Tja, es ist einmal mehr soweit, die große Smmerpause ist da, Pisa zu lang her und den großen Gewalt-Artikel hatten wir auch schon.
Was also läuft an Deutschlands Schulen noch so schief?
Die Antwort hier oder im neuen Spiegel.
Was also ist das Problem?
Auf Seite 70 beginnt der Artikel mit dem Titel "Ein Joint für die große Pause" mit folgender Statistik:
Cannabis: 11% aller 15jährigen kiffen regelmäßig, 23% haben bereits Erfahrungen mit der Droge gesammelt.
Alkohol: 50% der 14jährigen hatten bereits einen Vollrausch, Alcopops sind zur Modedroge bei Schülern geworden.
Tabak: Rund 27% der 15jährigen rauchen täglich. In keinem anderen Land Europas wird diese Quote übertroffen.
Die Essenz des ersten Teils des Artikels ist imho: Drogen gehören zum guten Ton in den Schulen, Lehrer sind hilflos, Eltern starrsinnig und alle verharmlosen fröhlich vor sich hin.
Rund 15.000 Kiffer wenden sich heute jedes Jahr an Drogenberatungsstellen, schreibt der Spiegel, das sind etwa 5x so viele wie vor 10 Jahren. Weiter wird erklärt, das Cannabis heute im Schnitt etwa 5x so viel THC enthält, wie zu Hippie-Zeiten.
Welche Langzeitschäden durch den erhöhten THC-Gehalt entstehen können ist ungeklärt, aber es gibt auch dazu Versuche.
Hier erstmal Wirkung, Folgen und Preise für verschiedene Drogen, nach Spiegel-Angabe:
Cannabis:
Einnahme/Preis:
Die getrockneten Blütenstände (Marihuana) oder das Harz (Haschisch) werden - vermengt mit Tabak - geraucht. Ca. 6€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Tetrahydrocannabinol (THC)
Verändertes Körpergefühl und Wahrnehmung bis hin zu Halluzinationen, Entspannung und euphorische Grundstimmung
Gefährdung:
- Störung des Kurzzeitgedächtnisses
- erhöhtes Krebsrisiko, chronische Bronchitis
- verstärkt Psychosen oder löst sie aus
- Testosteronspiegel-Senkung bei Männern, Schädigung von Spermien
- Langzeitfolgen unbekannt
Magic Mushrooms:
Einnahme/Preis:
Verzehr der getrockneten Pilze. Ca. 10€/50g
Wirkstoff/Wirkung:
Psilocybin
Erst Schläfrigkeit, dann Antriebsvermehrung mit Euphorie, Halluzinationen und Farbvisionen, traumloser Schlaf
Gefährdung:
- Horrorvisionen
- regelmäßiger Konsum führt zu physischer Abhängigkeit
Ecstasy:
Einnahme/Preis:
Wird als Tablette eingenommen. Ca. 5€/1 Pille
Wirkstoff/Wirkung:
Methylendioxymethamphetamin (MDMA)
Anregend bis stimmulierend. Übelkeit, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Herzklopfen. Bei hohen Dosen Halluzinationen.
Gefährdung:
- Depressionen, Angstzustände
- Muskelkrämpfe
- Gefahr der Hyperthermie
- Hirnblutungen
- neurotoxische Spätschäden
Kokain:
Einnahme/Preis:
Wird geschnupft, geraucht oder intravenös gespritzt. Ca 60€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Kokain oder Kokain-HCI (Crack)
Euphorie, starke Aktivität, Omnipotenzphantasien, Rededrang, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Todesangst. Danach Kopfschmerzen, Erbrechen, Müdigkeit und Schlafunfähigkeit
Gefährdung:
- Halluzinationen
- Krämpfe, Herzrhythmusstörungen
- Intoxikationspsychose
- Paranoia
- physische Abhängigkeit
- Todesfälle
So, schon hier fühlte ich mich vom Spiegel etwas im Stich gelassen. Langzeitfolgen bei Cannabis unbekannt. In einem späteren Interview erwähnt ein kurierter Cannabis-Konsument die Wirkung auf das Kurzzeitgedächtnis sei langfristig. Ist sie das? Meines Wissens nach nicht.
Und nach so vielen Studien und Forschungen wissen wir immernoch nicht ob Cannabis überhaupt Langzeitfolgen hat? Wäre es möglich, dass es keine gibt?
Zu den vom Spiegel zitierten neuen Versuchen mit Cannabis:
Es handelt sich um jugendliche und erwachsene Ratten, denen täglich THC injiziert wurde. Zitat: "Etwa so viel, wie ein Joint enthält."
Die jugendlichen Ratten waren daraufhin unaufmerksam und antreibslos. Die erwachsenen Ratten verhielten sich normal. Erst durch die Gabe eines Neuroleptikums wurde auch das Verhalten der Jungratten wieder normal. Neuroleptika werden normalerweise zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt.
Jetzt frag ich mich allerdings: Wenn ich einer Ratte die Menge Alkohol aus einem Glas Bier injiziere, ist das dann nicht etwas viel für die Ratte? Die ist doch etwas kleiner als ich, oder?
Wie viel muß ich kiffen um an den THC-Gehalt im Blut zu kommen, die die Ratte nach einer Injektion hat?
Und: Über welchen Zeitraum war die Jungratte antriebslos? 1 Stunde? 1 Tag? Auch das verrät der Spiegel mir hier nicht.
Sicher ist: Der Konsum von Drogen unter Jugendlichen in ganz Europa steigt. Selbst die Schweden, bei denen viele nichtmal wissen wie Gras aussieht, haben mehr und mehr ein Amphetaminproblem.
Nachdem wir die Gesellschaft nach der Pisa-Studie so genau unter die Lupe genommen haben, nachdem Erfurt uns eigentlich doch wachgerüttelt hat, warum fragt eigentlich niemand: Warum sind Drogen für Jugendliche cool? Wie verhindere ich das? Warum interessieren uns dubiose Studien mehr als gesellschaftliche Hintergründe.
Ich bin gespannt auf eure Antworten zum Thema Cannabis & Gesellschaft. Bitte versucht euch nicht gegenseitig die Köpfe abzureissen.
Liebe Grüße,
Magna
Edit: Noch ein Link zum kostenlosen Teil des Artikels: Hier!
Was also läuft an Deutschlands Schulen noch so schief?
Die Antwort hier oder im neuen Spiegel.
Was also ist das Problem?
Auf Seite 70 beginnt der Artikel mit dem Titel "Ein Joint für die große Pause" mit folgender Statistik:
Cannabis: 11% aller 15jährigen kiffen regelmäßig, 23% haben bereits Erfahrungen mit der Droge gesammelt.
Alkohol: 50% der 14jährigen hatten bereits einen Vollrausch, Alcopops sind zur Modedroge bei Schülern geworden.
Tabak: Rund 27% der 15jährigen rauchen täglich. In keinem anderen Land Europas wird diese Quote übertroffen.
Die Essenz des ersten Teils des Artikels ist imho: Drogen gehören zum guten Ton in den Schulen, Lehrer sind hilflos, Eltern starrsinnig und alle verharmlosen fröhlich vor sich hin.
Rund 15.000 Kiffer wenden sich heute jedes Jahr an Drogenberatungsstellen, schreibt der Spiegel, das sind etwa 5x so viele wie vor 10 Jahren. Weiter wird erklärt, das Cannabis heute im Schnitt etwa 5x so viel THC enthält, wie zu Hippie-Zeiten.
Welche Langzeitschäden durch den erhöhten THC-Gehalt entstehen können ist ungeklärt, aber es gibt auch dazu Versuche.
Hier erstmal Wirkung, Folgen und Preise für verschiedene Drogen, nach Spiegel-Angabe:
Cannabis:
Einnahme/Preis:
Die getrockneten Blütenstände (Marihuana) oder das Harz (Haschisch) werden - vermengt mit Tabak - geraucht. Ca. 6€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Tetrahydrocannabinol (THC)
Verändertes Körpergefühl und Wahrnehmung bis hin zu Halluzinationen, Entspannung und euphorische Grundstimmung
Gefährdung:
- Störung des Kurzzeitgedächtnisses
- erhöhtes Krebsrisiko, chronische Bronchitis
- verstärkt Psychosen oder löst sie aus
- Testosteronspiegel-Senkung bei Männern, Schädigung von Spermien
- Langzeitfolgen unbekannt
Magic Mushrooms:
Einnahme/Preis:
Verzehr der getrockneten Pilze. Ca. 10€/50g
Wirkstoff/Wirkung:
Psilocybin
Erst Schläfrigkeit, dann Antriebsvermehrung mit Euphorie, Halluzinationen und Farbvisionen, traumloser Schlaf
Gefährdung:
- Horrorvisionen
- regelmäßiger Konsum führt zu physischer Abhängigkeit
Ecstasy:
Einnahme/Preis:
Wird als Tablette eingenommen. Ca. 5€/1 Pille
Wirkstoff/Wirkung:
Methylendioxymethamphetamin (MDMA)
Anregend bis stimmulierend. Übelkeit, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Herzklopfen. Bei hohen Dosen Halluzinationen.
Gefährdung:
- Depressionen, Angstzustände
- Muskelkrämpfe
- Gefahr der Hyperthermie
- Hirnblutungen
- neurotoxische Spätschäden
Kokain:
Einnahme/Preis:
Wird geschnupft, geraucht oder intravenös gespritzt. Ca 60€/g
Wirkstoff/Wirkung:
Kokain oder Kokain-HCI (Crack)
Euphorie, starke Aktivität, Omnipotenzphantasien, Rededrang, Aggressivität, Wahnvorstellungen, Todesangst. Danach Kopfschmerzen, Erbrechen, Müdigkeit und Schlafunfähigkeit
Gefährdung:
- Halluzinationen
- Krämpfe, Herzrhythmusstörungen
- Intoxikationspsychose
- Paranoia
- physische Abhängigkeit
- Todesfälle
So, schon hier fühlte ich mich vom Spiegel etwas im Stich gelassen. Langzeitfolgen bei Cannabis unbekannt. In einem späteren Interview erwähnt ein kurierter Cannabis-Konsument die Wirkung auf das Kurzzeitgedächtnis sei langfristig. Ist sie das? Meines Wissens nach nicht.
Und nach so vielen Studien und Forschungen wissen wir immernoch nicht ob Cannabis überhaupt Langzeitfolgen hat? Wäre es möglich, dass es keine gibt?
Zu den vom Spiegel zitierten neuen Versuchen mit Cannabis:
Es handelt sich um jugendliche und erwachsene Ratten, denen täglich THC injiziert wurde. Zitat: "Etwa so viel, wie ein Joint enthält."
Die jugendlichen Ratten waren daraufhin unaufmerksam und antreibslos. Die erwachsenen Ratten verhielten sich normal. Erst durch die Gabe eines Neuroleptikums wurde auch das Verhalten der Jungratten wieder normal. Neuroleptika werden normalerweise zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt.
Jetzt frag ich mich allerdings: Wenn ich einer Ratte die Menge Alkohol aus einem Glas Bier injiziere, ist das dann nicht etwas viel für die Ratte? Die ist doch etwas kleiner als ich, oder?
Wie viel muß ich kiffen um an den THC-Gehalt im Blut zu kommen, die die Ratte nach einer Injektion hat?
Und: Über welchen Zeitraum war die Jungratte antriebslos? 1 Stunde? 1 Tag? Auch das verrät der Spiegel mir hier nicht.
Sicher ist: Der Konsum von Drogen unter Jugendlichen in ganz Europa steigt. Selbst die Schweden, bei denen viele nichtmal wissen wie Gras aussieht, haben mehr und mehr ein Amphetaminproblem.
Nachdem wir die Gesellschaft nach der Pisa-Studie so genau unter die Lupe genommen haben, nachdem Erfurt uns eigentlich doch wachgerüttelt hat, warum fragt eigentlich niemand: Warum sind Drogen für Jugendliche cool? Wie verhindere ich das? Warum interessieren uns dubiose Studien mehr als gesellschaftliche Hintergründe.
Ich bin gespannt auf eure Antworten zum Thema Cannabis & Gesellschaft. Bitte versucht euch nicht gegenseitig die Köpfe abzureissen.
Liebe Grüße,
Magna
Edit: Noch ein Link zum kostenlosen Teil des Artikels: Hier!