Terroranschläge in Madrid - über 190 Tote ...

Technoir

Erleuchteter
Registriert
29. April 2002
Beiträge
1.697
Wenn es tatsächlich AK gewesen sein, soll, warum droht sie dann nicht allen im Kampf gegen den Terrorismus befindlichen Ländern, sondern nur diesen Ländern die im Irak involviert sind?

Trashy du gehst immer noch davon aus, daß AQ eine homogene Organisation ist mit streng hierarchischen Strukturen und so ähnlich aufgebaut ist wie eine Armee mit einer stringenten Befehlskette.
Dem ist halt nicht so. Jede Zelle bzw. Brigade/Gruppierung welche mehrere Zellen managed arbeitet in eigener Sache...die Führungsriege um ObL und Zawahiri sorgt nur dafür, daß die Richtung stimmt.

Was diese oben benannte Gruppierung angeht so scheint es, als wäre Sie zur Zeit nur für die "Allianz der Willigen" zuständig um diese durch Attacken zu einer Umkehr Ihrer Politik zu bewegen.
Jedoch heisst das andererseits nicht, daß nicht auch die erklärten Kriegsgegner wie zB Frankreich und Deutschland deswegen nicht in Gefahr wären... man will sich wohl erst auf den Irak konzentrieren da man dort leichter zum Ziel kommt als in Afghanistan.

Der Irak als "Erpressungsgrund" ist wohl zur Zeit für die Koalition als auch für AQ wertvoller als es Afghanistan ist.
Darüber hinaus denk ich, daß man sich nicht zu viele Feinde auf einmal schaffen und unnötigen Fahndungsdruck aufbauen will.
Man braucht Ruhe und Rückzugsräume.
Natürlich stehen auch Deutschland und Frankreich mit auf der Liste, jedoch weiter unten als die Länder der Kriegskoalition im Irak..man muss halt Prioritäten setzen.
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
WEITERSAGEN

von Barcelonena - 21.03.2004 00:57

Heute vor einer Woche hat sich in Spanien etwas ereignet, von dem sicher schon alle gelesen haben: Die Bevölkerung hat den Lügen der Regierung nicht mehr glauben wollen und hat sich spontan und selbstbestimmt auf die Strasse bewegt, um gegen die Manipulation zu protestieren. Im Internet kursiert ein Bericht über die Ereignisse dieser Nacht in Madrid, über die wegen der am darauffolgenden Tag stattgefundenen Wahl eigentlich nur wenig berichtet wurde. Da der Text vielleicht auch für die Menschen in Deutschland interessant ist, habe ich ihn übersetzt.


----Original Message--------
From: Fernandez, Luis
Sent: Tuesday, March 16, 2004 5:57 PM
Subject: Lo que pasó el sábado en Madrid


WEITERSAGEN. So endete die SMS-Nachricht, die ich um ungefähr drei Uhr
nachmittags erhielt, die einen Schweigemarsch vor die Parteizentrale der
Partido Popular in der Calle Genova ankündigte. So begann etwas, das
sich im Verlauf der folgenden Stunden Minute um Minute immer weiter
ausbreiten sollte. Jede SMS, die bei jemandem ankam, wurde an zehn,
fünfzehn, zwanzig Personen weitergeschickt. Es gab Leute, die diese
Nachricht von bis zu zehn verschiedenen Leuten zugeschickt bekommen
sollten: Von der Familie, von Arbeitskollegen, von Kommilitonen,
Mitschülern oder Nachbarn, und diese Nachrichten sollten sich bis ins
Unendliche ausbreiten, wie ein Lauffeuer.
Um sechs Uhr Abends schützte ein enormes Polizeiaufgebot den Sitz der
Partei und die Beamten forderten alle ankommenden Demonstranten auf,
sich auszuweisen. Eine halbe Stunde später waren es schon zu viele für
die eingesetzte Polizei und nach einer Stunde war die Strasse ein
brodelnder Kessel voller wütender Menschen, die von der Regierung dieses
Landes die Wahrheit verlangten. Es gab Menschen, die weinten, und
andere, die vor Wut schrien: “Lügner! Mörder! Wir haben NEIN ZU
DIESEM KRIEG gesagt! Hier sind nicht alle, zweihundert fehlen! Ihr habt
Chauffeure “wir müssen in diesen Zügen fahren! Die ganze Welt
weiss die Wahrheit, nur ihr nicht! Schluss mit der Manipulation! Zeigt
UNS in eurem Fernsehen”

Die Presse befand sich hinter dem Polizeikordon, hauptsächlich
ausländische Journalisten, viele Übertragungswagen europäischer
Fernsehsender mit Satelitenschüsseln auf den Dächern. Aus den
angrenzenden Strassen und den Metrostationen kamen mehr und mehr
Menschen jeglichen Alters und Herkunft zu der Versammlung hinzu, die
kein Schweigemarsch mehr war, denn es war zu schwierig, den Mund zu
halten, und wenn doch einmal versucht wurde, eine Schweigeminute
einzuberufen, wurde sie von irgendjemandem unterbrochen, der
“Lügner! Mörder” rief. Tränen und Indignation verbreiteten
sich genauso wie Informationen: Die Leute klebten an ihren
Transistorradios und ihre Mobiltelefone klingelten ohne Unterlass, um
alle Neuigkeiten und Informationen zu erhalten, die dann wiederum von
Mund zu Mund weitergesagt werden sollten. Als der
Präsidentschaftskandidat der PP, Mariano Rajoy, in den Medien
verkündete, die Demonstration sei illegal, und darüberhinaus Kreise der
oppositionellen Sozialdemokraten, PSOE, beschuldigte, die Demonstration
organisiert zu haben, rumorte es in der Menge, und die Leute riefen:
“Die Stimme des Volkes ist nicht illegal” und
“Hergerufen haben uns die Mörder”. Wie sollten auch WIR
illegal sein, wo doch die Regierung uns immer weiter belog,
Informationen verdeckte und die elementarsten Bürgerrechte verletzte:
Das Recht auf Meinungsfreiheit und das Recht auf freie Information. Im
Staatsfernsehen TVE1 lief genau jetzt Cine de Barrio, eine Wiederholung
alter spanischer Filme.

In der Calle Genova verstrichen die Stunden und die Stimmung wurde immer
aufgewühlter. Immer mehr Menschen kamen hinzu, und niemand trug
Abzeichen von Parteien oder Gewerkschaften. Nur selbstgebastelte
Schilder aus Karton, mit Filzstift beschrieben. Auch sang niemand
irgendwelche Lieder, es gab nur Rufe des Schmerzes und der Indignation.
Der Einsatzleiter der Polizei gestand unterdessen einem Radioreporter
der SER, dass sie die Versammlung nicht mehr auflösen könnten, weil
mittlerweile mehr als fünftausend Menschen vor Ort seien, und es einfach
nicht möglich sei, eine so grosse Versammlung, in der sich auch viel
alte Menschen und Kinder befanden, gewaltsam aufzulösen. Jedes Mal, wenn
im Parteisitz jemand am Fenster erschien, schrie die Menge auf und
verlangte nach der Wahrheit. Und gleichzeitig kamen Nachrichten von
ähnlichen spontanen Demonstrationen aus ganz Spanien. Mittlerweile war
es neun Uhr abends, und niemand verliess den Ort, trotz der Kälte. Uns
erreichte eine Nachricht, die von allen weitergesagt wurde: Um zwölf auf
die Plaza del Sol.
Auf einmal gab es eine neue Nachricht: Zwei Inder und drei Marokkaner
sollten im Zusammenhang mit den Attentaten verhaftet worden sein. Die
Geheimdienste behaupteten das eine, die Regierung das andere. Spanier im
Ausland, Freunde aus aller Welt fuhren fort, uns mit den Nachrichten der
grössten Sender der Welt via SMS zu versorgen: Bush hätte sein Bedauern
über die Konsequenzen des Irakkriegs für Spanien ausgedrückt.
Währenddessen bedauerte unsere eigene Regierung nichts, sondern
verschwieg uns diese Informationen und rief zur Ruhe, und insistierte
darauf, dass das Volk am Abend vor den Wahlen nicht auf die Strasse
ziehen dürfe, um sich auszudrücken. Wir riefen weiter: “Wir
weichen nicht! Zeigt euch, raus auf den Balkon! Die PP ist
verantwortlich, die PP hat die schuld! Das ist EUER Krieg, aber es sind
UNSERE Toten!”.

Um zehn Uhr begannen die Leute, in Richtung Plaza del Sol loszuziehen,
ohne Anmeldung oder Erlaubnis, auf den Strassen.

Wir wollten erst einmal kurz nach Hause, um was zu essen, und etwas
warmes zum Anzuziehen zu holen, ich konnte meine Händer vor lauter Kälte
kaum noch spüren. Die Strassen in Lavapies waren leer, und als wir in
Calle Cabeza ankamen, trafen wir auf ein junges Mädchen, die vor der Tür
ihres Hauses stand und mit einem Löffel auf einen Kochtopf schlug.
Zögerlich kamen Nachbarn an die Fenster und auf die Balkone, um dasselbe
zu tun. Zunächste nur ein leises Klackern, doch plötzlich öffnen sich
die Türen und Fenster in allen Strassen und es beginnt ein
ohrenbetäubender Lärm, der sich über das ganze Viertel erstreckt. Wir
gehen auf die Plaza, die sich mit Menschen füllt, die alle auf ihre
Kochtöpfe, Pfannen, und Trommeln schlagen. Ein deutsches Fernsehteam
erscheint, während immer Menschen hinzukommen, die ohne Worte, ohne zu
rufen protestieren, und für einen wunderbaren Moment erscheint es als
schlagen wir alle denselben Rythmus. Ein düsterer, schlüssiger Rythmus,
trocken, hart, voller Wut und Verzweiflung. Und alle gehen los Richtung
Plaza del Sol, auf dem wir dann nicht einmal annähernd ankommen können,
weil ganz Madrid auf der Strasse ist. Weiterhin verbreiten sich
Nachrichten wie Lauffeuer, es kommen solidarische Nachrichten aus
anderen Städten, die von ähnlichen Demonstrationen berichten, es heisst,
in Zaragoza und in Barcelona habe es Polizeieinsätze gegen
Demonstrationen gegeben. Es heisst, die Wahlkommision würde prüfen, ob
die Wahlen abgesagt werden sollen, es heisst, die PP solle ein Videoband
erhalten haben, auf dem Al Quaeda-Sprecher sich zu den Anschlägen
bekennt. Im Fernsehen kommt nichts über uns, und im Radio, heisst es
plötzlich, sie würden die Berichterstattung über die Demonstrationen nun
beenden, um die Ruhe zu bewahren und die Situation nicht weiter
aufzustacheln. Die Zensur im 21. Jahrhundert. Die Kameras, die
Scheinwerfer und die Mikrophone der spanischen Medien werden abgebaut,
nur das kleine deutsche Fernsehteam bleibt, und wir, rufend, klatschend,
trommelnd, alle Strassen um die Plaza del Sol überfüllend. Es gibt keine
Fahnen, keine Parteien, keine Megaphone, keine Ordner, keine
Organisatoren. Die Menge beginnt sich spontan in Richtung Bahnhof Atocha
zu bewegen, die Polizei zieht sich diskret zurück. Die Strasse gehört
uns, wir gehen lang, wo wir wollen. Niemand wirft Scheiben ein, niemand
zündet Abfallcontainer an, Madrid bewegt sich auf zivilisierte Weise und
der Polizeichef befiehlt seinen Leuten, sich unsichtbar zu machen. Die
Polizei stellt die Sirenen ab, und jemand ruft zu den Polizisten, die
sich nicht trauen, uns in die Augen zu schauen: “Kommt mit
uns”. Die Parolen sind voller Wut, die Leute verlangen von der
Regierung, sie solle endlich die Wahrheit sagen, aufhören ein ganzes
Land anzulügen, das über Internet und Telefon längst mit der ganzen Welt
verbunden ist. Die spanischen Medien berichten weiterhin nicht über die
Demonstrationen und zeigen damit, auf wessen Seite sie stehen. Die
Leute halten ihre Mobilelefone in die Luft, damit die Menschen am
anderen Ende hören, was in Madrid los ist. Mehr als eine Millionen
Menschen sind auf dem Weg zum Bahnhof Atocha. Und eine weitere Nachricht
macht die Runde: Um Punkt zwölf Uhr fünf Minuten Stille. WEITERSAGEN.

Alle setzen sich hin. Stille wie auf dem Friedhof. Und keine Kameras
sind da. Tausende Kerzen sind entzündet, und plötzlich wird die Stille
von einem Ruf unterbrochen: “VIVA MADRID! Es lebe Madrid”
und alle beginnen zu rufen “VIVA MADRID! Aznar, hör zu, das Volk
ist auf der Strasse”, und die Menschenmasse bewegt sich Richtung
Kongress. Im Radio läuft nur Musik und die Fussballergebnisse. Die
Stimmen sind schon heiser geworden im Verlauf der Stunden, und die Füsse
werden lahm, aber es gibt keine Angst, keine Polizei, nur das Knattern
eines Hubschraubers über uns, und ein euphorisches Gefühl stellt sich
ein, dass wir so viele sind, dass man es nicht mehr zählen kann. Auf
einigen Pappschildern, die die Leute mit sich herumtragen, steht:
“Wir waren auch auf der Demonstration von gestern” (Die
Demonstration, zu der die Regierung aufgerufen hatte, und die sich noch
gegen die ETA richtete). Vor dem Kongress stehen Einsatzwagen, um diesen
heiligen Ort zu schützen, an dem einige wenige Entscheidungen fällen,
ohne uns zu fragen. Die Leute beginnen wieder zu rufen: “Das ist
EUER Krieg, aber es sind UNSERE Toten! Kein Blut für Öl! Sagt die
Wahrheit!”. wir gehen am Kongress vorbei, gelangen auf die Gran
Via, Richtung Hortaleza. Menschen kommen aus den Bars und Diskotheken,
stossen zu uns hinzu, fragen was hier denn bitte los sei, unter dem
ständigen Blick des Heikopters, der über uns kreist. Die Türsteher der
Discos schauen uns ungläubig an, versuchen die heiligen Orte des
Alkohols und der Unterhaltung zu schützen. Erneut gelangen wir in die
Calle Genova, vor den Sitz der PP, und die Leute, obwohl langsam müde,
rufen “Heute demonstrieren wir, morgen sägen wir euch ab! Am Tag
der Wahl wird sich´s zeigen! Mörder! Lügner”

Erschöpft komme ich nach Hause. Auf der Plaza del Sol stehen hunderte
brennende Kerzen, dutzende Blumensträusse, Plakate, Transparente,
Stimmen aus Papier, mit denen die Leute ihre Solidarität und
Menschlichkeit zeigen. Menschen knien sich hin, entzünden weitere
Kerzen. Die Stadtreinigung zeigt Respekt vor dem Schmerz einer ganzen
Stadt über ihre Toten und lässt alles stehen. Überall Transparente, auch
auf Arabisch, “No al Terrorismo! PP antworte”, Nachrichten
und Briefe von Hinterbliebenen der Toten, “Schluss mit dem Horror!
Wir wollen die Wahrheit”, vier Bettler, lehnen an einer Wand,
umgeben von Kerzen, schweigen. Auf den Schildern: “Das Volk weint,
die Regierung lügt! Papa ich liebe Dich! Lucia wir werden dich nie
vergessen! Das ist nicht unser Krieg”

Ich bin müde aber kann mich nicht von diesem Ort wegbewegen. Wenn in der
Calle Genova die Leute ihrer Wut zum Ausdruck verhalfen, dann
konzentriert sich hier ihre Trauer. Stille, entzündete Kerzen, und
Blumen, eingefroren von der Kälte der Nacht.

Das ist was in der Nacht vor den Wahlen in Madrid passierte. Und wenn in
den Medien darüber nicht berichtet wurde, so verbreite sich über das
Internet, was verschwiegen und verdunkelt werden soll. Denn etwas hat
sich in dieser Nacht geändert: Wir haben keine Angst mehr. Nicht in
Madrid, nicht in den anderen Städten, nicht in den Dörfern. Und wir
brauchen keine politischen Parteien, die zu Demonstrationen aufrufen,
denn wir haben das Internet und die Mobiltelefone, über die wir uns
erzählen, was in den offiziellen Medien verschwiegen wird. Fundamentale
Rechte, die uns die Verfassung garantiert, sind uns verweigert worden,
das Volk musste teuer bezahlen für den Kurs seiner Regierung, die in
einen Krieg für Öl gezogen ist. Ein Volk, das kein Problem mit der
arabischen Welt hatte, ein Volk, das mit Lügen und Verleumdungen vom
Kandidaten der Regierungspartei beleidigt wurde. Madrid hat gezeigt,
dass es voller Menschen aller Nationalitäten, jeden Alters und jeder
sozialen Herkunft ist, die verstehen, was passiert. Es wahr die Nacht
der wahrhaftigen Demokratie, der Souveränität des Volkes, in der die
Menschen sich auf freie Weise Gehör verschafften.

WEITERSAGEN. Es ist wichtig, WEITERSAGEN

http://germany.indymedia.org/2004/03/77529.shtml

Originaltext findet sich auch hier:
http://acp.sindominio.net/ article.pl?sid=04/03/17/1216257&mode=thread&threshold=0
 

trashy

Ehrenmitglied
Registriert
19. Mai 2002
Beiträge
2.085
zur vervollständigung:

Bei Madrid-Anschlag starben 190 Menschen
Vermutlich 12 Todesopfer weniger, als angenommen - Noch nicht alle Überreste von Toten definitiv analysiert

Madrid - Bei den Terroranschlägen vor zwölf Tagen in Madrid sind wahrscheinlich zwölf Menschen weniger getötet worden als bisher angenommen. Die spanische Polizei und Gerichtsmediziner bezifferten die Zahl der Toten am Dienstag auf 190. Bisher war man von 202 Opfern ausgegangen.

Nach Angaben der Behörden wurden Überreste von Toten noch nicht definitiv analysiert. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um Gliedmaßen, die den bereits identifizierten Opfern durch die Explosion der Bomben abgerissen worden seien. (APA/dpa)
 

Kobrin

Meister
Registriert
15. Februar 2004
Beiträge
110
Handy-Chipcard verriet Terrornetz


Details zu entscheidenden Hinweisen aus Verbindungsdaten von nicht-explodiertem Handy | Auch Bombenwerkstatt so entdeckt


Ein Handy hat die spanische Polizei auf die Spur der Bombenleger von Madrid geführt. Das Telefon hatte als Zünder für einen der Sprengsätze dienen sollen, die am 11. März 190 Menschen in den Tod rissen. Der mit diesem Handy gekoppelte Sprengkörper explodierte jedoch nicht.

Damit gelang es der Polizei in gut zwei Wochen, den Ablauf der Anschläge zu rekonstruieren, mehrere mutmaßliche Terroristen und deren Helfer festzunehmen und die Bombenwerkstatt aufzuspüren. (...)
 

Tourett

Meister
Registriert
29. August 2002
Beiträge
481
und weiter gehts

Dreieinhalb Wochen nach dem Blutbad von Madrid ist der spanischen Polizei ein entscheidender Schlag gegen die mutmaßlichen Täter gelungen. Bei einer Razzia im Süden der Hauptstadt entzogen sich vier Verdächtige ihrer Verhaftung, indem sie eine Bombe zündeten und Selbstmord verübten. Dabei kam auch ein Polizist ums Leben. Unter den Toten ist nach Angaben von Innenminister Angel Acebes der Führer der nach den Anschlägen vom 11. März enttarnten Terrorgruppe, der Tunesier Sarhane Ben Abdelmajid Fakhet.

Die Spezialeinheit der Polizei stellte in dem zerstörten Gebäude zehn Kilogramm Dynamit und 200 Zünder sicher. Diese waren nach Angaben des Ministers von der gleichen Art wie die bei den Anschlägen auf vier Pendlerzüge sowie bei dem gescheiterten Anschlag auf die Bahnstrecke Madrid-Sevilla verwendeten. "Sie wollten weiter angreifen, weil einige der Sprengladungen schon präpariert und mit Zündern versehen waren", sagte Acebes.

Ein Polizist tot, 15 verletzt
Die Polizisten umstellten das Haus im südlichen Vorort Leganes am Samstag gegen 17.00 Uhr. Nachdem die sich dort aufhaltenden Personen die Polizeikräfte entdeckt hatten, schossen sie aus einem Fenster und riefen auf Arabisch: "Gott ist groß!" Die Polizisten brachen bereits die Eingangstür des Gebäudes auf, als die Terroristen im ersten Stock die Bombe zur Explosion brachten. Einer der Toten hatte nach Angaben des Innenministeriums einen Sprengstoffgürtel um seinen Körper. Neben dem getöteten Beamten wurden 15 Polizisten verletzt, drei von ihnen schwer.

Mehrfach-Täter
Die Ermittler gehen davon aus, dass die getöteten Personen auch für den vereitelten Anschlag auf die Bahnstrecke von Madrid nach Sevilla verantwortlich waren. Die am Freitag 60 Kilometer südlich der Hauptstadt gefundene Bombe ist nur deswegen nicht explodiert, weil die Leitungen des Zünders fehlerhaft angebracht waren. Der Sprengstoff hatte die gleiche Zusammensetzung wie bei den Anschlägen vom 11. März, bei denen 191 Menschen getötet und mehr als 1.800 verletzt wurden.

Im Zusammenhang mit diesen Anschlägen hat die Polizei bisher 15 Personen verhaftet. Sechs von ihnen wurden wegen Massenmordes angeklagt, neun wegen Beihilfe oder Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation. Elf der 15 Verhafteten sind Marokkaner. Sie sollen einer Organisation namens Marokkanisch-Islamische Kampfgruppe angehören. Als Führer der in die Anschläge verwickelten Personen haben die Behörden den Tunesier Sarhane benannt. Er war einer von sechs Männern, die seit Mittwoch vergangener Woche mit internationalem Haftbefehl gesucht werden.

http://www.stern.de/politik/ausland/index.html?id=522321&nv=hp_st
 

Aladin

Meister
Registriert
29. Februar 2004
Beiträge
213
Ich glaube nicht das die Al-Qaida Zellen in Spanien (falls derzeit überhaupt noch intakte Zellen vorhanden sind) eine eigenständige Operation nur wegen der Ereignisse von heute unternimmt. Falls die Al-Qaida Zellen einen strategischen Befehl für Europa haben, sprich die europäischen Kriegstreiber zu bestrafen und den Abzug spanischer, italienischer, polnischer etc Besatzungs-Truppen aus dem Irak zu erzwingen, lägen ihre Prioritäten ja darin kein Risiko einzugehen bevor die wichtigsten Operationen abgeschlossen sind.

Im übrigen wundert es mich doch etwas, dass die Al-Qaida Zelle vom 11. März sich nicht sofort nach der erfolgreichen Operation abgesetzt hat? Eine schnelle Ergreifung nach so einer komplizierten Operation ist immer höchst wahrscheinlich (umso größer/komplizierter die Operation umso mehr Beteiligte, umso größer die Spuren, umso mehr Schwachpunkte etc). Und damit die Zerschlagung der ganzen Zelle. Das bedeutet eventuell das diese Al-Qaida Zelle einen weiteren großen Schlag plante... Die Ereignisse von heute lassen auch darauf schließen das die gesammte Zelle den Befehl hatte bis zum letzten zu kämpfen, also von Anfang an handelte es sich um eine Kamikaze-Operation. Wenn Al-Qaida besonders intelligent ist, und das kann man schon erwarten, haben sie noch weitere Zellen in Spanien die noch garnicht in die Kämpfe eingegriffen haben.

Ebenfalls heute (und gestern) waren spanische Besatzungs-Truppen im Irak in schwere Kämpfe (vier salvadorianische Soldaten wurden getötet und ein dutzend verletzt, wieso hat's denn nur die Salvadorianer erwischt?) verwickelt. Sehr dumm (für die spanische Heimatfront) das die spanischen Besatzungs-Truppen durch die Verhaftung bzw. den Gewahrsam eines schiitischen Geistlichen die Kämpfe provozierten. Mir kam bei den ersten Meldungen aber auch der Verdacht die Angriffe im Irak gegen spanische Truppen ebenfalls mit der Strategie, Vertreibung europäischer Kriegsnationen aus dem Irak, von Al-Qaida zusammenhängen. Wenn das stimmt muß man davon ausgehen das Al-Qaida seit neustem mit den Schiiten verbündet ist (das die Irakische Resistance die Mehrheit der politischen Gruppen des Irak entgültig gebündelt hat bzw. auf dem besten Weg dazu ist). Damit stünden 90% der irakischen Bevölkerung (nur die Mehrheit Kurden, ausser die kurdisch-islamistische Ansar al-Islam, wären für die Invasoren) in den Reihen der Resistance.
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
@aladin


Wenn das stimmt muß man davon ausgehen das Al-Qaida seit neustem mit den Schiiten verbündet ist (das die Irakische Resistance die Mehrheit der politischen Gruppen des Irak entgültig gebündelt hat bzw. auf dem besten Weg dazu ist). Damit stünden 90% der irakischen Bevölkerung (nur die Mehrheit Kurden, ausser die kurdisch- islamistische Ansar al-Islam, wären für die Invasoren) in den Reihen der Resistance.

die schiiten sind mittlerweile so geladen, das es nur noch einen funken braucht und der sturm bricht los.
vorhin haben sie einen im fernsehen interviewt- der sagte, sie warten nur noch auf den "segen" von oben um losschlagen zu können.


aber jetzt nochmal zu den angeblichen drahtziehern des anschlags in madrid:

Ich weiß, dass wir nichts über Madrid wissen

Schon wieder eine neue Spur im Fall des Massakers in Madrid und schon wieder ein neuer Drahtzieher. Nach Darmstadt und Tanger ist jetzt Tunesien angesagt, nach dem Marokkaner Jamal Zougam wird nun Serhan ben Abdelmajid Fajet genannt. Doch keiner fragt warum die Lügner von gestern nun die Wahrheit erzählen sollten?

http://de.indymedia.org/2004/04/79258.shtml
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
zutage tretende ungereimtheiten auch in diesem fall:

Spitzel in Madrider Anschläge verwickelt

Was wussten Informanten der Guardia Civil und der Nationalpolizei über die Anschläge am 11. März in Madrid? Die angeblichen Drogenspitzel wurden nach den Anschlägen verhaftet

Was von Beginn an faul gerochen hat, könnte sich zu einem Skandal für die spanischen Sicherheitskräfte ausweiten. Zwei der im Rahmen der Anschläge vom 11. März Verhafteten waren Spitzel der Guardia Civil und der Nationalpolizei. Sie sollen aber nur im "Drogenbereich" beschäftigt worden sein, bestätigten sowohl die Guardia Civil als auch die Nationalpolizei der Zeitung El País.

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/17434/1.html
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
das thema ist ja ziemlich in der versenkung verschwunden, obwohl doch jetzt nach einem jahr immer mehr hintergrundinformationen auftauchen und immer deutlicher wird, wer da alles mit drinhängt und vor allen dingen DAS DIESER ANSCHLAG HÄTTE VERHINDERT WERDEN KÖNNEN...wenn gewollt...:

"Polizei kontrollierte Chefs der Madrider Anschläge"

Ralf Streck 31.05.2005

Die spanische Zeitung El Mundo veröffentlichte neue brisante Dokumente der Nationalpolizei

Es war klar, dass die Tageszeitung El Mundo nachlegen würde, um zu verhindern, dass die Untersuchungskommission zu den Anschlägen am 11. März in Madrid (Ein Jahr ohne Aufklärung) nun beendet wird. Dass es gleich so dick kommt, überrascht aber doch. Die Zeitung veröffentlicht interne Polizeidokumente, die belegen, dass die Nationalpolizei und der Geheimdienst genau über die Attentäter informiert waren. Keiner hat eingegriffen - und vor allem fällt ein dunkler Schatten auf den umstrittenen Ermittlungsrichter Baltasar Garzón.

...Jetzt wird immer deutlicher, warum die Anschläge nicht aufgeklärt werden sollen.

Kürzlich hatte El Mundo den Nationalpolizisten Maussili Kalajis als Spitzel enttarnt, der bis zur Halskrause in die Anschläge verstrickt war und technische Unterstützung leistete. Er gesellte sich zu den vielen Spitzeln der Polizei, der Guardia Civil und den Agenten des Geheimdienstes CNI, die den Sprengstoff geklaut oder geliefert hatten und direkte Kontakte bis in den Kreis der Attentäter hatten.

...So ordnete der umstrittene Ermittlungsrichter Baltasar Garzón auf der Grundlage der Daten Telefonüberwachungen an. Ohnehin hatte Telepolis schon lange darauf hingewiesen, dass Garzón quasi live beim Sprengstofftransport der Spitzel zu den Attentätern zugeschaltet war (Alles aufgeklärt - trotzdem geht es weiter). Es wundert deshalb auch niemanden, dass Garzón schon am Mittag des 11. März wusste, wer die Täter waren (Auch in Spanien tagt eine Untersuchungskommission). Und es verwudert ebensowenig, dass die Wagen aus Asturien mehrfach von der Guardia Civil gestoppt wurden, aber unbehelligt blieben. Einer ihrer Spitzel war zudem der Vermittler bei dem Deal zwischen den Attentätern und den Spitzeln der Nationalpolizei (Schauspiel einer Aufklärungskommission).

... So wusste Garzón wohl, warum er sich nach der Abwahl der konservativen Volkspartei (PP), ebenso wie der Ex-Ministerpräsident José María Aznar, inzwischen in die USA abgesetzt hat. Offiziell ist er für neun Monate beurlaubt. Während Aznar an der konservativen Universität Georgetown nun in schlechtem Englisch über Terrorismus referiert und erklärt, Spanien kämpfe seit 800 Jahren mit der sogenannten Rückeroberung gegen islamischen Terrorismus, schwafelt Garzón in ebenso schlechtem Englisch in New York über seinen Kampf gegen den Terrorismus...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20212/1.html
 

samhain

Ehrenmitglied
Registriert
10. April 2002
Beiträge
2.976
während in hamburg mit einem großaufgebot jagd auf (bärtige?) rucksackträger gemacht wird um die terrorhysterie auch hierzulande unter die leute zu bringen, sollte man mal nach spanien sehen...

Spaniens "Aufklärung" der Anschläge vom 11.März 2004 wird immer seltsamer

Es ist nicht verwunderlich, dass man in Spanien die Tageszeitung El Mundo versucht mundtot zu machen, die immer neue Details über die Anschläge in Madrid am 11. März 2004 offenbart. Nun hat die Zeitung veröffentlicht, dass die Polizei glaubt, einer ihrer Beamten habe beim Bombenbau direkt mitgewirkt. Zudem hatten die Sicherheitskräfte die Telefone von einem Teil der Attentäter noch am Tag der Anschläge angezapft. Doch ausgerechnet am Tag nach den Anschlägen wurde beantragt, währen der fieberhaften Ermittlungen, die Telefonüberwachung auszusetzen. Diese Daten stammen aus den Akten des Ermittlungsrichters, der sie unter Strafandrohung zurückhaben will. Für den 12. September wurde der El Mundo Direktor vor den Nationalen Gerichtshof zitiert...

http://www.heise.de/tp/r4/artikel/20/20806/1.html
 

Gilgamesh

Ehrenmitglied
Registriert
24. Juni 2003
Beiträge
2.747
So merkwürdig finde ich das nicht, wenn man meine Theorie bedenkt, wer als Kopf hinter dem Terrorismus steckt!
 

Marc

Großmeister
Registriert
31. Dezember 2003
Beiträge
989
Das passt ins Bild aber ich weiß eigendlich nicht was der Autor des Artikels erwartet.
Natürlich will der Richter so fern er schuldig ist warscheinlich seinen Hals aus der Schlinge ziehen aber das man Gerichtsakten/Untersuchungsakten gerne zurück hätte ist ja wohl normal.
 

Ähnliche Beiträge

Oben