Ich bin seit 12 Jahren Vegetarierin und habe absolut keine Probleme mit einem "schwachen Immunsystem" oder ähnlichem. Im Gegenteil, als in meiner Umgebung so ziemlich alle mit einem grippalen Infekt zu kämpfen hatten, ging es mir gut. Erkältungen dauern auch nicht länger als bei anderen und auch mein Hausarzt hat keine Probleme mit meiner Ernährung oder mit irgendwelchen Mangelzuständen.
Allerdings kenne ich auch sehr gut die Behauptung, daß in Fleisch ein bestimmter Stoff enthalten ist, den man nirgendwo anders herbekommt. Bis heute konnte mir allerdings keiner erklären, welcher geheimnisvolle Stoff sich dahinter verbirgt. Außerdem sind vielle der Meinung, sich gesund zu ernähren, sobald sie Fleisch essen. Als ob das ein Nährstoffpaket mit allem wäre, was der Mensch so braucht. Schließlich hat sich ein Tier ja vorher mal die Mühe gemacht...
Ich denke, daß es immer auf die Ernährung des Einzelnen ankommt, ob diese ausgewogen ist und den Nährstoffbedarf deckt und das kann man bei beiden Ernährungsformen nicht pauschal sagen. (So z.B. auch beim Puddingvegetarier)
Aber die Sprüche, die man als Vegetarier immer wieder zu hören bekommt (wie ungesund, Mangelerscheinungen, also wenn man schon kein Fleisch ist, dann darf man auch keinen Tofubratling essen, der vom Aussehen her an Fleisch erinnert etc.) finde ich ganz schlimm. Und wenn man dann genervt ist da man alle schon x-mal gehört hat und den Spieß umdreht, wird man gleich als militanter Vegetarier beschimpft oder sie sind beleidigt. Am angenehmsten war mir dann doch ein befreundeter Vietnamese, der mich gefragt hat ob es mich stört, wenn er neben mir Fleisch ist. In seiner Religion ist der Verzicht auf Fleisch hoch angesehen. Ich war in dem Moment allerdings sehr ertstaunt, da mich das vorher noch keiner gefragt hatte. (Und nein, es hat mich nicht gestört.)
Viele Grüße,
Merowech