Boabdil1492
Lehrling
- Registriert
- 6. April 2005
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TV-Prediger im USA-Format bald auch in Deutschland...
Die Talkshow des (evangelischen) Theologen und TV-Predigers Jürgen Fliege von der ARD-Familienkoordination abgesetzt. Fliege "bedauerte" dies natürlich. Immerhin, nach 12 Jahren, wurde es langsam Zeit... Die Einschaltquoten purzelten schon lange hinab (wofür aber wohl eher die ARD-Führung Schuld trägt, da die Sendung, um eine Stunde, von 16 Uhr auf 15 Uhr vorverlegt wurde). Lange konnte "Fliege" eine Einschaltquote von knapp 12% halten, 2 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung regelmäßig. Zuletzt fiel die Quote auf 8% und nur noch 800.000 sahen und hörten "Fliege". In 12 Jahren lieferte "Fliege" 1.800 Sendungen mit fast 100.000 Sendeminuten und sprach mit über 10.000 Gästen.
Die Entscheidung von ARD-Programmchef Günter Struve, die Fliege-Show durch eine Telenovela zu ersetzen, sei falsch, sagte der evangelische Theologe der am Donnerstag erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit": "Er reißt eine Kirche ab und muss stattdessen Opium fürs Volk verteilen."
Fliege: Praktikum in den USA
Der 58-jährige Jürgen Fliege bastelt aber jetzt schon an seinem come-back. Ein Rückkehr auf den Bildschirm mit einem Fernsehgottesdienst nach US-amerikanischem Vorbild soll's diesmal werden. Seine Mitwirkung als Gastprediger bei dem kalifornischen TV-Prediger Robert Schuller, der jeden Sonntag 30 Millionen Zuschauer erreiche, sei für ihn eine "Lehrstunde", erläuterte Fliege: "Ich sauge alles auf, damit ich es in Deutschland so ähnlich machen kann." (Na dann Prost-Mahlzeit...)
Christliche Hassprediger als Hollywood-Stars
Ein "besseres" Land konnte sich "Fliege" wirklich nicht aussuchen. Rund 3.000 religiöse Radio- und TV-Sendungen sind in den USA registriert. Seit den 1970er Jahren wird im US-Fernsehn für Jesus und die Bibel gepredigt. Die Einschaltquoten sind mit europäischen Maßstäben nicht zu messen: 60 Millionen Zuschauer verfolgen die Star-Prediger. Durch Werbung, verkauf von Videos, Zeitschriften, Büchern und allerlei Touristenschmuck kassierert die Branche jährlich Milliardenbeträge. Im Land das den (modernen) religiösen Fundamentalismus erfunden hat, steht auf der Landeswährung wohl nicht umsonst die Phrase "In God we trust"... (Fragt sich nur welchen Gott die Amerikaner tatsächlich anbeten?)
Die US-Amerikanischen TV-Prediger sind wahre Stars... Auch (oder gerade?) wegen ihren berüchtigten Hasspredigten gegen alles was unchristlich/unamerikanisch ist. In einer im ganzen Land ausgestrahlten Sendung des bekannten TV-Magazins "60 Minutes" nannte TV-Prediger Falwell den Propheten Muhammed einen Terroristen. Ein anderer christlicher Fundamentalist, Franklin Graham, bezeichnete den Islam als "very evil and wicked religion". Zuletzt hetzte Marion Gordon, genannt "Pat", Robertson in einem Atemzug gegen Muslime und Lateinamerikaner...
In seiner TV-Sendung "The 700 Club" rief Robertson zum Attentat auf Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez auf. Robertson schlug vor US-Agenten sollten Präsident Chavez ermorden.
Als "Begründung" führte der Hass-Prediger an, dass Chavez Venezuela zu einer "Startrampe für kommunistische Infiltration und für muslimischen Extremismus auf dem Kontinent" mache (Kommunisten und Muslime gegen "Gods own country?!). Chavez sei "ein gefährlicher Feind, der ein riesiges Ölvorkommen (Aha!) kontrolliert". Weiter führte Robertson aus, dass ein Attentat billiger sei als ein Krieg für 200 Milliarden Dollar (da spricht wohl das Irak-Trauma aus dem guten Christmenschen...). Chavez gehört neben dem kubanischen Präsidenten Fidel Castro zu den schärfsten Widersachern der US-Regierung in Lateinamerika. Venezuela hat die größten Ölreserven außerhalb des Mittleren Ostens.
Als gerechte Quittung hob Venezuela die Arbeits-und Aufenthaltserlaubnis für evangelische Missionare auf. Bekümmert meldete der evangelikale Informationsdienst "idea", dass die venezuelanische Regierung nun die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für die ausländischen Mitarbeiter der 61 protestantischen Missionsgesellschaften in Venezuela aufgehoben habe.
Gepredigt wird der American way of life
Obwohl berühmte us-amerikanische TV-Prediger immer wieder der Unglaubwürdigkeit und Korruption überführt wurden riß die "Frömmigkeit" der amerikanischen "Gläubigen" in ihre Stars nie ab...
In den 1980er Jahren erregten z. B. die beiden berühmten TV-Prediger Jim Bakker und Jimmy Swaggart, kurzzeitig, die Gemüter. Jim Bakker trat nach einer Affäre mit seiner Sekretärin von seinem "geistigen Amt" zurück und begab sich zusammen mit seiner Ehefrau Tammy in eine Drogentherapie. Seit 1989 wurde Jim Bakker mehrmals wegen Finanzbetrug angeklagt und verurteilt. Jimmy Swaggart wurde 1988 mit einer Prostituierten erwischt, worauf er vor einem Fernsehnpublikum von weltweit 500 Millionen Zuschauern seine Vergehen eingestand.
Die Talkshow des (evangelischen) Theologen und TV-Predigers Jürgen Fliege von der ARD-Familienkoordination abgesetzt. Fliege "bedauerte" dies natürlich. Immerhin, nach 12 Jahren, wurde es langsam Zeit... Die Einschaltquoten purzelten schon lange hinab (wofür aber wohl eher die ARD-Führung Schuld trägt, da die Sendung, um eine Stunde, von 16 Uhr auf 15 Uhr vorverlegt wurde). Lange konnte "Fliege" eine Einschaltquote von knapp 12% halten, 2 Millionen Zuschauer verfolgten die Sendung regelmäßig. Zuletzt fiel die Quote auf 8% und nur noch 800.000 sahen und hörten "Fliege". In 12 Jahren lieferte "Fliege" 1.800 Sendungen mit fast 100.000 Sendeminuten und sprach mit über 10.000 Gästen.
Die Entscheidung von ARD-Programmchef Günter Struve, die Fliege-Show durch eine Telenovela zu ersetzen, sei falsch, sagte der evangelische Theologe der am Donnerstag erscheinenden Wochenzeitung "Die Zeit": "Er reißt eine Kirche ab und muss stattdessen Opium fürs Volk verteilen."
Fliege: Praktikum in den USA
Der 58-jährige Jürgen Fliege bastelt aber jetzt schon an seinem come-back. Ein Rückkehr auf den Bildschirm mit einem Fernsehgottesdienst nach US-amerikanischem Vorbild soll's diesmal werden. Seine Mitwirkung als Gastprediger bei dem kalifornischen TV-Prediger Robert Schuller, der jeden Sonntag 30 Millionen Zuschauer erreiche, sei für ihn eine "Lehrstunde", erläuterte Fliege: "Ich sauge alles auf, damit ich es in Deutschland so ähnlich machen kann." (Na dann Prost-Mahlzeit...)
Christliche Hassprediger als Hollywood-Stars
Ein "besseres" Land konnte sich "Fliege" wirklich nicht aussuchen. Rund 3.000 religiöse Radio- und TV-Sendungen sind in den USA registriert. Seit den 1970er Jahren wird im US-Fernsehn für Jesus und die Bibel gepredigt. Die Einschaltquoten sind mit europäischen Maßstäben nicht zu messen: 60 Millionen Zuschauer verfolgen die Star-Prediger. Durch Werbung, verkauf von Videos, Zeitschriften, Büchern und allerlei Touristenschmuck kassierert die Branche jährlich Milliardenbeträge. Im Land das den (modernen) religiösen Fundamentalismus erfunden hat, steht auf der Landeswährung wohl nicht umsonst die Phrase "In God we trust"... (Fragt sich nur welchen Gott die Amerikaner tatsächlich anbeten?)
Die US-Amerikanischen TV-Prediger sind wahre Stars... Auch (oder gerade?) wegen ihren berüchtigten Hasspredigten gegen alles was unchristlich/unamerikanisch ist. In einer im ganzen Land ausgestrahlten Sendung des bekannten TV-Magazins "60 Minutes" nannte TV-Prediger Falwell den Propheten Muhammed einen Terroristen. Ein anderer christlicher Fundamentalist, Franklin Graham, bezeichnete den Islam als "very evil and wicked religion". Zuletzt hetzte Marion Gordon, genannt "Pat", Robertson in einem Atemzug gegen Muslime und Lateinamerikaner...
In seiner TV-Sendung "The 700 Club" rief Robertson zum Attentat auf Venezuelas Präsidenten Hugo Chavez auf. Robertson schlug vor US-Agenten sollten Präsident Chavez ermorden.
Als "Begründung" führte der Hass-Prediger an, dass Chavez Venezuela zu einer "Startrampe für kommunistische Infiltration und für muslimischen Extremismus auf dem Kontinent" mache (Kommunisten und Muslime gegen "Gods own country?!). Chavez sei "ein gefährlicher Feind, der ein riesiges Ölvorkommen (Aha!) kontrolliert". Weiter führte Robertson aus, dass ein Attentat billiger sei als ein Krieg für 200 Milliarden Dollar (da spricht wohl das Irak-Trauma aus dem guten Christmenschen...). Chavez gehört neben dem kubanischen Präsidenten Fidel Castro zu den schärfsten Widersachern der US-Regierung in Lateinamerika. Venezuela hat die größten Ölreserven außerhalb des Mittleren Ostens.
Als gerechte Quittung hob Venezuela die Arbeits-und Aufenthaltserlaubnis für evangelische Missionare auf. Bekümmert meldete der evangelikale Informationsdienst "idea", dass die venezuelanische Regierung nun die Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis für die ausländischen Mitarbeiter der 61 protestantischen Missionsgesellschaften in Venezuela aufgehoben habe.
Gepredigt wird der American way of life
Obwohl berühmte us-amerikanische TV-Prediger immer wieder der Unglaubwürdigkeit und Korruption überführt wurden riß die "Frömmigkeit" der amerikanischen "Gläubigen" in ihre Stars nie ab...
In den 1980er Jahren erregten z. B. die beiden berühmten TV-Prediger Jim Bakker und Jimmy Swaggart, kurzzeitig, die Gemüter. Jim Bakker trat nach einer Affäre mit seiner Sekretärin von seinem "geistigen Amt" zurück und begab sich zusammen mit seiner Ehefrau Tammy in eine Drogentherapie. Seit 1989 wurde Jim Bakker mehrmals wegen Finanzbetrug angeklagt und verurteilt. Jimmy Swaggart wurde 1988 mit einer Prostituierten erwischt, worauf er vor einem Fernsehnpublikum von weltweit 500 Millionen Zuschauern seine Vergehen eingestand.