Stuttgart 21

DrJones

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Ich find das Wahlergebniss ok. Stellt euch mal vor die Mehrhiet hätte gegen S21 gestimmt, aber aus irgendlwelchen rechtlichen Gründen darf die Bahn
diesen Bahnhof am Ende doch noch bauen. Das wäre ein Armutszeugnis
für die Demokratie.

Also dann, lasset Stuttgart das neue Herz Europas werden und den Bahnhof
seinen Leuchtturm... Das zumindest sagen Politiker und Befürworter :twisted:
 

agentP

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Das ist normal, logisch und keine Frechheit.

Das Bürgerbegehren hatte zum Ziel, den Bahnhof nicht zu bauen.

Mit JA stimmst du dem Begehren zu, nicht zu bauen.
 

Angel of Seven

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agentP schrieb:
Das ist normal, logisch und keine Frechheit.

Das Bürgerbegehren hatte zum Ziel, den Bahnhof nicht zu bauen.

Mit JA stimmst du dem Begehren zu, nicht zu bauen.

Ist schon klar... allerdings denke ich, dass einfachere Menschen mit dem Text, überfordert sind:

Stimmzettel

Stimmen Sie der Gesetzesvorlage 'Gesetz über die Ausübung von Kündigungsrechten bei den vertraglichen Vereinbarungen für das Bahnprojekt Stuttgart 21' (S21-Kündigungsgesetz) zu?
 

agentP

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1.) Sollte man die "einfachen Leute" nicht immer für komplette Volltrottel halten. Wir haben es in Deutschland in Wahlkabinen in der Regel eher selten mit Analphabeten zu tun.

2.) Hat man ja wohl vorher genug Zeit vorher seiner Bürgerpflicht nachzukommen und sich zu informieren.

3.) Gerade bei so einem polarisierenden Themen wird einem doch vorab ohnehin dauernd von allen Seiten eingehämmert, was die jeweils richtige Antwort ist.

4.) Dass man das lieber so formuliert, dass es juristisch korrekt ist und nicht hinterher allein deswegen wieder angefochten wird, halte ich für sinnvoll.
 

Angel of Seven

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vonderOder schrieb:
oder wie meinst Du das?

Meine Güte, muß hier alles in negativen Unterstellungen gipfeln?

Ich denke z.B an die alte Oma von Nebenan, die nicht über einen Internetanschluss verfügt und schon ein wenig tüttelig ist...
 

NormaJean

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Ja, der Stimmzettel war kompliziert und auf den ersten Blick irreführend formuliert.
Das scheint auch vor allem bei der Briefwahl ein Problem gewesen zu sein, da diese ja im Vorfeld stattfindet und gab es wohl Fälle, dass Leuten hinterher erst aufgefallen ist, dass sie das falsche Kästchen angekreuzt hatten.
Ob das bewußt so gewollt war oder nicht, keine Ahnung - allerdings trifft so eine mißverständliche Formulierung ja beide Seiten...

Die letzten 14 Tage vor der Abstimmung konnte man sich kaum mehr retten vor lauter Informationen - jede Menge Plakate ("Ja heißt Nein, Nein heißt Ja" oder so ähnlich), Postwurfsendungen, Infostände vor Kaufhäusern und auf dem Wochenmarkt, Berichte in den lokalen Zeitungen, sowie eine recht ausführliche Broschüre des Landes BW mit u.a. 10 Gründen für S21 und 10 Gründen dagegen.
Jeder hatte die Möglichkeit sich zu informieren ... nein, die Infos wurden einem sogar nachgetragen.

Insgesamt war die Wahlbeteiligung aber ja eher mäßig, was mich persönlich etwas enttäuscht hat, denn im Vorfeld hatte ja jeder eine Meinung und war ach so begeistert vom aktiven Mitbestimmungsrecht und bitte mehr davon und blablabla. Nun, die waren wohl alle zu beschäftigt oder zu faul, um in die Wahllokale zu gehen...
Hin und wieder kamen in Gesprächen und Berichten aber auch gleichgültige Reaktionen, denn "was kümmert es uns im Schwarzwald/am Bodensee/auf der Schwäbischen Alb was da in Stuttgart gebaut oder nicht gebaut wird?".
Von daher finde ich es nicht ganz uninteressant, dass sich in Stuttgart die (wenn auch knappe) Mehrheit für das Bahnprojekt ausgesprochen hat...
 

agentP

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Die letzten 14 Tage vor der Abstimmung konnte man sich kaum mehr retten vor lauter Informationen - jede Menge Plakate ("Ja heißt Nein, Nein heißt Ja" oder so ähnlich), Postwurfsendungen, Infostände vor Kaufhäusern und auf dem Wochenmarkt, Berichte in den lokalen Zeitungen, sowie eine recht ausführliche Broschüre des Landes BW mit u.a. 10 Gründen für S21 und 10 Gründen dagegen.
Jeder hatte die Möglichkeit sich zu informieren ... nein, die Infos wurden einem sogar nachgetragen.

So kenne ich das auch aus Berlin. Selbst die Omi ohne Internet sollte also genug Infos bekommen, es sei denn, sie verlässt das Haus nur alle 3 Jahre um abstimmen zu gehen.
 

somebody

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...und einen Wahlhelfer einfach mal zu fragen ist natürlich auch nicht drin.

Ganz davon abgesehen das die Behauptung die mitschwingt, dass die S21 Gegner nur verloren haben weil die Fragestellung angeblich so unglücklich gestellt war und deswegen viele Gegner einfach "Nein" (also Ja) gestimmt haben, impliziert, dass die S21 Befürworter einen Schlag mehr Textverständnis, um nicht zu sagen Intelligenz, abbekommen haben müssen. ;)
 

Angel of Seven

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somebody schrieb:
...und einen Wahlhelfer einfach mal zu fragen ist natürlich auch nicht drin.

Ganz davon abgesehen das die Behauptung die mitschwingt, dass die S21 Gegner nur verloren haben weil die Fragestellung angeblich so unglücklich gestellt war und deswegen viele Gegner einfach "Nein" (also Ja) gestimmt haben, impliziert, dass die S21 Befürworter einen Schlag mehr Textverständnis, um nicht zu sagen Intelligenz, abbekommen haben müssen. ;)

Ja sicher.... les nochmal was Norma Jean geschrieben hat:

NormaJean schrieb:
Ja, der Stimmzettel war kompliziert und auf den ersten Blick irreführend formuliert.
Das scheint auch vor allem bei der Briefwahl ein Problem gewesen zu sein, da diese ja im Vorfeld stattfindet und gab es wohl Fälle, dass Leuten hinterher erst aufgefallen ist, dass sie das falsche Kästchen angekreuzt hatten.
Ob das bewußt so gewollt war oder nicht, keine Ahnung - allerdings trifft so eine mißverständliche Formulierung ja beide Seiten...


Bei Briefwahl gibt es auch keine Wahlhelfer und in der Presse war es auch ein Thema:

http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_n...Bahnprojekt-Zug-Gleis-Bahnhof;art4329,1223563
 

Simple Man

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Ja und? Das trifft doch dann beide Seiten, oder nicht? Es klingt ein wenig so, als würdest du andeuten wollen, dass die Abstimmung so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist, weil der Stimmzettel "mißverständlich" formuliert sei ... ist es das, was du sagen willst? :gruebel:
 

Angel of Seven

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Simple Man schrieb:
Ja und? Das trifft doch dann beide Seiten, oder nicht? Es klingt ein wenig so, als würdest du andeuten wollen, dass die Abstimmung so ausgegangen ist, wie sie ausgegangen ist, weil der Stimmzettel "mißverständlich" formuliert sei ... ist es das, was du sagen willst? :gruebel:

Natürlich nicht... sonst hätte ich doch wohl kaum NormaJeans Aussage:

"allerdings trifft so eine mißverständliche Formulierung ja beide Seiten..."

hervorgehoben...

*Seufz* ich habe doch heute nur diesen Stimmzettel im Netz gesehen und dachte: "Hähhh?" Und danach dachte ich dass wohl auch viele ältere oder auch einfachere Naturen mit dieser mißverständlichen Formulierung nicht klar kommen... das war eigentlich alles. Das sollte in keiner Form abwertend gemeint sein.. Ansonsten habe ich mich mit dem Thema nicht wirklich beschäftigt....
 

Simple Man

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Ah, okay ... deswegen habe ich ja lieber noch einmal nachgefragt ... ;-)

Ich sehe das btw. anders - ich bin der Meinung, wenn den Bürgern mehr direkte Mitsprache zugestanden werden soll, sollte auch erwartet werden können, dass sie den Terminus "S21-Kündigungsgesetz" einordnen und entsprechend abstimmen können. Ansonsten fürchte ich, kannst du jegliche Form plebiszitärer Elemente vergessen, wenn es schon an einfacher Grammatik scheitert ... ;-)
 

Angel of Seven

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Da hast du sicherlich recht... wie gesagt , es mir halt so ins Auge gesprungen.
Schlimmer finde ich was schon NormaJean anmerkte, dass es endlich eine Bürgerbeteiligung gegeben hat und die Interesse bei den Bürgern eher mäßig ist, was die Beteiligung angeht. Aber auch da habe ich mir keine Zahlen angeschaut...
 

hives

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Angel of Seven schrieb:
Schlimmer finde ich was schon NormaJean anmerkte, dass es endlich eine Bürgerbeteiligung gegeben hat und die Interesse bei den Bürgern eher mäßig ist, was die Beteiligung angeht.
Naja...

Bundestagswahl 2009: 70,8% (Quelle)

Durchschnitt bei reinen Volksabstimmungen: 38,1% (Quelle)

Stuttgart 21: 48,3% (Quelle)

Berücksichtigt man dazu noch die unintuitive Formulierung (in der Umfrageforschung werden bspw. auch vollkommen klar verständliche doppelte Verneinungen generell als sehr problematisch beurteilt) und die trotz massiver medialer Präsenz doch recht spezielle Thematik, kann man sich m.E. über die starke Beteiligung geradezu freuen. Beim Entscheid über das absolute Rauchverbot im öffentlichen Raum in Bayern beteiligten sich bspw. nur 37,7% der Stimmberechtigten... (Quelle)
 

dkR

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Ich als Bahn würd ja solangsam die Nerven verlieren.
"Dann gibts halt keinen neuen Bahnhof! Behaltet euren Klump!"
:rofl:
 

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