... Nun habe ich mir die ersten Seiten hier mal durchgelesen und muß ehrlich sagen, dass ich erschrocken bin. In mir keimt der Verdacht, dass viele die eigene Definition von Leben auf diesen Falle übertragen und da niemand so leben möchte, ein Teil der hier vorgebrachten Antworten eher den aufgezwungen Tod bevorzugt. Aber was ist, wenn die, ach so glorreiche, Medizin vollkommen falsch liegt? Weiß auch nur einer der hier Anwesenden wirklich, ob die Komapatientin wirklich kein Empfinden hat? Während sich um sie herum ein Drama abspielt, liegt sie vieleicht da und hofft, dass eben keiner sie umbringt.... Und weiter denke ich, dass wir ein wenig an unserer Einstellung arbeiten sollten. Ich bin überzeugt, dass wenn wir einem Menschen mit einer solchen Krankheit gegenübertreten, nicht nur Mitleid empfinden sollten. Wären wir eine Gesellschaft, in der der Dienst am Menschen mehr Anerkennung und Respekt verdiente, würden wir alles tun, um der Patientin die bestmögliche Pflege zu bieten, anstatt auch nur daran zu denken, ihr das Leben zu nehmen, um so das anscheinend unerträgliche für die Patienten erträglich zu machen. Denn das Leben ist nunmal das höchste Gut auf Erden, dass wir zu schützen haben. Mir persönlich zeigen einige der bislang vorgebrachten Antworten, dass die Liebe zum eigenen Leben von vielen oberflächlichen Faktoren beeinflußt und nicht wirklich ernst genommen wird.
Desweiteren stelle ich mich voll hinter die Antwort von bstron. Wenn wir, die glücklicherweise ohne geistiges Defizit leben, beginnen, in einem solchen Fall schon über Leben und Tod zu entscheiden, wie wird es dann in Zukunft einmal den schwerstbehinderten Neugeborenen ergehen? Ich denke, ein Indiz , dass wir uns langsam und schleichend auf diesem Weg befinden ist der, dass allein in Deutschland mittlerweile schon 300.000 Kinder pro Jahr abgetrieben werden.