wäre er fällig.
Aber gut, mal schauen, was noch kommt.

Zitat:
Kein Vergeben , keine Ruhe , immer nachtragend obwohl die Verursacher meist schon Tot sind.

Dadurch werden die Verbrechen des NS-Regimes nicht verharmlost.
Die Feststellung, manche Menschen einer Volksgruppe lehnen Aussöhnung ab und melden sich dank ihrer verfassungsmäßig garantierten Freiheit zu Wort, ist nicht volksverhetzend.

Zitat:
Geld ist ihnen wohl wichtiger als künftiger Frieden.Am besten alles in den A... geschoben kriegen um im Nachhinein über die blödheit der anderen lachen.

Siehe oben. Übrigens würde niemand auf die Idee kommen jemanden anzuzeigen, der von Beamten das gleiche behauptet, was Geld und Gegenleistung angeht, obwohl sich Beamte diskriminiert und in der Öffentlichkeit negativ dargestellt fühlen könnten. Selbst „Soldaten sind Mörder“ darf man undifferenziert behaupten.
Bemerkenswert und bedenkenswert.

Zitat:
Ihr seid ja die Unschuldslämmer von allen Seiten nur gejagt und angegiftet. So schlimm , dass ihr auf der Suche nach einer Heimat (die ja irgendwo sein muss und doch nirgendwo ausser in der Bibel zu finden ist) ein ganzes Volk unterjochen musstet.

Etwas zu verallgemeinernd durch das „Ihr“. Dadurch besteht potentiell die Gefahr, eine Anzeige zu riskieren.
Vor Gericht würde der Angeklagte allerdings überzeugend darstellen können, dass mit „Ihr“ natürlich nicht „alle“ gemeint sind. Wenn der Angeklagte nicht wiederholt durch eindeutige Aussagen auffällig geworden ist, gilt wie immer der alte Grundsatz „Im Zweifel FÜR den Angeklagten“.
Und die Verfahrenskosten trägt wieder einmal der Staat (=die Gesellschaft =wir alle).

Ich möchte darum bitten, meine Aussagen nicht als unumstößlich zu nehmen, da in unserem Rechtssystem (für die Meisten unerwartet) viel vom Ermessen der jeweiligen Staatsanwaltschaft und des Gerichts abhängig ist.
Mit einem schlechten Strafverteidiger ist auch ein Unschuldiger schneller vorbestraft als er denkt.
Allerdings gibt es ein Urteil aus welchem hervorgeht, man dürfe in Foren einen anderen Forenbenutzer „Arschloch“ nennen, da es nur eine Pointierung darstellt. Die Aktennummer habe ich leider nicht griffbereit.

Daher meine Bitte: Bedenkt Eure Aussagen in diesem Forum und in allen anderen Internetcommunities sehr gewissenhaft, damit Euch kein Strick daraus gedreht werden kann. Auch der jeweilige Webmaster haftet.

Exemplarisch der folgende Link. Wer die gängigen Suchmaschinen bedient, wird sehr schnell über weitere Details aufgeklärt.

http://www.publex.de/cgi-bin/recht.cgi/Rechtsquellen/Urteile/Cybercrime/2000crim01.html
 

Hugo de la Smile

Großmeister
Registriert
10. April 2002
Beiträge
653
werter celtic frost,

danke für die ausführlichen information.

Die Natur von was? Sie glauben „die Natur der Juden“. Vielleicht war nur „die Natur des Sachverhaltes“ gemeint. Hätte er „die Natur des Juden“ geschrieben, wäre er fällig.

das sehe ich ein.

mit freundlichem gruß,

Hugo de la Smile
 

Reticulum

Meister
Registriert
6. Juli 2002
Beiträge
385
Ein dolles Thema !

Es hat mich auch schon ewig interessiert, woher dieser Hass auf Menschen jüdischen Glaubens kommt.

Umso erstaunlicher find ich es daher, das sagenhafte 2 ! postings, sich mit dieser (eigentlichen Frage des Threads) befasst haben.

Alle anderen Beiträge waren irgendwie immer ein Pro oder Kontra gegen Juden, oder Israel.

Selbst eine Beitrag von Arthuro (?), der, soviel ich mitbekommen habe, mit diesem Glauben erzogen wurde, klang für meine Ohren leicht klischeehaft. (jedenfalls bis zu der Aussage, das wir doch alle gleich sind.)

Letztenendes kann sich wohl niemand von gewissen Vorurteilen freisprechen. Sei es gegen diese, oder jene Gruppierung.

Höchst Interressant finde ich es allerdings, daß sich diese negativen Gedanken und Emotionen, bis in unsere heutige Zeit gehalten haben.

Mir fällt kein Vergleichbarer Zustand ein, der sich über eine so enorme Zeitspanne (immerhin über 2000 Jahre) hingezogen hätte.

Und da frage ich mich schon, ob es irgenwelche Einflüsse gibt, die diesen Hass, auf eine religiöse Glaubensgemeinschaft, begünstigen.
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
[. gerade schon aus respekt vor den millionen von opfern dieser "ansicht".


:idea: Reingefallen, Phantom!

Wer von Opfern spricht, wenn er Massenmord in den Vernichtungslagern
(oder anderswo) meint, erweist der Sache eine 'Bärendienst'.

Das Opfer, so wie ich es als kleiner Junge aus der Kinderbibel verstanden
habe (bei Abraham), ist die willentliche Gabe von etwas sehr wertvollem
an eine höhere Macht(in Abrahams Fall war es der eigene Sohn).

Und gerade das esoterische Judentum legt Wert auf die Wahrheit
des Wortes, weil es in Zahlen umgeschrieben mit anderen Worten
korrespondiert.

Ermorderte zu Opfern zu erklären ist doch 'die' Rechtfertigung
schlechthin!
 

moleman

Meister
Registriert
24. August 2002
Beiträge
143
Weinberg schrieb:
Ermorderte zu Opfern zu erklären ist doch 'die' Rechtfertigung
schlechthin!

Ich denke schon, dass es ein essentieller Unterschied ist,
ob jemand ein "Opfer" bringt (Abraham), oder zum Opfer wird.
Bringt man ein Opfer, ist dies ein Ereignis,
welches die Folge einer freien Willensentscheidung ist.

Ist jemand oder eine Volksgruppe Ziel eines Gewaltaktes,
ist dies keine Folge einer eigenen Entscheidung.
Diese "Entscheidung" wird in dem Fall vom "Täter" getroffen.

Man kann nach meinem Empfinden in diesem Fall durchaus
von Opfern sprechen.

Im Umkehrschluß könnte man ja sonst behaupten:
" Die Juden sind kein Opfer des NS-Regimes "

Dadurch werden sie zum Opfer der kabbalistischen Zahlenmystik...

Jede weitere Vertiefung diese Thematik gehört aber glaube ich nicht in diesen Thread.
 
A

Anonymous

Guest
Vom religiösen Inhalt und dem sprachlichen sozialen Gebrauch des Wortes Opfer sollte man unterscheiden können.
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
Da bin ich im wesentlichen Deiner Meinung, aber nur
weil ein Wort im allgemeinen so gebraucht und/oder
verstanden wird, wird seine ursprüngliche Bedeutung
allmählich vergessen und gerade mit der Sprache wird
so viel Schindluder getrieben, wie Du als Rechtsbewanderter
sicher zugestehen wirst (Ich kenne keinen anderen Lebens-
bereich, wo die Sprache so sehr mißbraucht wird, wie in der
Juristerei)

Im Ursprung ist Sprache Schöpfung('Am Anfang war das Wort')
Wenn dann Worte ihres Sinnes beraubt oder dieser verändert
wird, was geschieht dann mit der darin innewohnenden schöpfen-
den Kraft?

Ein Beispiel: Vor dreissig Jahren sagte man 'Nett!', wenn man
etwas mochte. Im heutigen Sprachgebrauch bedeutet 'Nett!'
'..mh, eigentlich finde ich das langweilig/scheiße, aber so
deutlich will ich das nicht sagen'
Und das geschieht dieser Tage mit vielen Worten!

Vor diesem Hintergrund verstehe ich mich als von einer Tat
Betroffener, ein Opfer der Tat bin ich, wenn ich den kultischen
Hintergrund (so er denn vorhanden ist..) akzeptiere. Ohne diese
Akzeptanz ist ein Opfer sinnlos, weil der Kanal zwischen Opferndem
und höherer Macht geschlossen bleibt, solange ich mich verweigere..
aber ob so etwas in den Konzentrationslager eine Rolle gespielt hat,
wer weiß?
:idea:
 
A

Anonymous

Guest
Nett.

( :wink: )

Nein, aber ernsthaft:
Es wird wohl keinen, der im KZ war, interessieren, ob er wegen sprachlicher Umstände faktisch falsch als "Opfer" (im Hintergrund des kultischen Inhaltes des Wortes) bezeichnet wird oder als "Geschädigter".
Irre ich mich?
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
Tja, lieber Herr Celtic Frost!
Da ich persönlich keinen Überlebenden eines KZ's kenne, kann
ich diese Frage wohl kaum beantworten, könnte hier auch
höchstens anführen, dass der Onkel meiner Mutter, Fritz
Weinberg seine 12 Jahre Dachau überlebte, weil er ein Ziel
hatte, nämlich das Ende der Naziherrschaft zu erleben. Ob
er sich dabei als Opfer gefühlt hat, weiß ich natürlich nicht,
aber meinem Verständnis nach, hat er sich auch nicht als
ein solches angeboten...

'MOLEMAN' schrieb, dass es bereits zu Zeiten der Römer eine
Verfolgung der Juden gegeben habe, die mit der Diaspora und
der Zersörung des Tempels von Jerusalem ihren Höhepunkt
fand.

Das ist historisch richtig, aber hier dürfte es wohl kaum um
Hass auf Juden oder gar Antisemitismus gegangen sein,
sondern um die Aufrechterhaltung des Pax Romana, der
angesichts der riesigen Ausdehnung des Reiches mit
konsequenter Härte gegen Aufständler (und um einen Aufstand
handelte es sich dabei) behauptet wurde, mithin nicht allein
gegen die Juden als Volk. Die Römer haben in ihrer langen
Geschichte sehr oft religiöse Aspekte unterworfener Völker
assimiliert. Warum dies beim Judentum nicht der Fall war, ist
eine sehr spannende Frage.
In jedem Fall reichte es ihnen, wie bei den Kelten und anderen
Völkern auch, die Identifikationsobjekte des jeweiligen Volkes
samt seiner Repräsentanten (Priester/Könige/Priesterkönige)
zu zerstören/zu töten. Wäre Antisemitismus ihr Motiv gewesen,
was hätte die Römer daran hindern sollen, das ganze jüdische
Volk zu vernichten. Sie wähnten sie mit der Vertreibung wohl
als entschärft und übersahen dabei den Umstand, dass das jüdische Volk ein Schriftvolk, mithin gebildet ist, während z.B. bei den Kelten alles mündlich überliefert wurde und keltische Gruppen ohne ihre
führenden Sprecher ohne Wurzeln zurück blieben..

'RETICULUM' hat geschrieben, dass er eine Auseinandersetzung
mit der ursprünglichen Themenfrage vermisse, nämlich warum
denn die Juden von einigen so gehaßt werden? Gibt es darauf
befriedigende Antworten??? Sollte es nicht in dieser Richtung
weiter gehen?? :idea:
 
W

Weinberg, Oliver

Guest
..Niemand? Na, also dann...

Adorno hat in seiner kritischen Theorie den Antisemitismus als
Ausdurck der pathischen Projektion zu definieren versucht.
Ob das stichhaltig ist, mag ich nicht beurteilen, da mir dies
von befreundeten Lesern seiner Werke zugetragen wurde.
Ich selbst habe nichts davon gelesen und verweise hiermit
auf die entsprechenden Schriften.

Es mag aber angemerkt werden, dass Adornos Postulat,
nach Auschwitz verbiete sich das Schreiben von Gedichten
auch dahin gehend verändert werden kann, dass nach Adorno
der Intellektualismus 'tot' ist. Und ich bezweifle, dass
Adorno biologischen Imperativen ein gebührendes Gewicht
eingeräumt hätte. Für mich war der Mann einfach nur Kopf.
Sein Körper diente ihm lediglich als Transportmittel.

Nietzsche hingegen sah im Judentum, bzw. in der Geschichte
Israels eine Entnatürlichung der Natur-Werte zu einer Zeit,
als der DNS Strang allenfalls in Symbolen vorhanden war,
wissenschaftlich aber noch garnicht exact beschrieben.

Hat er recht damit???

Vielleicht hilft es, sich noch einmal die Besonderheit der jüdischen
Religion vor Augen zu halten.
Im Verlauf einer fast 40jährigen Wanderschaft durch den Glutofen
des Sinai geformt,. ist sie der Diamant unter den Religionen und
sie scheint so untrennbar mit dem Volk Israel der Bibel verbunden
zu sein, dass sie schwerlich von einander getrennt betrachtet
werden können (was ausdrücklich nicht für das heutige Israel
gilt!!). Wären die Juden im Laufe der Geschichte konvertiert, wie
dies viele andere Völker auch getan haben, gäbe es sicherlich
keinen Antisemitismus. Ein Diamant kann letztlich nur mühsam
geschliffen werden (Verteilung in der Diaspora) oder in Rauch
aufgelöst (wo das endet ist, denk ich, klar..)

Nietzsche hielt das Judentum in seinen Anfängen für eine Religion
wie andere auch, stolz auf seinen Gott, unter dessen Führung
und in dessen Name Land erobert, die dort ansässige Bevölkerung
vertrieben oder vernichtet wurde.
Erst in ihrem Niedergang hätten sich die dynamischen Elemente
dieser Religion unter der Priesterherrschaft allmählich in etwas
starres, also widernatürliches verwandelt.

An dieser Stelle kommt nun die kognitive Dissonanz ins Spiel.
Widernatürliches Erleben wird als sogenannte kognitive Disso-
nanz im Bewußtsein erlebt und stellt eine Bedrohung für die
Bio Überlebensprogramme des Organismus da. Um dieser
Bedrohung Herr zu werden, werden solche Erlebnisse kognitiver
Dissonanz abgespalten (z.B. in Kriegssituationen, wo man sich
hinterher kaum noch an das Kampfgeschehen als solches
erinnert)

Die Begegnung mit dem Judemtum, dass, 'auserwählt' und
vollendet über allem steht und sich von daher auch nicht mehr
an natürlichen Prämissen messen zu lassen braucht, kann auf
den Außenstehenden den Wunsch nach Abgrenzung und Aus-
sonderung zur Folge habe, schon, um die eigene Existenz-
berechtigung vor einem Bewußtsein von 'nicht auserwählt' und
unvollkommen zu schützen. Adornos pathische Projektion kommt
es viel später und in einem anderen sozialen Zusammenhang zur
Anwendung.

So viel erst mal...ich bin nicht imstande das jetzt komplexer
auszuführen. Vielleicht genügen diese Anregungen zu weiter
führenden Gedanken.

:idea:
 

Tizian

Erleuchteter
Registriert
14. Mai 2002
Beiträge
1.910
Ich schreibe aus aktuellem Anlass! Heute bin ich beim Einkaufen hier in Berlin nahe dem Ostbahnhof an einer Demo vorbeigefahren. Da gab es israelische Fahnen (na okay) und ein Spruchband: "Nieder mit Deutschland! Lang lebe Israel! Nieder mit Deutschland!"

Und da dachte ich wieder mal, warum sind die Juden so doof sich selbst nicht als andere Religionsgemeinschaft, sonder als Staatsvolk zu präsentieren :arrow: auch ne Erklärung, dass sie Kritik an Israel gleich als Antisemitismus abstempeln! Wenn sie jetzt irgendwer angreifen würde, hätte ich nichts gegen gesagt. Ich bin zwar auch für Verständigung, aber für Nationalismus hab ich kein Verständnis! :(
 

Somnia

Neuling
Registriert
28. September 2002
Beiträge
3
@ Gilgamesch

Definitiv FALSCH!!! (wo kommt nur dieser Quatsch her???)

"Es wird eine Rassenreinhaltung gewünscht und gefördert."
"Aussenstehende können keine Juden werden."


...Ist nicht definitiv falsch...! Mach grad Abi und bin im Geschichts LK wo wir das Thema Israel und Judentum von den Anfängen bis jetzt durchnehmen. In der Bibel steht sogar, dass der "Heilige Samen" bewahrt werden muss und Mischehen (Juden mit Nichtjuden) wieder aufgelöst werden mussten, um die Rasse reinzuhalten. Dies wurde von Esra angeordnet und galt als "Reinigungsakt". Die Frauen wurden dabei verstoßen... Das Volk stand also über der Familie....Das alles gilt natürlich für die Juden der Antike und darf nicht aus dem Kontext genommen werden.
 

Elbee

Großmeister
Registriert
28. September 2002
Beiträge
798
Weinberg schrieb:
Vielleicht hilft es, sich noch einmal die Besonderheit der jüdischen
Religion vor Augen zu halten.
Im Verlauf einer fast 40jährigen Wanderschaft durch den Glutofen
des Sinai geformt,. ist sie der Diamant unter den Religionen und
sie scheint so untrennbar mit dem Volk Israel der Bibel verbunden
zu sein, dass sie schwerlich von einander getrennt betrachtet
werden können (was ausdrücklich nicht für das heutige Israel
gilt!!). Wären die Juden im Laufe der Geschichte konvertiert, wie
dies viele andere Völker auch getan haben, gäbe es sicherlich
keinen Antisemitismus. Ein Diamant kann letztlich nur mühsam
geschliffen werden (Verteilung in der Diaspora) oder in Rauch
aufgelöst (wo das endet ist, denk ich, klar..)


:idea:


Leider ist es unter anderem genau das, woran die Beziehung zu einigen Juden leidet. Für Nichtjuden ist es weder nachvollziehbar sondern in der Regel gar nicht bekannt, mit welchen Erziehungsmerkmalen jüdische Kinder aufwachsen müssen. Denen werden u.a. genau solche Geschichten eingetrichtert. Und noch einige geheime Geheimnisse mehr, die sie dann brav im Alltag mit sich rumtragen dürfen und innere Konflikte leben, die es ihnen einerseits schwer machen, authentisch mit so genannten "Nicht-Juden" umzugehen, als auch gleichzeitig ein Leben untereinander zu bevorzugen. Es gibt außer dem Islam kaum ein komplizierteres religöses Regelwerk, alleine die Rolle der Frau ist dermaßen verquast, dass es schon fast komisch ist. Von Rabbis samt Kabbala erst gar nicht zu reden.

Und mit einem derartigen Ballast soll ein multinationales und multigläubiges Miteinander funktionieren?

Ich weiß, wovon ich rede, weil ich in der Medienbranche meine Brötchen verdiene und obendrein Deutscher bin. Man fühlt sich schon eigenartig, wenn man aufgrund dieser Voraussetzungen bei jüdisch geführten Firmen verschlossene Türen vorfindet, und davon gibt es in Deutschland genau wie in USA ja einige. Da kann man durchaus einen klitzeklitzekleinen Hauch davon nachvollziehen, wie sich in den 30ern Deutsche mit Konfession Jude im Pass gefühlt haben müssen.

Man muss einsehen, dass es verdammt rassistische Deutsche UND Juden UND Texaner UND Holländer UND Italiener etc. gibt, und jeder meint, dafür auch noch Gründe parat zu haben. Und wenn die ganz hübsch weit in der Geschichte zurückliegen, dann offenbar um so stabiler. Besser hieße es: Starrer.
 
Oben