streicher
Ehrenmitglied
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- 15. April 2002
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Wäre es 2000 al Gore geworden, hätte es wohl 2003 keinen Irakkrieg gegeben. Al Gore hätte sich auch als Präsident für die Umwelt eingesetzt, was von Bush kaum zu erwarten war, aus der Ölindustrie kommend.
Auf gesamtlicher Ebene haben nur die beiden großen Parteien wirklich Bedeutung. Die Third Parties können bei knappen Wahlen für das Zünglein auf der Waage sorgen, wenn sie nämlich einer großen Partei die Wähler wegschnappen. Das kann aber auch das Zünglein sein, das sie eben nicht wollen.
Diese Third Parties haben eher regionalen Einfluss, oder ihre Forderungen finden Einlass in das Parteiprogramm der beiden großen Parteien. Man nimmt diese Parteien hier kaum wahr. Sie erreichen bei den "kleineren" Wahlen jedoch durchaus Ämter oder unterliegen hier und da nur knapp.
Zum Beispiel gibt es die Green Party. Sie setzen sich insbesondere für Graswurzelpolitik ein, also für mehr Beteiligung der Bürger bei politischen Entscheidungen.
Diesen Ansatz finde ich durchaus spannend. Die repräsentative Demokratie wird ständig auch als eine Demokratie empfunden, in welcher über den Bürger hinwegregiert wird. Mit Blick auf Deutschland: es wird insbesondere mehr direkte Demokratie gefordert. Allerdings haben die Referenden in Ungarn und zum Brexit die Debatte losgetreten, ob die direkte Demokratie ein Qualitätsgarant der Demokratie ist und die Entscheidungen mit ihr besser werden, wie ein Artikel es zeigt, der sie verteidigt: Das ungarische Referendum. Ein wortgewandter Charismatiker kann die Wählenden durchaus erheblich beeinflussen, oder eine Lobby eine handfeste Kampagne leichter lostreten und managen. Direkte Demokratie ist aufwendig, die Beteiligung bei Abstimmungen ist deutlich geringer. Aber die Bürger sind mehr beteiligt, keine Frage.
Ich möchte allerdings nochmal auf das Ziel der Green Party zurückkommen: Graswurzelpolitik und die Schaffung neuer Institutionen, die mehr Bürgerbeteiligung garantieren. Die Green Party will mehr kollaborative Demokratie installieren. Mit kollaborativer Demokratie ist gemeint, dass die Menschen an Lösungen konkret mitarbeiten und sie gestalten und dabei ihre persönlichen Potentiale nutzen können.
Zu dem Ansatz zwei deutsche Aufsätze:
Verfahren in der Partizipation;
Kollaborative Demokratie – konzeptionelle Grundlagen.
Und da es in diesem Thread eigentlich um die USA geht: democracycollaborative.org
Sicherlich wird diese Art der Politik besonders auf lokaler Ebene verwendet (Zukunftswerkstatt, etc.), aber vielleicht bietet sie auch Potential auf anderer Ebene. Sie dürfte jedenfalls mehr Zufriedenheit bei allen Beteiligten und Betroffenen hervorrufen.
Auf gesamtlicher Ebene haben nur die beiden großen Parteien wirklich Bedeutung. Die Third Parties können bei knappen Wahlen für das Zünglein auf der Waage sorgen, wenn sie nämlich einer großen Partei die Wähler wegschnappen. Das kann aber auch das Zünglein sein, das sie eben nicht wollen.
Diese Third Parties haben eher regionalen Einfluss, oder ihre Forderungen finden Einlass in das Parteiprogramm der beiden großen Parteien. Man nimmt diese Parteien hier kaum wahr. Sie erreichen bei den "kleineren" Wahlen jedoch durchaus Ämter oder unterliegen hier und da nur knapp.
Zum Beispiel gibt es die Green Party. Sie setzen sich insbesondere für Graswurzelpolitik ein, also für mehr Beteiligung der Bürger bei politischen Entscheidungen.
Diesen Ansatz finde ich durchaus spannend. Die repräsentative Demokratie wird ständig auch als eine Demokratie empfunden, in welcher über den Bürger hinwegregiert wird. Mit Blick auf Deutschland: es wird insbesondere mehr direkte Demokratie gefordert. Allerdings haben die Referenden in Ungarn und zum Brexit die Debatte losgetreten, ob die direkte Demokratie ein Qualitätsgarant der Demokratie ist und die Entscheidungen mit ihr besser werden, wie ein Artikel es zeigt, der sie verteidigt: Das ungarische Referendum. Ein wortgewandter Charismatiker kann die Wählenden durchaus erheblich beeinflussen, oder eine Lobby eine handfeste Kampagne leichter lostreten und managen. Direkte Demokratie ist aufwendig, die Beteiligung bei Abstimmungen ist deutlich geringer. Aber die Bürger sind mehr beteiligt, keine Frage.
Ich möchte allerdings nochmal auf das Ziel der Green Party zurückkommen: Graswurzelpolitik und die Schaffung neuer Institutionen, die mehr Bürgerbeteiligung garantieren. Die Green Party will mehr kollaborative Demokratie installieren. Mit kollaborativer Demokratie ist gemeint, dass die Menschen an Lösungen konkret mitarbeiten und sie gestalten und dabei ihre persönlichen Potentiale nutzen können.
Zu dem Ansatz zwei deutsche Aufsätze:
Verfahren in der Partizipation;
Kollaborative Demokratie – konzeptionelle Grundlagen.
Und da es in diesem Thread eigentlich um die USA geht: democracycollaborative.org
Sicherlich wird diese Art der Politik besonders auf lokaler Ebene verwendet (Zukunftswerkstatt, etc.), aber vielleicht bietet sie auch Potential auf anderer Ebene. Sie dürfte jedenfalls mehr Zufriedenheit bei allen Beteiligten und Betroffenen hervorrufen.