In spiritueller Sicht gibt es die Auffassung, das durch Handlungen (Karma / Resonanzprinzip ) bestimmte Prinzipien Teil unserer Wirklichkeit werden.
In diesem Sinne wäre ein Tötungverzicht Selbstschutz.
Seltene Ausnahme im Buddhismus : Töten eines Angreifers aus Mitgefühl
Das Mitleid des Bodhisattva ist übrigens weniger Mitleid mit den potentiellen Opfern als vielmehr Mitleid mit dem Täter, der sich durch seine Untat Höllenstrafen zuziehen würde. Um dies zu verhindern, ist der Bodhisattva bereit, seinerseits die Norm zu übertreten und sich selbst das schlechte Karma des Tötens aufzuladen. Aber weil sein Motiv lauter ist, erwirbt er sich nach einigen Texten ganz im Gegenteil großes Verdienst.
Quelle
Ausnahmen gibt es auch für die Krieger Kaste im Hinduismus. Hier kann das Töten zum Dharma gehören. Spirituell gesehen spielt dort eine Rolle, aus welcher Absicht getötet wird.
Da Tod und Leben als Teil der Illusion gesehen wird, und in dieser Filosofie Gewalt nur auf den Körper, nicht auf die Seele wirkt, ist Töten auch hier erlaubt, wenn es nicht aus niederen persönlichen Motiven erfolgt.
Psychologisch gesehen, lässt sich wohl ein Wertesystem zurechtbasten, das keine schlechten Gefühle aufkommen lässt (wichtig für Berufskiller/Henker/Soldaten)
Das Prinzip "was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu" wird durch Kants Kategorischen Imperativ definiert :
"Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne"
(Du wolltest ja einen Satz)