Waren aus China? Nein Danke!

Dolmetscher

Neuling
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Mein lieber scholli! Etwa 12 Tausend Menschen haben sich durch Erdbeeren aus China vergiftet!
China-Erdbeeren waren mit Noroviren verseucht
Nach sowas will ich nicht nur chinesische Erdbeeren, sondern auch andere chinesischen Waren nicht mehr kaufen! Ja, Naturalien, Arzneien und andere Waren aus China sind viel billiger als die deutschen oder EUropäischen, aber wieviel Scheiße enthalten sie in sich! Emulgatoren (E-121, E-216, E-240, E-925), Nahrungsfarbstoffe – diese Stoffe sind doch gesundheits- und lebensgefährlich!
Ich möchte nicht unsere Unternehmer beschuldigen, das ist nicht ihre Schuld, unsere "liebe" Bundesregierung trägt die ganze Schuld! Merkel will nur sparen und sparen und sparen! Die Kanzlerin bringt die Bundesrepublik ins Grab!!!
 

haruc

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Soso, und wer trägt die Schuld daran, dass die Qualität der Nahrung in Deutschland generell keinen hohen Stellenwert hat, und die Leute sich deshalb wie ein Held fühlen, wenn sie irgendwo ein Pfund Hackfleisch für 2 Euro finden? Auch Merkel?

Fakt ist doch, dass sich hierzulande niemand wirklich dafür interessiert, was er in sich rein stopft. Klar, man kann im Supermarkt "Bio" kaufen, aber das ist auch nur ein Selbstverarschemechanismus, mehr nicht.

Und zu den Emulgatoren und Farbstoffen sag ich mal nur so viel: Die sind erstens nicht alle gefährlich oder schädlich, und zweitens sind die in deinen "deutschen" Lebensmitteln auch drin.

Verzichtest Du auf alles, was aus China kommt, dann kannste dir eigentlich nix mehr kaufen. China hat in weiten Teilen zu recht keinen guten Ruf, aber nicht alles aus China ist deswegen schlecht.

Vielleicht ist die Infektion mit den Noroviren ja auch bei der Cateringfirma passiert, und man schiebts den Chinesen in die Schuhe. Denn wir wissen ja, wie sehr selbst in Deutschland Ordnung, Gründlichkeit und Qualität den Bach runter gegangen sind. Wundern würds mich jedenfalls nicht, wenn das erst in Deutschland passiert wäre.

fazit: Man sollte nicht so überreagieren - und vor allem Sachlich bleiben. Denn: Gerade beim Essen ists nicht die Merkel, sondern der eigene Geiz, der dafür sorgt, dass man nur Müll frisst.
 

Helika

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Zugegebenermaßen verstehe ich nicht ganz, wieso man Erdbeeren einmal um den halben Globus schippern muss...

...aber das deutsche Nahrung so viel besser ist, daran zweifel ich ernsthaft, wenn ich mir anschaue, was allein in einem Pudding oder Yoghurt aus deutscher Fertigung tw. für Zusatzstoffe drin sind. :p
 

haruc

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helika schrieb:
Zugegebenermaßen verstehe ich nicht ganz, wieso man Erdbeeren einmal um den halben Globus schippern muss...

Weil Leute gerne rund ums Jahr alles essen können wollen. Das wird dann gerade bei Saisongemüse/Obst recht schwierig. Ansonsten könnten wir hier ganzjährig nur Lauch, Kohl, Kartoffeln, Zwiebeln, Rüben, Äpfel und Eingemachtes essen. Mir reicht das - gibt Leute denen reicht das nicht.
 

Helika

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Damit hast du leider recht - es reicht ihnen ja nichtmal, dass man es tiefkühlen kann. :(
 

dkR

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Wenn die Ware eh im Laden ist, wieso soll ich sie nicht kaufen?
Sonst landet sie nur im Müll, damit ist auch keinem geholfen.
 

Simple Man

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Ich finde nicht, dass nur der "eigene Geiz", sprich "der Kunde" Schuld ist. Gerade in Deutschland haben der Handel und die Lebensmittelhersteller mit ihrem harten Preiswettbewerb ihren Anteil an den niedrigen Lebensmittelpreisen. Und die Zwangsläufigkeit, mit der hohe Preise = super Qualität und niedrige Preise = miese Qualität bedeuten sollen, muss mir auch mal einer erklären ... ;-)
 

Malakim

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Mal anders gefragt:

Muß man in Kindergärten wirklich unbedingt Erdbeeren ausserhalb der passenden Erntezeit essen?


Was soll SOWAS eigentlich?
 

haruc

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simple man schrieb:
Ich finde nicht, dass nur der "eigene Geiz", sprich "der Kunde" Schuld ist. Gerade in Deutschland haben der Handel und die Lebensmittelhersteller mit ihrem harten Preiswettbewerb ihren Anteil an den niedrigen Lebensmittelpreisen.

Und was ist der Zweck des Wettbewerbs? Selbst einen möglichst großen Teil vom Kuchen abzubekommen. Sprich: das für den Kunden attraktivste Angebot zu bringen. Wenn niedrige Preise für den Kunden das ausschlaggebende Kriterium sind, dann ist das nicht die Schuld der Verkäufer, sondern es liegt an den Kunden. Die Lebensmittelhersteller unterbieten sich ja nicht gegenseitig mit neuen Kampfpreisen, weil sie das so witzig finden.
In Frankreich zb. steht Qualität im Vordergrund, nicht der Preis. Dort ist dann zwar alles etwas teurer, aber dafür kann man auch das abgepackte Hackfleisch im Supermarkt kaufen. Es stinkt nämlich nicht nach Fisch, sondern es riecht lecker nach Schwein und Kuh.

Und die Zwangsläufigkeit, mit der hohe Preise = super Qualität und niedrige Preise = miese Qualität bedeuten sollen, muss mir auch mal einer erklären ...

Ich hab grad ein Deja vu. Vor etwa 4 Jahren haben wir hier schonmal eine ähnliche Diskussion geführt, und auch damals hast Du dir das haarklein erklären lassen. (wobei dabei gibts nix zu erklären). Kurz: Manche Lebensmittel haben halt ihren Preis. Insbesondere Fleisch. Will man Fleischwaren billig verkaufen, muss man sie billig herstellen. Die Folge: Miese Qualität. Geht auch gar nicht anders. Natürlich kann man auch billige Fleischwaren teuer verkaufen, aber das macht man nicht lange, weil der Kunde sich dann sehr schnell verarscht fühlt.

Malakim schrieb:
Mal anders gefragt:

Muß man in Kindergärten wirklich unbedingt Erdbeeren ausserhalb der passenden Erntezeit essen?


Was soll SOWAS eigentlich?

Seh ich auch so. Kompletter Unfug. Da wird ja im Endeffekt eine Bildungschance verschenkt. Man munkelt auch, es bestünde ein Zusammenhang zwischen der Jahreszeit und der Verträglichkeit von Lebensmitteln. Aber das klingt für mich bis auf Weiteres nach einer abstrusen Theorie.
 

Helika

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Malakim schrieb:
Mal anders gefragt:

Muß man in Kindergärten wirklich unbedingt Erdbeeren ausserhalb der passenden Erntezeit essen?


Was soll SOWAS eigentlich?

Absolute Zustimmung - die meisten Kindergärten und Schulen schreiben sich doch angeblich hier eine "Erziehungsfunktion" zu - zu was erziehen sie die Kinder denn mit so etwas? Klar: "Hauptsache billig!"

Ja ich weiß, das Budget für das Schulessen ist auch nicht unendlich groß, aber ich wette eine Kooperation mit einem Bauern vor Ort hätte auch finanzielle Vorteile...
Ich meine z.B. so etwas: Demo gegen Lebensmittelverschwendung
"Auf Biobauernhöfen im Münchner Umland war die Aktivistin von Slow Food am Freitag gemeinsam mit Gleichgesinnten unterwegs, um einzusammeln, was Landwirte wegwerfen müssen. Nicht, weil das Gemüse verdorben wäre, sondern weil es gegen irgendeine Agrar-Norm verstößt: zu klein, zu groß, zu krumm."

Da kann mir keiner erzählen, die Erdbeeren aus China waren billiger als die ev. zu krummen Birnen aus Deutschland...
 

Simple Man

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haruc schrieb:
Und was ist der Zweck des Wettbewerbs? Selbst einen möglichst großen Teil vom Kuchen abzubekommen. Sprich: das für den Kunden attraktivste Angebot zu bringen.
Ja, und die Industrie hat irgendwann versucht, das über den Preis zu machen. Und hat den Kunden damit an niedrigere Preise gewöhnt. Die Senkung von Preisen ist wesentlich einfacher als eine Erhöhung. Frag nur die Autoindustrie. Oder Praktiker. Wenn die Industrie und der Handel sich in einen Preiswettbewerb begeben und den Preis für ein Brötchen auf 15 Cent senken, dann nimmt der Kunde das erst einmal an - "juchhu, ein Schnäppchen" - und gewöhnt sich recht schnell dran. Wenn die Industrie dann nach einem Jahr meint, die Preise wieder auf die alten 30 Cent zu stellen, wird der Kunde das als unglaubliche Erhöhung ansehen. Für ihn ja logisch: damals haben sie zwar die Preise um 50 Prozent gesenkt, aber jetzt - jetzt wollen sie ihn verdoppeln.
(Jaja, mir ist der Änderungseffekt ein Begriff ... schleichende Senkung besser, einmalige Erhöhung besser usw ...)

Also ja, ich bleibe dabei - Lebensmittelhandel und Industrie tragen durchaus ihren Anteil an der jetzigen Situation ... der Spruch "Geiz ist geil" wurde nun nicht von Kunden geprägt ...

Ich hab grad ein Deja vu. Vor etwa 4 Jahren haben wir hier schonmal eine ähnliche Diskussion geführt, und auch damals hast Du dir das haarklein erklären lassen.
Ich habe nicht nur ein Deja vu, ich kann sogar noch die gleiche Studie wie vor zweieinhalb Jahren aus dem Hut ziehen:
Preis-Qualitätsrelation im Lebensmittelmarkt (PDF)

Natürlich kann man auch billige Fleischwaren teuer verkaufen, aber das macht man nicht lange, weil der Kunde sich dann sehr schnell verarscht fühlt.
Klar, welcher Kunde lässt sich schon billig produziertes für teures Geld verkaufen. Völlig absurd.

Wieviel kosten Smartphones in der Herstellung?

Btw: Wie ist das eigentlich mit der Qualität der in Deutschland verkauften Nahrung? Ist die wirklich so schlecht? Verglichen mit anderen Ländern? Verglichen mit damals™?

Und was jetzt so schlimm daran sein soll, dass ich in einer globalisierten Welt das ganze Jahr über Erdbeeren essen kann, weiß ich auch nicht ... :egal:
 

agentP

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Absolute Zustimmung - die meisten Kindergärten und Schulen schreiben sich doch angeblich hier eine "Erziehungsfunktion" zu - zu was erziehen sie die Kinder denn mit so etwas? Klar: "Hauptsache billig!"

Verstehe ich nicht! Sind Erdbeeren nicht dann am billigsten, wenn bei uns Erntezeit ist?

Muß man in Kindergärten wirklich unbedingt Erdbeeren ausserhalb der passenden Erntezeit essen?

Naja, man muss auch zwischen Dezember und März nichts anderes als Grünkohl (mjam!) und Steckrüben als Gemüse verwenden? Was anderes hat in der Zeit nämlich keine "passende" Erntezeit.
Und warum müssen wir überhaupt Mandarinen, Orangen oder Melonen essen? Die haben bei uns nie Erntezeit...
Ich halte es für wichtiger den Kindern grundsätzlich einen Bezug zum Essen und zu dessen Qualität zu vermitteln, als kategorisch die Uhr 50 Jahre zurückzudrehen.
 

Angel of Seven

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agentP schrieb:
Naja, man muss auch zwischen Dezember und März nichts anderes als Grünkohl (mjam!) und Steckrüben als Gemüse verwenden? Was anderes hat in der Zeit nämlich keine "passende" Erntezeit.

So mager ist das Angebot aber nicht:


Chicoreé Das ganze Jahr über, Hochsaison ist Dezember bis März. Chinakohl: Mai bis Januar
Feldsalat Das ganze Jahr, Hochsaison ist Herbst bis Januar
Möhren Gibt es ganzjährig. Stärkste Saison ist vom August bis zum Januar. Kalorienarmer Hungervertreiber
Rosenkohl Reines Wintergemüse, vom Oktober bis zum Februar frisch im Angebot
Rote Bete Ganzjährig, mit der Hauptsaison von Oktober bis März. D E R heimische Vitaminbringer im Winter
Rotkohl oder Blaukraut Der beste Wintersegen, ganzjährig frisch auf den Tisch, Hauptsaison von September bis März
Weißkohl Das Ganzjahresgemüse schlechthin. Haupterntezeit ist der September, bleibt auf dem Speisezettel vor allem im Winter von Januar bis März (Sauerkraut)

http://www.bankhofer-gesundheitstipps.de/artikel/85-Obst-und-Gemuesekalender-fuers-ganze-Jahr.html

Wenn man noch ein wenig sucht, findet man bestimmt noch mehr Sorten.
 

Malakim

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agentP schrieb:
Naja, man muss auch zwischen Dezember und März nichts anderes als Grünkohl (mjam!) und Steckrüben als Gemüse verwenden? Was anderes hat in der Zeit nämlich keine "passende" Erntezeit.
Und warum müssen wir überhaupt Mandarinen, Orangen oder Melonen essen? Die haben bei uns nie Erntezeit...
Ich halte es für wichtiger den Kindern grundsätzlich einen Bezug zum Essen und zu dessen Qualität zu vermitteln, als kategorisch die Uhr 50 Jahre zurückzudrehen.

Mandarinen, Orangen, ... haben nie Erntezeit in Deutschland, Erdbeeren aber schon. Ich finde es ist eine Sache das heimische Angebot sinnvoll(!) zu ergänzen und eine ganz andere alles ganz Jährig anzubieten.

Man kann durchaus das Essen den Jahreszeiten anpassen und nach Möglichkeit(!) Esswahren aus der eigenen Region nehmen. Ich persönlich möchte meinen Kindern auch diesen Genuß nicht vorenthalten der nur daher kommt das es bestimmte Dinge nur zu bestimmten Zeiten gibt. Würde es Spargel, Pfefferkuchen oder auch Erdbeeren das ganze Jahr geben, ich glaube das würde mir zumindest viel Freude nehmen ... und seid Mon Cheri wissen wir das eine solche Verknappung eben diese Wirkung hat.
 

agentP

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Ja, das hört sich jetzt auch weniger kategorisch an, als in deinem ersten Post. So wie du das jetzt sagst, gehe ich zu 100% mit.
Ich esse auch im Sommer nie Grünkohl, im Winter freue ich mich darüber. Aber nur Kohl oder Rüben über Monate würde ich auch nicht packen. Ich finde es schon o.k., dass ich da auch mal eine frische Zucchini oder Spinat als Abwechslung bekomme.

Was die Kinder anbelangt, spricht ja auch nix dagegen, die in der Saison auf so ein Selbsternte-Feld zu schleppen. In der Regel haben die da Spaß, vor allem, wenn sie die Hälfte direkt in den Mund stopfen dürfen und mal am ganzen Ablauf von Pflücken bis Erdbeerkuchen backen beteiligt zu sein, dürfte das Verhältnis zum Lebensmittel auch vertiefen. Ob die importieren wässrigen Wintererdbeeren überhaupt noch interessant sein können, wäre dann die nächste Frage...
 

Malakim

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Ich bin weit davon entfernt dogmatisch oder ideologisch zu sein. Ich kann beispielsweise die moralischen Überlegungen gut nachvollziehen die Menschen bewegen Veganer zu werden, aber ich komme zu anderen Schlüssen.

Wenn wir (um zum Thema zurück zu finden) weniger Ware aus China haben möchten, so glaube ich nicht an Boykott. Ware kann nicht einfach so verkauft werden, dafür braucht es Käufer. Ein Boykott wird langfristig nichts bringen, dafür müsste man den Käufern alternativen anbieten.
Bei der Nahrung spielt LEIDER der Bildungsstand eine große Rolle in unserem Land. "Zeig mir was Du isst und ich rate Deinen Schulabschluß" ist durchaus nicht nur ein Witz.
Was wollen wir denn für die Zukunft und wo wenn nicht im Kindergarten und in der Schule wollen wir das dann vermitteln?
 

agentP

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Bei der Nahrung spielt LEIDER der Bildungsstand eine große Rolle in unserem Land. "Zeig mir was Du isst und ich rate Deinen Schulabschluß" ist durchaus nicht nur ein Witz.

Das weiß ich nicht. Ich kenne eher die postulierten Zusammenhänge zwischen sozialem Status und Ernährung, das berühmte: "In der 3. Welt sind die Armen dünn und die Reichen fett, in der 1. Welt geht der Trend in die genau entgegengesetze Richtung!".
Da aber in der 1. Welt Bildungsgrad und sozialer Status ohnehin verschränkt sind, mag das auch mit reinspielen. Ein abgepacktes mariniertes Stück Halsgrat bei Lidl ist allerdings auch schlichtweg billiger, als ein nahezu fettfreies Stück Filet beim Metzger. Ein Hormonhähnchen vom Massenzüchter ist billiger, als eine französische Bio-Maispoularde aus Freilandhaltung. Tomaten vom Strauch, der in der Sonne Apuliens stand, sind teurer als solche, die aus dem niederländischen Gewächshaus stammen.
Da dann Mittelwege zu finden um preisgünstig, lecker und mit Qualität zu kochen erfordert natürlich sich zu informieren und einen bestimmten Aufwand zu betreiben. Da dürfte eine gewisse Bildungsnähe sicher hilfreich sein.
 

haruc

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Helika

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agentP schrieb:
Ja, das hört sich jetzt auch weniger kategorisch an, als in deinem ersten Post. So wie du das jetzt sagst, gehe ich zu 100% mit.
Ich esse auch im Sommer nie Grünkohl, im Winter freue ich mich darüber. Aber nur Kohl oder Rüben über Monate würde ich auch nicht packen. Ich finde es schon o.k., dass ich da auch mal eine frische Zucchini oder Spinat als Abwechslung bekomme.

Moment, ich sagte doch vorhin schon, dass es auch so etwas gibt wie Tiefkühlware - da kann man sogar deutsche Ware tiefgefrieren und dann im tiefsten Winter wieder auftauen. Absolut frisch ist sicher leckerer, aber wenn man etwas Wert auf Saison legen will, ist Tiefkühlware sicher nicht verkehrt - und wie schon gesagt wurde, man muss eben nicht nur Kohl essen. ;)

Und sowas wie Gemüse in Glas (kann man sogar selbst einlegen, hab ich mir sagen lassen ;) ) und Dosen gibt es auch - ist ja nicht so, als wenn wir Deutschen 100% an Obst und Gemüse frisch verarbeiten und verzehren. >.<

Was die Kinder anbelangt, spricht ja auch nix dagegen, die in der Saison auf so ein Selbsternte-Feld zu schleppen. In der Regel haben die da Spaß, vor allem, wenn sie die Hälfte direkt in den Mund stopfen dürfen und mal am ganzen Ablauf von Pflücken bis Erdbeerkuchen backen beteiligt zu sein, dürfte das Verhältnis zum Lebensmittel auch vertiefen. Ob die importieren wässrigen Wintererdbeeren überhaupt noch interessant sein können, wäre dann die nächste Frage...


Dazu auch nochmal etwas (wegen deiner Frage eine Seite zuvor): Mit dem "billig-Erdbeeren aus China im Winter" wird den Kindern erst einmal "Hauptsache billig" vermittelt. Ich habe etwas später alledings die chinesischen Erdbeeren mit deutschen Birnen gleichgestellt - Birnen bekommt man im Moment noch frisch. ;)

Insofern bin ich da ganz bei dir: die Schüler auf's Erdbeerfeld schleppen. Oder noch besser: Gleich einen eigenen Schulgarten anlegen. So wie die Tomaten bei uns dieses Jahr gediehen sind... einige Stöcke mehr und da mit könnte man die Schulküche über den Sommer mit ausreichend Tomaten für Salate usw. versorgen. Dazu noch mit dem Biologie-Unterricht verknüpft (Aufbau von Blütenpflanzen, Vererbungslehre, Experimente zur Photosynthese)... jaja, Wunschdenken. *seufz* ;_;
 

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