Studiengebühren

Octron

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Habe mich ja schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet, doch dieses Thema brennt mir auf der Zunge, habe bis jetzt auch keinen Thread dazu gefunden.

Bravo, nun ist es also soweit: Das Bundesverfassungsgericht hat heute entschieden dass die Studiengebühren kommen können. :evil:
http://www.news.de/221/01Karlsruhe_erlaubt_Studiengebuehren.php

Ich finde es lächerlich pro Semester 500 euro von den Studenten zu verlangen, da ich aus Bayern komme und nächstes Jahr zum Studieren auf einer FH anfangen werde betrifft es mich natürlich besonders.(Bin noch auf der FOS, 12. Klasse) Das Argument dass die FH´s und Unis dadurch bessere Einrichtung etc. bekommen ist lächerlich wie ich finde, ich wette dass von den 500 euro jedes Studenten kein einziger Cent wirklich in die Schulen fließt. Zudem ist dadurch die Chanchengleichheit weiter herabgesetzt, Kinder aus sozial schwachen Familien werden es schwer haben die Gebühren zu bezahlen. Ich werde das Studium trotzdem machen, ob Gebühren oder nicht, doch ich schätze mal das dies erst der Anfang ist, wenn sich die Zahl der Studierenden nicht stark verringert können wir wohl mit einem baldigen weiteren Anstieg der Gebühren rechnen... werden wohl bald so Verhältnisse wie in den USA herrschen... wirklich traurig... :cry:

Was meint ihr dazu?
 

sensei

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Tja, welcome to Austria, Germany.
Wir konnten die Einführung der Gebühren auch nicht verhindern.
Ihr könnt es noch wenn sich die Studenten rasch genug organisieren, auch wenn die Chance sehr gering ist.
Das Problem in Deutschland ist ja, dass die Einhebung von Gebühren Ländersache ist. Da kommt eine leicht chaotische Zeit auf die deutschen Hochschulen zu.

Die allgemeine Verwendung von Studiengebühren wird gesetzlich vorgeschrieben. Wenn ein Land beschließt Gebühren zu verlangen beschließt es auch wie das Geld verwendet wird. Aus österreichischer Erfahrung muss ich aber leider sagen, dass das bis zu diesem Semester auschließlich für das Budgetloch verwendet wurde und es würde mich wundern, wenn es bei euch viel anders laufen wird.

Die sozialen Auswirkungen von Studiengebühren sind bei uns mittlerweile auch für viele bittere Realität. Aber dazu später mehr, muss kurz weg.

Don`t give up, german students! :)
 

Rennfahrer

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Bildung darf nichts kosten und muss für jedermann zugänglich sein!!

Ich werd mir zweimal überlegen, ob ich denn wirklich nach der Matura studieren gehen werde. Denn die € 300,- bis € 500,- Gebühren bei uns in Österreich sind schon heftig. Ohne Nebenjob ist das nicht zu bezahlen. Noch dazu hab ich nach meiner HAK-Matura ohnehin eine fertige Berufsausbildung.
Ich find es ebenfalls blöd, dass man den Studenten das Recht auf das berühmt-berüchtigte gemütliche Studentenleben nimmt! Denn durch die Gebühren sieht man sich gezwungen, das Studium so rasch wie möglich zu beenden. :cry:

Intellektuelle aller Länder, vereinigt euch!! :wink:
 

Jay-Ti

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Herrlich, Studiengebühren steigen, mein Bafög wird um 280€ gekürzt, ohne dass ich mehr Einkommen habe.

Und das verschulte Bachelor System sorgt dann auch dafür, dass die Studenten in den Unis sitzen müssen... kein Fortkommen also um Geld zu verdienen. Schade, dass ein amerikanisches System übernommen wird, ohne das amerikanische System im Hintergrund zu haben... die haben nämlich eine erstklassige Stipendienregelung.
 

Gurke

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Hehe, sollten die Verwaltungsgebühren von, öhm fünf sechs Jahren nicht schon meht Geld in die Kassen spühlen? Zahlte da ja gleich das dopelte.

Wenn ich aber an meine FH zurückdenke, da gab es auch ein paar Labore, da mußten ein paar Bausteine selber beschafft werden, Schule hatte kein Geld. Hiwistellen konnten wegen Geldmangel auch teilweise nicht besetzt werden.
Das der Rechnerpool erneuert wurde, ist dann eigentlich auch nur wieder VW zu verdanken.
 

Meiya

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In Österreich war es auch ein Argument, dass die Unis zu überfüllt seien und man so eine Selektion herbeiführen wollte.

was ich imho absolut schwachsinnig finde.
Meiner Meinung nach soll der studieren dürfen, der mehr im Hirn hat und nicht mehr im Geldbeutel.

Sie hätten es auch mit der Einführung von Aufnahmetests lösen können.
Zumal die Unis wie oben schon erwähnt null von den Gebühren haben.

Keine Ahnung wo die das hinverschießen. Vllt einmal Euroschrottfighter wintertauglich machen? ^^

edit: sorry die unis bekommen das geld schon, aber der finanzminister hat der uni im gleichen atemzug die mittel gekürzt, was sich im endeffekt aufs gleiche rauskommt^^
 

antimagnet

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vorstellungen unserer politiker:

Studiengebühren von rund 500 Euro pro Semester seien auch für ärmere Studenten problemlos ohne Kredite zu finanzieren, sagte Goppel. Die Betroffenen müssten lediglich "jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben".

50 € für eine nachhilfestunde?

:O_O:

und wie kann man auf 100 € verzichten, bei einem spielraum von null?

im folgenden abschnitt wirds noch besser:

Der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Klaus Zimmermann, rechnet mittelfristig mit Studiengebühren in Höhe von 2500 Euro pro Semester in Deutschland.


halleluja!

das sind ja schon acht nachhilfestunden im monat.

allerdings sind keine studiengebühren auch sozial ungerecht: werden die unis von den steuern bezahlt, so muss da jeder zahlen. nutzen tuns aber mit vorliebe die bildungsnäheren schichten. so wie´s jetzt ist, zahlen die bildungsferneren schichten dem akademikernachwuchs die ausbildung. umverteilung von unten nach oben also...
 

dkR

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Wer soll sich bei nem BaFög von 460€ bitte 500 Euro im Semester leisten können? Geschweige 2500? Das ist ja mehr als das BaFöG!!
Erinnert mich an das AStA-Plakat: "Reiche Eltern für Alle!"
 

sillyLilly

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antimagnet schrieb:

Jau :O_O:

Also ich finde das ganz schön viel und denke das es eine Regelung geben müßte, wie sich Studis das finanzieren können.
Ich habe selber nicht studiert und weiß nicht so recht, wie gut das mit dem nebenbei jobben geht.
Einige Studenten die ich kannten hatten ein recht lockeres Leben, trotz Bafög, da schien es mir so, als hätten die ruhig noch ein bischen nebenbei Geld verdienen können....
Aber bei anderen habe ich mitbekommen, dass sie sich ihr Studium nicht finanzieren konnten.
Ich weiß noch nicht, wie ich das machen soll, wenn meine Kids studieren wollen. Irgendwie müssen doch die Eltern das bezahlen, wenn die Studis das nicht können. Naja ... und wenn die Eltern es nicht können, dann können die nicht studieren.
Unfair.

halleluja!

das sind ja schon acht nachhilfestunden im monat.
So wie du möcht ich auch mal rechnen können :mrgreen:

Meiomei ... das finde ich aber echt happig. 2500 Euro .... hoffentlich wollen meine Kids nicht studieren :roll:

allerdings sind keine studiengebühren auch sozial ungerecht: werden die unis von den steuern bezahlt, so muss da jeder zahlen. nutzen tuns aber mit vorliebe die bildungsnäheren schichten. so wie´s jetzt ist, zahlen die bildungsferneren schichten dem akademikernachwuchs die ausbildung. umverteilung von unten nach oben also...

Hmmm da hast du auch wiederum recht.
Aber irgendwie soll es doch eigentlich so sein, dass jeder diese Chance haben sollte und es deswegen von den Steuern gezahlt wird.
Auch Kinderlose finanzieren Unis .... und auch Leute ohne Auto finanzieren Straßenbau mit.
Man könnte es so sehen, dass z.b. die Leute die nicht studiert haben da ja auch was von haben, wenn jemand Medizin studiert hat und Arzt wird ...
Irgendwie ist das immer in "Solidargemeinschaften" so schwierig. Wo ist es noch fair für etwas zu mitzubezahlen ... und wenn es auch nur dafür ist, dass ich die Chance hätte wenn ich sie nutzen wollte/könnte ...
und wo geht es zu weit.

:gruebel:

Namaste
Lilly
 

Mondschein

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Ich habe selber nicht studiert und weiß nicht so recht, wie gut das mit dem nebenbei jobben geht.

Also ich studier z.B. Bio und muss viel tun, vorallem vor den Klausuren. Ein Prof von mir meinte mal, man müsse >mindestens< mit einer 60Stunden-Woche rechnen.
Zwischendurch muss ich auch noch schlafen und essen. Da bleibt nicht mehr viel zum Geld verdienen.
Ich werde wohl zu denen gehören, die wieder aus Bayern auswandern müssen und hoffen, dass die Studiengebühren z.B. im Osten erst eingeführt werden, wenn ich mein Studium hinter mir hab, oder am besten garnicht (was ich nicht glaube).
 

Gurke

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Hmm ist so ne Sache gewesen. Gab wirklich ruhige Zeite und manchmal wo die Terminplanung doch nicht ganz so stimmte und Zuvieles auf einmal kam.
Zudem wurde das lernen an sich auch gern bis kurz vor die Klausuren verschoben.

Brauchte schon etwas Zeit den Stoff aufzuarbeiten. Gab bei uns aber auch ein paar passende Jobs. Gab ein Motorentestbetrieb, da liefen zich Agregate im Dauerlauf. Mußte da halt nur die Monitore kontrollieren, nach Verbrauch etwas schaun und hatte sonst nicht viel zu tun. Konnte man sich immer ein paar Sachen zum nacharbeiten mitnehmen.
 

Lyle

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Die Gleichung:
Studiengebüren = weniger Studenten
hört sich zwar ganz vernünftig an, hält der Realität aber leider nicht so ganz stand. Denn dummerweise liegt die Studienquote in Deutschland, wo es im Moment keine Studiengebühren gibt, weit unter dem europäischen Durchschnitt und damit auch unter denen anderer Länder, in denen es Studiengebühren gibt.
Und war es nicht auch in Deutschland, wo die Ausbildung, die doch prinzipiell kostenlos ist, sehr stark vom sozialen Status der Eltern abhängt?
Ganz so einfach kann es also nicht sein.
 

Agarthe

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Ich bezweifele auch, dass die Studentenzahlen dadurch bedingt sinken werden (auch wenn ich das auf einer öffentlichen Kundgebung so nicht zugeben würde). Ich sehe es an mir: jahrzehntelang stolz gewesen, dass ich meinen bisherigen Werdegang komplett aus eigener Tasche finanziert habe,
werde ich jetzt diesen "feschen" Bildungskredit aufnehmen, um die letzten 1.5 Jahre meines Studidaseins zu finanzieren.

Als Langzeitstudent löhne ich inzwischen 790 € pro Semester und ich lege noch 100 € drauf, wenn ich dem von antimagnet zitierten Herrn dafür eine Stunde lang in die Fresse treten darf. :x

Die Studienanfänger haben mein tiefstes Beileid. Ich würde meine Studienplatzwahl künftig von der jeweiligen Bundeslandpolitik abhängig machen UND

je höher die Gebühren, umso reizvoller wird das Studium im Ausland. Die reinvestieren die Gebühren wenigstens & bieten inzwischen die besseren Studienbedingungen. Und eventuell ist sogar ein Stipendium drin, was hierzulande (wie bereits von jemandem angemerkt) total verdrängt wird.

Armes Deutschland...
 

Lyle

Großmeister
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je höher die Gebühren, umso reizvoller wird das Studium im Ausland. Die reinvestieren die Gebühren wenigstens & bieten inzwischen die besseren Studienbedingungen. Und eventuell ist sogar ein Stipendium drin, was hierzulande (wie bereits von jemandem angemerkt) total verdrängt wird.

Um mal aus dem Spiegelartikel zu zitieren.
Goppel (bayerischer Wissenschaftsminister) versicherte, die Einnahmen würden komplett den Universitäten zu Gute kommen, damit die Lehrkonditionen und die Ausstattung verbessert werden könnten.
Gleichzeitig plädierte die brandenburgische Wissenschaftsministerin für ein "bundeseinheitliches Darlehenssystem", um sozial schwächer gestellten Studenten den Zugang zur Universität zu ermöglichen. Deshalb müsse der Bund auch die bestehende Bafög-Regelung überdenken.

Also, wenn das Geld wirklich den Unis zugute kommt und wenn es vernünftige Förder- und Stipendienmodelle gibt, dann sind Studiengebühren vielleicht gar keine so schlechte Idee.
Aber wie gesagt, wenn...
 

dkR

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@Mondschein: Wo studierst, du welches Semester und LA oder Dipl.? Ich mach das nämlich auch; Dipl. im 5 Semester an der
uni-logo.gif
;)

Da sieht man mal wieder, dass Politiker völlig die Bodenhaftung verloren haben. Wer kann mal locker so 100€/Monat weniger ausgeben? Die Leute mit BaFöG, die ich kenne, haben pro Monat etwa 20-50 Euro zur freien Verfügung! Und wer zahlt 50€ Nachhilfe? Kommt mir leicht Realitätsfern vor.
Mal davon abgesehen: Ist den Trotteln eigentlich klar, was sie damit erreichen, wenn jetzt mehrere Zehntausend Studienabbrecher/Studiengarnichtanfänger den Lehrstellenmarkt stürmen? Ich meine, dann können doch in den Lehrberufen, wo man etwas intelligent sein sollte Leute mit Mittlerer Reife gleich einpacken, weil sie gegen Abiturienten nicht konkurieren können.
:x Es fehlen eh schon Tausende Lehrstellen. Und das Geld fließt ja nichtmal in die Uni, sondern in die Löcher im normalen Haushalt.
Noch halten sich ja die ach so sozialen SPD-Länder vornehm raus, aber die werden auch garantiert in 2-3 jahren nachziehen.
 

Mondschein

Geselle
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Im Radio hab ich nen Interview gehört, bei dem der Goppel gesagt hat, es würde alles zu den Unis fließen, solange sich dem niemand in den Weg stellt. Und es ist doch klar, dass alle was davon abhaben wollen und somit so gut wie nix, oder garnix zu den Unis fließen wird.

@dkR:
In Würzburg Bachelor im ersten Semester (werde aber auf Diplom wechseln, hatte nur ein zu schlechtes Abi, um damit direkt anzufangen).
Das ich jetzt erst angefangen hab, find ich besonders ärgerlich. Will eigentlich nicht wechseln, mir gefällt es hier.
 

dkR

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Bio als Bachelor? Oder gleich als Spezialist wie bachelor in Pflanzenphys?
Ich überleg auch, ob ich nachm 6. nach Würzburg wechsel. Oder vielleicht heim nach Erlangen - ist aber noch nicht sicher.
 

Mondschein

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Ich hab keine Spezialisierung, sondern studier allgemein Bio.
Überleg dir gut, ob du hierher kommen möchtest. Es wird sicher nicht billig in der Zukunft.


Wie funktioniert das jetzt eigentlich mit den Langzeitstudiengebühren? Werden die jetzt einfach noch zusätzlich drauf gehaun? Oder wird da jetzt was neues eingerichtet?
 

dkR

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Mondschein schrieb:
Überleg dir gut, ob du hierher kommen möchtest. Es wird sicher nicht billig in der Zukunft.
Hessen ist auch mit dabei - von daher egal. Und Würzburg hat einfach nen besseren Ruf als Kassel, obwohl man hier ziemlich kleine Kurse hat, und auch normalerweise problemlos in die Praktika kommt.
 
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