streicher schrieb:
Die Schwarzköpfigen - das frage ich mich auch, was das heissen soll...
Eine unklare Übersetzung: Eigentlich „Kopf“-„Nacht“, jedoch gab es viele zusammengesetzte „Hauptwörter“, zb. „Hund“-„Kopf“ ^= „Held“, und das Zeichen für „Kopf“ bedeutet nachstehend auch „Erst-“, „Haupt-“ (zb. „Stadt“-„Kopf“= Hauptstadt)
Wenn die Götter der Sumerer nicht zurückkehren (siehe zig andere Threads ),werden wir es wohl nie sicher wissen.
streicher schrieb:
Was sind die Theorien über die "heilige Hochzeit"?
Hat die Bibel solche 'Konstruktionen' nicht auch wieder aufgegriffen (Der Geist und die Braut; 'Gott' im AT redet von Israel als untreue Ehefrau - und er behält sich das Recht vor, sie massivst zu schlagen...)
Die heilige Hochzeit entstammt dem Mythos von Inanna und Dumuzi, in dessen Rahmen Inanna (wahrscheinlich) Dumuzi als stellvertretendes Opfer im Totenreich lässt, nachdem sie durch die Hilfe Enkis aus demselben geflohen war. Inanna fasst schließlich das Urteil, Dumuzi und seine Schwester sollen sich die Zeit im Totenreich teilen - Dumuzi also jedes Frühjahr aus dem Totenreich ins Reich der Lebenden kommen, und im Spätjahr wieder zurückkehren. Die Wiederkunft Dumuzis wurde jährlich mit einem Fest begangen, in dessen Rahmen (wahrscheinlich) auch die „Heilige Hochzeit“ stattfand: eine rituelle Vereinigung von Priesterin und Priesterfürst.
streicher schrieb:
Auf wann wird der letzte sumerische König Ibbisin datiert?
Ibbisin regierte wahrscheinlich für 24 Jahre im Zeitraum 2000 – 1950 v. Chr.
Ein Jahr nach dem „Jahr, in dem der dumme Affe im Feindesland den Schlag gegen Ibbi-Sin, den König von Ur führte“ (
Quelle) wurde Ibbisin besiegt und nach Elam verschleppt.
„Royalty.nu“ rechnet bspw. mit 24 Jahren Herrschaft (obwohl auch das teilweise angezweifelt wird), von 2028 bis 2004 – derartige Sicherheit ist jedoch bewundernswert, vor allem bei einem Blick in die existierenden Tafeln/Übersetzungen.
Bsp:
“Ibbi-Suen, the son of Cu-Suen, ruled for 24 (mss. P5, Su1 have instead: 25) (ms. Su3+Su4 has instead: 15) (ms. TL has instead: 23 (?)) years. 4 kings; they ruled for 108 years (mss. J, P5, Su1, Su3+Su4 have instead: 5 kings; they ruled for (ms. P5 has
117 (ms. Su1 has instead: 120 + X) (ms. Su3+Su4 has instead: 123) years). Then Urim was defeated (ms. P5 has instead: Then the reign of Urim was abolished). (ms. Su3+Su4 adds
The very foundation of Sumer was torn out (?). The kingship was taken to Isin.”
Quelle
Und hier noch eine
Übersetzung der Königslisten.
Sananda schrieb:
Am Anfang war die Lebendgebende noch das, was sie/er/es ist: Formloser Geist außerhalb von Raum und Zeit, also im Wesen überall und der Erscheinung androgyn. Die Matrix (Gebährende Mutter) ist das Energiefeld, daß seine Informationen in die stoffliche Welt hinein manifestiert, "mater"-ialisiert.
Das erste Auftreten von Formen des „Glaubens“ ist meiner Meinung nach auf eine unbestimmte geistige Stimulation durch Traumerfahrung, Extremsituationen, Bewußtseinsveränderung durch Drogen und Sex zurückzuführen, die einen „Glauben“ an etwas „Höheres“, „Über-den-Menschen-hinaus-Gehendes“ inspirierte.
Der Glaube an eine höhere Entität ist jedoch nicht notwendigerweise animistisch, pantheistisch oder gar monotheistisch zu verstehen.
Der spätere Polytheismus ist wohl zurückzuführen auf die Verbindung des „ursprünglichen“ Glaubens an eine „höhere Wesenheit“ mit
- einem frühen glorifizierenden Heldentum
- der Verehrung von Stammvater- oder auch -muttergestalten
- dem Ahnenkult
- Abstraktion und Personifikation von Naturgewalten
Einige Worte noch zum Matriarchat:
Unsere Vorstellungen vom ursprünglichen Matriarchat sind wohl oft übertrieben: Die Sammler-Gemeinschaften waren wohl eher von Frauen, die Jäger-Verbände (die mit besserer Bewaffnung mehr Bedeutung gewannen) eher von Männern dominiert. Mit dem Aufkommen von Pflanzenzucht gewann zunächst die Frau wieder mehr an Autorität und Verantwortung, bis mit der Tierzucht die Besitzstandswahrung auftrat, was wiederum zu Reich/Arm-Gegensätzen, Polygamie und der Festigung des Patriarchats führte.
Ein "matriarchalisches Zeitalter" hat es nie gegeben - die Formen des Lebens haben sich lediglich an die Bedingungen und Möglichkeiten der jeweiligen Zeit und Gemeinschaft angepasst - unter weitestgehender Beibehaltung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung.
Mit der größeren Organisationsstruktur der Viehzucht-Gemeinschaften verfestigten sich die patriarchalisch geprägten Macht- u. Besitzstrukturen.
Inwieweit die matriarchalisch domierten Gemeinschaften sich gemeinschaftlich und grundlegend in ihren Strukturen von den patriarchalischen unterschieden haben, ist heute schwer zu sagen, eine Stilisierung zu einem ursprünglichen Idealbild oder dergleichen ist imho jedoch fragwürdig.