Warum gibt es Kriege auf der Welt?

streicher

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Ist es nicht ein wenig komisch, dass laut Glaubensbotschaft das Weltgeschehen so programmatisch abläuft? Nach der Offenbarung sollen einige Dinge in einer sogenannten "Endzeit" geschehen, in der auch "Luzifer" vorgegeben seine Rollen abspult, festgelegten Ereignissen folgend, um dann in einer ewigen Verdammnis zu landen. Sollte er folglich nicht lieber probieren, andere Fakten zu schaffen, um seinem ewigen Schicksal aus dem Weg zu gehen? (Oh, was passiert, wenn er nun diese Zeilen liest - kommt er dann auf Ideen?)

:plan:
 

Giacomo_S

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Was für ein Unfug. Der YT-Beitrag ist an den Haaren herbeigezogen, über nichts von dem, was der Ami-Märchenerzähler da plaudert, lässt sich auch nur ansatzweise etwas in der Bibel finden. Und selbst die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen und ergeben - großzügiger zitiert - ein ganz anderes Bild:

"Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte: 12 "Du Mensch, stimm die Totenklage über den König von Tyrus an. Sag zu ihm: 'So spricht Jahwe, der Herr:Du warst die Vollkommenheit selbst, / voller Weisheit und makellos schön. (Hesekiel 27.2) 13 Du lebtest im Garten Gottes, in Eden. / Dein Gewand war mit Edelsteinen jeder Art geschmückt: / Karneol, Topas und Diamant, / Türkis, Onyx und Jade, / Saphir, Rubin und Smaragd. / Deine Ohrringe waren aus Gold und Perlen. / Am Tag, als du geschaffen wurdest, / wurden auch sie bereitet. 14 Du warst gesalbt als ein schirmender Cherub, / und ich hatte dich dazu gemacht. / Du warst auf Gottes heiligem Berg. / Zwischen den feurigen Steinen gingst du umher. (Jesaja 14.14) 15 Du bliebst vollkommen / vom Tag deiner Erschaffung an, / bis man Unrecht an dir fand. 16 Durch deinen ausgedehnten Handel / wurdest du mit Frevel erfüllt / und bist in Sünde gefallen. / Da verstieß ich dich von Gottes Berg / und trieb dich ins Verderben, / du schirmender Cherub. / Ich tilgte dich aus der Mitte der feurigen Steine. 17 Deine Schönheit hatte dich überheblich gemacht, / aus Eitelkeit hast du deine Weisheit zerstört. / Deshalb warf ich dich zu Boden, / gab dich Königen preis, / damit sie dich alle begaffen. 18 Durch deine gewaltige Schuld, / durch unredliche Handelsgeschäfte / gabst du deine Heiligtümer preis. / So ließ ich Feuer aus dir fahren, das dich verzehrte. / Ich machte dich zu Asche auf der Erde / vor aller Augen, die dich sehen. 19 Alle, die dich kennen unter den Völkern, / waren entsetzt über dich. / Zu einem Bild des Schreckens bist du geworden, / für alle Zeiten ist es aus mit dir.'" (Hesekiel 27.36) 20 Das Wort Jahwes kam zu mir. Er sagte: 21 "Du Mensch, blick in Richtung Sidon..."

Es geht also um einen Menschen in diesem Zitat (Hesekiel 28 ) und nicht etwa um einen (schwarzen) Engel.

Der "Kampf der Engel" ist nicht mehr als eine kolportierte Story, eine Legende. Es steht nichts darüber in der Bibel. Für das Stichwort "Luzifer" findet sich nicht einmal ein einziger Eintrag in der Bibel.
Online-Recherche in der Bibel macht es möglich, sich sein eigenes Bild zu machen: Lies die Bibel selbst, anstatt dich von anderen über ihren vermeintlichen Inhalt belügen zu lassen!

Gibt man in der Suche Stichworte wie "Teufel" oder "Satan" ein dann findet man im Wesentlichen:
1. Aussprüche von Protagonisten, wie: "Ihr seid des Teufels, wenn ihr ..."
2. Das Buch Hiob
3. Jesus in der Wüste

zu 1.: Kein Kommentar
zu 2.: Im Buch Hiob hat der Teufel nicht die Macht, von sich aus zu handeln. Es ist eher eine Art Ankläger und Vollstrecker in einer Person, eine Art Staatsanwalt. Er wird von Gott beauftragt, Hiob zu strafen:

"Eines Tages kamen die Söhne Gottes, um sich vor Jahwe einzufinden. Unter ihnen war auch der Satan. (1. Könige 22.19-22) (1. Chronik 21.1) (Hiob 2.1) (Sacharja 3.1) 7 Da sagte Jahwe zum Satan: "Wo kommst du her?" - "Ich habe die Erde durchstreift", erwiderte der Satan, "und bin auf ihr hin und her gezogen." 8 Da sagte Jahwe zum Satan: "Hast du auf meinen Diener Hiob geachtet? Auf der Erde gibt es keinen zweiten wie ihn. Er ist mir aufrichtig und vollständig ergeben. Er fürchtet Gott und meidet das Böse." (Hiob 1.1) 9 Der Satan erwiderte Jahwe: "Ist Hiob etwa umsonst so gottesfürchtig? (Psalm 73.13) 10 Du beschützt ihn doch von allen Seiten, sein Haus und alles, was er hat! Du lässt ja all sein Tun gelingen, und seine Herden breiten sich im Land aus. 11 Versuch es doch einmal und lass ihn alles verlieren, was er hat! Ob er dir dann nicht ins Gesicht hinein flucht?" 12 Da sagte Jahwe zum Satan: "Pass auf! Alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur ihn selbst taste nicht an!"

3. Auch hier ist der Teufel praktisch machtlos. Er versucht Jesus zu verführen, aber der lehnt einfach ab. Dann verschwindet der Teufel.

Der Teufel, wie sich manche - und darunter vor allem amerikanische Evangelikale - vorstellen, ist eine mittelalterliche Erfindung. Im Frühchristentum gab es ihn in der Form noch überhaupt nicht, er war, wenn überhaupt, ein Engel von vielen im Sinne Hiobs.

Schon gar nicht findet sich auch nur ansatzweise in der Bibel etwas von dem, was der Beitrag behauptet.
Lies die Bibel lieber selber und bilde Dir Deine eigene Meinung!
 

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Die Gier nach Macht ist sicherlich ein Faktor. Damit verbunden könnte zum Beispiel die Gier nach Territorium und Boden sein, denn damit erschließen sich "Schätze", die möglicherweise Macht zum Handeln oder Reichtum in sich bergen.

Die Artverwandten des Menschen, die Affen, sind allerdings durchaus auch zu kollektiver Gewalt bereit: ich habe mal gelesen, dass eine Horde die andere im Extremfall sogar ausrottet. Ob es bei solchen Zusammenstößen um verschiedene Arten oder um die gleiche Art handelt, weiß ich allerdings nicht bzw. kann ich mich nicht erinnern.

Gelesen habe ich auch einmal, dass insbesondere Gesellschaften, die eine große junge Bevölkerungsschicht haben, eher in Konflikten involviert sind als Gesellschaften, deren junge Bevölkerungsschicht vergleichbar klein ist. Andererseits lässt daraus auch wieder schließen, wer tendenziell kämpft und wer auch kämpfen lässt oder einen Krieg plant (und bereit ist Menschen zu verfeuern).

Die Frage wird, wie wir wissen, immer wieder gestellt. Ein Artikel des Zukunftsinstituts versucht, Hoffnung zu vermitteln und verweist auf die Tendenz, dass die Gewalt als solches, bezogen auf die Masse der Menschen, abnimmt. Hier mal der Link: Warum gibt es noch immer Kriege?
Daraus:
In seinem fulminanten Buch „Gewalt“ zeichnet Steven Pinker die lange Geschichte der tödlichen Gewalt zwischen Menschen nach. Von den Jäger- und Sammler-Kulturen bis in die moderne, globale Zivilisation. Seine überraschende Diagnose: Noch nie war die Welt so friedlich wie heute. Im Vergleich zu den Gewalterfahrungen ALLER Generationen vor uns nimmt die Gewalt deutlich und kontinuierlich ab. Nicht nur die organisierte Kriegsgewalt, sondern auch die Alltags-Gewalt zwischen Menschen. Mord und Totschlag, Amok und Attentat – alle Arten, in denen Menschen Menschen zu Schaden oder zu Tode bringen, sind auf breiter Front und in der überwiegenden Anzahl aller Länder und Regionen auf dem Rückzug.
Das Buch von Pinker habe ich nicht gelesen (jemand von euch?) - ob das so "fulminant" ist, sei dahingestellt, aber dieses Ergebnis ist durchaus spannend.
 

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